Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Flyback Converter Eigenoszillation bei niedriger Eingangsspannung


von Elzaar (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Guten Morgen aller Seitz,
nach nun länger suche komm ich alleine doch nicht weiter.
Im Prinzip habe ich ein Flyback Konverter mit einer Kaskode gebaut 
welcher als Single Stage PFC benutzt wird. Unter Last ist das auch kein 
Problem jedoch im leicht bzw. ohne Last betrieb (nur uC) schwingt sich 
die Schaltung auf.

Tests welche ich bis jetzt durchgeführt habe:
1.Primär Snubber Niederohmiger gemacht bzw. Kondensator reduziert.
Idee Csn entlädt sich zu langsam und nimmt die Energie nicht auf.
Rsn: 47k, 100k, 220k 470k
Csn: 470p, 1n, 2.2n
Rdamp: 0R, 10R, 22R

2.Sekundär Snubber bestückt um die Schwingung zu Dämpfen:
Rsn 10R, Csn 1n

Hier habe ich bis jetzt die größten Verbesserungen feststellen können 
jedoch immer noch nicht ausreichend.

Hat jemand noch eine Idee wo vielleicht das Problem zu lösen ist ohne 
die Dummy Load zu erhöhen?

Die schaltfrequenz Lieg im Light Laod betrieb Aktuell bei 5kHz um das 
ausglinkgen der Schwinung besser sichtbar zu machen normal geht die PFM 
nie soweit runter (Fmin 25kHz, Fmax 150kHz).

Die Frequenz der eigenschwinung liegt bei 260kHz.


Vielen Danke Elzaar

von voltwide (Gast)


Lesenswert?

Es sieht mir danach aus, als ob es Dir um das "Klingeln" geht.
Also die angestoßene Primärresonanz am Ende der Entmagnetisierung, für 
die Dauer der Totzeit bis zum nächsten Einschaltvorgang.
260kHz dürfte die Parallelresonanzfrequenz des Primärkreises sein, 
gebildet aus Lprim, parallel dazu Cprim.
Das tritt immer dann auf, wenn aufgrund geringer Belastung der Wandler 
in den lückenden Betrieb übergeht.
Dämpfen kannst Du das erfahrungsgemäß kaum, ohne beträchtliche Leistung 
zu verheizen.

von Günter Lenz (Gast)


Lesenswert?

Ein Flyback Konverter darf nicht ohne Last betrieben werden,
weil sonst die Ausgangsgangsspannung theoretisch unendlich
hoch wird, oder praktisch irgend etwas zerstört wird, oder
der Übertrager klingelt auf der Eigenresonanz. Also muß die
Ausgangsspannung durch eine Last (vielleicht Z-Diode) begrenzt
werden, oder bei erreichen der Sollausgangsspannung muß die
Ansteuerung total abgeschaltet werden.

von Günter Lenz (Gast)


Lesenswert?

Und noch was, es muß sichergestellt sein, daß die Diode auf der
sekundärseite dann leitend wird, wenn der Schalttransistor auf
der primärseite den Strom abschaltet.

von Elzaar (Gast)


Lesenswert?

Das deckt sich mit meiner Vermutung, Problematisch ist jedoch das, dass 
"klingeln" so viel Leistung in die Aux Wicklung überträgt das die 
Spannung auch über 30V hochgeht.
Normal sollte sie nicht über 14V steigen.

Generell ist der Wandler als DCM bzw. QR Flyback ausgelegt er sollte nie 
in den CCM Mode kommen. Ausgelegt ist er für eine Leistung von 1-10W bei 
230VAC.
Interessanterweise lässt sich die Oszillation leicht Triggern. Versorge 
ich die Schaltung mit 60VDC und reduziere die Spannung relativ schnell 
auf 40VDC startet die Schwingung, tue ich das selbe langsam ist alles 
ok.
Dabei habe ich die Gate Spannung von Q1 beobachtet und diese ist 
Stabile.

