Forum: Haus & Smart Home SmartHome wenn Wohnung neu verkabelt wird


von Nils (Gast)


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Hallo, meine Wohnung soll neu verkabelt werden.
Momentan habe ein paar Hue Lampen die ich über Bewegungsmelder und 
Google Home steuere.
Jetzt sind die Lichtschalter daher ohne Funktion was evtl nicht immer 
optimal ist.

Jetzt frage ich mich, wie ich ein gutes Smarthome aufbaue.

Es kommen auch noch elektrische Rolladen in die Räume.

Macht man eine normale Installation oder legt man zu den Lampen 
zusätzlich noch Phase zur geschalteten Leitung dazu?

von K. J. (Gast)


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Ich würde Etagen Verteilungen machen und jede einzelne Leitung dahin 
ziehen, und alles mit 5x2,5 verlegen, dann hat man noch Optionen mal nen 
Serienschalter zu verbauen oder anderen Quatsch, Steuerung dann in die 
Verteilung und alles dadrin verkabeln.

Da gibt es aber Möglichkeiten ohne ende, finde aber die oben genante ist 
die Flexibelste, wenn man keine Busleitungen braucht.

von vhk,bnc,nb,c (Gast)


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K. J. schrieb:
>alles mit 5x2,5

Das ist dann doch übertrieben. Wo braucht man mehr als 16A?

vhk,bnc,nb,c

von Nils (Gast)


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Also die Wohnung hat ~50qm und nur eine Etage

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

das große Geheimnis ist Leerrohr. Kostet praktisch nix im Vergleich zum 
Rest und man kann zu jedem beliebigen späteren Zeitpunkt die Kabel 
austauschen ohne irgendwas aufstemmen zu müssen.

Der zweite Tip ist das ganze so vorzusehen, das man entweder auf eine 
Standardlösung ohne groß Umbau zurückbauen kann. Das ganz große Problem 
bei den "Billig SmartHome Lösungen" die kein KNX sind ist, das wenn der 
Hersteller in 5-10 Jahren keine Lust mehr auf das Produkt hat es 
abgekündigt wird und du in 15 Jahren kein Ersatzteil mehr bekommst, wenn 
was kaputt ist. Die Menschen neigen bei Wohnungen aber dazu ihre 
Elektroinstallation 30+ Jahre zu betreiben.

Gruß Kai

von Conny G. (conny_g)


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Derzeit ist es schwierig zu sagen wo das hingeht, es hat sich noch kein 
System / Konzept durchgesetzt, alles gerade sehr fragmentiert.
Die ganzheitlichen Lösungen der größeren Hersteller sind alle sehr 
teuer.

Ich würde auch sternförmig verkabeln, also alle Schalter und Dosen zu 
einem richtig großen Schaltschrank fahren.
Dann kann man später zentral klemmen und steuern wie man möchte.
5er Leitungen kostet nicht viel, würde ich auch fast überall machen, 
dann hat man immer Adern extra, zum schalten etc.
Strategisch gut platzierte Leerrohre ist auch eine gute Idee. Zuviel ist 
aber auch nix, die machen den Schaltschrank voll.
Würde auch in jedem Raum zwei Netztpwerkdosen an gegenüber liegenden 
Wänden vorsehen, die können auch andere Dinge als Netzwerk.

Die Frage ist, wie man mit Niedervolt umgeht - heute möchte man für 
einiges vielleicht Busleitungen haben oder auch einfach 12/24v.
Aber parallel zu den Stromleitungen immer NV/Bus ist auch Quatsch.
Zusätzlich sind bei NV die Ströme hoch und man möchte die Leitungen 
nicht so lange machen wo der hohen Verluste.
Deshalb ist m.e. NV höchstens was für Bus, NV für Verbraucher dann 
jeweils lokal erzeugen. Und dann sehr selektiv Busleitungen, damit es 
nicht überhand nimmt.
Ich hab bei einer Renovierung zB mal ein Netzwerkkabel zum Lichtschalter 
(Doppeldose) gehen lassen, dann kann man da ein ganzes Schaltpanel 
montieren.

von Conny G. (conny_g)


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vhk,bnc,nb,c schrieb:
> K. J. schrieb:
>>alles mit 5x2,5
>
> Das ist dann doch übertrieben. Wo braucht man mehr als 16A?

