Forum: /dev/null 1.000.000 Betriebe vs 120.000 Masterabsolventen / 250.000 Bachelorabsolventen pro Jahr


von Bb O. (bbox)


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Wir haben ca 1 Millionen Betriebe in Deutschland und davon sind ca 
130.000 Großbetriebe.

Wohin eigentlich mit den ganzen Akademikern in Zukunft? Habt ihr euch 
das schon mal gefragt? Bei 40 Jahren Berufsleben bedeutet es ja, dass 
man permanent in Konkurrenz zu sage und schreibe:

4,8 Millionen Master-Absolventen und
10 Millionen Bachelor-Absolventen

steht...

Wie geht Ihr damit um? Das ihr jederzeit abgesägt werden könntet?

: Verschoben durch Moderator
von Alpha-Rüde (Gast)


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Ganz einfach.

Ich wedel mir einen von der Palme, mit der danach einkehrenden Ruhe und 
Entspannung kann ich gleich in Runde zwei übergehen und wiederhole das 
Spiel.

Wenn der Montag dann anbricht, bin ich vor allen anderen da und gehe 
selbstverständlich erst, wenn auch der Chef die Segel streicht.

Ganz einfach.

Dann lehne ich es ab, meine Freizeit mit Freizeit-Sachen zu füllen. Ich 
lerne stattdessen die örtliche Bibliothek auswendig, gehe auf zig 
Meetups in meiner Stadt, programmiere an meinen privaten Projekten 
weiter und sitze hier ständig im Forum, um den Zeitgeist meiner Branche 
ständig am Puls zu fühlen. Die Einblicke sind grandios und jeder, der 
sich gegen die 4,8 Millionen Master-Absolventen und 10 Millionen 
Bachelor-Absolventen durchsetzen möchte, sollte haargenau das selbe tun.

Ganz einfach.

Was bitte sollen die insgesamt 14,8 Millionen frischen Absolventen schon 
gegen mich auffahren können? So früh können die gar nicht aufstehen, 
weil ich mich nämlich gar nicht erst hinlege.


Gruß
   Alpha-Rüde

von Bb O. (bbox)


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:-)

von Haha (Gast)


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Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Die meisten von denen können eh 
nichts. Bei uns wird schon rumgeflennt, wenn sie eine einfache C 
Funktion schreiben müssen oder den Sinn eines Hochpassfilters verstehen 
müssen.

MfG

von Alex G. (dragongamer)


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4.8 Mio. Master und 10 Mio. Bachelor Absolventen solltest du mindestens 
um die Zahl der Absolventen reduzieren die "irgendwas" studieren nur um 
Student sein zu können oder weil das heute als verpflichtend angesehen 
wird.

IT und Technikbereiche werden auch weiterhin ziemlich sicher gefragt 
bleiben.

Auf 40 Jahre gesehen wird mit hoher wahrscheinlichkeit auch aufgrund der 
Automatisierung, der Staat reagieren müssen und die Arbeitszeiten 
reduzieren.

Ansonsten - weniger Gedanken um die Konkurenz machen und einfach sein 
bestes geben (solange man unterm Strich glücklich ist natürlich)!

: Bearbeitet durch User
von Kai S. (kai1986)


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Bb O. schrieb:
> Wie geht Ihr damit um? Das ihr jederzeit abgesägt werden könntet?

Zuerst überlege ich mir wieso du statt einem Komma ein Fragezeichen im 
Satz verwendet hast. Erkenntnis: Es sollen wohl zwei getrennte Fragen 
sein, aber durch den fehlenden Kurs Maschinenschreiben in deiner 
Ausbildung ist dein Gehirn so stark mit dem Buchstaben suchen 
beschäftigt, das nicht mehr genug Kapazität für die Satzbildung übrig 
war. Kann ich verschmerzen, ist ja genug Redundanz an Informationen 
vorhanden, um es zu rekonstruieren.

Als Zweites gehe ich strukturiert vor und vermische nicht zwei getrennte 
Fragestellung, indem ich versuche darauf nur eine Antwort zu geben, 
also:

Bb O. schrieb:
> Wie geht Ihr damit um?

Ich freue mich, so muss ich nämlich nicht alle Arbeit alleine erledigen.

Bb O. schrieb:
> Das ihr jederzeit abgesägt werden könntet?

