Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug DC Motor als Antrieb


von Matze L. (Gast)


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Hallo,

ich habe im Keller soeben drei 24V Motoren gefunden. Die sind auf jeden 
Fall schon recht alt, Datenblatt ist keines zu finden.
Darauf steht auch nur 85H als Bezeichnung. Marke unbekannt.
Da ich mir überlegt habe, dass ich spaßeshalber damit auch einmal einen 
kleinen Roboterwagen bauen könnte, habe ich das auch gleich einmal 
ausprobiert und provisorisch mit Legorädern und Klebeband zwei so 
zusammengeklebt, dass ich eine Achse habe.
Nun ist meine Frage, ob ganz normale DC-Motoren sich überhaupt als 
Antrieb eignen oder man dafür nicht eher Getriebemotoren verwenden 
sollte.
Die Motoren schaffen es problemlos, sich bei 5V mit 1.64A fortzubewegen 
auf ihren Rädern ohne zusätzliche Last. Der Einfachheit halber sind 
derzeit allerdings beide Motoren parallel geschaltet, weshalb die 1.64A 
natürlich für beide gelten. Allerdings weiß ich auch nicht, ob das die 
Motoren auf Dauer wirklich aushalten oder ob die Motoren dadurch nicht 
beschädigt werden können.

Ich habe leider mehr oder weniger gar keine Ahnung von Motoren außer 
dass ich eben grob weiß, wie die funktionieren.

Kann ich also bedenkenlos diese 24V Motoren nehmen (würde sie vermutlich 
mit nur rund 10-15V antreiben) oder sollte ich lieber auf 
Getriebemotoren umsteigen?

von aSma>> (Gast)


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Servus,
ein Motor hat immer eine Nennmoment und eine Nenndrehzahl. Die 
Nennspannung kennst du ja schon. Bei diesen Parameter läuft der Motor am 
effektivsten.

Natürlich kann man mit der Spannng auch runter gehen. Wichtig ist nur 
anzumerken, dass dein Motor nicht heiß laufen darf, da sonst sich die 
Lackschicht davon macht. Hohe Drehzahlen kühlen den Motor zusätzlich. 
Als Richtwert max 70-80°C drauf zu achten.

Wie schnell etwas drehen muss usw. musst du selber ausrechnen. Ein 
Getriebe mit Zahnräder ist schnell selber gebaut. Man kann auch einen 
Riemen nehmen bzw sich etwas zu recht drehen.

von Matze L. (Gast)


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Das Problem ist eben, dass ich komplett ohne Datenblatt dastehe.
Eine Idee, wie ich die RPM herausfinden könnte?

Bei 5V + Last komme ich auf nur 3.5W und bei 24V auf 5W. Das kann der 
also hoffentlich ab.
Dass die höhere Drehzahl aber auch zu einer geringeren Kühlung führt 
habe ich gar nicht bedacht.
Aber ich kann keinerlei Erhitzung spüren. Kann eigentlich nicht über 
35°C sein.

Danke auf jeden Fall für deine Antwort!

von aSma>> (Gast)


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> Das Problem ist eben, dass ich komplett ohne Datenblatt dastehe.
> Eine Idee, wie ich die RPM herausfinden könnte?

Foto? Sonst vergleiche die Bauweise mit anderen Motoren im Netz.

Merksatz: Je kleiner der Motor, desto schneller dreht dieser bei DC.

Man kann einen Motor locker das 10fache des Nennstroms drauf geben, 
oftmals auch gewünscht für einen satten Anlauf wie bei Akkuschrauber.

Also keine Angst haben. Motor belasten und Temperatur im Auge behalten.

von L. H. (holzkopf)


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Du kannst Dir auch bei unbekannten DC-Mot. ihre Leistungsdaten 
erarbeiten.

Nachdem Du ihre Betriebsspannung (24V) kennst, ist das an sich kein 
Problem.

Matze L. schrieb:
> Da ich mir überlegt habe, dass ich spaßeshalber damit auch einmal einen
> kleinen Roboterwagen bauen könnte, habe ich das auch gleich einmal
> ausprobiert und provisorisch mit Legorädern und Klebeband zwei so
> zusammengeklebt, dass ich eine Achse habe.

Abgesehen davon, daß dies schon arg "krachert" ist, darfst Du eines bei 
den angetriebenen Rädern auf EINER Achse nicht übersehen:
In dem Moment, in dem die Achse Kurven durchläuft, haben die beiden 
Räder unterschiedliche Umfangs-Geschwindigkeiten.

Was sich i.d.R. nur über ein Differential-Getriebe ausgleichen läßt.
Das ist aber kein unerheblicher Aufwand.

Weshalb sich immer die Frage stellt:
Ist es eigentlich notwendig, beide Räder auf einer Achse anzutreiben?

Matze L. schrieb:
> Nun ist meine Frage, ob ganz normale DC-Motoren sich überhaupt als
> Antrieb eignen oder man dafür nicht eher Getriebemotoren verwenden
> sollte.

Ja, sicher eignen sich ganz normale DC-Mot. als Antrieb.
Du kannst sie stufenlos bis zu ihrer Höchstdrehzahl fahren.

Und damit ihr Anfahr-Moment dazu ausreicht, eine Karre anfangs 
beschleunigen zu können, kannst Du sie auch über Riemenscheiben entspr. 
"anpassen".

Grüße

von Alex G. (dragongamer)


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Oder im kleinen Format wie hier, das Startdrehmoment mit deutlich 
höherer Leistung erzeugen, wie bei der erwähnten Bohrmaschine.
Wenn man nicht genug Li Io Zellen dafür hat, kann man auch mit einem 
Supercap die Energie bereit stellen bzw. puffern (und dieser Supercap 
liesse sich sogar für eine Recuperationsbremse nutzen ;) ).

Sieh dich im Robot Wars Bereich um (gibt auch deutsche communities). Da 
werden teils sehr wuchtige Maschinen mit solchen Motoren angetrieben.
Viele der Konstrukteuere da haben mit Scheibenwischermotoren angefangen 
:)
Dein dritter Motor passt prima für eine Klingenscheibe! =D

: Bearbeitet durch User
von Matze L. (Gast)


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aSma>> schrieb:
> Foto?

Kommt gleich mit dem Handy.

L. H. schrieb:
> Abgesehen davon, daß dies schon arg "krachert" ist, darfst Du eines bei
> den angetriebenen Rädern auf EINER Achse nicht übersehen:
> In dem Moment, in dem die Achse Kurven durchläuft, haben die beiden
> Räder unterschiedliche Umfangs-Geschwindigkeiten.
>
> Was sich i.d.R. nur über ein Differential-Getriebe ausgleichen läßt.
> Das ist aber kein unerheblicher Aufwand.
>
> Weshalb sich immer die Frage stellt:
> Ist es eigentlich notwendig, beide Räder auf einer Achse anzutreiben?

Es handelt sich um zwei Motoren, die aneinandergebunden zwei Räder 
antreiben.
Ich versuche derzeit noch, den dritten Motor vorne anzubauen, sodass ich 
ein Dreirad habe. Ist aber mit Klebeband und Zahnstochern leichter 
gesagt als getan. Und ich würde die nur ungern bereits fest verkleben, 
sodass ich die nicht mehr auseinanderbekomme.
Ich schicke gleich einmal ein Bild von meinem Kunstwerk.

L. H. schrieb:
> Ja, sicher eignen sich ganz normale DC-Mot. als Antrieb.
> Du kannst sie stufenlos bis zu ihrer Höchstdrehzahl fahren.

Ich wollte nur sichergehen. Weil die durch die Belastung ja schon 
deutlich ausgebremst werden in ihren Umdrehungen.

L. H. schrieb:
> Und damit ihr Anfahr-Moment dazu ausreicht, eine Karre anfangs
> beschleunigen zu können, kannst Du sie auch über Riemenscheiben entspr.
> "anpassen".

Was genau meinst du damit?
Bei 5V fahren die bereits problemlos. Selbst 3.5V klappen.
Lange fährt das Ganze nur nicht, weil meine Kabel nicht lang genug sind.
Ich könnte sonst natürlich einen Batteriekasten noch oben drauf basteln. 
Wie groß ist denn so ein Anlaufstrom üblicherweise? Überleben das 
normale Batterien?

Alex G. schrieb:
> Oder im kleinen Format wie hier, das Startdrehmoment mit deutlich
> höherer Leistung erzeugen, wie bei der erwähnten Bohrmaschine.
> Wenn man nicht genug Li Io Zellen dafür hat, kann man auch mit einem
> Supercap die Energie bereit stellen bzw. puffern (und dieser Supercap
> liesse sich sogar für eine Recuperationsbremse nutzen ;) ).

Bisher habe ich das Ganze an einem Netzteil mit max. 20V und 2A laufen. 
Deswegen aber auch das Problem mit den Kabeln.

Alex G. schrieb:
> Sieh dich im Robot Wars Bereich um (gibt auch deutsche communities). Da
> werden teils sehr wuchtige Maschinen mit solchen Motoren angetrieben.

Danke für den Tipp. Ich schaue mich einmal um.

von L. H. (holzkopf)


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Matze L. schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Und damit ihr Anfahr-Moment dazu ausreicht, eine Karre anfangs
>> beschleunigen zu können, kannst Du sie auch über Riemenscheiben entspr.
>> "anpassen".
>
> Was genau meinst du damit?
> Bei 5V fahren die bereits problemlos. Selbst 3.5V klappen.

