Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik reziproker verstärker


von guest...Rainer (Gast)


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Hallo, frage jetzt mal aus dem Bauch, ob es reziproke Verstärker gibt!? 
Also eine OPV-Beschaltung mit dem Verhalten Ua = 1/Ue. Habe auf den 
ersten Blick nichts gefunden, bin mir aber auch über einen passenden 
Suchbegriff nicht im Klaren.

Danke und Gruß, Rainer

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Ja, klar. Du brauchst nur in die Gegenkopplung einen Multiplizierer 
einbauen. Siehe Analogrechner.

MfG

: Bearbeitet durch User
von guest...Rainer (Gast)


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Hallo, das ist aber mehr als trivial...also keine Ideen??
Gruß Rainer

und natürlich Ac, nicht sowas wie log-amps...

von Harald W. (wilhelms)


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guest...Rainer schrieb:

> Hallo, das ist aber mehr als trivial...also keine Ideen?

Wieso? Was stört Dich an dieser funktionsfähigen Idee?

von ~Mercedes~ (Gast)


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Das Teil würde doch aber nur eine Halbwelle
des Signals verstärken, nicht wahr?

mfg

von Dieter W. (dds5)


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~Mercedes~ schrieb:
> Das Teil würde doch aber nur eine Halbwelle
> des Signals verstärken, nicht wahr?
>
> mfg

Ja klar, denn beim Nulldurchgang der Eingangsspannung die Spannung am 
Ausgang von + unendlich nach - unendlich zu kriegen wird sehr schwierig.

von Sebastian S. (amateur)


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>Ja klar, denn beim Nulldurchgang der Eingangsspannung die Spannung am
>Ausgang von + unendlich nach - unendlich zu kriegen wird sehr schwierig.
Wobei die Probleme, diese Spannungen auch zu Handhaben, nicht unter den 
Tisch gekehrt werden sollten.

Schätze aber mal, dass der TO, bei seinem Gedankengang, auf halbem Weg 
schlapp gemacht hat.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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guest...Rainer schrieb:
> Hallo, das ist aber mehr als trivial...also keine Ideen??

Was meinst du? Die gewünschte Funktion ist nun mal die eines Dividierers 
(wobei der Dividend konstant ist). Da beißt die Maus keinen Faden ab. 
Und die Realisierung eines Dividierers per Multiplizierer in der 
Gegenkopplung eines OPV ist ebenfalls gängige Technik.


~Mercedes~ schrieb:
> Das Teil würde doch aber nur eine Halbwelle
> des Signals verstärken, nicht wahr?

Was bringt dich auf die merkwürdige Idee, daß man mit einem derartigen 
Verstärker ein Wechselspannungssignal verstärken wollen würde?

von Harald W. (wilhelms)


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Axel S. schrieb:

> Was bringt dich auf die merkwürdige Idee, daß man mit einem derartigen
> Verstärker ein Wechselspannungssignal verstärken wollen würde?

Vielleicht wollte er es "unendlich" verstärken?

von das? (Gast)


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guest...Rainer schrieb:
> und natürlich Ac, nicht sowas wie log-amps...

von guest...Rainer (Gast)


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Hallo, also ein NTC macht sowas (annähernd) ohne Grummeln. Wenn ich aber 
keinen NTC habe und auch nicht wild in Spice mit steuerbaren 
Strom/Spannungsquellen hantieren will, dann bleibt nur ein OP mit 1/Ve, 
wenn ihr versteht. Vielleicht bin ich aber auch ganz auf dem falschen 
Dampfer.
Gruß Rainer

von Axel S. (a-za-z0-9)


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guest...Rainer schrieb:
> Vielleicht bin ich aber auch ganz auf dem falschen Dampfer.

Ja.

von Peter D. (peda)


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guest...Rainer schrieb:
> Hallo, also ein NTC macht sowas (annähernd) ohne Grummeln.

Wie willst Du mit einem NTC Spannungen von +/-Unendlich erzeugen?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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". Vielleicht bin ich aber auch ganz auf dem falschen Dampfer."

Oder auf einem Tragflügelboot. Halte Dich gut fest!

MfG

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die log-Kurve und die 1/x Kurve haben beide das Problem, dass sie für 
Null am Eingang gegen unendlich streben.

Es gibt drei Arten logarithmischer Bauteile:
- den DC-Logarithmierer (an Ein- und Ausgang DC), der kann nur pos. oder 
nur neg. Eingansspannungen mit einem Betrag >Null verarbeiten.
- die log. Detektoren wie der AD8307, die machen aus einer 
AC-Eingangsspannung eine DC-Ausgangsspannung, die der logarithmierten 
Eingangsamplitude proportional ist.
- und schließlich dem hier gesuchten ähnlich, AC rein und raus, log. 
begrenzende Verstärker. Die sind recht selten und inzwischen 
weitgehend ausgestorben. Phlips hatte mal einen TDA8780 im Programm:
http://rtellason.com/chipdata/tda8780.pdf

SL531 war so ein "true log amplifier" von Plessey/Zarlink bis 250 MHz
http://www.ic72.com/pdf_file/s/591829.pdf

mit "True Log Amplifier" findet man weitere Literatur, z.B.
http://www.analog.com/en/analog-dialogue/articles/logarithmic-amplifiers-explained.html
Da wird leider der DC/DC-Typ so bezeichnet.

