Forum: HF, Funk und Felder Trimkondensator auf HF300 ersetzen


von Evil Z. (evil2000)


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Hallo Alle!

Ich habe hier eine WS2500 von ELV bei der ein Innensensor ausgefallen 
ist.
Nach näherer Untersuchung mit dem Oszi habe ich das Sendemodul (ELV 
HFS300) und dort genauer den Kondensator als fehlerhaftes Bauteil 
ausgemacht.

Nun möchte ich diesen Drehkondensator gern tauschen, weiß aber gar nicht 
welche Größe ich da einbauen kann/muss.

Auf welcher Frequenz das HFS300 ganz genau sendet weiß ich nicht. Habe 
433,92 MHz im Internet gelesen.

Kann mir jemand von euch kurz erklären durch welchen DrehKo ich den 
defekten ersetzen kann?

Vielen Dank und Gruß!

von Possetitjel (Gast)


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Evil Z. schrieb:

> Nach näherer Untersuchung mit dem Oszi habe ich
> das Sendemodul (ELV HFS300) und dort genauer den
> Kondensator als fehlerhaftes Bauteil ausgemacht.

Wie?

von Baum (Gast)


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Evil Z. schrieb:
> Kann mir jemand von euch kurz erklären durch welchen DrehKo ich den
> defekten ersetzen kann?

Drekos (Besonders die kleinen) gehen normalerweise nur durch 
Feuchtigkeit oder Mechanischer Belastung kaputt.
Selbst den ein oder anderen überschlag stecken die mal weg bevor sie hin 
sind.


Was ist denn passiert das der kaputt ging?

von Evil Z. (evil2000)


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Possetitjel schrieb:
> Evil Z. schrieb:
>
>> Nach näherer Untersuchung mit dem Oszi habe ich
>> das Sendemodul (ELV HFS300) und dort genauer den
>> Kondensator als fehlerhaftes Bauteil ausgemacht.
>
> Wie?


Indem ich den 1. Kanal des Oszi an das Beinchen Richtung Antenne und den 
2. Kanal in Richtung Schaltung angeschlossen habe. Während Daten 
übertragen werden sollten kam auf dem zweiten Kanal etwas an, während 
auf dem ersten alles still blieb.

Durch welchen DrehKo kann ich diesen denn nun ersetzen?


Baum schrieb:
> Drekos (Besonders die kleinen) gehen normalerweise nur durch
> Feuchtigkeit oder Mechanischer Belastung kaputt.
> Was ist denn passiert das der kaputt ging?

Das kann ich nicht genau sagen, aber ich vermute Feuchtigkeit.

Kannst du mir sagen durch welchen DrehKo ich den defekten ersetzen kann?

Gruß und Dank!

von uzi (Gast)


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Auf deinem Bild sieht es so aus, als ob der Drehkondensator nur in die 
Löcher der PÜlatine gesteckt und die Beinchen umgebogen sind. Vielleicht 
sind nur die Übergänge oxidiert. Löte das ding doch mal vernüftig an.

von Helmut L. (helmi1)


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Evil Z. schrieb:
> Indem ich den 1. Kanal des Oszi an das Beinchen Richtung Antenne und den
> 2. Kanal in Richtung Schaltung angeschlossen habe. Während Daten
> übertragen werden sollten kam auf dem zweiten Kanal etwas an, während
> auf dem ersten alles still blieb.

Und du hast einen 500Mhz Oszi da um das zu messen?

von Possetitjel (Gast)


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uzi schrieb:

> Auf deinem Bild sieht es so aus, als ob der Drehkondensator
> nur in die Löcher der PÜlatine gesteckt und die Beinchen
> umgebogen sind. Vielleicht sind nur die Übergänge oxidiert.
> Löte das ding doch mal vernüftig an.

Auf dem zweiten Bild meine ich zu erkennen, dass der
Trimmer von oben verlötet ist. Leider wird das durch
die violette Markierung im Bild verdeckt.

von Baum (Gast)


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Evil Z. schrieb:
> Kannst du mir sagen durch welchen DrehKo ich den defekten ersetzen kann?

