Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitskultur


von Genervter (Gast)


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Guten Mittag,

findet ihr ebenso wie ich, wenn ihr morgens auf der Arbeit ankommt, ihr 
eine Parallelwelt betretet?

Alle sind so fleißig, rennen ständig durch die Gänge. Es gibt ja soviel 
zu tun und alle sind so wichtig, die Aufgaben sowieso.

Der Chef und die Vorgeetzten hat man zu achten, sind ja einen Rang 
höher. Bei Geburtstagen will sich jeder übertrumpfen - jedes mal ein 
riesiges Bufet. Ich nehme seit Jahren immer Urlaub am Geburtstag, damit 
ich das nicht mitmachen muss ;).

Und überhaupt soll man doch froh seine eine Arbeit zu haben. Ich arbeite 
also bin ich! SIch darüber identifizieren, Zitat: "Das ist doch deine 
ARBEIT!". Danke Luther.

Ich finde, das wird alles viel zu ernst genommen. Klar muss man in 
diesem auf Geld ausgelegtem System Geld verdienen. Aber dieser 
Papierkrieg, diese Hierarchien, dieses Gesieze, dieser Formalismus, 
diese teilweise Kleiderordnung, die Berufsknigge und wenn es mal nichts 
zu tun gibt kriegt man unnütze Arbeit aufgedrückt - man muss ja arbeiten 
und fleißig sein, total wichtig.

Ich duze alle, mache pünktlich Feierabend und wenn es nichts zu tun gibt 
spreche ich das offen an und erledige keine Arbeit, für die ich nicht 
eingestellt wurde. Termindruck? Ich habe noch nie erlebt, dass ein Kunde 
auch mal zwei Tage länger warten konnte, als versprochen.

u.v.m.

Total verrückt!

von Rick M. (rick-nrw)


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Genervter schrieb:
> Guten Mittag,
>
> findet ihr ebenso wie ich, wenn ihr morgens auf der Arbeit ankommt, ihr
> eine Parallelwelt betretet?

NEIN!

von Ich war's nicht! (Gast)


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Ist das geil. xD

von Genervter (Gast)


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Ich meine das wirklich ernst!

von Wühlhase (Gast)


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Klingt irgendwie nach unserem Matze von der TUM...

Und ehrlich gesagt geht mir das Geduze sehr auf die Nerven. Im Team 
einschl. Teamleiter ist ok-aber die nächste Hierarchiestufe wird 
gesiezt, und das Sie fordere ich auch ein. Ist immerhin der Chef, und 
nicht mein Kumpel.

In sehr kleinen Firmen (ich sag mal so <30MA) ist das was anderes, da 
find ich das ok. In größeren Firmen mit mehreren Abteilungen finde ich 
das völlig inakzeptabel.

Das restliche von dir geschilderte Verhalten kenne ich so nicht. Aber 
wenn du damit nicht klar kommst solltest du in ein hippes Startup 
wechseln.

von Genervter (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> In sehr kleinen Firmen (ich sag mal so <30MA) ist das was anderes, da
> find ich das ok. In größeren Firmen mit mehreren Abteilungen finde ich
> das völlig inakzeptabel.

Das ist halt eine deutsche Eigenart. In Holland siezt man nur den König.
Ich duze alle bis auf den Chef - weil der mir mein Gehalt zahlt. Auch 
mich siezende Mitarbeiter duze ich.

Und dann diese Titel erst. Mir doch egal, ob jemand Dr. von und zu ist. 
"Herr Doktor".

Kein hippes Startup - in einer meiner alten Firmen war das so und hat 
gut funktioniert. Alle duzten sich, man nam alles lockerer, kein 
Papierkrieg.

von Rick M. (rick-nrw)


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Genervter schrieb:
> Ich meine das wirklich ernst!

Genervter schrieb:
> Alle sind so fleißig, rennen ständig durch die Gänge. Es gibt ja soviel
> zu tun und alle sind so wichtig, die Aufgaben sowieso.

Was heißt rennen?
Es gibt immer was zu tun.
Wie äußert sich das, das alle so wichtig sind?

Genervter schrieb:
> Der Chef und die Vorgeetzten hat man zu achten, sind ja einen Rang
> höher.

ÄÄh? was heißt hat man zu achten?
Er ist Dein Chef, es gibt vor, wo es lang geht, setzt Prioritäten.