Ich meinte evtl. Anfahrprobleme.
Hat sich aber wohl erledigt, weil Du bereits mit 3,5 bis 5V anfahren 
kannst; d.h. da bleibt dann bei bis zu 24V genug Spielraum.

Warum willst Du alle drei Räder antreiben?


Matze L. schrieb:
> Wie groß ist denn so ein Anlaufstrom üblicherweise? Überleben das
> normale Batterien?

Anlaufstrom kannst Du am besten selbst messen.
Wenn Du mit normaler Batterie einen Bleiakku meinst, wird der das schon 
überleben, weil er kurzfristig mehrere 100A liefern kann.

Grüße

von Alex G. (dragongamer)


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Alle 3 Räder anzutreiben ist nicht so leicht, bzw. da muss auf jeden 
Fall eine art Drehzahlmesser auf jeden Motor, denn sonst kämpfen die 
Motoren gegeneinander.
Ohne, wird das auch schon bei 2 Motoren nebeneinander der Fall sein -> 
Das Fahrzeug wird Kurven fahren. Dem kann man aber mit optischen Mitteln 
gegensteuern oder so weit reduzieren dass man als Mensch gegensteuern 
kann, sofern das kein selbstständiegr Roboter wird.

von MaWin (Gast)


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Matze L. schrieb:
> Wie groß ist denn so ein Anlaufstrom üblicherweise?

10 mal grösser als der Nennstrom. Also der Strom, den deun 24V Motor bei 
24V unter Last zieht ohne zu überhitzen.

> Überleben das normale Batterien?

Die Frage müsste eher sein: Bringen das deine Batterien (ein Bleiakku 
schon) und überlebt das deine noch zu bauende Elektronik.

Wenn du 2 Räder an je 1 Motor hast, musst du elektronisch dafür sorgen 
dass sich beide Motoren gleich schnell drehen damit das Gefährt 
geradeaus fährt. Man braucht also Drehzahlsensoren und Drehzahlregelung.

Daher haben due meisten Autos nur 1 Motor.

von Matze L. (Gast)


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L. H. schrieb:
> Warum willst Du alle drei Räder antreiben?

Einmal, weil es leichter zu bauen ist. Dann brauche ich keinerlei 
Gewinde oder ähnliches.
Ich habe eigentlich gar keine Zahnräder oder hier herumliegen. Sollte 
ich mir vllt. doch einmal welche zulegen. Was braucht man denn an 
Gewinden, etc. so als Grundausstattung? Muss sowieso mal wieder 
bestellen.
Außerdem habe ich dadurch natürlich mehr Kraft zur Verfügung. Die 3.5V 
gelten für eine sehr glatte Oberfläche. Ich habe es nun einmal auf 
Teppich probiert und da braucht es schon min. 5V um sich überhaupt von 
der Stelle bewegen zu können.

> Matze L. schrieb:
>> Wie groß ist denn so ein Anlaufstrom üblicherweise? Überleben das
>> normale Batterien?
>
> Anlaufstrom kannst Du am besten selbst messen.
> Wenn Du mit normaler Batterie einen Bleiakku meinst, wird der das schon
> überleben, weil er kurzfristig mehrere 100A liefern kann.

Ich habe jetzt einmal versuchsweise einen 9V Alkaline Block angeklemmt. 
Ein Akku ist aber wohl definitiv eine bessere Idee. Innerhalb von ein 
paar Sekunden ist die Spannung des Blocks von 8.7V (davor) auf 8.4V 
(danach) gefallen (=> starke Entladung).
Dann muss ich mir also aber zumindest darüber keinerlei Sorgen machen, 
danke.

Alex G. schrieb:
> Alle 3 Räder anzutreiben ist nicht so leicht, bzw. da muss auf
> jeden
> Fall eine art Drehzahlmesser auf jeden Motor, denn sonst kämpfen die
> Motoren gegeneinander.
> Ohne, wird das auch schon bei 2 Motoren nebeneinander der Fall sein ->
> Das Fahrzeug wird Kurven fahren. Dem kann man aber mit optischen Mitteln
> gegensteuern oder so weit reduzieren dass man als Mensch gegensteuern
> kann, sofern das kein selbstständiegr Roboter wird.

Von dem 3. Motor bin ich jetzt schon abgekommen. Das ist wohl 
tatsächlich keine allzu gute Idee. 2 Motoren sind allerdings, denke ich 
schon besser.
Wenn ich beide Motoren allerdings in Reihe schalte, dann ist ja die 
Spannung gleich und in Folge dessen ja eigentlich auch die Drehzahl, 
oder irre ich mich da?
Wie genau sieht denn so ein Drehzahlmesser aus?
Ich habe im Internet bisher nur die Möglichkeiten gefunden, dass man 
wahlweise mit einem Fototransistor einen weißen Punkt auf dem Rad 
verfolgt und daraus dann die RPM ableitet oder mit einem kleinen 
Fähnchen und einem Mikrophon die RPM ermittelt.
Gibt es da noch irgendwie elegantere Lösungen?
Auch, falls ich doch auf getrennte Kreisläufe umsteigen will. Soll ich 
sonst einfach mit einem kleinen µC die Spannungen vergleichen?

MaWin schrieb:
> Matze L. schrieb:
>> Wie groß ist denn so ein Anlaufstrom üblicherweise?
>
> 10 mal grösser als der Nennstrom. Also der Strom, den deun 24V Motor bei
> 24V unter Last zieht ohne zu überhitzen.

Okay, muss ich einmal schauen, wie viel das dann bei einer 
Reihenschaltung der Motoren ist.

>> Überleben das normale Batterien?
>
> Die Frage müsste eher sein: Bringen das deine Batterien (ein Bleiakku
> schon) und überlebt das deine noch zu bauende Elektronik.

Ich verwende, um den Strom durchzuschalten, wahlweise einen 
Leistungstransistor (wenn ich über PWM das Tempo steuern will, die 
vertragen das meines Wissens besser als MOSFETs) oder einen MOSFET. 
Beide würden min. 15W Verlustleistung abkönnen und bis zu 3A vertragen.
Allerdings werde ich vllt. doch lieber einen mit bis zu 15A nehmen, um 
auch den Anlaufstrom abfangen zu können. Der Anlaufstrom müsste 
entsprechend Strom bei 24V mal 10 ~15A sein.

> Wenn du 2 Räder an je 1 Motor hast, musst du elektronisch dafür sorgen
> dass sich beide Motoren gleich schnell drehen damit das Gefährt
> geradeaus fährt. Man braucht also Drehzahlsensoren und Drehzahlregelung.
>
> Daher haben due meisten Autos nur 1 Motor.

Ich halte nur einen Motor für vermutlich ein wenig schwach und die 
Konstruktion für deutlich aufwendiger.
Ein µC kommt sowieso darauf, aber wie genau sieht denn so ein 
Drehzahlsensor aus? Ich kann irgendwie nichts finden.

von Matze L. (Gast)


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Matze L. schrieb:
> Ich verwende, um den Strom durchzuschalten, wahlweise einen
> Leistungstransistor (wenn ich über PWM das Tempo steuern will, die
> vertragen das meines Wissens besser als MOSFETs) oder einen MOSFET.
> Beide würden min. 15W Verlustleistung abkönnen und bis zu 3A vertragen.
> Allerdings werde ich vllt. doch lieber einen mit bis zu 15A nehmen, um
> auch den Anlaufstrom abfangen zu können. Der Anlaufstrom müsste
> entsprechend Strom bei 24V mal 10 ~15A sein.

Ich habe gerade noch einmal nachgemessen:
Selbst die 15A werden wohl nicht reichen.
Leider kann ich allerdings den Anlaufstrom nicht messen, da mein 
Messgerät nur 10A verträgt und das Netzteil nur max. 2A liefert.
Also bei 5.5V ist der Anlaufstrom >2A und der danach benötigte Strom 
1.7A.
Wenn man von einem linearen Verlauf ausgeht, hat man bei 24V 8.16A. Das 
würde einen Anlaufstrom von 81.6A bedeuten.
Vermutlich wird es dann doch auf zwei getrennte Kreisläufe hinauslaufen.
Dann hätte ich zumindest bei 12V nur einen Strom von 1.9A und somit 
einen Anlaufstrom von 38A. Das können Leistungs-MOSFETs eigentlich ab. 
Hoffe ich.

von Matze L. (Gast)


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Nach erneuten Messungen und kleiner Recherche bin ich auf folgendes 
gestoßen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Einschaltstrom#Motor
Der Widerstand der beiden Motoren in Reihenschaltung ist 3.2Ohm.
Das würde heißen, dass ich bei 24V aber nur einen Anlaufstrom von 7.5A 
habe. Das entspricht aber eher dem normalen Strom, wenn der Motor 
bereits läuft.
Ich bin zugegebenermaßen etwas verwirrt und überfordert.

von Alex G. (dragongamer)


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Matze L. schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Warum willst Du alle drei Räder antreiben?
>
> Einmal, weil es leichter zu bauen ist. Dann brauche ich keinerlei
> Gewinde oder ähnliches.
> Ich habe eigentlich gar keine Zahnräder oder hier herumliegen. Sollte
> ich mir vllt. doch einmal welche zulegen. Was braucht man denn an
> Gewinden, etc. so als Grundausstattung? Muss sowieso mal wieder
> bestellen.
> Außerdem habe ich dadurch natürlich mehr Kraft zur Verfügung.