Eigentlich  nicht so wirklich aber ich lehne mich mal aus dem Fenster 
und schätze (normalerweise gibt es seitlich einen aufdruck) mal 
irgendwas zwischen 2-4/6pf.

Zumindest von der Größe her kenne ich die so.

Possetitjel schrieb:
> Auf dem zweiten Bild meine ich zu erkennen, dass der Trimmer von oben
> verlötet ist. Leider wird das durch die violette Markierung im Bild
> verdeckt.

Ja das sehe ich auch so.

von Martin O. (ossi-2)


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> Indem ich den 1. Kanal des Oszi an das Beinchen Richtung Antenne und den
> 2. Kanal in Richtung Schaltung angeschlossen habe. Während Daten
> übertragen werden sollten kam auf dem zweiten Kanal etwas an, während
> auf dem ersten alles still blieb.

Wenn Du ein Oszilloskop nimmst, das die 400MHz nicht ordentlich 
darstellen kann, ist klar dass Du auf dem ersten Kanal nichts siehst, 
weil er für NF durch die Antennenschleife kurzgeschlossen ist.

von Possetitjel (Gast)


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Helmut L. schrieb:

> Evil Z. schrieb:
>> Indem ich den 1. Kanal des Oszi an das Beinchen
>> Richtung Antenne und den 2. Kanal in Richtung
>> Schaltung angeschlossen habe. Während Daten
>> übertragen werden sollten kam auf dem zweiten
>> Kanal etwas an, während auf dem ersten alles
>> still blieb.
>
> Und du hast einen 500Mhz Oszi da um das zu messen?

Je nach Preisklasse sieht man auch auf einem 200MHz-
Oszi schon etwas - natürlich sollte man dazu ungefähr
wissen, was man tut (und z.B. die HF über einen
kleinen Kondensator auskoppeln).

Rätselraten bleibt es allemal.

von Evil Z. (evil2000)


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Martin O. schrieb:
> Wenn Du ein Oszilloskop nimmst, das die 400MHz nicht ordentlich
> darstellen kann, ist klar dass Du auf dem ersten Kanal nichts siehst,
> weil er für NF durch die Antennenschleife kurzgeschlossen ist.

Genau das ist passiert, da ich in dem Thema HF nicht so firm bin und 
übersehen habe, daß die Antenne ja gegen Masse kurzgeschlossen ist. 
Daher konnte ich logischerweise nix messen.

Daher habe ich jetzt einfach das Digitalsignal auf Sender und 
Empfängerseite gemessen und siehe da: Es kommt genau so an wie es soll 
(siehe Bild).

Ergo: Sender funktioniert und die Daten werden korrekt übertragen.

Interessanterweise werden nun nach dem Entfernen der Batterien im Sender 
und Empfänger die Temp-Werte auch wieder korrekt dargestellt. 
Offensichtlich liegt das Problem also woanders.

ABER:
Vielleicht habt ihr Lust mir Unwissendem zu erklären, warum man eine 
Antenne gegen Masse schließt. Ich kenne nur offene Antennen, also 
Antenne mit "Gegengewicht".
Warum baut man solche geschlossenen (?) Antennen und welche Vor-  und 
Nachteile hat das?

Gruß und Dank!

von Ingo D. (ingo2011)


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Hi,

weil das in diesem fall die Schwingkreisspule ist, die hier die HF 
Abstrahlt.
Eine "richtige" Antenne hat dieser Sender nicht.

Gruß Ingo

von Test (Gast)


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Evil Z. schrieb:
> ABER:
> Vielleicht habt ihr Lust mir Unwissendem zu erklären, warum man eine
> Antenne gegen Masse schließt. Ich kenne nur offene Antennen, also
> Antenne mit "Gegengewicht".
> Warum baut man solche geschlossenen (?) Antennen und welche Vor-  und
> Nachteile hat das?