Ich verstehe noch nicht warum das Schwingen von der Eingangsspannung 
abhängig ist. Ich hatte die Vermutung das die kaskode rückwärts leitend 
wird über die Dioden in den Mos FETs aber auch eine weiter Diode (ES1J) 
im Drain des HV Mos konnte das nicht verbessern.

allerdings so lange der Aux Kondensator nicht voll ist,
(UgQ1 - Ugs) also (10V - 3,5V) ca. 6,5V ist die Schwingung nicht 
vorhanden.
Nur wenn die Energie nicht aus dem Trafo Entnommen wird entsteht die 
Schwingung.

Dazu kommt das ich die Eigenschwingung nicht stoppen kann außer ich 
geben last auf einen Ausgang (Aux oder Sec).


Könnte die Schwinung mit dem EMV Filter zusammenhängen?

von Elzaar (Gast)


Lesenswert?

Günter Lenz schrieb:
> Und noch was, es muß sichergestellt sein, daß die Diode auf der
> sekundärseite dann leitend wird, wenn der Schalttransistor auf
> der primärseite den Strom abschaltet.

Wie soll ich das den Sicherstellen?
Verbaut ist hier schon eine Relativ Schnell Schottky (STPS3H100AFY)
ich denke eher das Sie garnicht Leitend wird da die Spannung aus der Sec 
wicklung niederiger ist als die am Sec Elko.

von Günter Lenz (Gast)


Lesenswert?

Elzaar schrieb:
>ich denke eher das Sie garnicht Leitend wird da die Spannung aus der Sec
>wicklung niederiger ist als die am Sec Elko.

Dann ist die Sekundärwicklung falschrum gepolt, bei richtiger Polung
ist die Sekundärspannung immer höher als die am Sec Elko, weil
die Sekundärspannung immer weiter ansteigt je geringer die Last wird.

von Elzaar (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Günter Lenz schrieb:
> Elzaar schrieb:
>>ich denke eher das Sie garnicht Leitend wird da die Spannung aus der Sec
>>wicklung niederiger ist als die am Sec Elko.
>
> Dann ist die Sekundärwicklung falschrum gepolt, bei richtiger Polung
> ist die Sekundärspannung immer höher als die am Sec Elko, weil
> die Sekundärspannung immer weiter ansteigt je geringer die Last wird.

Also Ich habe mal ein Strom Zange in die Sekundär Wicklung gehängt 
(Aim-TTi I-prober 520) nach meinem Kenntnis stand ist das so richtig 
aber ich kann die Trafo auchmal verpolen.

Auf den Bildern:
Gelb: Q1 Drain (HV)
Grün: U Aux
Orange: Q2 Drain (LV)
Blau: ISec

Blastet und unbelastet

von Günter Lenz (Gast)


Lesenswert?

Du hast auf deinem Schaltplan den Wickelsinn mit Punkte
gekenzeichnet, wenn auf deiner praktisch aufgebauten Schaltung
der Wickelsinn genauso ist, ist es richtig.

von voltwide (Gast)


Lesenswert?

Ich habe nicht den Eindruck, dass auch nur einer der hier bislang 
Beteiligten meinen Beitrag verstanden hat.

von Elzaar (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

voltwide schrieb:
> Es sieht mir danach aus, als ob es Dir um das "Klingeln" geht.
> Also die angestoßene Primärresonanz am Ende der Entmagnetisierung, für
> die Dauer der Totzeit bis zum nächsten Einschaltvorgang.
> 260kHz dürfte die Parallelresonanzfrequenz des Primärkreises sein,
> gebildet aus Lprim, parallel dazu Cprim.
> Das tritt immer dann auf, wenn aufgrund geringer Belastung der Wandler
> in den lückenden Betrieb übergeht.
> Dämpfen kannst Du das erfahrungsgemäß kaum, ohne beträchtliche Leistung
> zu verheizen.


Wenn du dich hieraus beziehst dann hoffe ich doch.
Wie ich oben geschrieben habe hast du recht es ist die Primärresonanz am 
Ende der Entmagnetisierung. Das Problem ist das genau diese Resonanz bei 
kleinen Eingangsspannungen die Kaskode öffnet indem die Spannung 
zwischen dem HV Fet Source und dem LV Fet Drain am abfällt.
Abhilfe schaffen würde hier ein Widerstand zwischen Gate und Source des 
HV Fets jedoch müsste dieser ein so kleinen Wert haben das der Startup 
nicht mehr funktioniert, getestet mit 100k und 47k und 47k.
Kurz um warum bleibt die Amplitude der Resonanz konstant?
Weil die Energie nicht entnommen wird ist mein Ansatz.


