Nachdem ich mich mal an die Schaltnetzteil-Entwicklung rangetraut habe, musste ich leider feststellen, dass nicht alles so einfach ist wie es scheint. :( Ich habe vor mein Motorrad mit einem LED-Scheinwerfer auszurüsten (Eigenbau, so ca. 80-110W). Ja ich weiß illegal und so. Ist auch nicht für die Straße gedacht. Und ja mit den LEDs hab ich schon Erfahrungen gemacht. Habe eine 5x10W Stirnlampe mit Abblendautomatik als Testobjekt gebaut. Hatte ich schon bei mehreren Nachteinsätzen dabei. Hat sich super bewährt. Ein Flutlichtscheinwerfer für den Kopf. Da wars einfach: 3s Lipo mit 5200mAh und Licht ohne Ende. Da die LEDs 11,2V vertragen hab ich das ganze mit Vorwiderständen gelöst und das funktioniert bis zum heutigen Tag. ;) Für den Motorradscheinwerfer wäre aber eine bessere Spannungsversorgung notwendig. Die Lichtmaschine packt laut Anleitung ca. 200W. Der Gleichrichter/Regler ist aber nicht mehr der neueste vom Stand der Technik, und da das Bike keine Batterie besitzt (Gewicht und Platzmangel), flackert der normale Halogenscheinwerfer (60/55W) im Stand ganz anständig, und der Regler wird trotzdem sehr heiß. Also muss doch auch im Stand die Leistung der Lichtmaschine da sein? Habe deswegen einen aktiven Gleichrichter mit Step-Down Converter geplant. Nach dem Motto: "Wers selber macht ist billiger dran!" Ich falle immer wieder auf mich selbst hinein ;) Nachdem die Leiterplatte da war, und alles eingelötet wurde folgte der Testbetrieb. Bis zu 35V Wechselspannung am Eingang und 12A Ausgangstrom lassen den Gleichrichterteil der Schaltung kalt. War ja zu erwarten mit 100A Mosfets. Der Schalt-Teil des Netzteils ist aber etwas unkonventionell aufgebaut. Die Regelung übernimmt der MCP16301, ein 500kHz Schaltregler, der eigentlich direkt an die Spule angeschlossen wird und 600mA Output schafft. Dessen Ausgang habe ich einfach an einen Mosfet-Treiber geschaltet der die 2 Mosfets ansteuert. Die sind zusammen mit den Gleichrichtermosfets auf einem Kühlkörper montiert und werden im Betrieb nur leicht warm. 500kHz sind ja nicht wenig. Am Eingang habe ich 2 Lipos in Serie zum Testen mit insgesamt 24V Leerlaufspannung angeschlossen, damit ich nicht immer das Bike starten muss um zu messen. Der Gleichrichter-Teil funktioniert sowieso gut es macht keinen Unterschied, am Schaltregler kommt eh nur Gleichspannung an. Aber: Als Speicherdrossel hab ich eine Ringkern-Drossel mit 47uH/10A verwendet. Ist sehr massiv. So etwa 45mm Außendurchmesser. Und die wird sehr schnell sehr heiß. Auch ohne Last. Kann es an der hohen Schaltfrequenz liegen? Ich habe leider kein Datenblatt dazu aber mir kommt vor ich hätte eher einen Induktionsherd gebaut als einen Schaltregler. :(
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Du hast vermutlich eine Drossel mit Eisenpulverkern verwendet. Die ist für 500 kHz nicht geeignet. Was Du brauchst, ist eine Speicherdrossel mit Ferritkern.
Michael S. schrieb: > Als Speicherdrossel hab ich eine Ringkern-Drossel mit 47uH/10A Sicher daß das eine Speicherdrossel ist?
der schreckliche Sven schrieb: > Du hast vermutlich eine Drossel mit Eisenpulverkern verwendet. > Die ist für 500 kHz nicht geeignet. > Was Du brauchst, ist eine Speicherdrossel mit Ferritkern. Ja das glaube ich mittlerweile auch. Habe ein Datenblatt zu einer ähnlichen, fast identischen Spule gefunden. Dort steht: "Test-Frequenz: 1kHz" "Material: Iron-Dust" Habe mich schon nach einer neuen Spule umgesehen. http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/1000000-1099999/001087534-da-01-ml-WE_HCI_SMD_HOCHSTROMIND_7443558330_de_en.pdf Die sollte doch besser funktionieren? Immerhin steht da schon was von 100kHz...
