Hallo zusammen, ich habe eine Leiterplatte mit einem unbekannten Mikrocontroller / Mikroprozessor, der wohl defekt ist. Die Software steckt aber vermutlich (bzw. hoffentlich) ausschließlich in einem externen Eprom - sonst wäre der Mikrocontroller wohl nicht durch Abschleifen der Oberseite unkenntlich gemacht worden. Nachdem ich nun schon ein paar Stunden die gängigsten Datenblätter studiert habe, hoffe ich nun auf Hilfe durch Euch. Folgende Fakten sind bekannt: a) vermutlich 8-Bit-Architektur, da Standard-Eprom 27C256 + Standard-Ram mit Standard-Latch angeschlossen b) Gehäuse PLCC-52 c) Pin-Belegungen (Zählweise von Reihenmitte d.h. Punkt im Gehäuse): c1) 16 MHz-Quartz an Pin 1 und 2 c2) Masse an Pin 3, 5, 10, 12, 26 und 52 c3) +5V an Pin 4, 11 und 27 Hat jemand von Euch spontan eine Idee? Vielen Dank schon mal vorab!
Kannst du denn den EPROM auslesen? Vom Inhalt könnte man dann auf die Architektur schließen. Würde mich nicht wundern, wenn das irgendein 8051-Derivat wäre. Davon gibt's allerdings wieder derart viele, dass es wohl die Suche nach der Nadel im Heuhaufen werden dürfte. Aber zumindest ist PLCC-52 eher ungewöhnlich und schränkt das vielleicht ein wenig ein.
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Muß ein Exot sein, 68HC11 oder ein selteneres 8051-Derivat passt vom Pinout nicht. PIC in PLCC52 ist mir nicht bekannt, Zilog wäre, wenn es so etwas gegeben hat, steinalt. Ein 68HC05 hat wenigstens den Oszillator oben, wie hier zu sehen: http://www.seekic.com/icdata/68HC05H12.html Andererseits gab es vielleicht auch Hersteller aus Asien, die PLCC52 im Programm hatten. Nuvoton, Winbond, Elan?
Jörg W. schrieb: > Kannst du denn den EPROM auslesen? Vom Inhalt könnte man dann auf > die Architektur schließen. > > Würde mich nicht wundern, wenn das irgendein 8051-Derivat wäre. Davon > gibt's allerdings wieder derart viele, dass es wohl die Suche nach der > Nadel im Heuhaufen werden dürfte. Aber zumindest ist PLCC-52 eher > ungewöhnlich und schränkt das vielleicht ein wenig ein. Das werde ich mal probieren, guter Tip!
Sebastian schrieb: > Ein 68HC05 hat wenigstens den Oszillator oben, wie hier zu sehen: > http://www.seekic.com/icdata/68HC05H12.html Das könnte in Richtung der 6800-er Familie deuten...da hatte ich bisher leider aber kein passendes Exemplar gefunden.
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Das Baujahr der Leiterplatte ist laut Beschriftung übrigens 1996, es ist also schon eine etwas ältere Generation eines Mikrocontroller.
Johannes T. schrieb: > es ist also schon eine etwas ältere Generation eines Mikrocontroller. Das ist naheliegend, sonst wäre auch kein EPROM mehr im Spiel.
Intel 8XC198 hätte dieses Pinlayout http://html.alldatasheet.com/html-pdf/66146/INTEL/83C198/385/3/83C198.html
Ja Wahnsinn! Das würde passen! Vielen herzlichen Dank, Daniel! Hattest Du die Pinbelegung im Kopf oder wie bist Du darauf gekommen?
Johannes T. schrieb: > Ja Wahnsinn! Das würde passen! Vielen herzlichen Dank, Daniel! > Hattest > Du die Pinbelegung im Kopf oder wie bist Du darauf gekommen? Und damit bist du dann auch am Ende deiner Bemühungen angekommen: "October 1992 COPYRIGHT © INTEL CORPORATION, 1995 Order Number: 272034-003 8XC198 COMMERCIAL/EXPRESS CHMOS MICROCONTROLLER 8 Kbytes of On-Chip OTPROM or ROM" D.h. nur ein Teil steckt im externen Eporm.