Nicht für mehr Strom, sondern für flexibel klemmbare/schaltbare Adern.

Der Klassiker:
Ein 3er Kabel geht einmal ums Zimmer und dazwischen einmal zum Schalter 
und zur Lampe. Dann geht da gar nix mehr zum Umklemmen oder getrennt 
schalten.
Und wenn die Glühbirne die Sicherung schießt ist alles aus inklusive dem 
Server/NAS usw.

Dagegen separate 5er zur Lampe, zu den Schaltern, zu den Steckdosen.
Dann kann ich von der Steckdose am Fenster zur Jalousie abzweigen, mit 
einer separaten Ader, die ich vom Schaltschrank aus zentral steuern 
kann.
Dann muss ich natürlich auch ein paar Dosen extra haben um „überall“ hin 
zu können.

Und Sicherungen kann man dann eh einsetzen wie man möchte, eine pro 
Raum, den Server extra, usw.

von vhk,bnc,nb,c (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Nicht für mehr Strom, sondern für flexibel klemmbare/schaltbare Adern.

DAS ist klar, 5x ist eine gute Idee, aber 2,5 muessen es nur an 1-2 
Stellen in der Wohnung sein. Küche und Bad.

vhk,bnc,nb,c

von MaWin (Gast)


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Nils schrieb:
> Macht man eine normale Installation oder legt man zu den Lampen
> zusätzlich noch Phase zur geschalteten Leitung dazu?

Kabel kosten Geld.

Man legt nichts unnötiges.

Man sollte aber dafür sorgen, dass man an bestimmten Stellen dauerhafte 
230V~ haf:

Im Lichtschalter (Anbringen von Funktastern ohne Batterie) und am 
Lampenauslass (Anbringen von Funkschaltern, ggf. wenn der Lichtschalter 
dauernd überbrückt wurde) und bei dir natürlich am Fenster (Rollladen 
und Funk-Fensterkontakte).

Wie man sieht, erfolgt die Datenübertragung besser über Funk.

Jede smarthome-Technik ist extrem kurzlebig im Vergleich zur 
Elektroinstallation eines Hauses die 50 Jahre halten sollte. Niemand 
kloppt alle 10 Jahre die Wände auf weil ein IT-Startup mal wieder die 
nächste Sau durchs Dorf treiben will und der vorherige 
smarthome-Anbieter Pleite ist.

Leerrohre sind die einzige Technik die überlebt.

von nur zufällig hier (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wie man sieht, erfolgt die Datenübertragung besser über Funk.

Funk ist scheiße.
Nun gut, für Geräte die man bewegt oder zur Nachrüstung gehts halt 
Notfalls. Cool das es dann doch die Notlösung Funk gibt.

von Nils (Gast)


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Also leerrohre ist schon mal Pflicht.
5x 1,5mm2 halte ich auch für die richtige Wahl.

Das KNX als Technik länger am Markt sein wird könnte sein, kostet aber 
dementsprechend auch einiges.

Gegenüber funk bin ich offen, da ich mit Hue eigentlich kein Problem 
habe. Nur mit den 433mhz Steckdosen gibts manchmal Funklöcher.

Unter smart home Stelle ich mir übrigens Bewegungsmelder Lichtschalter 
Jalousien/Fenster und Heizungsthermostate vor.

von --- (Gast)


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Ich würde für Schalter Elektronikdosen verwenden.
Man führt alle 230V Leitungen in die Elektronikseite der Dose und 
verklemmt sie dort. In die Schalterseite kommt ein Leerrohr.
Wenn man eine normale Installation will, führt man die Drähte aus der 
Elektronikseite zum Schalter und klemmt ihn an. Bei einer 
Businstallation steckt man den Trennsteg in die Dose (ist bei der Dose 
dabei) und zieht eine Busleitung ins Leerrohr. Eigentlich sind die Dose 
für Relais und andere Doseneinbaugeräte, aber sie eignen sich auch gut 
zum Verklemmen und lassen sich mit einem Trennsteg abschotten.

von Kunz (Gast)


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Leerrohre und schonmal ein oder 2 Cat 6 Kabel.

von Wolfgang R. (wolfgang_r)


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Ich stand (vor inzwischen gut 10 Jahren) für unseren EFH-Neubau auch vor 
der Frage, wie sollen wir das zukunftssicher verkabeln. KNX (damals hieß 
es nur EIB) war uns viel zu teuer... Der Wunsch nach einem dezentralen 
Bussystem war schon da, aber es wurde schnell klar, dass das ein teurer 
Spaß würde. Für mich der Kompromiss war, dass die wir eine etwas 
aufwendigere Verkabelung legen können/wollen und dann mit der Zeit und 
Stück für Stück das Home smarter machen. Ähnlich habe ich das neulich in 
einem anderen Beitrag geschrieben, aber warum hier nicht auch.

