Forum: Platinen Platine einfach nicht zu reinigen. Flussmittel aus der Hölle!


von Hans (Gast)


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Ich verzweifle hier an einer selbstbestückten Platine. Da dort teilweise 
sehr hochohmige Spannungsteiler drauf sind, muss das Flussmittel da 
runter. Ich habe es bisher drei mal mit Flux Off behandelt. Half nichts. 
Jetzt habe ich es sogar 10 Minuten lang im Ultraschallbad mit IPA 
einwirken lassen. Ergebnis: Das Flussmittel ist jetzt nicht mehr 
gelblich, sondern weiss. Toll!

Das Zeug klebt an allen Rändern der 0603er Widerstände und Kerkos.

Hat jemand eine Idee?

von Teo D. (teoderix)


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Hans schrieb:
> mit IPA
> einwirken lassen.

Das is aber ziemlich teures Isopropanol.....

In dem Fall, erst mal mit warm Wasser, Spühlie und Zahnbürste anfangen. 
Mit Dest. Wasser und Isopropanol GUUUUUT nach spülen.

: Bearbeitet durch User
von fgh (Gast)


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Universalverdünnung

von René F. (Gast)


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fgh schrieb:
> Universalverdünnung

Du weißt nicht was auf der Platine drauf ist, Kunststoffe von 
Steckverbindern könnten angegriffen werden.

von Hans (Gast)


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IPA und teuer? Der Liter kost 3 Euro!

von Dumdi D. (dumdidum)


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Welches Flussmittel? Steht da nicht im Datenblatt drin wie es gereinigt 
werden kann?

von eProfi (Gast)


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Weiße Rückstände sind oft Salze, die nicht in IPA, aber gut in Wasser 
lösen.

von ths (Gast)


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In der Geschirrspülmaschine vorreinigen, wenn einige Bauteile das nicht 
verbieten.

Dann für max. 30 s ins Ultraschallbad mit EnSolv.

Konzentriertes IPA ist für Ultraschall nicht zulässig, 
Explosionsgefahr!

von Teo D. (teoderix)


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Hans schrieb:
> IPA und teuer? Der Liter kost 3 Euro!


Ich hab nur was für ~4€ 100ml gesehen.... aber 3€ für 1L hört sich gut 
an. Danke, werd mich bei bedarf mal danach umsehen.

von Thomas K. (ek13)



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Ich reinige die fertige Platine mit „Kontakt 361“. Dann vor- Trocknung 
mit Druckluft, danach Warmluft-Fön.
Weiter gehts mit Schutzlack „Kontakt 212“
Bisher immer Problemlos

von georg (Gast)


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ths schrieb:
> Konzentriertes IPA ist für Ultraschall nicht zulässig,
> Explosionsgefahr!

Das stimmt so nicht ganz, du brauchst halt ein Ex-geschütztes 
Ultraschallgerät. Richtig ist dass das ziemlich teuer wird. Ich habe 
deshalb meine Anlage verkauft als FCKW verboten wurden, eine 
Ersatzanlage für Alkohole wäre um ein Vielfaches teurer geworden.

Georg

von Hans (Gast)


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Mein 50 Euro Ultraschallreiniger ist bisher nicht explodiert. Wie sollte 
er auch? Dazu braucht es erstmal ein explosionsfähiges Gasgemisch. Und 
EX Geräte erzeugen nur intern keine Funken. Das bringt dir aber alles 
nichts, wenn der Lichtschalter nebenan funkt. Deshalb verzichte ich auf 
die ganzen EX Sachen und schaue lieber, dass die Funken nichts 
ausrichten. Stichwort gute Belüftung.

Dass sich Salze nicht im IPA lösen, aber in Wasser, habe ich gar nicht 
bedacht. Ist aber eigentlich logisch, wenn man mal molekular denkt...

Probier ich mal aus.

von georg (Gast)


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Hans schrieb:
> Dazu braucht es erstmal ein explosionsfähiges Gasgemisch

Professionelle Reinigungsanlagen arbeiten i.d.R. mit einem 
Dampf-Kühlkreislauf, um immer kondensiertes und damit frisches 
Reinigungsmittel für die letzte Stufe zu haben. Natürlich ist 
Alkoholdampf explosionsfähig, aber so was von.

Hans schrieb:
> Das bringt dir aber alles
> nichts, wenn der Lichtschalter nebenan funkt

Natürlich muss eine ex-geschützte Anlage in einer ex-geschützten 
Umgebung stehen. Also auch Lichtschalter, Lampen etc. in Ex-Ausführung.