Beitrag #5338572 wurde von einem Moderator gelöscht.
Fernlicht schrieb im Beitrag #5338572: > Wenn mir so ein Heini mit einem blendigen Licht nächtens die > Sicht vermasseln will, mach ich einfach das FERNLICHT an. Dort wo ich rumkurve im Finstern gibt es keine Nächsten. Wenn das Fernlicht breit genug strahlen würde, dann könnte ich es auch verwenden. Die paar Rehe die geblendet werden, können sich eh nicht beschweren. Hab sogar mal eines mit der Stirnlampe in Schockstarre versetzt. Das wollte sich nicht mehr wegbewegen. Bin dann 3m daneben vorbeigestiefelt. Wenn der Scheinwerfer am Bike das auch schafft, kann ich zufrieden sein und muss mir keine Gedanken mehr über Wildwechsel machen. ;)
Michael S. schrieb: > Habe mich schon nach einer neuen Spule umgesehen. > http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/1000000-1099999/001087534-da-01-ml-WE_HCI_SMD_HOCHSTROMIND_7443558330_de_en.pdf > Die sollte doch besser funktionieren? Immerhin steht da schon was von > 100kHz... Und 15 Ampere Sättigungsstrom könnte gerade noch reichen. Nimm besser zwei davon, und schalte sie parallel, denn die Verluste im Ferrit steigen im Quadrat zur mag. Flussdichte.
Michael S. schrieb: > Dort wo ich rumkurve im Finstern gibt es keine Nächsten. [...] > Die paar Rehe die geblendet werden, können sich eh nicht beschweren. Was hast du Nachts mit der Enduro im Wald verloren?! Oder habe ich da was falsch kombiniert?
Michael S. schrieb: > Die Regelung übernimmt der MCP16301, ein 500kHz Schaltregler, .. und dann eine 47 µH Ringkern-Drossel verwenden. O ha. Ich hätte bei 500 kHz eher an eine Hochstromdrossel mit 2.7 .. 6.8 µH gedacht. Dein Drosselkern ersäuft ja geradezu im Strom, ohne ihn loszuwerden. W.S.
der schreckliche Sven schrieb: > Nimm besser zwei davon, und schalte sie parallel Dann ist die resultierende Gesamtinduktivität aber nur noch halb so groß. Dadurch verdoppelt sich die Stromwelligkeit insgesamt, und jede Drossel hat die gleiche Stromwelligkeit wie wenn man nur eine benutzen würde. > denn die Verluste im Ferrit steigen im Quadrat zur mag. Flussdichte. Das spielt doch nur eine Rolle wenn ummagnetisiert wird, also bei der Stromwelligkeit, siehe oben. Bei 33µH, 500kHz und 10A ist die Welligkeit gerade mal 4%, also nichts.
Nase schrieb: > Was hast du Nachts mit der Enduro im Wald verloren?! Tagsüber fehlt doch der Spass daran. ;-)
Achtung Achtung Achtung schrieb: > Was wird heiß, die Wicklung oder der Kern? Der Kern wird heiß. Der Draht bleibt kalt. Solange keine Last am Ausgang hängt fließt ja nicht viel Strom. Da hat der Skin-Effekt auch nicht viel mitzureden.
Nase schrieb: > Michael S. schrieb: >> Dort wo ich rumkurve im Finstern gibt es keine Nächsten. [...] >> Die paar Rehe die geblendet werden, können sich eh nicht beschweren. > > Was hast du Nachts mit der Enduro im Wald verloren?! > > Oder habe ich da was falsch kombiniert? Hast du richtig kombiniert. Der Zufahrtsweg zu unserer Almhütte ist lang und dunkel. Und mehr Licht kann nie schaden.
ArnoR schrieb: > Das spielt doch nur eine Rolle wenn ummagnetisiert wird, also bei der > Stromwelligkeit, siehe oben. Bei 33µH, 500kHz und 10A ist die Welligkeit > gerade mal 4%, also nichts. Du hast nicht viel Übung mit sowas?