Ähh, wie wärs wenn du mal dein Ziel definieren würdest.
Mir scheint als ob du die Motoren gefunden hast.. und jetzt damit 
"irgendwas fahrzeugartiges" bauen willst?
Das ist doch Käse.
Zuerst hat man ein Ziel, dann geht man in den Bastelkeller und schaut 
was sich dafür eigenen könnte. Eventuell passt man das Ziel dann noch 
etwas an.
Aber komplett umgekehrt vorzugehen ist echt selten von Erfolg gekrönt.
Kannst ja nicht mal sagen was der Erfolg wäre :P

> Alex G. schrieb:
>> Alle 3 Räder anzutreiben ist nicht so leicht, bzw. da muss auf
>> jeden
>> Fall eine art Drehzahlmesser auf jeden Motor, denn sonst kämpfen die
>> Motoren gegeneinander.
>> Ohne, wird das auch schon bei 2 Motoren nebeneinander der Fall sein ->
>> Das Fahrzeug wird Kurven fahren. Dem kann man aber mit optischen Mitteln
>> gegensteuern oder so weit reduzieren dass man als Mensch gegensteuern
>> kann, sofern das kein selbstständiegr Roboter wird.
>
> Von dem 3. Motor bin ich jetzt schon abgekommen. Das ist wohl
> tatsächlich keine allzu gute Idee. 2 Motoren sind allerdings, denke ich
> schon besser.
> Wenn ich beide Motoren allerdings in Reihe schalte, dann ist ja die
> Spannung gleich und in Folge dessen ja eigentlich auch die Drehzahl,
> oder irre ich mich da?
Ja da irrst du leider, denn die beiden Motoren sind nie perfekt gleich.

Erneut, definiere das ziel. Wird das ein ferngesteuertes Fahrzeug? Dann 
kannst du bei einem hypotethischen Wendekreis von z.B. 50 Metern keine 
Probleme denn du kannst gemütlich gegensteuern.
Ein Roboter der sich aufs grade aus fahren verlassen muss, und keine 
Orientierungspunkte hat, hat damit aber schon schnell Probleme.

> Wie genau sieht denn so ein Drehzahlmesser aus?
> Ich habe im Internet bisher nur die Möglichkeiten gefunden, dass man
> wahlweise mit einem Fototransistor einen weißen Punkt auf dem Rad
> verfolgt und daraus dann die RPM ableitet oder mit einem kleinen
> Fähnchen und einem Mikrophon die RPM ermittelt.
> Gibt es da noch irgendwie elegantere Lösungen?
> Auch, falls ich doch auf getrennte Kreisläufe umsteigen will. Soll ich
> sonst einfach mit einem kleinen µC die Spannungen vergleichen?
Also die professionellste Methode ist ein "Drehgeber". Das wird aber 
teuer. Die Methoden mit Lichtsensor oder Mikrofon sind bereits sehr 
geschickte und billige Varianten.

Allerdings muss man dazu sagen dass selbst dies bei einem autonomen 
Roboter nicht viel bringt bzw. nur unter Laborbedingungen funktioniert.
Stell dir z.B. vor ein Rad fährt über einen kieselstein und dreht ein 
bisschen durch. Schon fährst du schräg, denn der Roboter kriegt davon 
nichts mit.

Roboter benutzen darum heute häufig visuelle Odometrie. Z.B. mit so 
einer library: http://www.cvlibs.net/software/libviso/

von Matze L. (Gast)


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Ich hatte eigentlich tatsächlich die Idee eines (mehr oder weniger) 
selbstfahrenden Roboters.
Weder Sensoren noch Software sind dabei aber eigentlich ein Problem 
(schwer natürlich schon, aber da weiß ich mir zumindest zu helfen).
Nur mit dem Unterbau bin ich irgendwie überfragt.
Das scheint tatsächlich schwieriger zu sein als gedacht.
Was würdest du denn vorschlagen, wie solch ein Gewinde aufgebaut sein 
muss, das zwei Räder auf einmal mit nur einem Motor antreibt. Vor allem 
eben, wie man so etwas selbst bauen kann. Ich sehe darin eben die 
Probleme, woher man da ein passendes Gehäuse bekommt.
Bei zwei einfach aneinandergeklebten Motoren kann man eben einfach noch 
eine dünne Holzplatte obendrauf nehmen und darauf dann Sensoren und 
Steuerung sowie ein Vorderrad ohne eigenen Antrieb bauen. Deswegen 
wollte ich das eigentlich so lösen. Außerdem hat es den Vorteil, dass 
man für die Motoren keine so hohe Spannung braucht, weshalb als Antrieb 
auch ein 9V-Block oder sogar nur 4 AA-Akkus/Batterien reichen.
Aber wenn das tatsächlich so doof zu realisieren ist, magst du Recht 
haben.
Ich habe nur ehrlich gesagt keine bessere Idee.
Oder ich versuche es doch erst einmal stumpf mit gleicher 
Spannungsquelle und mache mir dann später erneut Gedanken, wenn es nicht 
klappt.

von Matze L. (Gast)


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Meinst du eigentlich so etwas mit Drehgeber?
https://www.reichelt.de/Drehimpulsgeber/STEC12E05/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=73921&GROUPID=3714&artnr=STEC12E05&SEARCH=drehgeber&trstct=pos_0
Allerdings verstehe ich dabei nicht ganz, wie man da den Motor 
anschließt. Wenn man den vorne reinsteckt, dann kann man ja kein Rad 
mehr anschließen.
Oder stelle ich mich da gerade dümmer an als nötig?

von Kolja L. (kolja82)


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aSma>> schrieb:
> ein Motor hat immer eine Nennmoment und eine Nenndrehzahl. Die
> Nennspannung kennst du ja schon. Bei diesen Parameter läuft der Motor am
> effektivsten.

klugscheiß:
Effektiv läuft der Motor sobald er sich dreht, denn das ist seine 
Aufgabe.
Bei der Nennspnnung läuft er effizient, denn da bekomme ich das höchste 
Drehmoment für die eingesetzte Leistung ;-)

von Route_66 H. (route_66)


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Matze L. schrieb:
> Weder Sensoren noch Software sind dabei aber eigentlich ein Problem
> (schwer natürlich schon, aber da weiß ich mir zumindest zu helfen).
> Nur mit dem Unterbau bin ich irgendwie überfragt.
> Das scheint tatsächlich schwieriger zu sein als gedacht.

Da hätte ich einen Fachmann für dich. Der kennt sich super gut bei 
Antrieben mit DC-Motoren aus. Der kann auch gut Getriebe (nicht 
"Gewinde", wie du laberst) auswählen, um auf Teppich oder an Steigungen 
vorwärts zu kommen.
Die Erfahrungen hat er mit LEGO gemacht. Leider kann man mit ihm 
schlecht Kontakt aufnehmen, denn er kann noch nicht so gut schreiben.
Mein Enkel ist gerade erst Sechs geworden.

von L. H. (holzkopf)


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Matze L. schrieb:
> Nur mit dem Unterbau bin ich irgendwie überfragt.
> Das scheint tatsächlich schwieriger zu sein als gedacht.

Nein, daran ist nichts schwierig, wenn Du in Richtung eines Fahrgestells 
denkst, das Du nun mal brauchst, wenn Du drei Räder benutzen willst, um 
eine irgendwie konstruierte "Ebene" durch die Gegend karren zu können. 
:)

Ohne Fahrgestell, an dem die Räder "angehängt" sind, geht das nun mal 
nicht.
Allerdings gibt es jede Menge Möglichkeiten, so ein Fahrgestell 
herstellen zu können.

Was für Dich am besten in Frage kommt, hängt von Deinen Möglichkeiten 
ab, was Du bearbeiten kannst.
Weil es einerlei ist, woraus der Tragkörper (= Fahrgestell) besteht, so 
lange er die Stabilitäts-Anforderungen erfüllt.
Das kann z.B. auch eine Holzplatte oder ein Holzrahmen sein, an den dann 
Metallteile angeschraubt sind.

Wenn Du schweißen kannst ist natürlich ein Stahlrohr-Rahmen am 
einfachsten machbar.

Den Antrieb würde ich nur an der Hinterachse machen.
Wenn Du beide Motoren z.B. in einem Stahlrohr einklemmen kannst, spricht 
nichts dagegen, das auch zu tun.
Alternativ könntest Du sie auch auf eine Holzplatte schrauben.
Durch Umpolung von einem Motor kannst Du gleichsinnige Drehrichtungen 
erreichen.

Grüße

von Route_66 H. (route_66)


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L. H. schrieb:
> Wenn Du schweißen kannst ist natürlich ein Stahlrohr-Rahmen am
> einfachsten machbar.

Mein Enkel hat laut gelacht als ich ihm erzählte: zwei Motoren mit 
Klebeband und Zahnstocher und die Räder auf die Motorachsen geklebt...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matze L. schrieb:
> Wenn ich beide Motoren allerdings in Reihe schalte, dann ist ja die
> Spannung gleich und in Folge dessen ja eigentlich auch die Drehzahl,
> oder irre ich mich da?