Ohne Grund werde ich weder entlassen noch durch jemand anderes ersetzt. 
Entweder mache ich einen sehr schlechten Job, dann fehlt es mir 
vermutlich an Fachkenntnissen/Fähigkeiten/Leistungsfähigkeit/Motivation 
oder ähnlichem. Nachdem ich über meine Kündigung reflektiert habe suche 
ich mir einen Job, der besser zu mir passt und kann somit ein 
zufriedeneres Leben führen. Für diese Kündigungsgründe muss die Leistung 
aber schon unter 30% liegen, weil das suchen und einarbeiten eines neuen 
Mitarbeiters für den Personalverantwortlichen mit erheblicher Arbeit 
verbunden ist und keine Verbesserungsgarantie hat.
Oder ich verhalten mich schlecht. Passe z.B. nicht zur Firmenmentalität, 
versuche andere zu diskreditieren, langweile mich oder was auch immer. 
Dann habe ich nach der Kündigung ebenfalls die Möglichkeit meine 
Zufriedenheit zu steigern. Das sind die häufigen Kündigungsgründe, 
ironischerweise reflektieren genau diese Leute eher selten über ihr 
Verhalten und dank der politischen Korrektness wird da auch kein 
Personaler ein Wort darüber verlieren.

Wenn ich mich anständig benehme und nen mittelmäßigen Job mache sägt 
mich keiner ab. Wenn doch liegt es nicht an den vielen Nullen in den 
Absolventenzahlen sondern an der sozialen Null, die ich selbst bin.

Gruß Kai

von Bb O. (bbox)


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Vielen Dank Kai, dass du mich auf meinen fehlerhaften Satzbau aufmerksam 
gemacht hast. Leider schreibe ich immer sehr schnell, ohne 
Korrekturlesen. Ich freue mich auch über deine ehrlichen und 
interessanten Antworten. Du scheinst ja ein sehr kompetenter Mitarbeiter 
zu sein mit hoher sozialer Ausprägung. Dein Chef ist bestimmt stolz, 
dass er so jemanden in der heutigen Zeit gefunden hat. Beneidenswert! 
Weiter so!

Grüsse

bbox

: Bearbeitet durch User
von Wühlhase (Gast)


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Als ob diese vielen Millionen Absolventen alle E-Techniker wären...

Wenn du BWL, organisierten Terror aka Soziologie & Konsorten, 
Politikwissenschaften, und all die brotlosen Künste sowie die 
Bacheloranten die den Master ranhängen aussortierst, bleiben vielleicht 
mit Glück eine halbe bis eine dreiviertel Million für die technischen 
Fächer.

Wenn ich mir dann ansehe wieviele davon wirklich was können reduziert 
sich das Ganze nochmal um die Hälfte.

Und nun? So wie es aktuell aussieht scheinen Hardware-Entwickler gefragt 
zu sein wie schon länger nicht mehr. Leiterplattenfertiger selbst in 
Deutschland scheinen ausgebucht bis auf Weiteres.

Es mag zwar sein daß ein dreistelliges Jahresgehalt für einen Ingenieur 
nicht mehr die Regel ist-aber Arbeit ist genug da.

von Stellenwächter (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Es mag zwar sein daß ein dreistelliges Jahresgehalt für einen Ingenieur
> nicht mehr die Regel ist-aber Arbeit ist genug da.

also ein Jahresgehalt von kleiner gleich 999,99€ sollte schon seit 
mehreren Jahrzehnten nicht mehr die Regel sein...

von Miai (Gast)


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Kai S. schrieb:
> Ohne Grund werde ich weder entlassen noch durch jemand anderes ersetzt.
> Entweder mache ich einen sehr schlechten Job, dann fehlt es mir
> vermutlich an Fachkenntnissen/Fähigkeiten/Leistungsfähigkeit/Motivation
> oder ähnlichem.

Bullshit. Träum weiter.

von Miai (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Es mag zwar sein daß ein dreistelliges Jahresgehalt für einen Ingenieur
> nicht mehr die Regel ist

Gibt es einen Bullshit Virus im Umlauf oder wie kommen solche Ergüsse 
zustande?

von Miai (Gast)


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Alex G. schrieb:
> IT und Technikbereiche werden auch weiterhin ziemlich sicher gefragt
> bleiben.

"Windkraft" ist auch weiterhin sehr gefragt. Trotzdem machen 
entsprechende Firmen zu, weil das Angebot zu groß ist. Und die Firmen, 
die dichtmachen, sind nicht "schlecht".

Haha schrieb:
> Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Die meisten von denen können eh
> nichts.

Das sind ganz normale junge Leute, warum sollen sie nichts können? Für 
die allermeisten guten Ingenieurjobs muss man kein Daniel Düsentrieb 
sein. Lange nicht.

von Haha (Gast)


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Miai schrieb:
> Das sind ganz normale junge Leute, warum sollen sie nichts können?