Auf den Bildern:
Gelb: Q1 Drain (HV)
Grün: U Aux
Orange: Q2 Drain (LV)
Blau: ISec

1: Uein 90VDC
2: Uein 45VDC

ps.: der Link zum Trafo: 
https://www.mouser.com/ds/2/445/760875131-239249.pdf

Und das dieser Verdolt ist würde ich ausschließen unter Last 
funktioniert alles einwandfrei.
ich komme auch ca. 82% Wirkungsgrad bei 5W und 85% bei 10W im Hard 
switching betrieb und 3-4% besser im QR betrieb.

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Deinen Text verstehe ich in weiten Teilen nicht.
Die Schwingung am drain ist nun mal nicht konstant, sondern fällt ab in 
der typischen Weise einer gedämpften Schwingungung.
Das ist ein völlig normales Bild.
Zur Zeit des Klingelns, also in der Totzeit, sollte die gate-Ansteuerung 
Null sein - wobei die obere drain Spannung auch in den Tälern der 
Schwingung immer noch deutlich positiv gegenüber GND bleibt.
Demnach sperren in dieser Phase beide MOSFETs der Cascode, nichts 
Besonderes an dieser Stelle.
Dasselbe Bild dürftest Du auch erhalten,  wenn Du anstelle der Cascode 
nur einen einfachen PowerMOSFET einsetzen würdest.

Bei einem Wandler der 10W-Klasse sehe keinen Vorteil einer Cascode 
gegenüber einem Einzel-PowerMOSFET.

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Zum Thema reduzierte Betriebsspannung: Wenn Du mit der Spannung runter 
gehst, regelt der Wandler aus indem er erst bei einem höheren 
Magnetisierungsstrom abschaltet. Damit erhöht sich die gespeicherte 
magnetische Energie im Primärkreis und auch die 
Primärspannungs-Abschaltspitze.

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

ok - jetzt habe ich auch das zweite Oszillagramm entdeckt.
Sieht so aus als ob der MOSFET halb durchschaltet.
Oszillographiere mal low-side gate, möglicherweise hast Du, trotz der 
cascode, ein Problem mit drain-gate charge injection.

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

ok - jetzt habe ich auch das zweite Oszillagramm entdeckt.
Die lowside drain-Spannung bricht nur geringfügig ein - von daher 
vermute ich dass der low-side MOSFET einwandfrei sperrt.
Die ganze Cascode-Beschaltung sieht für mich erstmal soweit richtig aus.
Verdächtig ist aber die dort angeschlossene 
Spitzengleichrichterschaltung, möglicherweise fließen die Stromspitzen 
genau hier ab. Schalte mal in Reihe mit der Diode einen Widerstand von 
mehreren 100 Ohm.

von Elzaar (Gast)


Lesenswert?

Vielen herzlichen  Dank für die Hilfe erstmal!
Heute kann ich leider nicht mehr messen aber morgen früh.

Die kaskode hat primär 2 Funktionen weshalb ich sie ausgewählt habe:
1. Startup, die Diode und der Wiederstand laden den aux Elko und dienen 
als snubber für den LV Mos.
Wenn das gedoch ein Problem ist muss ich mir was anderes einfallen 
lassen. Jedoch sobalt die Aux Spannung über 7V ist sperrt die Diode 
dauerhaft. Ich kann zum testen den Widerstand entfernen aber brauche ich 
dann nicht zumindest ein RC ground Snubber zum Schutz den LV Mos?

2. Pegel Wandlung, der uC benötigt ohne kaskode ein gatetreiber.

Beide Probleme, zumindest dachte ich das, löst die kaskode sehr schön.

Zu dem halb sperenned fet:
Der LV fet schaltet sauber, das kann ich gut an dem CS Widerstand im 
source messen. Auch die gate Ansteuerung des LV Mos ist sauber.


Allerdings überträgt sich das Klingeln auf das netzt HV source LV drain.