Genervter schrieb:
> Bei Geburtstagen will sich jeder übertrumpfen - jedes mal ein
> riesiges Bufet. Ich nehme seit Jahren immer Urlaub am Geburtstag, damit
> ich das nicht mitmachen muss ;).

Wie sieht das aus?

Bei uns gibt es eine Frühstücksrunde - Brötchen, dazu Salami, Käse, 
Mett.
Kein übertrumpfen.

Genervter schrieb:
> Und überhaupt soll man doch froh seine eine Arbeit zu haben. Ich arbeite
> also bin ich! SIch darüber identifizieren, Zitat: "Das ist doch deine
> ARBEIT!". Danke Luther.


Man muss eben seine Arbeit machen - so ist das Problem?

Genervter schrieb:
> Ich finde, das wird alles viel zu ernst genommen. Klar muss man in
> diesem auf Geld ausgelegtem System Geld verdienen. Aber dieser
> Papierkrieg, diese Hierarchien, dieses Gesieze, dieser Formalismus,
> diese teilweise Kleiderordnung, die Berufsknigge und wenn es mal nichts
> zu tun gibt kriegt man unnütze Arbeit aufgedrückt - man muss ja arbeiten
> und fleißig sein, total wichtig.

Was heißt ZU ernst?

Papier - Dokumentation muss halt sein
Hierarchien gibt es nun mal - oder muss du eine Verbeugung gegenüber 
deinem Chef machen?
Gesieze - Bei uns wird geduzt.
Habe mit "SIE" kein Problem - wahrt eine Distanz.

Kleiderordnung - ESD-Sicherheitssandalen, in manchen Bereichen 
ESD-Kittel
Schlips und Krawatte trägt maximal mein Ober-Boss wenn Besuch kommt.

Wenn es nix zu tun gibt, was willst du da machen? Taschenbilliard 
spielen?
Da macht man auch mal Standardaufgaben oder hast du ein Beispiel für 
"unnütze2 Arbeit?

Genervter schrieb:
> Ich duze alle, mache pünktlich Feierabend und wenn es nichts zu tun gibt
> spreche ich das offen an

So ist das richtig!

Genervter schrieb:
> und erledige keine Arbeit, für die ich nicht eingestellt wurde.

Ist das schon mal vorgekommen, das du etwas machen solltest, wofür du 
nicht eingestellt worden bist? Beispiel?

Genervter schrieb:
> Termindruck? Ich habe noch nie erlebt, dass ein Kunde
> auch mal zwei Tage länger warten konnte, als versprochen.

Ich schon!
Man muss es mit der Mehrarbeit nicht völlig übertreiben.
Ich bin die letzten Jahre gut damit gefahren, pünktlich Feierabend zu 
machen, es sei den es liegt was wichtiges an.
Dafür mache ich dann auch mal früher Schluss, wenn kein wichtiger Termin 
ansteht.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Genervter schrieb:
> Ich duze alle

Als bei uns der alte Chef in Rente ging (den haben wir natürlich 
gesiezt), kam einer von uns auf den Chefsessel. Da wir uns alle vorher 
geduzt haben, duzen wir den neuen Chef natürlich auch. Das sähe auch 
eingebildet aus, wenn der neue Chef von uns verlangen würde, dass wir 
ihn jetzt plötzlich siezen müssen.

von Max M. (maxmicr)


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Michael M. schrieb:
> ihn jetzt plötzlich siezen müssen.

Irgendwie muss man sich als Chef aber Respekt verschaffen, ist glaub ich 
schwierig, wenn man ehemaligen Arbeitskollegen plötzlich vorgesetzt ist 
und sich diese dann immer noch entsprechend dem alten Verhältnis 
verhalten, man ihnen aber gleichzeitig Aufgaben zuteilen muss.

: Bearbeitet durch User
von Arno (Gast)


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Genervter schrieb:
> Guten Mittag,
>
> findet ihr ebenso wie ich, wenn ihr morgens auf der Arbeit ankommt, ihr
> eine Parallelwelt betretet?

Nein.

Bei uns ist es nicht ungewöhnlich, dass morgens im Aufzug ein Kollege in 
Flip-Flops und Bermuda-Shorts (im Sommer) mit einem Kollegen in Anzug 
und Krawatte Themen von "wie war der Urlaub?" bis "hast du eigentlich an 
unserem Patentantrag inhaltlich noch irgendwas geändert?" diskutieren. 
Das ist eine Erweiterung meiner Nicht-Arbeits-Welt, aber keine 
Parallelwelt.