Die Drehzahl ist nicht gleich, aber der grosse Vorteil ist, das du dann 
kein Differential mehr brauchst. Was der eine Motor langsamer dreht, 
kriegt der andere drauf. Dadurch entsteht so gut wie kein Schlupf mehr.
Wir haben hier ein Fahrzeug mit 6 angetriebenen Rädern (Andruet 6x6), 
der diese Technik benutzt. Mit dem kannst du auf Rasen Kurven fahren, 
ohne Spuren zu hinterlassen.

von Alex G. (dragongamer)


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von L. H. (holzkopf)


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Route 6. schrieb:
> Mein Enkel hat laut gelacht als ich ihm erzählte: zwei Motoren mit
> Klebeband und Zahnstocher und die Räder auf die Motorachsen geklebt...

Deinem Enkel wird das Lachen auch noch vergehen, wenn es ihm irgendwann 
seine Lego-Bauteile "zerlegt", weil sie nicht stabil genug sind. ;)

In der Mechanik machten und machen wir wohl alle immer wieder 
Erfahrungen, daß etwas einfach zu "schwächlich" konzipiert war. :D

Matthias S. schrieb:
> Matze L. schrieb:
>> Wenn ich beide Motoren allerdings in Reihe schalte, dann ist ja die
>> Spannung gleich und in Folge dessen ja eigentlich auch die Drehzahl,
>> oder irre ich mich da?
>
> Die Drehzahl ist nicht gleich, aber der grosse Vorteil ist, das du dann
> kein Differential mehr brauchst.

Ein Differential läßt sich auch durch Freilauf-Antriebe ersetzen.
Wir wissen nicht so genau, was der TE alles erreichen können will.

Seriell würde ich die Motoren nicht verschalten.
Jedenfalls nicht, ohne sie beliebig separat mit 24V beaufschlagen zu 
können.
Auch mit unterschiedlichem Drehsinn.

Bei einem Robot-Fahrzeug würde ich sogar so weit gehen, einzelne 
Antriebe bzw. Einzelräder blockieren zu können, weil dadurch ein 
Höchstmaß an Beweglichkeit erreichbar ist.

Ähnlich wie bei Bobcats oder Kettenfahrzeugen kann man dann um das 
jeweils "stehende Rad" drehen.

Grüße

von Michael B. (alter_mann)


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L. H. schrieb:
> Ähnlich wie bei Bobcats oder Kettenfahrzeugen kann man dann um das
> jeweils "stehende Rad" drehen.

Zu beschränkt gedacht.
Das Konstrukt kann auf der Stelle drehen. Dazu eine Seite vorwärts und 
die andere rückwärts drehend antreiben. Und bei Kettenfahrzeugen wird 
das auch so gemacht.

von L. H. (holzkopf)


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Michael B. schrieb:
> Zu beschränkt gedacht.
> Das Konstrukt kann auf der Stelle drehen. Dazu eine Seite vorwärts und
> die andere rückwärts drehend antreiben. Und bei Kettenfahrzeugen wird
> das auch so gemacht.

Warum zu beschränkt gedacht?
Eröffnet doch immerhin Möglichkeiten, an die man "normalerweise" gar 
nicht denkt. :)

Es ist übrigens falsch, daß bei Bobcats oder Kettenfahrzeugen beim 
"Rotieren" von ihnen beide Achsen von ihnen angetrieben werden würden.

Eine Achse steht dabei still bzw. ist bzgl. jeglicher Bewegung 
"blockiert".
Was dazu führt, daß die andere Achse Vor- oder Rücktrieb um den 
Drehpunkt ALLEINE bewerkstelligt.

Grüße

von Michael (Gast)


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Hallo,

zum Thema, es werden beim Drehen NICHT beide Ketten angetrieben.....:

https://www.youtube.com/watch?v=uPDMUidCjuk

"Auf der Stelle drehen", bedeutet, die Ketten laufen gegenläufig, also 
beide angetrieben.

Viele Grüße, Michael

von Michael (Gast)


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Nachtrag : Friedliche Anwendung, Text ungefähr in der Mitte :

https://www.mera-rabeler.de/index.php/pistenbully.html

Viele Grüße, Michael

von Matze L. (Gast)


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Danke euch allen auf jeden Fall für eure Antworten.

Eine letzte Frage hätte ich aber noch zu Motortreibern.
Welchen würdet ihr mir da empfehlen?
Die "normalen" L293D und L298N halten wohl nicht genug aus.
Das Problem ist, dass ich nicht den genauen Anlaufstrom kenne und auch 
nicht messen kann.
Ich gehe aber von min. 30A und max. 80A (siehe weiter oben) aus. Dafür 
hätte ich dann den VNH2SP30 gefunden, den es sogar schon fertig auf 
einem Shield gibt. Der sieht soweit auch nicht schlecht aus.
Alternativ habe ich auch mit Transistoren etwas aufgebaut, mit dem ich 
die Richtung der Motoren ändern kann. Die Transistoren müssen natürlich 
Leistungs-MOSFETs Platz machen. Da habe ich folgenden gefunden:
https://www.reichelt.de/IRF-1018E/3/index.html?ACTION=3&LA=55&ARTICLE=90220
Vorteil bei dem wäre, dass der wohl auch eine höhere Spannung und Ströme 
verträgt.
Nachteil wären minimal höhere Kosten sowie ein etwas höherer Aufwand. 
Beides aber vertretbar.
Hättet ihr sonst noch andere Vorschläge? Oder Empfehlungen?

von Michael B. (laberkopp)


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Matze L. schrieb:
> Hättet ihr sonst noch andere Vorschläge? Oder Empfehlungen?

Erst mal hier:

Matze L. schrieb:
> Das Problem ist, dass ich nicht den genauen Anlaufstrom kenne und auch
> nicht messen kann.

anfangen.

Mit nicht-Wissen kommt man nicht weiter,
mit Faulheit etwas zu ermitteln auch nicht.

von Matze L. (Gast)


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Wie kann ich das denn am Besten ermitteln?
Mein Netzteil gibt nur max. 2A.
Mein Multimeter kann nur max. 10A messen.
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das wohl über 10A sein werden, 
wenn die Aussagen wie "10-facher Strom bei Nennspannung unter Last" 
stimmen.

von L. H. (holzkopf)


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Michael schrieb:
> "Auf der Stelle drehen", bedeutet, die Ketten laufen gegenläufig, also
> beide angetrieben.

Kommt darauf an, wo man den Drehpunkt haben will.
Sowohl z.B. bei Bobcats als auch bei Panzern od. Kettenbaggern handelt 
es sich beidseits um voneinander unabhängige hydraulische Antriebe.
Die in der Mittelstellung (zwischen Vor bzw. Zurück) auch "gesperrt" 
sein können.

Matze L. schrieb:
> Wie kann ich das denn am Besten ermitteln?
> Mein Netzteil gibt nur max. 2A.
> Mein Multimeter kann nur max. 10A messen.

Am besten dürfte es sein, wenn Du mit beiden Motoren z.B. zu einem 
Bosch-Dienst od. E-Mot.-Reparaturbetrieb gehst und die Mot. z.B. bei 12- 
und 24V-Betrieb messen läßt.
Dann weißt Du wenigstens mal in etwa, mit welchen Betriebsströmen Du es 
zu tun hast.
Könntest dabei auch den Leerlauf "bremsen", um Last zu simulieren.

So lange Du das nicht weißt, "stocherst Du nur im Nebel herum". ;)

Für den Anlaufstrom kannst Du auch den w.o.g. Schätzwert annehmen.
"Erledigen" kannst Du den mit Sicherheit per Bleiakku.

Grüße

von Matze L. (Gast)


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Ich habe es jetzt doch einmal gemessen. Ich habe davor einmal eine 
billige 10A-Sicherung, die ich noch gefunden habe, eingebaut und die 
hielt. Deswegen habe ich mich dann auch einmal getraut, das Multimeter 
anzuschließen.
Aber:
An meinem 9V Block (Alkaline-Batterie, kein Bleiakku, davon habe ich 
keinen zu Hause, werde ich mir aber auf jeden Fall demnächst einmal 
besorgen) messe ich nur 0.8A.
Wenn ich alles unverändert an das Netzteil anschließe bekomme ich >2A 
angezeigt. Die kann ich auch mit dem Multimeter abmessen und die Motoren 
haben deutlich mehr Kraft.
Hat jemand dafür eine Erklärung? Ich habe extra 2 verschiedene 9V Blöcke 
getestet, gleiches Ergebnis.

von L. H. (holzkopf)


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Matze L. schrieb:
> An meinem 9V Block (Alkaline-Batterie, kein Bleiakku, davon habe ich
> keinen zu Hause, werde ich mir aber auf jeden Fall demnächst einmal
> besorgen) messe ich nur 0.8A.

Ja, besorg Dir einen 12V-Bleiakku oder bitte mal einen Bekannten, an 
seinen Auto-Akku den Mot. anschließen zu dürfen.
Da wirst Du ein realistisches Ergebnis vom Stromfluß bekommen.