Weil die meisten eben nichts können! Ich sehe es seit dem Anfang meines 
Bachelor Studiums. Ich schätze mal, dass 90% der Leute eigentlich nichts 
in MINT-Fächern an den FH/Unis zu suchen haben. Und viele sind noch so 
arrogant und wollen die "allermeisten guten Ingenieurjobs", die du 
meinst, gar nicht machen, weil sie alle angeblich sofort nach dem 
Studium Führungskräfte werden wollen. So sieht das im Augenblick (Im 
Jahre 2018) heute bei uns im Studium aus.

MfG

von Nop (Gast)


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Kannst von den Absolventen auch die ganzen Frauen abziehen, die etwas 
Brotloses und nicht auf Lehramt studieren, weil sie ganz klassisch die 
Uni als Gelegenheit zur Eheanbahnung mit einem Mann suchen, der was 
Einträgliches studiert.

von Früher Nazi, heute Gegen Nazis (Gast)


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Bb O. schrieb:
> 4,8 Millionen Master-Absolventen und
> 10 Millionen Bachelor-Absolventen

Woher hast Du diese Zahlen? über welchen Zeitraum ist das gerechnet? 
gleichzeitig könnte man berechnen, wie viele Leute aus dem Erwerbsleben 
ausscheiden, gerade bei einer geringen Geburtenquote wie in Deutschland 
und einer doch alternden Gesellschaft. Gerade die Baby Boomer Generation 
geht verstärkt in den nächsten Jahren in Rente, gerade bei den 
Ingenieuren, welche eher Besserverdiener sind, sogar nicht selten vor 
dem regulären Rentenalter.

PS: Früher als ich noch rechts war, hätte ich diesen Thesen voll 
zugestimmt. Heute nicht mehr.

von Früher Links, heute kritisch (Gast)


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Früher Nazi, heute Gegen Nazis schrieb:
> PS: Früher als ich noch rechts war, hätte ich diesen Thesen voll
> zugestimmt. Heute nicht mehr.

Bei mir ist das umgekehrt. Noch vor 10 Jahren hätte Ich gesagt: Kein 
Problem. Aber die Betriebe werden immer mehr zusammengelegt und die 
Arbeit produktiver. Zwar bleibt viel Entwicklung in DE, aber sie sinkt!

Asien wächst mit zweistelligen Zahlen, während die Anzahl der 
festangestellten Ingenieure in DE sinkt und sinkt.

von Alex G. (dragongamer)


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Früher Links, heute kritisch schrieb:
> Bei mir ist das umgekehrt. Noch vor 10 Jahren hätte Ich gesagt: Kein
> Problem. Aber die Betriebe werden immer mehr zusammengelegt und die
> Arbeit produktiver. Zwar bleibt viel Entwicklung in DE, aber sie sinkt!
Und du meinst etwa mit rechten Idealen könnte man daran irgendetwas zu 
gunsten von Bürgern hierzulande verbessern (angenommen es stimmt)?

Des weiteren wird China (wen meinst du genau mit Asien?) früher oder 
später crashen. 100 pro.
Schon jetzt lebt die Wirtschaft dort zu einem sehr signifikanten Teil 
durch staatliche Investitionen und nicht durch einen gesunden Markt. 
Wenn dann noch mehr Unternehmen lieber in Afrika und Osteuropa 
produzieren...

: Bearbeitet durch User
von Bb Ochs' Sonderpädagoge (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Wie geht Ihr damit um? Das ihr jederzeit abgesägt werden könntet?
Hast du eigentlich einen Schulabschluss?
Bei deinen Beiträgen frage ich mich immer wie sich Sonderschüler hierher 
verirren können.

von Wühlhase (Gast)


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Stellenwächter schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Es mag zwar sein daß ein dreistelliges Jahresgehalt für einen Ingenieur
>> nicht mehr die Regel ist-aber Arbeit ist genug da.
>
> also ein Jahresgehalt von kleiner gleich 999,99€ sollte schon seit
> mehreren Jahrzehnten nicht mehr die Regel sein...
Tja, ich hab da irgendwo die letzten drei Nullen unterschlagen, 
tatsächlich meinte ich ein sechsstelliges Gehalt. Macht das mehr Sinn?