Beim Kundenkontakt sind Flip-Flops und Bermuda-Shorts dann natürlich im 
Schrank verschwunden, aber nicht jeder wirft sich dafür in Anzug und 
Krawatte.

MfG, Arno

von Schichtarbeiter (Gast)


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Hallo

auch wenn es in meiner Arbeitswelt deutlich anders zugeht kann ich deine 
Gedanken und Empfindung gut nachvollziehen und in vielen Teilen auch 
zustimmen.

Besonders schlimm empfinde ich auch das man (auch in meinen Umfeld) 
immer nach Außen hin voll ausgelastet erscheinen muss, obwohl es sich in 
meinen Fall um eine Abteilung handelt die für die unplanmäßige 
Instandhaltung dient, also als eine Art "Feuerwehr" im weitesten Sinne 
funktioniert.
Der Arbeitgeber müsste doch dementsprechend froh sein sollte wenn es 
wenig zu tun gibt => es liegen keine Ausfälle vor, die Produktion (wobei 
das Wort es im meinen Fall nicht so ganz trifft, möchte dazu aber nicht 
zu Detailliert äußern)läuft einwandfrei - es wird Geld verdient und das 
"Produkt" den Kunden bereitgestellt für den der Betrieb besteht.

Aber es muss ein elektronischer Arbeits- und Stundennachweis erfolgen 
und dafür gesorgt werden das auch immer 8 Stunden zurückgemeldet werden.
Da bekommt das positive Vorurteil gegenüber Deutschland als Land der 
Dichter und Denker plötzlich eine dopplelte Bedeutung... ;-)
Die Ironie dabei ist das auch die höheren Vorgesetzten genau Wissen wie 
es in der Praxis abläuft und zufrieden sind wenn der Betrieb (die 
"Produktion") läuft und es bei den Nachweisen ("Auf dem Papier") halt 
recht "Kreativ" zugeht - Schauspielerei auf Theaterniveau halt...

Mit den übertrumpfen gibt es bei uns allerdings überhaupt kein Problem, 
liegt wohl an der ganz anderen Arbeitsumgebung => Parktische, 
handwerkliche Arbeit im vollen Schichtdienst und sehr unterschiedlichen 
Arbeiten von Tag zu Tag.

Das Gesieze durch einige höhere Vorgesetzte empfinde ich hingegen sogar 
als Angenehm - so wird der Abstand gewahrt und nicht dieser falsche 
freundschaftliche, kumpelhafte Anschein erweckt der gar nicht besteht 
und das empfinde ich als sehr gut und fair beiden Parteien gegenüber 
(Ein Kumpel oder Freund macht keinen Druck, stellt keine übertriebene 
Forderungen ...) .

Lächerlich empfinde ich das allerdings bei Leuten die alltäglich im 
Geschäft, Büro der Werkstatt usw. direkt und dauernd zusammenarbeiten, 
auch (!) bei denen die Kundenkontakt haben sich gesiezt wird nur weil 
der Kunde das mitkommt - für mich als Kunde ist das einfach nur 
lächerlich - zum Glück kein Thema in meinen Arbeitsumfeld.

Schichtarbeiter

von Genervter (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Was heißt rennen?
> Es gibt immer was zu tun.
> Wie äußert sich das, das alle so wichtig sind?

Es geht hier mehr um die Mentalitätsfrage. Es ist halt immer was los auf 
den Gängen, so manch einer rennt ständig hin und her. Da fragt man sich 
am Ende des Tages doch: War das so wichtig, dass ich das jetzt so 
wichtig genomen habe? Wenn man dann andeutet, dass die Arbeit für einen 
nur Arbeit ist gibts komische Blicke.

Rick M. schrieb:
> ÄÄh? was heißt hat man zu achten?
> Er ist Dein Chef, es gibt vor, wo es lang geht, setzt Prioritäten.

Ist aber für mich prinzipiell auf der selben Hierarchiestufe. Leider. 
Machen wir uns nichts vor, Chef heißt ich King, du Knecht.

Rick M. schrieb:
> Wie sieht das aus?
>
> Bei uns gibt es eine Frühstücksrunde - Brötchen, dazu Salami, Käse,
> Mett.
> Kein übertrumpfen.

Und auch hier machen wir uns nichts vor. Wenn einer mal nichts macht, 
fällt das bei den meisten engstirnigen Leuten gleich negativ auf. 
"Selber mitessen, aber selber nichts ausgeben" - selber Schuld, wenn man 
für die Belegschaft ein Buffet anrichtet.