: Bearbeitet durch User
von guest...Rainer (Gast)


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Danke für die Links. Habe ich z.T. auch gefunden. Und die Division durch 
Null ist ja klar...Ist, wie gesagt, reine "Bauchfrage". Ich werde mal 
mit Multiplizierer spielen.
Gruß Rainer

von georg (Gast)


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guest...Rainer schrieb:
> Und die Division durch
> Null ist ja klar

Natürlich gibt es kein Bauteil mit unendlicher Ausgangsspannung, ein OP 
liefert schon von sich aus nicht mehr als die Versorgung, und man kann 
die Rückkopplung auch clampen auf einen gewünschten Wert - die Frage ist 
nur, ob das dann noch deine Anforderungen erfüllt. Eine Eingangsspannung 
von Null ist ja nun nicht besonders exotisch.

Der Verdacht mit dem falschen Dampfer ist nicht von der Hand zu weisen, 
aber schon bei der Fragestellung, nicht erst bei der Realisation.

Georg

von Axel S. (a-za-z0-9)


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georg schrieb:
> Eine Eingangsspannung
> von Null ist ja nun nicht besonders exotisch.

Für einen Logarithmierverstärker oder den Divisor-Eingang eines 
Dividierers ist das absolut exotisch.

Mir ist allerdings immer noch unklar, was das ganze soll. Ein NTC hat 
keine 1/x Kennlinie (was immer man für x nimmt).

Ansonsten geht der Trick, ein nichtlineares Bauteil in die Gegenkopplung 
eines OPV einzusetzen um die Umkehrfunktion der Abhängigkeit zu 
erhalten, auch mit einem NTC. Einfachstes Beispiel: Logarithmierer vs. 
Potenzierer mit OPV und Diode:

http://www.jens-wesemann.de/op9.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Operationsverstärker#Logarithmus_und_Exponentialfunktion

von M.A. S. (mse2)


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georg schrieb:
> - die Frage ist
> nur, ob das dann noch deine Anforderungen erfüllt. Eine Eingangsspannung
> von Null ist ja nun nicht besonders exotisch.

Axel S. schrieb:
> Für einen Logarithmierverstärker oder den Divisor-Eingang eines
> Dividierers ist das absolut exotisch.
Genau.

Wenn der TO tatsächlich ein Problem hat, dass sich mittels einer 
Division korrekt modellieren läßt, dann muss er wohl eine Eingangsgröße 
haben, deren Betrag ein bestimmtes Epsilon>0 nicht unterschreitet.

von guest...Rainer (Gast)


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M.A. S. schrieb:
> Wenn der TO tatsächlich ein Problem hat, dass sich mittels einer
> Division korrekt modellieren läßt, dann muss er wohl eine Eingangsgröße
> haben, deren Betrag ein bestimmtes Epsilon>0 nicht unterschreitet.

Ja, natürlich...und ich hätte noch die Anforderung, dass es nicht nur 
1/x sein soll, sondern eher 1/e^x oder einfacher 1/x².
Aber bei der Suche nach Analogrechnern ist ja schon so manches zu 
finden! Und natürlich muß, wie bei jeder seriösen Berechnung, die 
Randbedingung angegeben und auch eingehalten werden.
Gruß und Danke Rainer

von Zeno (Gast)


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guest...Rainer schrieb:
> sondern eher 1/e^x oder einfacher 1/x².

Dir ist schon klar, das 1/e^x und 1/x^2 mathematisch ein gravierender 
Unterschied ist.
e^x ist z.B. niemals 0. x^2 hingegen ist für x=0 schon 0.

von guest...Rainer (Gast)


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..jau...

von guest...Rainer (Gast)


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Ich versuche eine Ac-Spannung in eine 1/AC-Spannung zu bringen. Alles 
Bauch, wie gesagt. Und ein NTC bringt das, nur die Eigenerwärmung 
betrachtet, perfekt. IN "normaler" Schaltungstechnik wird das tricky.
Gruß Rainer

von Axel S. (a-za-z0-9)


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guest...Rainer schrieb:
> Ich versuche eine Ac-Spannung in eine 1/AC-Spannung zu bringen

Warum auch immer du das tun willst.

Wenn du statt dessen sagen würdest, was die eigentliche Aufgabe ist, 
könnten wir dir vermutlich 3 Lösungswege zeigen, die das nicht 
brauchen und die außerdem noch einfacher wären.

: Bearbeitet durch User
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