Alex G. schrieb:
> Und du meinst etwa mit rechten Idealen könnte man daran irgendetwas zu
> gunsten von Bürgern hierzulande verbessern (angenommen es stimmt)?
Wo liest du da was von rechten Idealen? Oder fühlst du dich von kritisch 
eingestellten Menschen provoziert? Soll ja bei linken Spinnern oft so 
sein.

von Alex G. (dragongamer)


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Ach Blödsinn.  Mach dir doch nichts vor. Diese Ideale verstecken sich 
gern hinter "kritischem Denken" >_>
Gilt auch für das linke Extrem, aber das hat er ja ausgeschlossen.

von KonkurrenzBegräbtDasGeschäft (Gast)


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Die Bundesagentur für Arbeit, scheibt in der aktuellen Engpassanalyse:

"Im Vergleich zur Analyse im Sommer 2017 hat sich die Engpasssituation
vor allem bei technisch-akademischen Berufen weiter entspannt.
[...]
Bei Schweißfachingenieuren, Stahlbauingenieuren, Experten im Bereich der 
Mechatronik und Automatisierungstechnik, aber auch bei Ingenieuren im 
Bereich der Konstruktion und im Gerätebau hat sich die Situation 
merklich entspannt. Ein Fachkräftemangel kann für diese Berufsgruppen 
nicht mehr festgestellt werden."

https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Footer/Top-Produkte/Fachkraefteengpassanalyse-Nav.html

Die steigenden Zahlen an Ingenieursabsolventen haben also eine 
"Entspannung" des Arbeitsmarktes bewirkt. Wenn man sich mal die 
Absolventenzahlen anschaut, dann ist das auch kein Wunder. Es gab 2005 
nur etwa 40.000 Ingenieur-Absolventen und elf Jahre später sind es schon 
125.000 Ingenieur-Absolventen.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/247927/umfrage/absolventen-in-der-faechergruppe-ingenieurwissenschaften-an-deutschen-hochschulen/

Ich denke deshalb, dass sich die Konkurrenzsituation weiter verschärfen 
wird. Zudem steht man als Ingenieur nicht nur mit deutschen Ingenieuren 
in Konkurrenz, sondern mit Ingenieuren aus aller Welt. China entlässt 
pro Jahr etwa eine Million Ingenieurabsolventen. Und selbst wenn nur 
jeder hundertste was taugt, sind das immer noch 10.000 Konkurrenten.

Also Augen auf bei der Berufswahl.

von Bb O. (bbox)


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BWL scheint ein guter Beruf zu sein.

von Oma Hilde (Gast)


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KonkurrenzBegräbtDasGeschäft schrieb:
> Die steigenden Zahlen an Ingenieursabsolventen haben also eine
> "Entspannung" des Arbeitsmarktes bewirkt. Wenn man sich mal die
> Absolventenzahlen anschaut, dann ist das auch kein Wunder. Es gab 2005
> nur etwa 40.000 Ingenieur-Absolventen und elf Jahre später sind es schon
> 125.000 Ingenieur-Absolventen.

Die "entspannung" ist nicht real. Die zusätzlichen 85.000 Ingenieure 
können absolut nichts! Die Firmen können nur mit den ursprünglichen 
40.000 Hardcore-Ingenieuren was anfangen. Deshalb herrscht in 
Wirklichkeit immer noch ein gewaltiger riesengroßer Mangel.

Beitrag #5338251 wurde von einem Moderator gelöscht.
von T. G. (Gast)


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Kai S. schrieb:
> Nachdem ich über meine Kündigung reflektiert habe suche
> ich mir einen Job, der besser zu mir passt und kann somit ein
> zufriedeneres Leben führen. Für diese Kündigungsgründe muss die Leistung
> aber schon unter 30% liegen, weil das suchen und einarbeiten eines neuen
> Mitarbeiters für den Personalverantwortlichen mit erheblicher Arbeit
> verbunden ist und keine Verbesserungsgarantie hat.

Träumer.
Jeder ist ersetzbar. Der Arbeitsmarkt ist dermaßen mit Bewerbern, auch 
guten die ähnliche Kenntnisse haben wie du, überschwemmt. Da findet sich 
immer jemand der deine Arbeit für weniger Geld macht. Sicher, 
Einarbeitungszeit ist da immer notwendig, aber es findet sich auch 
jemand der vorher in ähnlichen Tätigkeiten Erfahrung gesammelt hat. Und 
wenn du mal 40 bist, findest du höchstwahrscheinlich keinen anderen Job 
mehr mit einer Bezahlung, die nennenswert über Mindestlohn liegt weil 
man dir in diesem Alter keine Flexibilität und keine Lernfähigkeit mehr 
zutraut.

von Henry G. (gtem-zelle)


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speed_of_light schrieb im Beitrag #5338251:
> Richtig. 80% sortiere ich sofort aus (kein roter Faden, arbeitslos,
> schlampige Unterlagen, zu alt, zu jung).
>
> Die nachfolgende Selektion erfolgt dann über die verbleibenden 20%. Die
> Hälfte davon ist zu teuer, den Rest schaue ich mir an.