Die Fragen nach einer geeigneten Verkabelung habe ich mit unserem 
Elektriker (war schon zu dieser Zeit sehr erfahren in KNX/EIB) 
besprochen und letztlich haben wir das so gemacht:

Alle geschalteten 230V Leitungen enden in zwei Verteilern (KG+OG). In 
die Zimmer gehen meist NYM-J 10x1,5 und sind dort in 
Kaiser-Elektronikdosen weiter verschaltet. Generell kommen tiefe 
Einbaudosen zum Einsatz. In den Verteilern enden die geschalteten Adern 
an Installationsrelais. Diese hat der Elektriker installiert und hier 
endet dann auch seine Verantwortung. Die 24VDC-Seite ist dann meine 
Spielwiese.

In alle Zimmer (außer im Keller) haben wir J-Y(St)Y 2x10x0,8 verlegt - 
damit hat man alle Freiheiten bzgl. Bussystemen (KNX, CAN usw.) und 
zentraler Technik (Stromstoßrelais, SPS, eigene Elektronik usw.). In den 
Zimmern werden diese Leitungen weiterverschaltet. An den meisten 
Schaltstellen ist die untere Dose ein Kaiser-Elektronikdose (dort kann 
man CAN-Bus Elektronik verstauen). Damit kann man Bus - muss aber nicht. 
Im Keller sind es J-Y(St)Y 2x2/2x4/2x6 - je nach Bedarf.

In der Anfangszeit hatten wir das so verschaltet, dass in den Verteilern 
für's Licht 24VDC Stromstoßrelais die 24V für die Installationsrelais 
geschaltet haben. Für die Jalousien musste man halt so lange auf die 
Taster drücken, bis die Jalo dort war wo sie sein sollte. 
Gruppenschaltungen der Jalos habe ich mit Dioden gemacht.

Jetzt ist fast alles so geworden, dass ich in den (bewusst großzügig 
dimensionierten) Verteilern hinter Reihenklemmen Eingangsmodule 
installiert habe, die die Tasterinformationen einsammeln, je Verteiler 
ein STM32 der das auswertet und über Ausgangsmodule die 
Installationsrelais schaltet. Genauso könnte man jeweils eine SPS 
einsetzen. Oder KNX zentral (der mit zentralen Komponenten deutlich 
günstiger wird als mit nur dezentralen). Oder KNX dezentral. Oder CAN 
dezentral.

Die In-/Out-Module basieren auf MCP23017 (16 IOs) und sind per I2C oder 
alternativ einem differentiellen LongRange-I2C (400 kHz über 50 m) 
angebunden. Die Eingänge laufen über Optokoppler, die Ausgänge schalten 
(mit ULN2803) die Masse für die Relais durch. An einem I2C können 8 
MCP23017 hängen, der STM32 hat 2 I2C - damit kann man 256 IOs 
ver-/bearbeiten.

Ich bin am weiter optimieren - es kommen noch dezentrale CAN-Knoten dazu 
usw...

Darüberhinaus liegt in jedes Zimmer Cat7-Kabel für Ethernet und Koax für 
TV/SAT.

Die Verkabelung würde ich genauso wieder machen.

von Walter K (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> In
> die Zimmer gehen meist NYM-J 10x1,5 und sind dort in
> Kaiser-Elektronikdosen weiter verschaltet. Generell kommen tiefe
> Einbaudosen zum Einsatz....

Nach den nun in den vorherigen Beiträgen mit „5x2.5qmm überall“ plus 
Leerrohre plus Cat6, Cat7 ... der zu diesem Thema zu befürchtende 
Blödsinn bereits geschrieben wurde - wird nun mit „NYM-J 10x1,5 in 
Kaiserdosen“ das Bild abgerundet!