Rick M. schrieb:
> Man muss eben seine Arbeit machen - so ist das Problem?

Dass die Arbeit auf ein hohes Ross gestellt wird, das ist das Problem.

Rick M. schrieb:
> Papier - Dokumentation muss halt sein
> Hierarchien gibt es nun mal - oder muss du eine Verbeugung gegenüber
> deinem Chef machen?

GLaub mir, man kann es mit Dokumentation und Papierkrieg (Stichwort 
ISO9001) auch übertreiben..

Rick M. schrieb:
> Kleiderordnung - ESD-Sicherheitssandalen, in manchen Bereichen
> ESD-Kittel

Ich trage keine ESD Kleidung und habe in 20 Jahren durch ESD noch nie 
etwas geschrottet. Aber auch wir müssen unsere Alltagskleidung auf ESD 
testen. Son Schwachsinn. Klingt unprofessionell, aber ich muss jeden Tag 
einen ESD Test machen.

Rick M. schrieb:
> Da macht man auch mal Standardaufgaben oder hast du ein Beispiel für
> "unnütze2 Arbeit?

"Nichts zu tun? Dokumentier mal dieses und jenes, am besten nach dieser 
Norm (Papierkrieg), ist ja nur für uns intern (egal)."

Rick M. schrieb:
> Ist das schon mal vorgekommen, das du etwas machen solltest, wofür du
> nicht eingestellt worden bist? Beispiel?

Durchaus. Oder ich darf dann wieder irgendwas dokumentieren, was nie 
wieder jemand lesen wird.

Rick M. schrieb:
> Ich schon!

Ich noch nicht. Letztendlich konnte der Kunde immer ein paar Tage oder 
mehr dranhängen (geht eh erst in paar Wochen in Produktion).

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Wie macht man sich richtig unbeliebt unter Arbeitskollegen und bei 
Chefs?

Ganz einfach:

Man achtet die lokalen Bräuche nicht:
> Ich nehme seit Jahren immer Urlaub am Geburtstag, damit
> ich das nicht mitmachen muss ;).

Man sieht das Ganze als Spaß an (frag mal eine alleinstehende Mutter 
warum der Job für sie eine bitterernste Sache ist):
> Ich finde, das wird alles viel zu ernst genommen.

Man hält sich nicht an Prozesse:
> Aber dieser Papierkrieg, ...  dieser Formalismus,

Man hält sich nicht an die Struktur:
> diese Hierarchien

Man beleidigt Kollegen und zeigt sich respektlos
> dieses Gesieze,
> Ich duze alle
>>> Mir doch egal, ob jemand Dr. von und zu ist.
> die Berufsknigge

Man setzt sich äußerlich ab um seine Verachtung auszudrücken:
> diese teilweise Kleiderordnung, die Berufsknigge  und

Man zieht nicht mit, wenn die Hütte mal brennt (egal ob das vermeidbar 
gewesen wäre oder sogar nur eingebildet ist):
> mache pünktlich Feierabend
> Termindruck?

Man hilft Kollegen nicht aus wenn Not am Mann ist (egal ob echte Not, 
eingebildet oder durch Fehlplanung):
> erledige keine Arbeit, für die ich nicht
> eingestellt wurde.

Man setzt dem Ganze noch die Krone auf, indem man das noch lauthals 
verkündet:
> spreche ich das offen an
>> Ich meine das wirklich ernst!

Ich würde sagen, eine Nominierung für den Preis des unbeliebtesten 
Kollegen ist dir sicher. Eine Beförderung, und damit erweiterter 
Handlungsspielraum, dürfte nicht anstehen.

von Wühlhase (Gast)


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Da fehlen noch ein paar Punkte:

Sabotage laufender Projekte:
> Ich trage keine ESD Kleidung
Und du hast garantiert schon Schaltungen damit beschädigt. "Ich hatte 
noch nie Probleme wegen ESD" habe ich bisher nur von Leuten gehört, mit 
deren fachlicher Kompetenz es sowieso nicht sonderlich weit her ist.

Sabotage von Nachfolgeprojekten durch schlampige oder nicht vorhandene 
Doku:
> Oder ich darf dann wieder irgendwas dokumentieren, was nie wieder jemand
> lesen wird.

Vielleicht solltest du dich lieber selbständig machen.