Nase schrieb: > Was hast du Nachts mit der Enduro im Wald verloren?! > Mit dem Licht am Bike ist nachts im Wald vermutlich das gleiche wie bei Dämmerung, zumindest auf die nächsten paar hundert meter.
der schreckliche Sven schrieb: > Du hast nicht viel Übung mit sowas? Vielleicht sprichst du mal Klartext.
ArnoR schrieb: > Das spielt doch nur eine Rolle wenn ummagnetisiert wird, Du hast das richtige Stichwort schon genannt. Wenn bei der im Eingangspost gezeigten Schaltung der obere T. abschaltet, wechselt das Magnetfeld seine Richtung, die Spannung an der Wicklung wechselt die Vorzeichen, und die Spule wird von einer Stromsenke zur Stromquelle. Der Strom behält dabei seine Richtung. Die Stromwelligkeit interessiert den Ferritkern dabei einen Dreck. Er wird bei jedem Schaltvorgang um-magnetisiert, und dabei spielt im Hinblick auf Verluste nur die Stärke des Magnetfeldes eine Rolle.
der schreckliche Sven schrieb: > Wenn bei der im > Eingangspost gezeigten Schaltung der obere T. abschaltet, wechselt das > Magnetfeld seine Richtung Nein, das tut es nicht. Die Flussdichte nimmt nur ab, sie wechselt aber nicht das Vorzeichen. Der Strom in der Drossel fließt immer in der gleichen Richtung. Der Kern ist gleichstromvormagnetisiert und es liegt die Welligkeit drauf. der schreckliche Sven schrieb: > die Spannung an der Wicklung wechselt die Vorzeichen Das ist richtig, weil sich die Richtung der Flussänderung umkehrt. der schreckliche Sven schrieb: > Der Strom behält dabei seine Richtung. Ja, und genau deswegen ist auch die Magnetisierung nicht umgekehrt.
der schreckliche Sven schrieb: > Wenn bei der im > Eingangspost gezeigten Schaltung der obere T. abschaltet, wechselt das > Magnetfeld seine Richtung, die Spannung an der Wicklung wechselt die > Vorzeichen, Nicht das Magnetfeld wechselt seine Richtung sondern dB/dt wechselt die Richtung (die induktive Spannung ist proportional zu dB/dT, nicht zu B). Die Richtung von B bleibt erst mal gleich, B wird nur kleiner statt weiter anzusteigen. der schreckliche Sven schrieb: > Die Stromwelligkeit interessiert den Ferritkern dabei einen Dreck. Er > wird bei jedem Schaltvorgang um-magnetisiert, Nein, wird er nicht. der schreckliche Sven schrieb: >... und dabei spielt im > Hinblick auf Verluste nur die Stärke des Magnetfeldes eine Rolle. Genau. Und die Stärke des Magnetfelds ergibt sich aus I. I hängt natürlich vom Integral über die Spannung, aber wenn die Schaltfrequenz hoch genug ist, dann bleiben I (und B) fast konstant. Es ist genau wie von Arno beschrieben: wenn I nur um 4% variiert, dann variiert auch B nur um 4%.
Wenn ein Gleichstrom durch die Wicklung fließt, wird der Ferritkern nicht warm. Wenn der Gleichstrom eine kleine Welligkeit besitzt, wird der Ferritkern immer noch nicht warm. (Als Filterspule). Warum wird er dann im Schaltbetrieb heiß?
der schreckliche Sven schrieb: > ArnoR schrieb: >> Das spielt doch nur eine Rolle wenn ummagnetisiert wird, > > Du hast das richtige Stichwort schon genannt. Wenn bei der im > Eingangspost gezeigten Schaltung der obere T. abschaltet, wechselt das > Magnetfeld seine Richtung, die Spannung an der Wicklung wechselt die > Vorzeichen, und die Spule wird von einer Stromsenke zur Stromquelle. Der > Strom behält dabei seine Richtung. > Die Stromwelligkeit interessiert den Ferritkern dabei einen Dreck. Er > wird bei jedem Schaltvorgang um-magnetisiert, und dabei spielt im > Hinblick auf Verluste nur die Stärke des Magnetfeldes eine Rolle. Alles richtig so. So ist es. Damit sollte alles klar sein.