Wollen wir wetten, dass die Mehrzahl dieser „Expertenvorschläge“ nicht 
von elektrisch interessierten Bastlern, sondern eher so aus der 
typischen Elektromeister Ebene kommt?

von Conny G. (conny_g)


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Walter K schrieb:
> Wolfgang R. schrieb:
>> In
>> die Zimmer gehen meist NYM-J 10x1,5 und sind dort in
>> Kaiser-Elektronikdosen weiter verschaltet. Generell kommen tiefe
>> Einbaudosen zum Einsatz....
>
> Nach den nun in den vorherigen Beiträgen mit „5x2.5qmm überall“ plus
> Leerrohre plus Cat6, Cat7 ... der zu diesem Thema zu befürchtende
> Blödsinn bereits geschrieben wurde - wird nun mit „NYM-J 10x1,5 in
> Kaiserdosen“ das Bild abgerundet!
>
> Wollen wir wetten, dass die Mehrzahl dieser „Expertenvorschläge“ nicht
> von elektrisch interessierten Bastlern, sondern eher so aus der
> typischen Elektromeister Ebene kommt?

Super Kommentar. Was ist Dein Vorschlag?

von Mark (Gast)


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Walter K schrieb:
> Wollen wir wetten, dass die Mehrzahl dieser „Expertenvorschläge“ nicht
> von elektrisch interessierten Bastlern, sondern eher so aus der
> typischen Elektromeister Ebene kommt?

Deutsche Elektriker erzählen zwar traditionell viel Quatsch, und wenn 
der eine gegangen ist kann man den nächsten kommen lassen um die Fehler 
des Ersten ausbügeln zu lassen. Trotzdem habe ich lieber die 
Installation eines "typischen Elektromeisters" im Haus, als das 
brandgefährliche Gebastel eines elektrisch interessierten Arduino-Makers 
mit Klingeldraht, Lüsterklemmen und Tesafilm-Isolierung, untergebracht 
in Brotdosen vom 1 Euro Ramschtisch aus dem Supermarkt.

von EIB (Gast)


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Ich habe 2001 einen Neubau bezogen (3 Zi. Whg.) und mich für EIB in 
Sternverkabelung entschieden, wegen der flexibleren Verwaltung der 
Licht- und Rolladenschalter, der Zentralfunktionen und der höheren 
Schalterdichte. EIB war damals sehr teuer, im Vergleich dazu sind die 
Preise etwas gesunken, und man bekommt inzwischen alles auch als 
Endkunde. Konfiguriert wird die Anlage von mir selbst, das war mir auch 
wichtig.

Was würde ich im Nachhinein anders machen?

Zum einen doppelt so viele Steckdosen, dabei 5x1,5 wegen getrennter 
Sicherungen und ein Buskabel mitlaufen lassen, zur dezentralen Steuerung 
mit Aktor in der UP-Dose. Zum anderen mehr Gedanken über Lichtszenen, 
das war seinerzeit noch kein wirkliches Thema. Drittens unter jeden 
Lichtschalter eine Steckdose. Darüber freut man sich beim Staubsaugen.

Meine Leerrohre, die ich dmals für LAN-Verkabelung vorgesehen hatte, 
sind inzwischen ungenutzt. Das NAS hänt am Router und Laptop, Handy, TV, 
... haben WLAN.

Im Übrigen würde ich dieses Thema eher in einem KNX-Forum diskutieren.

von Wolfgang R. (wolfgang_r)


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Walter K schrieb:
> Nach den nun in den vorherigen Beiträgen mit „5x2.5qmm überall“ plus
> Leerrohre plus Cat6, Cat7 ... der zu diesem Thema zu befürchtende
> Blödsinn bereits geschrieben wurde - wird nun mit „NYM-J 10x1,5 in
> Kaiserdosen“ das Bild abgerundet!
>
> Wollen wir wetten, dass die Mehrzahl dieser „Expertenvorschläge“ nicht
> von elektrisch interessierten Bastlern, sondern eher so aus der
> typischen Elektromeister Ebene kommt?