Weiter oben auf dem Bild SCR56.PNG ist das gut zu sehen (Orange) dabei 
fließt auch Strom durch die sekundär Wicklung
(blau). Ich habe daher die Vermutung das die drain source Kapazität des 
HV fets hier ein Problem darstellt.

von Günter Lenz (Gast)


Lesenswert?

Das Prinzip eines Flyback Konverter ist, der Schalttransistor schaltet
den Strom ein, es entsteht ein linearer Stromanstig, es wird Energie
im Magnetfeld gespeichert. Je länger der Transistor eingeschaltet ist
um so mehr Energie wird gespeichert. Dabei darf es zu keiner Sättigung
kommen. Die Induktivität muß großgenug sein und der Übertrager muß
einen Luftspalt haben. Breitbandübertrager sind zu soetwas nicht
geeignet. Wenn bei diesen Vorgang kein linearer Stromanstig zusehen
ist, sondern eine Schwingung, dann ist der Übertrager 
unterdimensioniert.
Nun Schaltet der Transistor den Strom ab, die Diode auf der 
Sekundärseite
ist jetzt in Durchlaßrichtung, und die zuvor im Übertrager gespeicherte
Energie läd den Kondensator auf, der Strom nimmt dabei stetig ab. Es
kann dabei auch kein Klingeln entstehen. Dies kann nur passieren wenn
der Übertrager seine gespeicherte Enegie nicht loswerden kann, zum
Beispiel wenn die Diode jetzt nicht in Durchlaßrichtung ist.
Noch eine Ursache für die Schwingungen könnte sein, daß der Transistor
nicht ordentlich als Schalter arbeitet, also nicht kräftig genug
angesteuert wird, also es einen linearen Bereich gibt wo er dann zum
Oszillator wird.

von der schreckliche Sven (Gast)


Lesenswert?

Hallo Elzaar,
1.: Mach halt den Kondensator vor dem Übertrager (15nF) so groß, daß die 
"gefährliche" Spannung im Leerlauf nicht unterschritten wird.
2.: Gib dem IPD70R900 einen Gate-Vorwiderstand ~20 Ohm, direkt am 
Transistor.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

der schreckliche Sven schrieb im Beitrag #5340240
> 2.: Gib dem IPD70R900 einen Gate-Vorwiderstand ~20 Ohm, direkt am
> Transistor.
Wenn die Schwingungen nicht schwächer wurden, dann mess den 
Spannungsabfall bzw. die Schwingung an diesem Widerstand. Wenn diese gut 
sind, dann mischt die Gate-Drain-Kapazität kräftig mit. Kerko parallel 
zum 1uF wäre noch ein Versuch in dem Falle wert.

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Hm, Deine Idee mit der aux-Spannungszeugung ist zumindest originell.
Aber - die Energie muß in der Aus-Phase zugeführt werden, und dazu muß
der HiSide PowerMOSFET in den Pausen irgendwie irgendwann leiten.
Was er sonst nicht tun muß. Und was Dir vermutlich den Ärger einträgt.
Teste das ganze mal ohne diese Aux-Erzeugung (versorge den Hilfskreis 
aus einem Laborgerät).

Die Aux-Versorgung über eine Hilfswicklung kann in der Tat unter 
bestimmten Lastfällen (meist bei Volllast) problematisch werden, weil 
die Spannung hochläuft. Bei näherer Betrachtung der Wicklungsspannung 
mit dem Scope wirst Du feststellen, dass in diesen Fällen nur eine sehr 
kurze Überspannungsspitze den Kondensator überlädt, darauf folgt das 
normale Spannungsplateau. Hier hilft ein eingefügter Serienwiderstand, 
typischerweise 10..100 Ohm.

Was für einen Ansteuerbaustein verwendest Du eigentlich der nicht zum 
direkten Ansteuern Deines MOSFETs ausreicht? Die üblichen Verdächtigen 
liefern gate-Ströme im einstelligen Amp-Bereich und damit genug um so 
einen 10W switcher zu befeuern. Und deshalb baut kein Mensch an dieser 
Stelle eine Cascode auf.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

In vielen IC von Schaltwandlern von LED-Lampen (z.B. E27 Sockel) ist 
intern auch eine Cascode aus zwei FET auf dem Chip. Also ist das nichts 
ungewöhnliches und durchaus in Ordnung.