Achtung Achtung Achtung schrieb: > Alles richtig so. So ist es. Nein, ist es nicht. Lies einfach mal was Achim S. und ich oben schrieben.
der schreckliche Sven schrieb: > Wenn bei der im > Eingangspost gezeigten Schaltung der obere T. abschaltet, wechselt das > Magnetfeld seine Richtung Die Spannung wechselt das Vorzeichen, aber Strom und auch Magnetfeld werden nicht "umgepolt". Die Richtung der Änderung wechselt bei beiden - von ansteigend zu fallend. Was zählt, ist, wie weit diese Änderung geht. Es muß der Nullpunkt der Hysteresekurve nicht durchlaufen werden, damit Verluste entstehen. Es reicht auch genügend weite und häufige Änderung auf einer Seite der Aussteuerung. Sonst entstünden dabei (DC-Drossel) doch allein Leitverluste im Kupfer - schön wär's.
tja schrieb: > Sonst entstünden dabei (DC-Drossel) doch allein > Leitverluste im Kupfer - schön wär's. Bitte "Leit-" streichen.
der schreckliche Sven schrieb: > Wenn der Gleichstrom eine kleine Welligkeit besitzt, wird > der Ferritkern immer noch nicht warm. (Als Filterspule). > > Warum wird er dann im Schaltbetrieb heiß? Die Spule des TO wird heiß, weil sie für diese Anwendung (Frequenz) ungeeignet ist. (hast du ja oben selbst richtig festgestellt). Zu deiner Unterscheidung Filterspule mit kleiner Welligkeit versus Schaltbetrieb: bei der "kleinen Welligkeit, die nicht zu einer Aufheizung führt", betrachtest du möglicherweise eine kleine Spannungswelligkeit. Aber um in einer Filterspule von 33µH bei 500kHz eine "kleine Stromwelligkeit von 4%" zu erzeugen musst du genau die 24V-Sprünge anlegen wie in dieser Schaltanwendung.
Danke für die konstruktiven Antworten. Spule mit Ferritkern ist bestellt. Werde nächste Woche berichten :)
ArnoR schrieb: > Achtung Achtung Achtung schrieb: >> Alles richtig so. So ist es. > > Nein, ist es nicht. > Lies einfach mal was Achim S. und ich oben schrieben. Dann zeige uns doch bitte mal das Potential an der Speicherdrossel Pin 2 in Abhängigkeit von der Zeit.
Achtung Achtung Achtung schrieb: > Dann zeige uns doch bitte mal das Potential an der Speicherdrossel Pin 2 > in Abhängigkeit von der Zeit. Die Spannung an dem Pin springt zwischen 24V und GND hin und her. Wie sollte es beim Buck-Regler wohl anders sein? Da ich nicht der TO bin und seinen Aufbau nicht hier habe, kann ich dir aber leider keine Messung dazu zeigen. Was ich dir stattdessen zeigen kann ist die oben angehängte Messung des ESR einer Eisenpulverspule in Abhängigkeit von der Frequenz. Es ist nicht die selbe Spule wie beim TO (die habe ich nicht), aber eine Eisenpulverspule dieser Bauart https://www.buerklin.com/de/search?text=eisenpulver mit 15A Nennstrom. Das prinzipielle Verhalten des Eisenpulvermaterials kann man damit gut zeigen, auch wenn nicht die exakten Werte für die Spule des TO rauskommen. Du siehst der Messung an, dass für ein 500kHz Signal ein ESR von ca. 280Ohm vorliegt. Im 1kHz Bereich, wo die Spule spezifiziert ist, liegt der ESR unter 100mOhm. Die 280Ohm wirken für den Ripple-Anteil des Stroms bei 500kHz. Wenn der Ripple 0,4A Peak Peak sein sollte, entspricht das einen Effektivwert des Ripples von ~115mA und einer Heizleistung im Kern von 3,7W. (Der tatsächliche Stromripple mag anders sein, da die Eisenstaubspule des TO unter diesen Bedingungen und bei dieser Frequenz wohl auch nicht mehr die vollen 47µH hat, die bei 1kHz spezifiziert sind). Die genauen Werte der Spule des TO werden also andere sein. Aber das prinzipielle Problem wird trotzdem schon aus dieser Messung deutlich: die Verluste steigen bei diesem Material mit der Frequenz so stark an, dass auch kleine Ripple-Ströme schon zu nennenswerten Heizleistungen führen. Deswegen braucht es ein anderes Material für den Kern.