Ich persönlich mag meinen Beruf sehr gerne, ich liebe eine klare 
Struktur, und eine gute Doku gehört für mich zur Arbeit dazu-damit man 
damit auch was anfangen kann und weiß wie es funktioniert. 
Schlimmstenfalls muß ich selber damit nach einem Jahr wieder was 
anfangen können, dann will ich mich nicht über mangelhafte Doku ärgern.

Beitrag #5337663 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rick M. (rick-nrw)


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Genervter schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Was heißt rennen?
>> Es gibt immer was zu tun.
>> Wie äußert sich das, das alle so wichtig sind?
>
> Es geht hier mehr um die Mentalitätsfrage. Es ist halt immer was los auf
> den Gängen, so manch einer rennt ständig hin und her.

Was hat das mit Mentalität zu tun?
Es ist immer was los auf den Gängen - es wird gearbeitet!
Manche machen das zur Show - OK - die gibt es immer!

Genervter schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> ÄÄh? was heißt hat man zu achten?
>> Er ist Dein Chef, es gibt vor, wo es lang geht, setzt Prioritäten.
>
> Ist aber für mich prinzipiell auf der selben Hierarchiestufe. Leider.
> Machen wir uns nichts vor, Chef heißt ich King, du Knecht.

Ja, solche Chefs gibt es - auf die kann ich auch verzichten . es gibt 
auch andere.

Genervter schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Wie sieht das aus?
>>
>> Bei uns gibt es eine Frühstücksrunde - Brötchen, dazu Salami, Käse,
>> Mett.
>> Kein übertrumpfen.
>
> Und auch hier machen wir uns nichts vor. Wenn einer mal nichts macht,
> fällt das bei den meisten engstirnigen Leuten gleich negativ auf.


Das nennt sich nicht übertrumpfen - ich bin über meinem Geburtstag auch 
(fast) immer weg

Stelle aber regelmäßig was für die Allgemeinheit hin - Kekse - Haribos
Auch aus Eigennutz - so bekommt man schnell über Smalltalk - 
Nervennahrung - ein paar interessante Infos.



Genervter schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Da macht man auch mal Standardaufgaben oder hast du ein Beispiel für
>> "unnütze2 Arbeit?
>
> "Nichts zu tun? Dokumentier mal dieses und jenes, am besten nach dieser
> Norm (Papierkrieg), ist ja nur für uns intern (egal)."

Sorry - Vernünftige Dokumentation - daran fehlt es in allen Unternehmen, 
die ich kenne.
Natürlich sollten die nach einer internen Norm laufen, damit man 
schneller an die gewünschte Information kommt.
Wenn jeder sein eigenes Ding macht, kann man die Dokumentation direkt in 
den Müll hauen.


Genervter schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Ist das schon mal vorgekommen, das du etwas machen solltest, wofür du
>> nicht eingestellt worden bist? Beispiel?
>
> Durchaus. Oder ich darf dann wieder irgendwas dokumentieren, was nie
> wieder jemand lesen wird.

Woher weißt Du das?
Klar ist sowas nervig - aufwändig, aber oft nötig.
An klaren Strukturen, was wie wo dokumentiert wird, daran hapert es in 
den meisten Unternehmen.


Genervter schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Ich schon!
>
> Ich noch nicht. Letztendlich konnte der Kunde immer ein paar Tage oder
> mehr dranhängen (geht eh erst in paar Wochen in Produktion).

Es macht sich aber besser, etwas mehr Zeit zu investieren, damit meine 
ich nicht direkt Nächte oder gar ganze Wochenenden.

Genervter schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Kleiderordnung - ESD-Sicherheitssandalen, in manchen Bereichen
>> ESD-Kittel
>
> Ich trage keine ESD Kleidung und habe in 20 Jahren durch ESD noch nie
> etwas geschrottet. Aber auch wir müssen unsere Alltagskleidung auf ESD
> testen. Son Schwachsinn. Klingt unprofessionell, aber ich muss jeden Tag
> einen ESD Test machen.

Die Dinger sind halt vorgeschrieben.
Wie sehen ESD-Tests aus - kenne ich nicht -oder meinst du diese 
Testgeräte am Eingang, wo man sich drauf stellen soll und mit beiden 
Händen einen Knopf bedienen muss?

In einer Bank  musst du Schlips+Krawatte als Kundenberater tragen, 
besser beraten kannst du dadurch nicht.