Also ich bin kein Elektromeister. Allerdings habe ich diese Sachen mal 
studiert und vielleicht von daher eine Menge Respekt vor 
Elektromeistern. Sie tragen eine Menge Verantwortung und wenn sie (oder 
ihre Leute) Fehler machen kann das ganz erhebliche Konsequenzen haben. 
Was aber andererseits nicht heißt, dass ich deren Vorschläge 
unreflektiert durchwinke. Und ich habe auch nicht den erstbesten 
Elektromeister für unseren Neubau beauftragt - da habe ich schon etwas 
suchen müssen.

In meinem Fall haben also der Elektromeister und ein diplomierter 
Bastler die Verkabelung geplant und der Elektromeister die 230V-Seite in 
seiner Verantwortung entsprechend der Vorschriften und - ok - mit der 
einen oder anderen Reserve ausgeführt. Ob er jetzt NYM-J 5x1,5, NYM-J 
7x1,5 oder NYM-J 10x1,5 in ein Zimmer legt ist von den Gesamtkosten her 
gesehen nicht der Riesenunterschied. Im Rahmen eines EFH-Neubaus kam es 
mir bei der Verkabelung (die ja wie hier diskutiert einige Jahrzehnte 
brauchbar sein soll) nicht auf die letzten 100 Euro an.

So kann man jetzt in unserem Haus sehr flexibel z. B. Steckdosen 
schaltbar machen indem man in den Steckdosen ein paar Leitungen umklemmt 
und im Verteiler auf ein Installationsrelais führt. Die Logik und die 
24V machen die Ansteuerung. Z. B. für Lichtszenen.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang R. (wolfgang_r)


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EIB schrieb:

> Zum einen doppelt so viele Steckdosen, dabei 5x1,5 wegen getrennter
> Sicherungen

Wegen getrennter Sicherungen? An einem Kabel? 3x16A? Tu das nicht!!! 
Sonst fackelt dir eines Tages die Bude ab, weil der N das nicht 
ausgehalten hat.

von Conny G. (conny_g)


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Wolfgang R. schrieb:
> EIB schrieb:
>
>> Zum einen doppelt so viele Steckdosen, dabei 5x1,5 wegen getrennter
>> Sicherungen
>
> Wegen getrennter Sicherungen? An einem Kabel? 3x16A? Tu das nicht!!!
> Sonst fackelt dir eines Tages die Bude ab, weil der N das nicht
> ausgehalten hat.

Es geht da oft nicht um die maximale Leistung, sondern um Isolierung von 
Stromkreisen. Habe in meinem Büro/Labor auch zwei Sicherungen für die 2 
Raumhälften und damit zB Netzwerk, Server und 3D Drucker von den 
Laborgeräten (Trenntrafo, Labornetzteil, ...) getrennt.
Mir ist nämlich schon öfter die Sicherung vom Lab geflogen, dann blieb 
der Rest unbeeindruckt.
Ansonsten braucht es aber meist nur 1 oder 2 Sicherungen pro Raum, 
abgesehen von der Küche.

: Bearbeitet durch User
von EIB (Gast)


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Der Einwand ist berechtigt, aber zum einen sind bei mir die Steckdosen 
schon jetzt mit nur 10A abgesichert und zum anderen besitze ich kein 
mobiles Gerät mit mehr als 1 kW (Saugstauber), mit stark fallender 
Tendenz, seitdem alle Glühlampen durch LED ersetzt wurden. Und selbst 
wenn mal ein Handwerker mit einem Elektrowerkzeug käme, kann er eine der 
mit 16A abgesicherten Steckdosen im Verteilerschrank benutzen.

von Wolfgang R. (wolfgang_r)


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EIB schrieb:
> Der Einwand ist berechtigt

Schön, dass wir uns in dem Punkt einig sind. Für unbedarfte, 
bastelfreudige Mitleser sollte man es aber doch deutlich schreiben: Tut 
das nicht! Auch 3x10A sind für einen N in 5x1,5 zu viel.

Gerade in der Küche lauert die Gefahr: Situation Familienfrühstück ... 
Teewasser mit dem Wasserkocher (2-3000W), Kaffee (800-1000W), Toaster 
(800-1000W), Eierkocher (400W) ... und sagt nicht, das macht man ja 
nicht gleichzeitig.

Die "Sicherungen" heißen eigentlich Leitungsschutzschalter - und davon 
verwendet man einen pro Leitung und nicht einen pro Ader. Außer bei 
dreiphasigen 400V Verbraucher wie Kochfeld/Heizstab/Hebeanlage/CEE 
Drehstromsteckdose usw.