Top Beitrag. Sas Eisenpulver derartig grottig ist, habe ich bislang nur geahnt.
voltwide schrieb: > Top Beitrag. Sas Eisenpulver derartig grottig ist, habe ich > bislang nur > geahnt. Die Eisenpulverkerne können nichts dafür dass sie falsch angewendet werden. Bei Micrometals gibts ein Programm zur Berechnung von deren Kernen.
Hier ne brauchbare Zusammenfassen. (Obs inhaltlich wirklich 100% ist?) http://www.robkalmeijer.nl/techniek/electronica/radiotechniek/hambladen/cq-dl/1985/page496/index.html
Teo D. schrieb: > Hier ne brauchbare Zusammenfassen. > (Obs inhaltlich wirklich 100% ist?) > http://www.robkalmeijer.nl/techniek/electronica/ra... Das ist mehr für Hobbyfunker.
hinz schrieb: > Das ist mehr für Hobbyfunker. Äää, und das ändert die unterschiedlichen Eigenschaften der Kernmaterialien in wie weit, oder wie meinst du das?
So die neue Ferrit-Spule ist getestet. Ergebnis: Gesamtverbesserung gleich null Die Ausgangsspannung bleibt zwar jetzt stabil am eingestellten Wert, das laute Summen ist stark zurückgegangen und auf der Spule kann man auch keine Spiegeleier mehr braten, aber: Die Transistoren werden trotz 100x50x30mm Kühlkörper viel heißer. Bei einer 20W Glühbirne als Last auf 12V Ausgangsspannung und 24V am Eingang fließen etwa 2A. Das ist ein Wirkungsgrad von 40%! So wird das mit 200W Leistung nichts. Werde als nächstes ein gutes Oszi anschaffen und vielleicht die PWM-Frequenz etwas verringern, sofern das am kleinen Platinenlayout möglich ist. Werde wieder berichten :-(
der schreckliche Sven schrieb: > Michael S. schrieb: > die neue Ferrit-Spule... > > Kannst Du die mal beschreiben? http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/1000000-1099999/001087534-da-01-ml-WE_HCI_SMD_HOCHSTROMIND_7443558330_de_en.pdf
Michael S. schrieb: > Die Ausgangsspannung bleibt zwar jetzt stabil am eingestellten Wert, das > laute Summen ist stark zurückgegangen und auf der Spule kann man auch > keine Spiegeleier mehr braten Also die Spule bleibt kalt (früher wurde sie heiß). Und die Spannung wird stabil erzeugt. Und du bewertest den Effekt der neuen Spule mit Michael S. schrieb: > Gesamtverbesserung gleich null Die Einschätzung verstehe ich nicht. Wenn du geschrieben hättest "aber die Schaltung läuft immer noch nicht so, wie sie soll" hätte ich dir zustimmen können. Michael S. schrieb: > Werde als nächstes ein gutes Oszi anschaffen und > vielleicht die PWM-Frequenz etwas verringern Tu das, beide Maßnahmen scheinen mir sinnvoll. Und ich würde evtl. vorher schon mit der deadtime des LM5104 spielen (d.h. größeren Widerstand an RT). Du hast aktuell eine Totzeit in der Gegend von einigen 10ns eingestellt. Die Totzeit beginnt bei dem Treiber zu laufen, sobald die Gatespannung Vdd/2 erreicht hat. Bei Vdd/2=7V ist dein IRF4704 aber noch vollständig aufgesteuert. Vielleicht hast du einfach einen ordentlichen shoot-through. Das Oszi wird dir genaueres dazu sagen.Und wenn das tatsächlich die Ursache für deine heißen Transistoren ist, dann sollten sowohl eine längere Totzeit als auch eine langsamere PWM helfen.