Diese Welt ist dir anscheinend völlig fremd. Das hilft dir allerdings 
wenig wenn deine Wanne mit Alkohol Feuer fängt, das ist zunächst mal 
dein Problem, und vielleicht noch ein intrafamiliärer Kollateralschaden.

Georg

von Klaus I. (klauspi)


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Eigentlich sollte man einfach nur kein brennbares Lösemittel in das 
Ultraschallbad einfüllen, da geht es eher um Überlegungen in Richtung 
Zündtemperatur.

Also wird das Ultraschallbad mit Wasser gefüllt und darein wird ein 
Glasgefäß mit Isopropanol und dem zu reinigendem Gegenstand gestellt.

Das funktioniert in der chemischen Industrie tausendfach jeden Tag (auch 
schon zu Zeiten, wo man nebenbei noch eine geraucht hat) ohne besonderen 
Ex-Schutz.

Lüftung ist natürlich obligatorisch, aber weniger wegen 
Explosionsgefahr.

: Bearbeitet durch User
von Andre S. (spekz183)


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Wie verwenden eine aus den USA importierte, ich nenne es mal super 
Seife, damit kriegt man fast alles ab, bei Interesse sende ich dir gerne 
eine kleine Menge zu.

von Teo D. (teoderix)


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Andre S. schrieb:
> ich nenne es mal super
> Seife

Andre vielleicht Natriumcarbonat?

Nur weils aus den USA ist, hältst du das vor uns geheim. Los rück schon 
raus was das für Zeug ist und wenns nur der Markenname ist!

von Andre S. (spekz183)


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Ne geheim ist es nicht ;P muss ja nicht jeder mit dem Zeug herum 
experimentieren, die meisten kommen ja mit LR, vigon etc zurecht. Vor 
allem hat man bei zu länger Behandlung sehr dunkle Verfärbungen. Gut 
aufgepasst. ;)

Ich schicke gleich mal die genaue Bezeichnung.

von nachtmix (Gast)


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Hans schrieb:
> Da dort teilweise
> sehr hochohmige Spannungsteiler drauf sind, muss das Flussmittel da
> runter.

Wenn es da wirklich hochohmig zugeht, führt man die Leitungen nicht auf 
der Platine, sondern verwendet Freiluftverdrahtung mit Lötstützpunkten 
aus PTFE.

von Andreas (Gast)


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Hallo,

wenn Du schon ein Ultraschallbad zur Verfügung hast, nimm Tickopur TR14 
das ist zur Leiterplattenreinigung und funzt super.

Andreas

von Daniel (Gast)


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Oder in IPA einlegen, mit der Zahnbürste über alles mal drüberschrubben 
(bis keine Brocken mehr anhaften) und dann in den US-Reiniger mit dest. 
Spüliwasser (um auch die weißen Schlieren loszuwerden). So habe ich bis 
jetzt noch alles abbekommen. Quarze (RTC) mögen US aber nicht so gerne.

von Daniel (Gast)


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Andere Bauteile (uC, Kerkos, ...) habe ich damit noch nicht kaputt 
bekommen.

Spülmaschinentabs und -pulver erzeugen eine Lauge, die Alu (Elkos) und 
verzinkte Oberflächen (Schraubklemmen) angreift, wenn man zu lange 
wartet. Sieht dann übel aus. Für Zinnoberflächen scheint es auch nicht 
so toll zu sein. Wird alles matt und rau.

von nachtmix (Gast)


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Daniel schrieb:
> Andere Bauteile (uC, Kerkos, ...) habe ich damit noch nicht kaputt
> bekommen.

Versuchs mal mit GaAs-Halbleitern. Die sind nicht so billig, und man 
bekommt sie mit US kaputt.

von Günter Lenz (Gast)


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Kolophonium löst sich sehr leicht in Spiritus.

von A. K. (Gast)


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Andre S. schrieb:
> Ne geheim ist es nicht ;P muss ja nicht jeder mit dem Zeug herum
> experimentieren, die meisten kommen ja mit LR, vigon etc zurecht. Vor
> allem hat man bei zu länger Behandlung sehr dunkle Verfärbungen. Gut
> aufgepasst. ;)
>
> Ich schicke gleich mal die genaue Bezeichnung.

Mmmh..was ist das nun für ein Zeug?
LG

von Eppelein V. (eppelein)


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Thomas K. schrieb:
> Ich reinige die fertige Platine mit „Kontakt 361“. Dann vor- Trocknung
> mit Druckluft, danach Warmluft-Fön.
> Weiter gehts mit Schutzlack „Kontakt 212“
> Bisher immer Problemlos


Gibt es bei diesen beiden Produkten
Kontakt 212  und  Plastik 70 einen Unterschied und wenn ja welchen?

MfG
Eppelein

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