Wenn man die 2 Raumhälften in Büro/Labor mit 2 Leitungen versorgt, dann 
ist es auch ok diese jeweils mit einem Leitungsschutzschalter 
abzusichern.

von EIB (Gast)


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Du gehst von falschen Vorstellungen aus. Ich schrub: "Was würde ich im 
Nachhinein anders machen".

von chris (Gast)


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Nils schrieb:
> Jetzt frage ich mich, wie ich ein gutes Smarthome aufbaue.

Was willst du denn ALLES haben ?

mit/ohne Jalousiestuerung ?
Wetterdaten ?
Lichtsteuerung ? Dimmbar ? DALI ?
Schalter/Taster als Bussystem oder doch direkte Verkabelung ?
Anzahl Steckdosen ? Schaltbar ja/nein ?
Sat/Netzwerkanalge ? evtl. schon als unterputz LWL

Was Conny G schrieb ist absoluter Standard und sollte auch dem 
Endverbraucher endlich eingtrichtert werden das ein Haus nur noch 
Sternverteilung haben sollte.

Problem ist das der Kunde sich Grundsätzlich zu wenig Gedanken um die 
E-Installation macht... Einfach mal den Grundriss nehmen, digital/analog 
ist dabei egal und mal einzeichnen was wo hin soll. Beim Angebot lieber 
mehr drin haben als zu wenig was sonst nachträglich den Preis nach oben 
treibt....

EIB schrieb:
> mit stark fallender
> Tendenz, seitdem alle Glühlampen durch LED ersetzt wurden.

Denk dran das die LED's kleiner 10W einen Einschaltstrom von teilweise > 
20A haben was die Schaltelementkontakte stark abnutzt.
Auch wird es Zeit das die gesamte Produktpalette der LED's grundsätzlich 
als dimmbar ausgelegt sein sollte um genau diesen Effekt zu verringern.

von Daniel V. (danvet)


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Wolfgang R. schrieb:
> EIB schrieb:
>> Der Einwand ist berechtigt
>
> Schön, dass wir uns in dem Punkt einig sind. Für unbedarfte,
> bastelfreudige Mitleser sollte man es aber doch deutlich schreiben: Tut
> das nicht! Auch 3x10A sind für einen N in 5x1,5 zu viel.

Jetzt muss ich doch mal nachfragen:
Wie läuft das dann beim Herd mit 5x1,5 Anschluß? Hab ich da das "Glück", 
dass die Phasenlage der drei Phasen immer um 30° verschoben ist?

von Heinz R. (heijz)


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Daniel V. schrieb:
> Wolfgang R. schrieb:
>> EIB schrieb:
>>> Der Einwand ist berechtigt
>>
>> Schön, dass wir uns in dem Punkt einig sind. Für unbedarfte,
>> bastelfreudige Mitleser sollte man es aber doch deutlich schreiben: Tut
>> das nicht! Auch 3x10A sind für einen N in 5x1,5 zu viel.
>
> Jetzt muss ich doch mal nachfragen:
> Wie läuft das dann beim Herd mit 5x1,5 Anschluß? Hab ich da das "Glück",
> dass die Phasenlage der drei Phasen immer um 30° verschoben ist?

Ja, der Herd wird an 3 Phasen angeschlossen, sind aber dann nicht 30° 
sondern 120° Phasenversatz

Wenn man in einem Zimmer mehrere Steckdosen getrennt absichern will, 
kann man das meist durchaus mit einer 5adrigen Leitung tun.
Meist sind heutzutage die Sicherungen auch abwechselnd über eine 
Phasenschiene an die einzelnen Phasen angeschlossen, L1 L2 L3 L1 L2 L3 
usw
Dann einfach 2 oder 3 nebeneinander liegende Sicherungen nehmen und der 
N wird nicht überlastet.

von Jupp (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> Auch 3x10A sind für einen N in 5x1,5 zu viel.

Drehstrom haste aber schon verstanden? Dein Einwand gilt nur für 
"gleicher Außenleiter auf allen Adern" und/oder bei Lasten mit einem 
Leistungsfaktor <<0,9.

von Schreiber (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> Wenn man die 2 Raumhälften in Büro/Labor mit 2 Leitungen versorgt, dann
> ist es auch ok diese jeweils mit einem Leitungsschutzschalter
> abzusichern.