Grüße

von Elektrofan (Gast)


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> An meinem 9V Block (Alkaline-Batterie, kein Bleiakku, davon
> habe ich keinen zu Hause, werde ich mir aber auf jeden Fall
> demnächst einmal besorgen) messe ich nur 0.8A.

Schon erstaunlich, wieviel Kurzschlussstrom die können.     ;-)

> Wenn ich alles unverändert an das Netzteil anschließe bekomme
> ich >2A angezeigt. Die kann ich auch mit dem Multimeter abmessen
> und die Motoren haben deutlich mehr Kraft.

Das Drehmoment ist proportional zum Strom (bei Reihenschlussmotoren
sogar zum Quadrat des Stroms).

von Matze L. (Gast)


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L. H. schrieb:
> Matze L. schrieb:
>> An meinem 9V Block (Alkaline-Batterie, kein Bleiakku, davon habe ich
>> keinen zu Hause, werde ich mir aber auf jeden Fall demnächst einmal
>> besorgen) messe ich nur 0.8A.
>
> Ja, besorg Dir einen 12V-Bleiakku oder bitte mal einen Bekannten, an
> seinen Auto-Akku den Mot. anschließen zu dürfen.
> Da wirst Du ein realistisches Ergebnis vom Stromfluß bekommen.

Bleibt mir wohl nichts anderes übrig.
Könnten vllt. auch mehrere NiMh-Akkus in Reihe funktionieren? Oder 
liefern die auch nicht genug Strom?
Das Problem ist eben, dass Bleiakkus ja sehr schwer sind und eine 
geringe Energiedichte haben. Und Li-Ion ist eben sehr teuer.

von L. H. (holzkopf)


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Matze L. schrieb:
> Das Problem ist eben, dass Bleiakkus ja sehr schwer sind und eine
> geringe Energiedichte haben. Und Li-Ion ist eben sehr teuer.

Ja, Bleiakkus sind entsetzlich schwer.
Wenn Du nicht gerade gebrechlich bist, wirst Du es schon noch gerade 
schaffen, einen auf Dein Gefährt heben zu können. ;)

Danach spielt das Gewicht nämlich keine große Rolle mehr.
Kannst höchstens etwas geringer beschleunigen.
Willst Du mit Deinem Gefährt Beschleunigungs-Rennen fahren?

Das mit der geringen Energiedichte ist arg relativ.
Und bei der Anschaffung von Akkus mußt Du halt "irgendeinen Tod 
sterben".
Kannst Dir schweineteure und leichtere oder saubillige und schwerere 
kaufen.

Ladegerät brauchst Du jeweils auch noch dazu.

Grüße

von Alex G. (dragongamer)


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Soll das Teil eigentlich später Lasten transportieren, oder wieso wird 
das ganze so groß?

Du kanst auch mit einem Raspberry und solchen Schrittmotoren, ein 
niedliches aber doch respektables Fahrzeug bauen: 
https://www.amazon.de/Stepper-Arduino-Kuman-28BYJ-48-Breadboard/dp/B01IP7IOGQ/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1520543074&sr=8-1&keywords=raspberry+stepper+motor

Mit Schrittmotoren entfällt der Drehgeber, sofern du das Fahrzeug nicht 
gleich überlastest und der Untergrund halbwegs stabil ist.

Wird zudem höchstwahrscheinlich billiger.

: Bearbeitet durch User
von Matze L. (Gast)


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L. H. schrieb:
> Danach spielt das Gewicht nämlich keine große Rolle mehr.
> Kannst höchstens etwas geringer beschleunigen.
> Willst Du mit Deinem Gefährt Beschleunigungs-Rennen fahren?

Es muss nur erst einmal überhaupt losfahren.
Aber das liegt wohl an meinen derzeit begrenzten 2A (werden bei 6V 
erreicht). Da fährt das Gefährt nämlich nicht einmal mit einer 815g 
schweren Lötzinnrolle los.
Weitere Nachteile sind dabei dann eben noch erhöhter Stromverbrauch.

Alex G. schrieb:
> Soll das Teil eigentlich später Lasten transportieren, oder wieso wird
> das ganze so groß?

Ich möchte eigentlich erst einmal nur eine möglichst universelle 
fahrende Plattform haben, auf der ich dann weiteres aufbauen kann.
Mit Lasten bis ca. 1-2kg ist allerdings zu rechnen.
Ich habe einen solchen Schrittmotor auch noch hier herumliegen, ich kann 
dessen Kraft ja einmal messen. Aber das reicht, glaube ich, nicht.

Was sagt ihr aber denn zu den Motortreibern?
Fertig kaufen oder selbstbauen? Oder hängt das von der benötigten 
Leistung ab?

von L. H. (holzkopf)


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Matze L. schrieb:
> Ich möchte eigentlich erst einmal nur eine möglichst universelle
> fahrende Plattform haben, auf der ich dann weiteres aufbauen kann.
> Mit Lasten bis ca. 1-2kg ist allerdings zu rechnen.

Sehr schön, daß Du endlich auch mal so etwas wie Anforderungen benennst.
Rechne mal locker incl. Bleiakku  mit dem Zehnfachen dessen, was Dir so 
vorschwebt. ;)

Schon mal Plattform incl. Rädern und E-Mot. gewogen?
Und einen Bleiakku dazu?

Was Du hier vorbringst, sind unausgegorene Vorstellungen!
Denkst über dies und jenes nach, das aber an sich m.E. jeglicher 
Grundlage entbehrt.

Weißt nicht, welche Ströme wie zu schalten sind, geschweige denn, 
welches Antriebs-Konzept überhaupt am besten zu verwirklichen sei.

Das geht im Prinzip alles i.O., weil jeder mal irgendwo anfängt. :)
Aber er sollte zumindest auch wissen, was er eigentlich erreichen können 
will.
Damit will ich sagen, daß Du hier im Forum auf "geballtes Wissen" 
zurückgreifen kannst.

Es macht dabei aber auch für "Nachsichtige" wenig Spaß, Dir die "Würmer 
aus der Nase ziehen" zu müssen.

Also komm endlich mal rüber mit einem konkreten Anforderungsprofil an 
Dein Gefährt.

Drei Räder zwingend erforderlich?
Oder auch vier Räder möglich?

Was glaubst Du denn, warum wir uns hier über einseitige Ketten- oder 
Radantriebe überhaupt unterhalten?
Wenn nicht, weil das eine Möglichkeit ist, auch vierrädrige Gefährte 
durch Kurven fahren oder wie auch immer sich "drehen" lassen zu können.

Du kannst Dir dabei einen Drehschemel oder auch eine Lenkung bei 
dreirädrigen Gefährten "schenken".
Sicher "radiert" dann dabei eine Seite mehr oder weniger.

Die Frage ist aber, ob das überhaupt "kratzt".

Wie schaut's mit möglichen Rad-D aus?
Beliebig groß?

Du hast zwei D-Mot. für Deinen Antrieb zur Verfügung.
Und ich würde NIEMALS den Vorteil preisgeben, damit zwei Seiten eines 
Antriebes völlig unabhängig voneinander antreiben zu können!

Soll heißen:
Zwei starre Achsen und VIER Räder.
Jeweils beidseits BEIDE Räder durch einen DC-Mot. angetrieben oder auch 
nicht.

Panzer fuhr ich noch nicht.
Kettenbagger und Bobcats aber schon.
Hydraulische Antriebe sind immer etwas "gewöhnungsbedürftig".
Man bekommt aber sehr schnell "den Bogen raus", wie die Geräte am besten 
"bewegbar" sind.

Es ist tatsächlich so, daß man sie beliebig "drehen lassen" kann.

Schau Dir hier mal die Größenverhältnisse der Räder von Bobcats zu ihrem 
Corpus an:
http://www.bing.com/images/search?view=detailV2&ccid=FtjmGFug&id=962BC7D54B048E4D536F1747CDAF2EDCC903940F&thid=OIP.FtjmGFug0kpnYli43gghOgHaHa&q=bobcat+bensheim&simid=608017305096881131&selectedIndex=42&ajaxhist=0

Das sind ganz "ausgefuchste" Dinger.
Hinten (rot) Gegengewichte zur Schaufel-Last.
Voll-Gummi-Bereifung mit extrem niedrigem Abstand der Achsen.

Wenn man geübt darin ist, Bobcats zu fahren, kann man mit ihnen ohne 
weiteres (ohne Last in der Schaufel!) auch Hindernisse überfahren.
Mit "Schrägansatz" dabei und möglichst leerer sowie "niedergefahrener" 
Schaufel.
Die Domäne von ihnen ist, vergleichbar mit Kettenbaggern, daß sie sich 
in jeglichem tragfähigen Gelände völlig problemlos bewegen lassen.
"Radieren" von Achsen bzw. Reifen auf einer Seite spielt dabei gar keine 
Rolle.

Also nochmal:
Was willst Du eigentlich erreichen können/wollen??
Gib uns gefälligst mal "Futter dazu"!
Bevor wir hier "herumraten" müssen. :)

Grüße

von Me M. (millini)


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Eine kurze Frage: warum muss man sich am Smartphone bei 
mikrocontroller.net anmelden für einen Beitrag und am Desktop nicht? Ich 
genieße die Möglichkeit, ohne umständliche Logindaten überall immer hier 
zugreifen zu können.