Spoerle Electronic - Components Guide - Band 1 - Kapitel 8 wusste die Lösung Der Katalog kam in 4 Bänden hat aber leider keine Jahreszahl abgedruckt. Für solche Fragen ist er aber immer gut zu gebrauchen.
Na - dann hoff' mal, daß sich im OTPROM keine Daten befinden! Kann beschrieben sein, muß aber nicht...
Theoretisch ja - aber aufgrund der Pinbelegung habe ich gesehen, dass das interne ROM deaktiviert ist, da /EA auf Masse liegt. :-)
Daniel schrieb: > Spoerle Electronic - Components Guide - Band 1 - Kapitel 8 wusste die > Lösung > > Der Katalog kam in 4 Bänden hat aber leider keine Jahreszahl abgedruckt. > Für solche Fragen ist er aber immer gut zu gebrauchen. Auf jeden Fall vielen Dank für Deine Bemühungen!!!
Michael W. schrieb: > Kann > beschrieben sein, muß aber nicht... Da glaubst du doch selber nicht dran, oder? Wenn sich schon einer die Mühe macht die Chips abzuschleifen, will er offensichtlich nicht, dass da irgendjemand fremdes rangeht. Und eine gute Möglichkeit das zu verhindern ist doch genau das Stückchen interner ROM, das noch dazu eh kostenlos dabei. Gut, es gibt meist immer noch Möglichkeiten da ran zu kommen, aber das ist schon erheblich aufwändiger/teurer, nicht mal im vorbeigehen erledigt. edit: ich sehe gerade, es gab auch eine romless-Variante, das steigert deine Chancen erheblich. Interner Speicher war damals sehr teuer.
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Johannes T. schrieb: > Theoretisch ja - aber aufgrund der Pinbelegung habe ich gesehen, dass > das interne ROM deaktiviert ist, da /EA auf Masse liegt. :-) Das wäre dann günsig... ;-) H.Joachim S. schrieb: > Da glaubst du doch selber nicht dran, oder? Wenn sich schon einer die > Mühe macht die Chips abzuschleifen, will er offensichtlich nicht, dass > da irgendjemand fremdes rangeht. Und eine gute Möglichkeit das zu > verhindern ist doch genau das Stückchen interner ROM... Soweit korrekt - siehe jedoch oben. Vielleicht hat Johannes ja Glück und das ROM ist entweder nicht verwendet oder es ist sogar die ROM-lose Variante des Prozessors... hierüber hätte der (hier leider nicht mehr vorhandene) Aufdruck Auskunft geben können...
Beitrag #5334843 wurde von einem Moderator gelöscht.
H.Joachim S. schrieb: > Wenn sich schon einer die > Mühe macht die Chips abzuschleifen, will er offensichtlich nicht, dass > da irgendjemand fremdes rangeht. oder man will Nachbauten einfach erschweren, oder dem Kunden nicht auf die Nase binden, dass man Bauteile mit normalem Temperaturbereich (industrial wäre teurer) verbaut hat oder Reparaturen nur durch den eigenen Kundendienst ermöglichen oder, oder, oder...
Maxpiwer schrieb im Beitrag #5334843:
> Mit einem multibrenner kann man die Type auslesen!
Des EPROMS, gewiss. Aber nicht des µCs.
Und dann gibt es bisweilen bei externen EPROMS/etc. auch noch die Sauerei, dass DATA/ADR-Lines nicht exakt auf A0=A0, A1=A1 layoutet sind. Die können wild durcheinander liegen, vor dem Brennen hat man dann halt passend um-kodiert, und beim Teardown/Reengineering erhält man nur Datenmüll, sofern man die Verkabelung nicht auch geprüft hat und rück-kodiert. Selbst schon mehrfach erlebt.
Ja, das habe ich auch schon erlebt. Und noch mehr. Das würde hier aber alles nichts machen, da es ja bei der Originalplatine bleibt. Vielleicht ist nach 22 Jahren aber auch nur der Eprom etwas vergesslich geworden? Worauf stützt sich deine Erkenntnis, dass es der MC selbst ist? Ne Auffrischung kann jedenfalls nicht schaden, selbst wenn er noch fit ist.
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