Für Kühlschrank, Gefrierschrank und Heizung sollte man getrennte 
Stromkreise ganz ohne oder mit je einem separaten FI vorsehen. Da 
braucht es dann auch getrennte Nullleiter. Für Abwasserhebeanlagen 
ebenfalls

Bei Barackenbauw... äh Holzfertigbauweise würde ich zudem über 
Brandschutzschalter nachdenken

Noch ein Tipp: Hausanschlusskasten in hinreichender Höhe über der 
Geländeoberfläche anbringen, damit man auch zum Keller auspumpen noch 
gefahrlos an Strom kommt.

von Wolfgang R. (wolfgang_r)


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Jupp schrieb:
> Wolfgang R. schrieb:
>> Auch 3x10A sind für einen N in 5x1,5 zu viel.
>
> Drehstrom haste aber schon verstanden? Dein Einwand gilt nur für
> "gleicher Außenleiter auf allen Adern" und/oder bei Lasten mit einem
> Leistungsfaktor <<0,9.

Hatte ich ja so geschrieben: "Außer bei dreiphasigen 400V Verbraucher 
wie Kochfeld/Heizstab/Hebeanlage/CEE Drehstromsteckdose usw."

@Daniel V.: Und für Kochfeld kann man auch Herd sagen.

Übrigens wurde für diese Zwecke von unserem Elektriker nicht 5x1,5 
sondern 5x2,5 verlegt.

@Heinz Rudolf: Eine ernstgemeinte Frage - das könnte ja bedeuten, dass 
mehrere Außenleiter z. B. in einer  Doppelsteckdose angeschlossen werden 
könnten (links L1, rechts L2) bzw. durch eine Steckdose geschleift 
werden könnten. Das wäre ja dann u. U. bei einer 5x1,5 Leitung mit 3 
Außenleitern so. Unser Elektromeister hat an keiner Stelle im ganzen 
Haus mehrere Außenleiter in einer Steckdose oder in mehreren Steckdosen 
hintereinander verschaltet. Hätte er das dürfen?

von Jupp (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> Hatte ich ja so geschrieben: "Außer bei dreiphasigen 400V Verbraucher
> wie Kochfeld/Heizstab/Hebeanlage/CEE Drehstromsteckdose usw."

Auch das stimmt nicht. Die max. N-Belastung ist bei voller Belastung 
eines Außenleiters erreicht. Kommen auf einem anderen Außenleiter 
Lasten hinzu, nimmt die Belastung des N wieder ab.

von Stefan us (Gast)


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Für 16A muss man ab einer gewissen länge 2,5 Quadratmm verwenden, weil 
sonst die LS aufgrund des Leitungswiderstandes nicht mehr schnell genug 
auslösen.

Ich bin da nicht mehr auf dem Laufendem aber erinnere mich darab dass 
die Grenze bei knapp unter 20 Meter war.

Hat jemand die aktuellen VDE100 vorliegen?

von Arno (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Wenn man in einem Zimmer mehrere Steckdosen getrennt absichern will,
> kann man das meist durchaus mit einer 5adrigen Leitung tun.
> Meist sind heutzutage die Sicherungen auch abwechselnd über eine
> Phasenschiene an die einzelnen Phasen angeschlossen, L1 L2 L3 L1 L2 L3
> usw
> Dann einfach 2 oder 3 nebeneinander liegende Sicherungen nehmen und der
> N wird nicht überlastet.

Müssen nicht alle Adern im Kabel gemeinsam abgeschaltet werden? Also die 
zwei-drei nebeneinander liegenden Sicherungsautomaten in deinem Beispiel 
als Dreifach-Automat ausgeführt werden?

Sollte ja auch beim Herd so sein, auch wenn es nicht immer so gemacht 
wird.

MfG, Arno

von Chris K. (kathe)


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Hallo Arno,

wenn du schon die Ausnahme nennts warum nicht gleich die Antwort.

Nein es müssen nicht alle 3 Phasen abgeschaltet werden außer bei 
Verbrauchern die nicht einphasig sind.
Wie soll der N überlastet werden durch die Phasenverschiebung?

Gruss Chris

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