Das ganze nennt sich Dachkapazität 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Dachkapazit%C3%A4t) und dient dazu die 
Antenne elektrisch zu verlängern. Um eine brauchbare Abstrahlung zu 
erreichen braucht man an den meisten Antennen irgendwo eine Struktur die 
mindestens Lambda/4 also 1/4 der Wellenlänge lang ist. Bei 300/433 MHz = 
69cm sind Lambda/4 immerhin 17cm (*). Nachdem du keine 17cm haben 
möchtest muss die Antenne "verlängert" werden. Und das erreicht man 
durch die Dachkapazität.

Außerdem gibt die Dachkapazität einem auch die Möglichkeit die Anpassung 
der Antenne vorzunehmen. Hätte man feste Werte verbaut, so müsste die 
Platine an dieser Stelle impedanzkontrolliert und immer exakt gleich 
aufgebaut sein. Da das Leiterplattenherstelle nicht immer ganz exakt 
schaffen, muss man das entweder überwachen und aussortieren oder man 
baut sich was dazu mit dem man die Anpassung korrigieren kann. Und das 
ist die Dachkapazität.

(*) Verkürzungsfaktor auf PCB ignoriert.

von Test (Gast)


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Test schrieb:
> Und das
> ist die Dachkapazität.

Ich meinte den Trimmkondensator. Weil der einstellbar ist.

von Georg G. (df2au)


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Evil Z. schrieb:
> Warum baut man solche geschlossenen (?) Antennen und welche Vor-  und
> Nachteile hat das?

Die Fußpunktimpedanz der Antenne ist von der Bauform abhängig und sollte 
möglichst gut zur Ausgangsimpedanz der Senderendstufe passen.

von Baum (Gast)


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Evil Z. schrieb:
> Vielleicht habt ihr Lust mir Unwissendem zu erklären, warum man eine
> Antenne gegen Masse schließt. Ich kenne nur offene Antennen, also
> Antenne mit "Gegengewicht".
> Warum baut man solche geschlossenen (?) Antennen und welche Vor-  und
> Nachteile hat das?

Für die hf ist das ganze kein kurzschluss. Sondern es passt die impedanz 
der schleife im Zusammenspiel mit dem trimmkondensator an die 
sendeendstufe an.

Schleifendipol, Quad Antenne usw.

Vorteil: keine Massefläche/Gegengewicht nötig.

von Possetitjel (Gast)


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Test schrieb:

> Evil Z. schrieb:
>> ABER:
>> Vielleicht habt ihr Lust mir Unwissendem zu erklären,
>> warum man eine Antenne gegen Masse schließt. Ich kenne
>> nur offene Antennen, also Antenne mit "Gegengewicht".
>> Warum baut man solche geschlossenen (?) Antennen und
>> welche Vor-  und Nachteile hat das?
>
> Das ganze nennt sich Dachkapazität

Hmm. Nee. Eine Dachkapazität müsste ja am "Dach", also
der hochohmigen Seite sein - die es hier in dieser Form
gar nicht gibt.

Das ganze ist eher eine "Magnetantenne", also eine
resonante Schleife, ausgeführt als Serienschwingkreis.

von Possetitjel (Gast)


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Evil Z. schrieb:

> Martin O. schrieb:
>> Wenn Du ein Oszilloskop nimmst, das die 400MHz
>> nicht ordentlich darstellen kann, ist klar dass
>> Du auf dem ersten Kanal nichts siehst, weil er
>> für NF durch die Antennenschleife kurzgeschlossen
>> ist.
>
> Genau das ist passiert, da ich in dem Thema HF nicht
> so firm bin und übersehen habe, daß die Antenne ja
> gegen Masse kurzgeschlossen ist. Daher konnte ich
> logischerweise nix messen.

Nein.

Richtig ist, dass Du höchstwahrscheinlich einen
Messfehler gemacht hast.

Falsch ist, dass die geerdete Antenne die Hochfrequenz
kurzschließt. Dass tut sie nicht.

Du verstehst jetzt, warum ich ganz oben gefragt habe,
wie Du den Kondensatordefekt festgestellt hast?
Offensichtlich ist der Kondensator ja NICHT defekt.

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