Das zeigt, dass du von nix eine Ahnung hast. Gerade die Top-Ings haben 
oft Lücken im Lebenslauf, auch mal etwas arbeitslos, zu faul'ne 
vernünftige Bewerbung zu Schreiben. Low-Performer-Firmen bemerken die 
halt nicht. Gute Firmen schauen auf das Erreichte, nicht auf Lebenslauf 
oder Zensuren.

von Kai S. (kai1986)


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T. G. schrieb:
> Jeder ist ersetzbar. Der Arbeitsmarkt ist dermaßen mit Bewerbern, auch
> guten die ähnliche Kenntnisse haben wie du, überschwemmt. Da findet sich
> immer jemand der deine Arbeit für weniger Geld macht.

Da stimme ich dir vollkommen zu. Es wird aber nicht jeder ständig 
ersetzt, weil das ne Menge Arbeit für den Vorgesetzten ist und zudem die 
Produktivität reduziert. Ersetzt werden Leute die "Probleme" machen, 
wobei ich festgestellt habe, da viele Leute, die für ihren Chef 
unangenehm sind das selbst nicht so wahrnehmen.

Oma Hilde schrieb:
> Die zusätzlichen 85.000 Ingenieure
> können absolut nichts!

Ja, das stimmt.

Oma Hilde schrieb:
> Die Firmen können nur mit den ursprünglichen
> 40.000 Hardcore-Ingenieuren was anfangen.

Ganz im Gegenteil, die Firmen brauchen gerade die 85k Taugenichtse, 
damit die 40k Hardcore-Ings ihren Job machen können. Wenn ich mir 
anschaue, was heute alles von Ingenieuren gemacht werden MUSS kann die 
Industrie vor 30 Jahren überhaupt nicht funktioniert haben. Früher hat 
der Geselle beim Stromkabel ziehen nach Tabelle und gängiger Praxis den 
Leitungsquerschnitt ausgewählt und einfach gezogen. Heute muss da ein 
E-Ingenieur erst die Leitungsberechnung machen, dann kommt der Statiker 
und ermittelt einen geeigneten Leitungsweg, dann geht es zurück an den 
E-Ing, um den Leitungsquerschnitt nochmal zu prüfen, weil das Kabel ja 
jetzt doch anders geführt wird, weil im ersten Leitungsweg die 
Kabelpritsch schon überläuft und das Zusatzgewicht nicht mehr tragen 
kann. Dann wird das Kabel dicker, weil es länger ist. Als nächstes 
erstellt der Betriebsingenieur eine Gefahrenbeurteilung, damit die 
Arbeit ausgeführt werden kann. Und am Ende darf der Elektriker dann das 
neue Kabel in die Anlage ziehen.

Früher ist der E-Meister mit seinem Gesellen vor Ort gegangen, haben 
sich das angeschaut, festgestellt "mh, dir Pritsche ist ganz schön voll, 
lass das Kabel lieber da drüben rum ziehen" beim Ausmessen der 
benötigten Länge festgestellt "puh, das ist ganz schon lang, lass da 
lieber mal den nächst dickeren Querschnitt nehmen". Häufig war das dann 
zwar überdimensioniert, hat aber statt 8h Ingenieursarbeitszeit nur 30 
min Meister- und 30 min Gesellenzeit gekostet.
Und genau das ist der Einsatzbereich der 85k Pfeifen. Wenn sie es 
trotzdem verbocken gibt es ja dann immer noch den Elektriker, der, wenn 
er gut ist den Ingenieur korrigieren kann.

Gruß Kai

von Oma Hilde (Gast)


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Kai S. schrieb:
> Ganz im Gegenteil, die Firmen brauchen gerade die 85k Taugenichtse,
> damit die 40k Hardcore-Ings ihren Job machen können.

Was machen denn diese 40k Superhirne - zu denen Du und ich 
selbstverständlich gehören)?

von Arno (Gast)


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Früher hatte ein Ingenieur einen technischen Zeichner, der seine Ideen 
und Konstruktionen sauber auf Papier gebracht hat, und eine Sekretärin, 
die Zeitabrechnungen, Reiseplanungen, Konferenzraum-Buchungen und 
Terminplanungen gemacht hat.