Soo lange ists her, aber jetzt habe ich die Zeit gefunden, das Projekt nochmal anzugehen.. Update: Den MCP16301 habe ich aus der Schaltung verbannt. Der Mosfet-Treiber LM5104 hat statt 10kOhm am RT-Pin jetzt 47kOhm. Die Dead-Time sollte jetzt im Bereich von 100ns liegen, also etwas moderater. Die Schaltung habe ich auf einer neuen Leiterplatte mit neuen Bauteilen aufgebaut, lediglich die Transistoren, 6x IRFZ44N, den LM5104 und die Spule habe ich ausgelötet und übernommen. Das PWM-Signal erzeugt jetzt statt dem MCP16.. ein PIC12F683 auf eigener Platine mit separatem 5V-Spannungsregler, der wiederum 14V vom ersten linearen Regler erhält. Für den ersten Test habe ich mich für eine PWM-Frequenz von 10kHz entschieden. Die Spannung am Ausgangskondensator wird per Spannungsteiler abgegriffen und ausgerechnet. Eine simple Zweipunktregelung erfüllt für den Test ihren Zweck. Beim ersten Testlauf wurden wieder mal die beiden Transistoren des Step-Down-Teils etwas wärmer. Diesmal ohne Kühlkörper, dafür aber ohne Last. Die im Programm eingestellten 9V hielt die Schaltung eigentlich ganz gut. Am Serial-Monitor des Pickits wurde um die 200mV Schwankung angezeigt. Jetzt trat aber ein neues Problem auf. Während dem Umprogrammieren des PICs gabs plötzlich Geknister... Habe sofort die Spannungszufuhr gekappt und alles durchgeschaut. Es war nichts warm und es roch auch nichts. Mein Verdacht fiel auf die Spule. Vielleicht hat der PIC während dem Programm-Update den PWM-Pin ein- und ausgeschaltet. Also nochmal probiert: BUMMM! Der magische Rauch war nicht zu übersehen, und leider hat er sich auch durch Flüche meinerseits nicht dazu überreden lassen sich wieder ins MOSFET-Gehäuse zu begeben. Jetzt aber das verwunderliche: Der explodierte FET war nicht mal warm!! Explodiert ist er gefühlt 0,1sec nach dem Einschalten. Außerdem war er vom Gleichrichter-Teil, der eigentlich tadellos funktionierte. Wie kann das sein?? Im angehängten Schaltplan war es Q4. Der hat jetzt einen Riss quer durchs Gehäuse. Kann es sein, dass ein aktiver Gleichrichter zwingend eine Last benötigt?? Bilde mir ein, etwas derartiges gelesen zu haben. Was noch ein Problem des Step-Down-Teils gewesen sein könnte: Im Leerlauf ohne Last fliesst eigentlich kein Strom durch die Spule. Nur der Ausgangskondensator wird ge- und entladen, und das über die Spule, was vielleicht die starke Erwärmung ohne Last erklären wurde...
Michael S. schrieb: > Wie kann das sein?? Im angehängten > Schaltplan war es Q4. Der hat jetzt einen Riss quer durchs Gehäuse. > Kann es sein, dass ein aktiver Gleichrichter zwingend eine Last > benötigt?? Wie groß sind den die Filterkondensatoren hinter deinem aktiven Gleichrichter? Mehr als ein paar hundert µF konnen beim Einschalten deinen FET überlasten. Denn der muss genau so viel verbraten, wie im Kondensator gespeichert wird (1/2*C*U^2). Der IRF3704 hat eine Avalanche Energie von 216mJ - diese Energiemenge reicht im Durchbruch aus, um das verfügbare Silizium-Volumen bis an die Grenztemperatur aufzuheizen. Mehr würde ich ihm auch beim Laden einer Kapazität nicht zumuten wollen. Wobei die genauen Verhältnisse davon abhängen, in welchem Zeitpunkt (bei welcher Phase deiner AC-Spannung) eingeschaltet wird. Michael S. schrieb: > Der explodierte FET war nicht mal warm!! Er wird vielleicht außen nicht spürbar warm und ist innen trotzdem schon überhitzt.
Michael S. schrieb: > Vielleicht hat der PIC während dem Programm-Update den PWM-Pin ein- und > ausgeschaltet. Beim Pickit3 Läuft das alte Programm 2-3 mal kurz weiter u. neu an!
Michael S. schrieb: > Dessen Ausgang habe ich einfach an einen Mosfet-Treiber > geschaltet der die 2 Mosfets ansteuert. Das ist total falsch. Du kannst den GND Fet nicht "dauerhaft" einschalten wie es jetzt passiert.