von Elzaar (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Günter Lenz schrieb:
> Das Prinzip eines Flyback Konverter ist, der Schalttransistor
> schaltet
> den Strom ein, es entsteht ein linearer Stromanstig, es wird Energie
> im Magnetfeld gespeichert. Je länger der Transistor eingeschaltet ist
> um so mehr Energie wird gespeichert. Dabei darf es zu keiner Sättigung
> kommen. Die Induktivität muß großgenug sein und der Übertrager muß
> einen Luftspalt haben. Breitbandübertrager sind zu soetwas nicht
> geeignet. Wenn bei diesen Vorgang kein linearer Stromanstig zusehen
> ist, sondern eine Schwingung, dann ist der Übertrager
> unterdimensioniert.
> Nun Schaltet der Transistor den Strom ab, die Diode auf der
> Sekundärseite
> ist jetzt in Durchlaßrichtung, und die zuvor im Übertrager gespeicherte
> Energie läd den Kondensator auf, der Strom nimmt dabei stetig ab. Es
> kann dabei auch kein Klingeln entstehen. Dies kann nur passieren wenn
> der Übertrager seine gespeicherte Enegie nicht loswerden kann, zum
> Beispiel wenn die Diode jetzt nicht in Durchlaßrichtung ist.
> Noch eine Ursache für die Schwingungen könnte sein, daß der Transistor
> nicht ordentlich als Schalter arbeitet, also nicht kräftig genug
> angesteuert wird, also es einen linearen Bereich gibt wo er dann zum
> Oszillator wird.

Um hier vielleicht mal einzulenken, das Prinzip eines Flybacks ist mir 
gut bekannt, ich habe schon mehrere Netzteile in verschiedenen 
Leistungsklassen gebaut. bis jetzt habe ich dafür folgende ICs benutzt:
VIPer01X, VIPer06HS, VIPer12,
TinySwitch 3 und 4, LinkSwitch-4, InnoSwitch3-EP
Bis jetzt war die Leistungsendstufe immer integriert außer bei einem 
Projekt mit einem MPS Controller IC aber da hatte ich kein nennenswertes 
Problem.
Von einem grundsätzlichen Schaltungsfehler würde ich nicht ausgehen, ich 
vermute eher das mir ein Parasitäres Element Probleme bereitet an das 
ich noch nicht gedacht habe.
Mir ist auch Bewusst das eine Kaskode im klein Signal Bereich gerne ein 
Bandbreite von 100Mhz und mehr erreichen kann, aber das ist hier nicht 
der Fall, die Ozilation liegt bei gerade mal 260kHz.

Aber um dies Auszuschließen habe ich mit Ferriten in den Gate 
Ansteuerungen getestet, konnte aber keine Änderung feststellen.
Das der Trafo in die Sättigung geht ist auch auszuschließen da der Strom 
anstieg in der Primär Induktivität schön Linear ist.


der schreckliche Sven schrieb:
> Hallo Elzaar,
> 1.: Mach halt den Kondensator vor dem Übertrager (15nF) so groß, daß die
> "gefährliche" Spannung im Leerlauf nicht unterschritten wird.
> 2.: Gib dem IPD70R900 einen Gate-Vorwiderstand ~20 Ohm, direkt am
> Transistor.

Das ist nicht so einfach da Ich eine PF > 0.9 benötige und Jeder 
Kondensator mir das Leben erschwert.
Ich habe aber zum Testen diesen Kondensator deutlich vergrößert auf 15nF 
(Wima Folie) || 56nF (X7R 1210).
Konnte aber keine Verbesserung erkennen.

Als Gate Widerstand habe ich ein 22R hinzugefügt, ist die Schaltung am 
Oszillieren fallen hier +- 200mV ab dementsprechend wird das Gate mit 
9mA umgeladen.
Hier kann ich aber nicht einschätzen ob das schlimm ist. Ich denke aber 
das eher das abfallen der Spannung am LV Fet Drain dazu führt das der HV 
Fet Schaltet. Diese Spannung Oszilliert um 3V - 3,5V was genau der Uth 
des HV Fet entspricht.