Heute gibt es CAD und SAP und Outlook und ein Ingenieur darf alles 
selbst machen. Es gibt kaum noch technische Zeichner, ein paar wenige 
Sekretärinnen nennen sich "Assistentin der xxx", es gibt auch 
"Assistenten der xxx" und Ingenieurinnen. Und Computer, die uns helfen, 
Probleme zu lösen, die wir ohne sie gar nicht hätten ;)

Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass viel mehr Ingenieure und 
Ingenieurinnen nötig sind, um die gleiche Arbeit zu machen wie früher.

MfG, Arno

von Kai S. (kai1986)


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Oma Hilde schrieb:
> Was machen denn diese 40k Superhirne - zu denen Du und ich
> selbstverständlich gehören)?

Vorweg, ich selbst gehöre da nicht dazu.
Aber das sind die Leute, die im E-Technik Bereich nicht nur die 
Standardbeschaltungen aus den Datenblättern nach bauen (das langt eben 
nicht immer). Die Komponenten auch mal etwas kreativ einsetzen. Die 
verstanden haben was sie machen.

Ein positives Beispiel aus meinem Berufsleben: Es sollte eine neue 
Leitung in einem Gebäude installiert werden. Wurde alles schön berechnet 
und kam raus, ja, die Leitung selbst kostet 10k€ zu bauen, wir brauchen 
aber noch für 50k€ Änderungen an der Gebäudekostruktion, weil wir sonst 
keine geeigneten Aufhängepunkte haben. Als das einer der guten 
Ingenieure mitbekommen hat hat er den Unsinn gestoppt und im Endeffekt 
die Leitung doppelt so dick gemacht, wie sie sein müsste und ist damit 
mit 12k€ für die Leitung ohne Gebäudekonstruktionsänderungen 
ausgekommen. Der erste Ingenieur hat nur gefragt, wie er das rechnen 
soll, das er auf die dickere Leitung kommt, das geben die Formeln nicht 
her. Antwort des Guten: Gar nicht. Rechnung stehen lassen und Kommentar 
dazu, das bei dem Medium der größere Querschnitt keine Nachteile bringt 
und so die Leitung montiert werden kann.

Ein Negativbeispiel: Ich musste mir eine 15 Minuten Diskussion zwischen 
zwei E-Ingenieuren anhören darüber, wie sich denn das Schaltverhalten 
von Mosfets ändert, wenn man hinter einen Gatevorwiderstand statt einem 
Mosfet zwei Stück parallel hängt (Hintergrund war, das beim Testen der 
FET abgebrannt ist). Ob die Schaltzeit dann nicht kürzer werden müsste, 
oder vielleicht länger wird, oder gar gleich bleibt. Nach den 15 Minuten 
haben sie dann beschlossen ne Simulation davon zu machen. Und das waren 
Leute, die seit Jahren da arbeiten und im Prinzip jeden Tag die gleichen 
Schaltungsarten entwerfen lediglich mit anderen Eckdaten. Ein guter 
Ingenieur wäre meiner Meinung nach schon beim Erstenwurf auf die Idee 
gekommen, dass das mit nur einem FET knapp werden könnte und selbst wenn 
nicht hätte er sicher keine Simulation gebraucht um die Änderung in der 
Schaltzeit zu bestimmen.

Gruß Kai

von Henry G. (gtem-zelle)


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von Oma Hilde (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Wir brauchen mehr Absolventen, jaaaaaaaaaaaaa:
>
> https://www.heise.de/newsticker/meldung/Airbus-wil...

Eine weitere "Entspannung"

von Oma Hilde (Gast)


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Kai S. schrieb:
> Ein Negativbeispiel: Ich musste mir eine 15 Minuten Diskussion zwischen
> zwei E-Ingenieuren anhören darüber, wie sich denn das Schaltverhalten
> von Mosfets ändert, wenn man hinter einen Gatevorwiderstand statt einem
> Mosfet zwei Stück parallel hängt (Hintergrund war, das beim Testen der
> FET abgebrannt ist). Ob die Schaltzeit dann nicht kürzer werden müsste,
> oder vielleicht länger wird, oder gar gleich bleibt. Nach den 15 Minuten
> haben sie dann beschlossen ne Simulation davon zu machen. Und das waren
> Leute, die seit Jahren da arbeiten und im Prinzip jeden Tag die gleichen
> Schaltungsarten entwerfen lediglich mit anderen Eckdaten. Ein guter
> Ingenieur wäre meiner Meinung nach schon beim Erstenwurf auf die Idee
> gekommen, dass das mit nur einem FET knapp werden könnte und selbst wenn
> nicht hätte er sicher keine Simulation gebraucht um die Änderung in der
> Schaltzeit zu bestimmen.