Michael S. schrieb: > Während dem Umprogrammieren des PICs gabs plötzlich Geknister... Ist das normal, dass man den uC im laufenden Betrieb umprogrammiert? Gruß,
Al3ko -. schrieb: > Michael S. schrieb: > Während dem Umprogrammieren des PICs gabs plötzlich Geknister... > > Ist das normal, dass man den uC im laufenden Betrieb umprogrammiert? > Gruß, Anders gehts nicht, da der PIC die Versorgungsspannung vom Gleichrichter erhält, und nicht vom PICkit. Ohne Spannung am Gleichrichter lässt er sich nicht programmieren. In der Theorie ist wurscht, weil er die FETs sowieso nicht gleichzeitig einschalten kann. Die halbe Sekunde die der Ausgang herumfloatet, sollte nichts ausmachen. Achim S. schrieb: > Der IRF3704 hat eine Avalanche Energie von 216mJ - diese Energiemenge > reicht im Durchbruch aus, um das verfügbare Silizium-Volumen bis an die > Grenztemperatur aufzuheizen. Habe vergessen den Schaltplan zu aktualisieren. Es sind statt dem IRF3704 jetzt IRFZ44N verbaut. Hätte in der Anwendung aber keinen großen Unterschied gemacht. Achim S. schrieb: > Wobei die genauen Verhältnisse davon abhängen, in welchem Zeitpunkt (bei > welcher Phase deiner AC-Spannung) eingeschaltet wird. Das könnte das Problem sein: Weil der Gleichrichter ja vorher schon funktionierte, habe ich auf die Wechselspannung verzichtet und bin direkt mit Gleichspannung auf den Eingang gegangen. Dafür muss ich das Bike nicht starten, sondern kann mit dem 4s-Lipo herumprobieren. Gut möglich das der niedrige Innenwiderstand des Lipos und der große Ausgangskondensator mit 4700uF den FET gekillt hat... Teo D. schrieb: > Beim Pickit3 Läuft das alte Programm 2-3 mal kurz weiter u. neu an! Ja das Phänomen ist mir des öfteren schon aufgefallen. Habe allerdings ein Pickit2..
Michael S. schrieb: > Al3ko -. schrieb: >> Michael S. schrieb: >> Während dem Umprogrammieren des PICs gabs plötzlich Geknister... >> Ist das normal, dass man den uC im laufenden Betrieb umprogrammiert? >> Gruß, > > Anders gehts nicht, da der PIC die Versorgungsspannung vom Gleichrichter > erhält, und nicht vom PICkit. Ohne Spannung am Gleichrichter lässt er > sich nicht programmieren. In der Theorie ist wurscht, weil er die FETs > sowieso nicht gleichzeitig einschalten kann. Die halbe Sekunde die der > Ausgang herumfloatet, sollte nichts ausmachen. Hallo Michael, das ergibt Sinn, dass man den uC ohne Spannung nicht programmieren kann. Ich hätte eine weitere Frage, falls ich darf: Während des Programmierens sind die Ausgänge des uC doch sicherlich undefiniert, es kann also vorkommen, dass beide Fets für diesen Zeitraum gleichzeitig eingeschaltet sind. Kann das nicht die Fets im Prinzip zerstören? Wie löst man das in der Praxis? Oder sehe ich ein Problem, dass es gar nicht gibt? Gruß,
Al3ko -. schrieb: > Oder sehe ich ein Problem, dass es gar nicht gibt? Ja, die Lösung des "Problems" ist der LM5104.
So Problem ist endgültig gelöst: Der aktive Gleichrichterteil wurde durch Schottky-Dioden ersetzt. Mir gehts nicht um jedes Milliwatt sondern eher um Zuverlässigkeit. Schaltung läuft jetzt auf 120kHz im Zweipunktregelverfahren und das im Leerlauf und unter Last absolut sauber. Die eingestellte Spannung wird auf 0,1-0,2V genau erreicht. Absoluter Stresstest waren drei H4-Birnen mit je 60W. Siehe da: Keine nennenswerten Schwankungen am Ausgang. Temperatur am Kühlkörper stabil und anfassbar. Mit ohmschen Verbrauchern ja eigentlich keine Kunst. Inwiefern sich das jetzt mit dem 100W LED-Scheinwerfer verträgt wird sich erst zeigen. Danke nochmal für die konstruktiven Antworten, insbesondere den Tipp mit dem Ferritkern, jetzt ist endlich Ruhe im Thread.
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