Und natürlich vielen Dank an L. H. für die Geduld. Ich hoffe, ich 
strapaziere dieselbige nicht zu sehr.

Das größte Problem ist, glaube ich, dass ich nicht genau weiß, welche 
Informationen relevant sind.
Aber jetzt erst einmal alles, was ich bisher weiß:
Anzahl vorhandener Motoren: 3
Anzahl vorhandener Räder: bis zu vier gleich große mit einem Durchmesser 
von ca. 4-5cm und noch zwei ca. 6-7cm große Räder
Nennspannung der Motoren: 24DC
Nennstrom: leider unbekannt; ich werde aber dieses Wochenende ei mal 
einen Bleiakku bestellen (irgendwelche Empfehlungen hierbei? Ich würde 
einen 12V Akku nehmen mit möglichst großer Kapazität, Kosten sollten 
denke ich bei ca. 20€ liegen - oder ist das unrealistisch?
Vorstellung von dem Gefährt: eine möglichst universelle fahrende 
Plattform, die eine Belastung von 1-2kg + Akku aushalten sollte (die 
Akkus wiegen noch einmal ~2kg). Fläche ca. 15x30cm. "Gehäuse" wird aus 
Holz gefertigt werden.
Anzahl der Räder, die verbaut werden soll, ist eigentlich nicht 
festgelegt. Wenn mir 4 hier empfohlen werden, kann ich auch vier 
verbauen. Ich dachte an 3 um eine höchst mögliche Beweglichkeit zu 
erreichen.
Das Gefährt soll nämlich auch auf kleinem Raum ausreichend gelenkt 
werden können. Die Lenkung erfolgt dabei rein elektronisch über einen 
Mikrocontroller.

> Soll heißen:
> Zwei starre Achsen und VIER Räder.
> Jeweils beidseits BEIDE Räder durch einen DC-Mot.
> angetrieben oder auch nicht.
Meinst du eine Achse vorne, eine hinten und an jeder Achse ein Motor? 
Oder meinst du hinten eine Achse, an der zwei Motoren hängen und eine 
Achse ohne Motoren?
Oder wiederum hinten zwei Achsen, die aneinander vorbeigehen und jeweils 
von einem Motor angetrieben werden + vorne die Räder?
Bisher ist es eben einfach so, dass an der Achse der Motoren auch gleich 
das Rad ist. Das macht den Aufbau natürlich leichter. Aber wenn ihr es 
anders empfehlt, mache ich es natürlich anders. Ich muss dafür nur 
verstehen, was ihr meint.

Habe ich irgendwelche Angaben vergessen, die noch relevant sind?

von Michael B. (laberkopp)


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Matze L. schrieb:
> Hat jemand dafür eine Erklärung?

Natürlich, 9V Blöcke liefern einfach nciht mehr als 1A sondern brechen 
vorher in der Spannung ein durch ihren hohen Innenwiderstand.

Wenn der 9V Block auch später deine Spannungsquelle sein wird: Ok, deine 
Elektronik muss kaum mehr als 1A verkraften, aber sie muss es 
verkraften, daß die Spannung beim Anlaufen lassen der Motoren eventuell 
bis auf wenige Volt (sagen wir 2V) zusammenbricht.

Wenn man damit klar kommt...

Nimm halt den Akku, den du auch später einsetzen willst.

von Me M. (millini)


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Michael B. schrieb:
> Matze L. schrieb:
> Hat jemand dafür eine Erklärung?
>
> Natürlich, 9V Blöcke liefern einfach nciht mehr als 1A sondern brechen
> vorher in der Spannung ein durch ihren hohen Innenwiderstand.
>
> Wenn der 9V Block auch später deine Spannungsquelle sein wird: Ok, deine
> Elektronik muss kaum mehr als 1A verkraften, aber sie muss es
> verkraften, daß die Spannung beim Anlaufen lassen der Motoren eventuell
> bis auf wenige Volt (sagen wir 2V) zusammenbricht.
>
> Wenn man damit klar kommt...

Ja, das habe ich auch verstanden. Ich habe irrtümlich wo anders gelesen, 
dass die eigentlich mehr Strom liefern können. Wahlweise ich habe das 
missverstanden oder es stimmte nicht. Ich weiß aber auch nicht mehr, wo 
das war.

> Nimm halt den Akku, den du auch später einsetzen willst.

Ja, werde ich dieses Wochenende bestellen.

von L. H. (holzkopf)


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Me M. schrieb:
> Und natürlich vielen Dank an L. H. für die Geduld. Ich hoffe, ich
> strapaziere dieselbige nicht zu sehr.

Geschieht gerne.
Man hat ja hier auch mit mir Geduld, wenn ich mal "auf dem Schlauch 
stehe". :)

Nur ganz kurz, weil ich auf dem "Sprung bin" und mich erst später 
nochmal melden kann, zum 12V-Bleiakku:
Ich würde den Kauf nun nicht "überhasten".

Versuch am besten vorher, einen der Mot. an irgendeinem 12V-Auto-Akku 
anzuschließen, damit Du Dir einen Eindruck verschaffen kannst, wie 
schnell der mit 12V dreht (im Leerlauf und an der Welle "gebremst" 
(Handschuh dazu verwenden)).

Grüße

von Matze L. (Gast)


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L. H. schrieb:
> Nur ganz kurz, weil ich auf dem "Sprung bin" und mich erst später
> nochmal melden kann, zum 12V-Bleiakku:
> Ich würde den Kauf nun nicht "überhasten".
>
> Versuch am besten vorher, einen der Mot. an irgendeinem 12V-Auto-Akku
> anzuschließen, damit Du Dir einen Eindruck verschaffen kannst, wie
> schnell der mit 12V dreht (im Leerlauf und an der Welle "gebremst"
> (Handschuh dazu verwenden)).

Naja, so einen 12V-Akku kann man doch eigentlich immer wieder einmal 
gebrauchen. Die 2A meines Netzteils reichen ja für vieles nicht aus wie 
z.B. Elektromagneten oder ähnliches. Und so ein Akku sollte ja 
eigentlich auch mehrere Jahre lang halten.
Für den Autoakku müsste ich einmal einen Bekannten fragen. Ich habe, da 
ich mitten in der Innenstadt wohne, kein Auto.
Aber es ist vermutlich einfacher, einfach einmal einen Akku zu 
bestellen.
So teuer sind die auch nicht. 22€ für einen Akku mit 12V und 9Ah ist ja 
eigentlich nicht so viel. Dazu noch 9€ für ein Ladegerät.
Und ich muss sowieso beim Reichelt bestellen.
Wobei ich noch einmal schauen muss, wie ich das mit der Temperatur 
handhabe.
Ich habe jetzt einmal bei 12V an meinem Netzteil die Motoren getestet 
und die werden schon wärmer. Wenn man die länger anfässt, wird das dann 
auch durchaus heiß. Mein Multimeter zeigt allerdings (nur) 52°C an. Das 
sollte also durchaus noch im Rahmen sein. Dass das Gefährt zu schnell 
wird, glaube ich nicht. Das wird durch Reibung, etc. genug ausgebremst. 
Und im Zweifelsfall gibt es auch noch Spannungsteiler und PWM.

Oder weshalb msintest du, dass ich das einmal an einem Auto testen 
sollte?

von L. H. (holzkopf)


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Matze L. schrieb:
> Oder weshalb msintest du, dass ich das einmal an einem Auto testen
> sollte?

Schon so, wie ich das schrieb; denn es sind ja eigentlich 24V-Mot.
Die Du zwar auch mit 12V betreiben kannst, wobei ich mich aber vorher 
versichern würde, was sie dabei so in etwa "bringen".

An Drehzahl und Drehmoment.
Denn es wäre ja irgendwie blöd, wenn Du erst hinterher erkennen würdest, 
daß Du Dir besser gleich einen 24V-Akku gekauft hättest. ;)

Naja, ist aber vielleicht auch nicht unbedingt so wichtig.
Könntest Dir ggf. einen weiteren 12V-Akku kaufen und beide seriell 
schalten.
Dann hast Du auch 24V (aber mit den Problemen seriell verschalteter 
Akkus).

Dann der Reihe nach zu Deinen Punkten.

1) Antrieb der Platte 15 x 30cm
Vorschlag:
a) 2 Achsen mit 4 gleichen Rädern

Die Achsen kannst Du quer zur größten oder kleinsten Länge der Platte 
anordnen. Vielleicht wäre auch eine quadratische Platte am sinnvollsten.

b) beidseits werden beide Räder jeweils von einem Mot. angetrieben:

Rad --- Mot. 1 --- Rad

Rad --- Mot. 2 --- Rad

c) Kraft-Übertragung von beiden Mot. auf die jeweils 2 Räder mit 
Zahnriemen
(Riemenbreite 8 - 10 mm sollten ausreichend sein)
- Vorteil: kein Schlupf bei der Kraftübertragung
- Nachteil: während an den Rädern die Umschlingung sicher ausreicht, 
wirst Du an den antreibenden Mot. mit Spannrollen (beidseits von der 
Mot.-Zahnriemenscheibe liegend) sicherstellen müssen, daß auch dort an 
ca. 50% des Scheibenumfangs der Zahnriemen anliegt.

2) Platte:
Am besten mehrfach verleimte oder Tischlerplatte nehmen.