Unglaublich, hoffentlich hast du das gut verarbeitet. Ansonsten hilft 
professionelle Hilfe.

von T. G. (Gast)


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> Wenn ich mir
> anschaue, was heute alles von Ingenieuren gemacht werden MUSS kann die
> Industrie vor 30 Jahren überhaupt nicht funktioniert haben. Früher hat
> der Geselle beim Stromkabel ziehen nach Tabelle und gängiger Praxis den
> Leitungsquerschnitt ausgewählt und einfach gezogen. Heute muss da ein
> E-Ingenieur erst die Leitungsberechnung machen,

Das kenne ich aber ganz anders. Ich arbeite bei einer Tochterfirma eines 
bekannten DAX-Unternehmens. Da lässt man ursprüngliche Kaufleute und 
Leute mit gar keiner Berufsausbildung mit einer Zusatzschulung von 1 
Monat an die Reparatur von Maschinen wo man Improvisationstalent und 
Kenntnisse in Mechanik, Elektronik und Software braucht. Da wird 
gefeilt, gelötet, Gewinde geschnitten, vergleichbare Ersatzteile aus dem 
Internet gesucht (die Originalteile wären zu teuer), Software 
konfiguriert und Fehler behoben an die selbst der Hersteller der Anlage 
nie gedacht hat, nach Bedarf Absprache mit dem Hersteller gehalten usw. 
Ja man lässt diese Laien sogar an 230V. Vor 15 Jahren hätte man dazu 
mindestens 1 Ingenieur gebraucht. Der hätte es aber vermutlich nicht für 
12€/h gemacht.

von Früher Antifa, heute Münte-Fan (Gast)


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> Das kenne ich aber ganz anders. Ich arbeite bei einer Tochterfirma eines
> bekannten DAX-Unternehmens. Da lässt man ursprüngliche Kaufleute und
> Leute mit gar keiner Berufsausbildung mit einer Zusatzschulung von 1
> Monat an die Reparatur von Maschinen wo man Improvisationstalent und
> Kenntnisse in Mechanik, Elektronik und Software braucht.
Ein sehr gutes Beispiel, daß nach kurzer Umschulung heute alles möglich 
ist, was früher noch nicht ging.

> Da wird gefeilt, gelötet, Gewinde geschnitten, vergleichbare Ersatzteile > aus 
dem Internet gesucht (die Originalteile wären zu teuer), Software
> konfiguriert und Fehler behoben an die selbst der Hersteller der Anlage
> nie gedacht hat, nach Bedarf Absprache mit dem Hersteller gehalten usw.
so umgeschulte BWLer sind eben cleverer als die Mint-Nerds; die fragen 
im Microcontroler Forum, etc. nach wie das geht und kriegen dann auch 
eine Antwort.
So spart man sich eine lange Ausbildung, die nur unnötig Geld kostet.

> Ja man lässt diese Laien sogar an 230V. Vor 15 Jahren hätte man dazu
> mindestens 1 Ingenieur gebraucht. Der hätte es aber vermutlich nicht für
> 12€/h gemacht.
eigentlich ein Elektriker, weil ein Ing. nicht unbedingt Ahnung von 230V 
haben muß.
Etwas Umschulung dann geht's auch für 9€/h.
Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen und genauso genauso 
ist das mit fördern und fordern & lügen und betrügen :->

von Kastanie (Gast)


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Alpha-Rüde schrieb:
> Ganz einfach.
>
> Ich wedel mir einen von der Palme, mit der danach einkehrenden Ruhe und
> Entspannung kann ich gleich in Runde zwei übergehen und wiederhole das
> Spiel.
>
> Wenn der Montag dann anbricht, bin ich vor allen anderen da und gehe
> selbstverständlich erst, wenn auch der Chef die Segel streicht.
>
.
.
.
>
> Was bitte sollen die insgesamt 14,8 Millionen frischen Absolventen schon
> gegen mich auffahren können? So früh können die gar nicht aufstehen,
> weil ich mich nämlich gar nicht erst hinlege.
>
> Gruß
>    Alpha-Rüde


Bester Beitrag hier seit langem.
Danke Alpha-Rüde!!!

von Der Imperator (Gast)


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Bb O. schrieb:
> 4,8 Millionen Master-Absolventen und
> 10 Millionen Bachelor-Absolventen

Die Master können doch auf Metzger umschulen, die Bachelor gehen zum RTL 
und casten fickfreudige TV-Chickens.