Parallelwelt - ich sehe das ganze als großen Kindergarten!
Viele Teamplayer - viele Blender - wie im richtigen Leben außerhalb des 
Berufslebens.

von DieSpinnenDieRömer (Gast)


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Geht mir genau so. Auf der Arbeit ist es wie im Theater. Belangloses 
Zeugs mit dem Kollegen gemeint haben die Firma gerettet zu haben. Wenn 
der Cheff den Raum betritt spontane Persönlichkeitsveränderungeb von 
Kollegen,... Eigentlich ist das die Angst vor dem Jobverlust und als 
Reaktion kommt ne Irrenanstalt raus. In der letzten Abteilung wurde 
knallhart gelogen um den Kollegen die Schuld in die Schuhe zu 
schieben... Verantwortung übernehmen würde heißen für die eigenen Fehler 
gerade zu stehen, heute heißt es einfach ne Führungsposition mit mehr 
macht . Klappe wichtiger als Hirn ... . Bei oft verschickten Leuten 
Rache und Neidgefühle in Führungspositionen... Dabei wollt ich 
eigentlich nur was nützliches mit meiner Arbeit beisteuern... Aber erst 
muss soviel Angst vor dem Existenz Verlust gemacht werden dass das Hirn 
aussetzt als wäre man vom Löwen gehetzt und das Ergebnis sind niedere 
Gehirnfunktionen welche ausschließlich über Emotionen ablaufen. Das 
ganze verstärkt sich dann noch selbst, weil man ja gegen schlechte 
Stimmung nen Kuchen mitbringt, also mit Emotion gegen Emotion. Dass man 
damit Beginnt der Emotion generell einfach mehr Wert beizumessen wird 
völlig übersehen.

von o.O (Gast)


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Genervter schrieb:
> Das ist halt eine deutsche Eigenart. In Holland siezt man nur den König.

In Holland wurden ziemlich lange sogar (groß)Eltern von ihren 
(Enkel)Kindern gesiezt. Heutzutage werden aber idR sogar noch ältere 
Menschen gesiezt.

Soviel dazu, aber Deutschland ist da wirklich schlimm.. die meisten 
anderen Sprachen sind da besser :p
Gaaaanz schlimm ist das siezen in Foren ....

von joajoajoa (Gast)


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o.O schrieb:
> Genervter schrieb:
>> Das ist halt eine deutsche Eigenart. In Holland siezt man nur den König.
>
> In Holland wurden ziemlich lange sogar (groß)Eltern von ihren
> (Enkel)Kindern gesiezt. Heutzutage werden aber idR sogar noch ältere
> Menschen gesiezt.

Das war in deutschland genau so das man den Opa gesiezt hat !

von Alpha-Rüde (Gast)


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Genervter schrieb:
> Guten Mittag,
>
> blahhhhh
>
> Total verrückt!


Wo ist dein Problem? Reicht der Platz im Tagebuch nicht mehr, dass du 
deine geistigen Ergüsse jetzt schon ins Internet stellen musst?

Wechsel halt den Job, wenn es dir dort nicht passt. Auf Arbeit trägt 
nunmal jeder eine Maske. Ob du es glaubst oder nicht, auch du selbst.

Du kannst gerne aus dem von dir angesprochenen System austreten. Einfach 
deine sieben Sachen packen und gehen. Egal wohin, einfach drauf los und 
weg.

Dann musst du kommenden Montag all die mies gelaunten Kollegen nicht 
begrüßen. Und glaub mir, die werden auch heilfroh sein, dass du nicht 
mehr aufschlagen wirst.

Wenn du sonst noch irgendwelche Probleme hast, immer her damit. Wir 
werden gemeinsam eine Lösung dafür finden.

Gruß
  Alpha-Rüde

von Alex G. (dragongamer)


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Genervter schrieb:
> Der Chef und die Vorgeetzten hat man zu achten, sind ja einen Rang
> höher.
Du solltest da wirklich mal ein paar Wochen in einem Betrieb in Indien 
verbringen oder in einem traditionellen Unternehmen in den USA.
Dann merkst du schnell was es wirklich heisst wenn ein Boss über dir 
steht und wie viel Wert der relativ flache und respektvolle Umgang 
hierzulande ist.

Davon abgesehen, was du zitiert hast, spiegelt durchaus die Sicht von 
z.B. Australiern auf Deutschland wieder. Dies ist unsere Kultur, leicht 
überspitzt dargestellt.

Das heisst aber nicht dass wir besonders unglücklich sind :)

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