Dieter schrieb:
> der schreckliche Sven schrieb im Beitrag #5340240
>> 2.: Gib dem IPD70R900 einen Gate-Vorwiderstand ~20 Ohm, direkt am
>> Transistor.
> Wenn die Schwingungen nicht schwächer wurden, dann mess den
> Spannungsabfall bzw. die Schwingung an diesem Widerstand. Wenn diese gut
> sind, dann mischt die Gate-Drain-Kapazität kräftig mit. Kerko parallel
> zum 1uF wäre noch ein Versuch in dem Falle wert.

Der 1uF ist bereits ein Kerko 0805 X7R ich habe zum Testen hier noch mal 
ein 100nF Parallel geschaltet aber erwartungsgemäß hat sich leider 
nichts geändert.

Mark S. schrieb:
> Hm, Deine Idee mit der aux-Spannungszeugung ist zumindest
> originell.
> Aber - die Energie muß in der Aus-Phase zugeführt werden, und dazu muß
> der HiSide PowerMOSFET in den Pausen irgendwie irgendwann leiten.
> Was er sonst nicht tun muß. Und was Dir vermutlich den Ärger einträgt.
> Teste das ganze mal ohne diese Aux-Erzeugung (versorge den Hilfskreis
> aus einem Laborgerät).
>
> Die Aux-Versorgung über eine Hilfswicklung kann in der Tat unter
> bestimmten Lastfällen (meist bei Volllast) problematisch werden, weil
> die Spannung hochläuft. Bei näherer Betrachtung der Wicklungsspannung
> mit dem Scope wirst Du feststellen, dass in diesen Fällen nur eine sehr
> kurze Überspannungsspitze den Kondensator überlädt, darauf folgt das
> normale Spannungsplateau. Hier hilft ein eingefügter Serienwiderstand,
> typischerweise 10..100 Ohm.
>
> Was für einen Ansteuerbaustein verwendest Du eigentlich der nicht zum
> direkten Ansteuern Deines MOSFETs ausreicht? Die üblichen Verdächtigen
> liefern gate-Ströme im einstelligen Amp-Bereich und damit genug um so
> einen 10W switcher zu befeuern. Und deshalb baut kein Mensch an dieser
> Stelle eine Cascode auf.

Die Aux Spannung wird nur im Startup über die Kaskode erzeugt und Liegt 
bei ca 6,5V.
Die Vorspannung des HV Fet liegt bei 10,2V und er hat eine Uth von 3,5V 
+ eine Dioden Strecke kommt man auf ca. 6,5V.
Im Betrieb liegt die Aux Spannung bei 10 - 14V daher wird eigentlich nie 
Energie aus der Kaskoden Mitte entnommen, jedoch begrenz die Schaltung 
die Spannung des LV Fet Drain auf die Aux Spannung + Eine Dioden 
Spannung.

Den Startup Teile Habe ich entfernt und starte über ein Labornetzteil 
welches auf 7V eingestellt ist. In der Zuleitung habe ich noch eine 
Diode hinzugefügt da die Aux Spannung im betrieb hoher ist und auch zur 
Regelung genutzt wird und das Labornetzteil die Spannung auf 7V Klemmen 
würde.

Der LV Mos wird über ein Gate Widerstand von 220R direkt von einem STM32 
angestuert, ich habe den LV Mos geziehlt mit einer niedrigen Uth 
ausgewählt damit dies Funktioniert.

Bei einer Ugs von 2,5V liegt der RDSon unter 0R1.
Die Total Gate Charge liegt bei 1,7nC daher lässt sich der Fet gut 
direkt ansteuern.

zu der Kaskode ist zu sagen das in vielen Integierten Schaltreglern, für 
diesen Leistungsbereich, eine Kaskode benutzt wird auch wenn im 
Blockschaltbild des ICs nur ein Fet gezeichnet ist. Gerade wegen dem 
Startup, da man den Größen Leistungs Fet im Linear betrieb nutzen kann.