Wo ist das Problem, du Heulsuse???

Beitrag #5339048 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Linuxfriggler (Gast)


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Der Imperator schrieb:
> Bb O. schrieb:
>> 4,8 Millionen Master-Absolventen und
>> 10 Millionen Bachelor-Absolventen
>
> Die Master können doch auf Metzger umschulen, die Bachelor gehen zum RTL
> und casten fickfreudige TV-Chickens.
>
> Wo ist das Problem, du Heulsuse???


Sollte es nicht eher heißen: "ficken castingfreudige TV- chickens"?

von Haha (Gast)


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speed_of_light schrieb im Beitrag #5339048:
> In Wahrheit ist es doch so: Die meisten taugen nichts und sind nur
> Dummschwätzer. Darf man aber nicht laut sagen.

Das stimmt auch. Das habe ich auch oben geschrieben. Bei uns im Master 
erkenne ich das schon, wenn einer schon arrogant seine Arme überkreuzt 
und einen auf intellektuell tut und völligen Bullshit erzählt, wie eine 
Sache angeblich zu machen ist. Dann weiß ich auf jeden Fall, wer bei uns 
ein Dummschwätzer ist und diese Leute meide ich dann auch in den 
Gruppenarbeiten und im Laufe des ganzen Studiums. Ich will gar nicht 
wissen, wie die sich später in Firmen machen werden.

Beitrag #5339153 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Alex G. (dragongamer)


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Übungsleiter schrieb im Beitrag #5339153:
> Elektrotechnik ist das Fach, dass die meisten studieren, die daran null
> Interesse haben. In keinem anderen Fach gibt es soviele uninteressierte.
Gibt es für E-Technik wirklich kein NC oder so?

Kenne diese Beschreibung eher im Bezug auf BWL, Sprach-, Gesellschafts 
und Geschichtswissenschaften.


Sollte das wirklich zutreffen dass Masterabsolventen nichts drauf haben, 
liegt das aber ehrlich gesagt einzig an den Professoren. Stoff und 
Klausuren nicht angemessen schwer/sinnvoll?

Slebst mach ich informatik Master an ner Hochschule grad, daher keine 
Ahnung von E-Technik Unterricht.
Durch zahlreiche Projekte und nicht zuletzt der Bachelor und 
Masterarbeit bringt man zumindest uns, schon einiges an Wissen für echte 
Projekte bei bzw. wir müssen zwangsläufig lernen, uns das nötige Wissen 
zu beschaffen, wenn was nicht in den Lesungen durchgenommen wurde.


Haha schrieb:
> Bei uns im Master
> erkenne ich das schon, wenn einer schon arrogant seine Arme überkreuzt
> und einen auf intellektuell tut und völligen Bullshit erzählt, wie eine
> Sache angeblich zu machen ist.
Sorry aber dann sag was und friss das nicht in dich hinein!
Es sollte dir bewusst sein, dass derjenige der seinen Standpunkt mit 
Worten klar verteidigen kann, auch im beruf oft gute Chancen hat, selbst 
wenn es sich Tage später als falsch herrausstellen sollte.

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Gibt es für E-Technik wirklich kein NC oder so?

Hängt vom jeweiligen Studiengang/der jeweiligen Hochschule ab. Wenn mehr 
Leute dort studieren wollen als Studienplätze vorhanden, dann gibt es 
einen NC. Wenn weniger Leute dort studieren wollen als Studienplätze 
vorhanden sind, gibt es keinen NC.

Alex G. schrieb:
> Sollte das wirklich zutreffen dass Masterabsolventen nichts drauf haben,

Lass die von Übungsleiter nicht veralbern. Du darfst die Leute, die sich 
hier nur abreagieren wollen, nicht zu ernst nehmen.

Übungsleiter schrieb im Beitrag #5339153:
> Bei uns an der LMU: jeder zweite Masterabsolvent E-Technik! weiß nicht
> wirklich, was EM-Wellen sind.
>
> Zum Kotzen . . .

Wenn er an der LMU wäre, dann wüsste er, dass es dort keinen Studiengang 
Elektrotechnik gibt (für Ingenieursstudiengänge ist die TU zuständig).

http://www.uni-muenchen.de/studium/studienangebot/studiengaenge/liste_vollstaendig/index.html

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