3) Anordnungen:
Achsen untenliegend, Antriebs-Mot. obenliegend

4) Räder:
Mit 4 - 5cm sind die an sich recht klein.
Kann problematisch werden, wenn Hindernisse im Weg liegen.

Außerdem spielt es natürlich eine Rolle, ob das glatte Kunststoffräder 
oder solche mit Gummibelag o.ä. sind.
Bei glatten Rädern kann es Traktionsprobleme geben, weil das vordere Rad 
nicht "griffig" ist und das hintere Rad das Hindernis "überschieben" 
können muß.

5) Weitere mögliche Probleme:
a) es ist unklar, ob die beiden Mot. bei unterschiedlichen 
Drehrichtungen aber gleicher Stromaufnahme die gleiche Drehzahl haben.
Notfalls läßt sich das durch Vorwiderstände so anpassen, daß beide Mot. 
tatsächlich gleiche Drehzahlen haben.

Das ist nämlich die Bedingung für Gerade-Lauf des Gefährtes

b) alle anderen (manipulierte und unterschiedliche) Drehzahlen der Mot. 
führen zu mehr oder weniger intensiven Kurvenfahrten.
Wahlweise nach links oder rechts.
Bis hin zu 90°-Abbiegungen, die mit anderen Antrieben kaum machbar sind.

c) extreme Abbiegungen setzen hierbei voraus, daß ein seitlicher Antrieb 
komplett "stillgelegt" ist.
Haben Deine DC-Mot. Permanentmagnete, die so ein "Haltemoment" annähernd 
erbringen können?
Falls nicht, kann man das auch mit Index-Scheiben machen, in die 
Blockier-Stifte einrasten, wenn der Motor nicht läuft.

Denke, insgesamt kannst Du damit ein Höchstmaß an Beweglichkeit 
(vorwärts und rückwärts) erreichen.
Brauchst damit auch keinen Drehschemel (wie bei dreirädrigen Gefährten) 
und auch keine Lenkung.
Kannst Du alles über beidseits unterschiedliche Drehzahlen "erledigen".

Kürzlich kam mir in diesem Zusammenhang etwas ganz Interessantes unter:
Es gibt auch Zahnriemen, die "innen und außen" "Zähne" haben.
Wäre das Non-Plus-Ultra für solche Anwendungen.
Könnte man dann ähnlich wie bei Panzern machen, die ja auch ein kaum zu 
glaubendes "Klettervermögen" über Hindernisse haben.

Das wäre im Prinzip auch die einfachste Lösung:
- Beide Achsen festgesetzt
- Die Zahnriemenscheiben können auf den Achsen frei drehen (Gleitlager)
- Die beiden Mot. treiben (seitlich) jeweils so einen "Doppelzahnriemen" 
mit beliebiger Geschwindigkeit an
Und auf geht's.
Komme an Hindernissen, was da wolle.
Wird halt einfach "überrollt". :D

Grüße

: Bearbeitet durch User
von Matze L. (Gast)


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L. H. schrieb:
> Dann hast Du auch 24V (aber mit den Problemen seriell verschalteter
> Akkus).

Nur interessehalber: was sind das denn so für Probleme?

L. H. schrieb:
> 1) Antrieb der Platte 15 x 30cm
> Vorschlag:
> a) 2 Achsen mit 4 gleichen Rädern
>
> Die Achsen kannst Du quer zur größten oder kleinsten Länge der Platte
> anordnen. Vielleicht wäre auch eine quadratische Platte am sinnvollsten.
>
> b) beidseits werden beide Räder jeweils von einem Mot. angetrieben:
>
> Rad --- Mot. 1 --- Rad
>
> Rad --- Mot. 2 --- Rad
>
> c) Kraft-Übertragung von beiden Mot. auf die jeweils 2 Räder mit
> Zahnriemen
> (Riemenbreite 8 - 10 mm sollten ausreichend sein)
> - Vorteil: kein Schlupf bei der Kraftübertragung
> - Nachteil: während an den Rädern die Umschlingung sicher ausreicht,
> wirst Du an den antreibenden Mot. mit Spannrollen (beidseits von der
> Mot.-Zahnriemenscheibe liegend) sicherstellen müssen, daß auch dort an
> ca. 50% des Scheibenumfangs der Zahnriemen anliegt.

Das klingt soweit ziemlich vernünftig und gut umsetzbar. Aber: wie lenkt 
man dabei? Mit einem dritten Motor, der dann die vordere Achse drehen 
kann?

> 2) Platte:
> Am besten mehrfach verleimte oder Tischlerplatte nehmen.

Ist eine Birkenholzplatte, ca. 1.2cm dick, Multiplex. Die trägt 
problemlos 3kg ohne zu verbiegen. Ich habe aber sonst auch noch alle 
Dicken von 0.8cm bis 4cm massives Leimeichenholz. Daran wird es nicht 
scheitern.

> 3) Anordnungen:
> Achsen untenliegend, Antriebs-Mot. obenliegend

Sprich der Riemen geht durch ein Loch in dem Holz, wenn ich dich richtig 
verstehe?

> 4) Räder:
> Mit 4 - 5cm sind die an sich recht klein.
> Kann problematisch werden, wenn Hindernisse im Weg liegen.
>
> Außerdem spielt es natürlich eine Rolle, ob das glatte Kunststoffräder
> oder solche mit Gummibelag o.ä. sind.
> Bei glatten Rädern kann es Traktionsprobleme geben, weil das vordere Rad
> nicht "griffig" ist und das hintere Rad das Hindernis "überschieben"
> können muß.

Es handelt sich um Reifen mit Gummibelag.

> 5) Weitere mögliche Probleme:
> a) es ist unklar, ob die beiden Mot. bei unterschiedlichen
> Drehrichtungen aber gleicher Stromaufnahme die gleiche Drehzahl haben.
> Notfalls läßt sich das durch Vorwiderstände so anpassen, daß beide Mot.
> tatsächlich gleiche Drehzahlen haben.
>
> Das ist nämlich die Bedingung für Gerade-Lauf des Gefährtes

Okay, da müsste ich tatsächlich noch einmal messen.

> c) extreme Abbiegungen setzen hierbei voraus, daß ein seitlicher Antrieb
> komplett "stillgelegt" ist.
> Haben Deine DC-Mot. Permanentmagnete, die so ein "Haltemoment" annähernd
> erbringen können?
> Falls nicht, kann man das auch mit Index-Scheiben machen, in die
> Blockier-Stifte einrasten, wenn der Motor nicht läuft.

Allzu stark ist der Permamagnet nicht. Allerdings verstehe ich noch 
nicht, wie man überhaupt eine Seite stilllegen will, wenn beide Seiten 
von dem gleichen Motor angetrieben werden.

> Kürzlich kam mir in diesem Zusammenhang etwas ganz Interessantes unter:
> Es gibt auch Zahnriemen, die "innen und außen" "Zähne" haben.
> Wäre das Non-Plus-Ultra für solche Anwendungen.
> Könnte man dann ähnlich wie bei Panzern machen, die ja auch ein kaum zu
> glaubendes "Klettervermögen" über Hindernisse haben.
>
> Das wäre im Prinzip auch die einfachste Lösung:
> - Beide Achsen festgesetzt
> - Die Zahnriemenscheiben können auf den Achsen frei drehen (Gleitlager)
> - Die beiden Mot. treiben (seitlich) jeweils so einen "Doppelzahnriemen"
> mit beliebiger Geschwindigkeit an
> Und auf geht's.
> Komme an Hindernissen, was da wolle.
> Wird halt einfach "überrollt". :D

Das ist in der Tat sehr interessant.
Da mache ich mich gleich einmal ans Suchen.

von L. H. (holzkopf)


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Matze L. schrieb:
>> Dann hast Du auch 24V (aber mit den Problemen seriell verschalteter
>> Akkus).
>
> Nur interessehalber: was sind das denn so für Probleme?

http://www.bsabatteries.de/zusammenschaltung_batterien.html

Matze L. schrieb:
> Das klingt soweit ziemlich vernünftig und gut umsetzbar. Aber: wie lenkt
> man dabei? Mit einem dritten Motor, der dann die vordere Achse drehen
> kann?

Beide Achsen sind im Prinzip fest mit der Platte verbunden und haben 
keinen Drehpunkt auf ihr.
Erspart Drehschemel und separaten Lenkungsantrieb.
Gelenkt wird über unterschiedliche Drehzahlen der beidseits vorhandenen 
Antriebs-Mot.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kettenfahrzeug

Matze L. schrieb:
>> Achsen untenliegend, Antriebs-Mot. obenliegend
>
> Sprich der Riemen geht durch ein Loch in dem Holz, wenn ich dich richtig
> verstehe?

Das könnte man auch so machen.
Einfacher ist es aber, den Zahnriemen außerhalb der Platte laufen zu 
lassen; d.h. parallel zur Seitenlinie der Platte läuft der Zahnriemen 
und ganz außen sitzen dann die 2 Räder, die beide (jeweils auf einer 
Seite) gleichzeitig beliebig drehend angetrieben werden können.

Matze L. schrieb:
> Es handelt sich um Reifen mit Gummibelag.

Welchen Grundkörper haben sie?
Welche Bohrung in der Mitte?

Matze L. schrieb:
> Okay, da müsste ich tatsächlich noch einmal messen.

Ja, überprüf unbedingt vorher bei 12V:
a) Drehzahl und
b) Drehmoment
Kann sein, daß es dafür ausreicht, ordentlich fahren zu können.

Matze L. schrieb:
> Allzu stark ist der Permamagnet nicht. Allerdings verstehe ich noch
> nicht, wie man überhaupt eine Seite stilllegen will, wenn beide Seiten
> von dem gleichen Motor angetrieben werden.

Auf jeder Seite treibt ein Mot. gleichzeitig das Vorder- und Hinterrad 
an.
Steht der Mot. auf einer Seite, werden die Räder dort auch nicht 
angetrieben.
Auf der anderen Seite können aber durch den anderen Mot. die beiden 
anderen seitlichen Räder angetrieben werden.

Matze L. schrieb:
> Das ist in der Tat sehr interessant.
> Da mache ich mich gleich einmal ans Suchen.

Doppelzahnriemen sind handelsüblich.
In den Bildern hier siehst Du div. Bauformen.
Und auch gleich, wie dann so eine komplette "Gummi-Kette" aussieht. ;)
https://www.zahnriemen24.de/riemenhelfer/gezahnt/beidseitig-gezahnt/zaehne-rippen-gleich/zaehne-quer-zur-laufrichtung.html

Ich würde das nur und gleich damit machen, weil das am allereinfachsten 
ist.
Die Zahnriemenscheiben haben normalerweise im Zentrum H7-Bohrungen und 
beidseits "Auflauf-Scheiben", die verhindern, daß der Zahnriemen von der 
Riemenscheibe "ablaufen" kann.

Du kannst dabei die einfachen geraden einsetzen.
http://www.bing.com/images/search?view=detailV2&ccid=rzna3G4i&id=5274B5177072F01AE715248072FAFE5887249BCF&thid=OIP.rzna3G4iwgDYT0N-e3I_9gHaGx&q=zahnriemenscheiben+&simid=608008693722054662&selectedIndex=26&ajaxhist=0

Durchmesser richtet sich nach der Bodenfreiheit, die Du haben willst.
Die vier außenliegenden Riemenscheiben kannst Du dann mit ihren (evtl. 
angepassten) Bohrungen direkt auf die Achsen setzen, wo sie sich 
(gleitend) drehen können.
Nur die Riemenscheiben, die auf den Mot. sitzen, mußt Du auf den 
Mot.-Wellen kontern.
Die "Außen-Zähne" stehen über die Scheiben hinaus, und die Innenzähne 
laufen sicher "geführt" auf ihnen.

Grüße

von Matze L. (Gast)


Lesenswert?

L. H. schrieb:
> Matze L. schrieb:
>>> Dann hast Du auch 24V (aber mit den Problemen seriell verschalteter
>>> Akkus).
>>
>> Nur interessehalber: was sind das denn so für Probleme?
>
> http://www.bsabatteries.de/zusammenschaltung_batterien.html

Danke. Wie tragisch ist das? Kann man das vernachlässigen oder ist solch 
ein Ladeausgleicher Pflicht? Das Ding ist nur auch recht groß und kostet 
dazu auch noch rund 25€.

> Matze L. schrieb:
>> Das klingt soweit ziemlich vernünftig und gut umsetzbar. Aber: wie lenkt
>> man dabei? Mit einem dritten Motor, der dann die vordere Achse drehen
>> kann?
>
> Beide Achsen sind im Prinzip fest mit der Platte verbunden und haben
> keinen Drehpunkt auf ihr.
> Erspart Drehschemel und separaten Lenkungsantrieb.
> Gelenkt wird über unterschiedliche Drehzahlen der beidseits vorhandenen
> Antriebs-Mot.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Kettenfahrzeug

Jetzt begreife ich, was du meinst. Ja, das ist tatsächlich eine gute 
Idee.
Entschuldige, dass ich etwas auf dem Schlauch stand.

> Matze L. schrieb:
>>> Achsen untenliegend, Antriebs-Mot. obenliegend
>>
>> Sprich der Riemen geht durch ein Loch in dem Holz, wenn ich dich richtig
>> verstehe?
>
> Das könnte man auch so machen.
> Einfacher ist es aber, den Zahnriemen außerhalb der Platte laufen zu
> lassen; d.h. parallel zur Seitenlinie der Platte läuft der Zahnriemen
> und ganz außen sitzen dann die 2 Räder, die beide (jeweils auf einer
> Seite) gleichzeitig beliebig drehend angetrieben werden können.

Ebenfalls eine gute Idee.

> Matze L. schrieb:
>> Es handelt sich um Reifen mit Gummibelag.
>
> Welchen Grundkörper haben sie?
> Welche Bohrung in der Mitte?

Derzeit sind es noch Legoreifen, die ich eigentlich nur für die ersten 
Tests verwenden wollte mit diesem typischen Legokreiz in der Mitte.
Ich hätte sonst diese Reifen bestellt:
https://www.ebay.de/itm/Arduino-Smart-Auto-Roboter-Kunststoff-Reifenrad-mit-DC-3-6V-Getriebemotor-AB/152933039898?hash=item239b84ff1a:g:P84AAOSw1FpZ4IW7
Da wäre sogar auch noch ein Motor dabei, aber den werde ich vllt. 
irgendwann anders dann mal verwenden. War billiger als die Reifen ohne 
Motor zu bestellen. Und es war irgendwie schwerer als gedacht überhaupt 
Reifen in der richtigen Größe zu finden.
Aber dann warte ich damit lieber noch und schau mir erst noch einmal 
genauer das mit den Zahnriemen an.

> Matze L. schrieb:
>> Okay, da müsste ich tatsächlich noch einmal messen.
>
> Ja, überprüf unbedingt vorher bei 12V:
> a) Drehzahl und
> b) Drehmoment
> Kann sein, daß es dafür ausreicht, ordentlich fahren zu können.

Werde ich einmal mit dieser Mikrophon-Methode versuchen.

> Matze L. schrieb:
>> Das ist in der Tat sehr interessant.
>> Da mache ich mich gleich einmal ans Suchen.
>
> Doppelzahnriemen sind handelsüblich.
> In den Bildern hier siehst Du div. Bauformen.
> Und auch gleich, wie dann so eine komplette "Gummi-Kette" aussieht. ;)
> https://www.zahnriemen24.de/riemenhelfer/gezahnt/b...
>
> Ich würde das nur und gleich damit machen, weil das am allereinfachsten
> ist.
> Die Zahnriemenscheiben haben normalerweise im Zentrum H7-Bohrungen und
> beidseits "Auflauf-Scheiben", die verhindern, daß der Zahnriemen von der
> Riemenscheibe "ablaufen" kann.
>
> Du kannst dabei die einfachen geraden einsetzen.
> http://www.bing.com/images/search?view=detailV2&cc...
>
> Durchmesser richtet sich nach der Bodenfreiheit, die Du haben willst.
> Die vier außenliegenden Riemenscheiben kannst Du dann mit ihren (evtl.
> angepassten) Bohrungen direkt auf die Achsen setzen, wo sie sich
> (gleitend) drehen können.
> Nur die Riemenscheiben, die auf den Mot. sitzen, mußt Du auf den
> Mot.-Wellen kontern.
> Die "Außen-Zähne" stehen über die Scheiben hinaus, und die Innenzähne
> laufen sicher "geführt" auf ihnen.

Danke für deine Bemühungen. Ich werde mich einmal umsehen.

von L. H. (holzkopf)


Lesenswert?

Matze L. schrieb:
> Danke. Wie tragisch ist das? Kann man das vernachlässigen oder ist solch
> ein Ladeausgleicher Pflicht? Das Ding ist nur auch recht groß und kostet
> dazu auch noch rund 25€.

Am besten:
Ein's nach dem Anderen.
Klär erst mal Drehmoment + Drehzahl der Mot. bei 12V-Akku-Anschluß.

Matze L. schrieb:
>> Einfacher ist es aber, den Zahnriemen außerhalb der Platte laufen zu
>> lassen; d.h. parallel zur Seitenlinie der Platte läuft der Zahnriemen
>> und ganz außen sitzen dann die 2 Räder, die beide (jeweils auf einer
>> Seite) gleichzeitig beliebig drehend angetrieben werden können.
>
> Ebenfalls eine gute Idee.

Wenn Dir der Antrieb an sich zusagt, verhält es sich ja so:
a) Zahnriemen + Riemenscheiben brauchst Du dabei sowieso
b) Könnte sein, daß die Mot. auch bei 12V schon zu schnell drehen
c) Dann könnte es vorteilhaft sein, die 4 Räder komplett wegzulassen und 
sie stattdessen gleich durch größere Zahnriemenscheiben + 
Doppelzahnriemen zu ersetzen.
Weil Du dann durch kleinstmögliche Riemenscheiben auf den Mot. deren 
evtl. zu hohe Drehzahl relativieren kannst.

Das könntest Du natürlich auch per PWM machen.
Geht aber nur zu Lasten des Drehmomentes der Mot.

Welche handwerklichen Möglichkeiten hast Du?
Bohrmaschine vorhanden?
Evtl. kleine Ständerbohrmaschine? Oder Zugriffsmöglichkeit darauf?

Grüße

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