Dieter schrieb:
> In vielen IC von Schaltwandlern von LED-Lampen (z.B. E27 Sockel) ist
> intern auch eine Cascode aus zwei FET auf dem Chip. Also ist das nichts
> ungewöhnliches und durchaus in Ordnung.

ja habe ich erst gelesen nach dem ich den Teil oben geschrieben habe. =)



So jetzt mal zu meinen Erkenntnissen.
Die Spannung zwischen der HV Fet Source und LV Fet nenne ich im 
folgenden Text Mittenspannung
Feststellen kann ich:
1.  LV Fet Gate High -> Mittenspannung Sinkt -> HV Fet wird Leitend
2.  Strom durch die Primär Induktivität steigt bis soll erreicht
3.  LV Fet Gate Low -> Mittenspannung Steigt Schnell -> HV Fet Drain 
steigt 1us später an
4.  Primär Induktivität Entladen HV Drain Fält -> Mittenspannung fält?! 
Warum ???

5.  HV Fet wird wieder leitend obwohl der LV Fet Sperrt und das 
Schwingen begingt ….

Das sich das Sinken der Spannung am HV Drain auf die Mittenspannung 
überträgt kann ich mir nur durch die Parasitäre Drain Source Kapazität 
des HV Fets erklären und wenn hier das Problem gebraben liegt was tut 
man dagegen?

von Elzaar (Gast)



Lesenswert?

Neue Infos:

Ich habe in die Verbindung zwischen der Primär Wicklung und dem HV Fet 
Drain die Stromzange eingefügt und muss feststellen das der HV, obwohl 
Ugs = 0 ist noch fleißig am Leiten ist.

Fragen die Sich mir stellen:
1. Warum ist der HV so viel Länger leitend als der LV FET, Ugs des HV 
FET ist 0
2. Wo geht der Strom hin? Laut Stromzange (BW 5MHz) fliest der Strom in 
den HV FET rein aber nicht aus dem Source des LV FET raus. In der Mitte 
ist nur noch die Snubber Bat46 und die Startup Schaltung welche ist 
unterbrochen.


Warum die Mittenspannung fällt habe ich jetzt gefunden:
Die Resonanz geht unter 0V und die Diode des HV FET wird leitend, 
einfache Lösung eine weiter ES1J Diode zwischen Trafo und HV Drain.

Es Bleibt aber die Frage warum der HV so viel Länger leitet und wo der 
Strom hinfließt.

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Elzaar schrieb:
> Es Bleibt aber die Frage warum der HV so viel Länger leitet und wo der
> Strom hinfließt.

Ja, das ist seltsam. Es könnte aber auch sein, dass Deine Stromzange 
Mist mißt.
Am drain ist ja nun mal ein beträchtlicher Spannungshub, der durchaus 
kapazitiv einkoppeln könnte.
Vor diesem Hintergrund würde ich den Strom mal am "kalten" Ende der 
Primärwicklung messen, dort wo die pos Betriebsspannung ankommt.

von der schreckliche Sven (Gast)


Lesenswert?

Hallo Elzaar,
Deine Frage könnte auch lauten: Warum schwingt mein Oszillator nur unter 
bestimmten Umständen? Und warum genau auf dieser Frequenz?
Ich gebe es zu, daß ich diesen Oszillator auch nicht verstehe. Aber ein 
Bauteil wurde bis jetzt noch nicht berücksichtigt: Die Platine. Welche 
Ströme gehen da gemeinsame Wege?
Frequenzbestimmend dürfte aber die Resonanz der Primärwicklung sein. 
Irgendwie schafft es die Mosfet-Cascode, diesen Schwingkreis anzustoßen. 
Vielleicht hilft es, den Schwingkreis mittels RC-Glied zu dämpfen?

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

> Elzaar schrieb:
>> Es Bleibt aber die Frage warum der HV so viel Länger leitet und wo der
>> Strom hinfließt.

Das steht vermutlich schon in dem Blog. Da mischt die 
Gate-Drain-Kapazität kräftig mit. Müßte also, wenn nicht über Source 
fließt, über das Gate fließen.

Wenn Du den Vorschlag einbaust:

Autor: der schreckliche Sven (Gast)
> 2.: Gib dem IPD70R900 einen Gate-Vorwiderstand ~20 Ohm, direkt am
Transistor.

Dann solltest Du den vermißten Strom messen können. Ggf. besser zu 
messen, wenn der 1u durch Widerstand und 1u in Serien ersetzt würde.

Und wenn dies auch nicht fruchtet, dann gibt es noch eine weiteren 
unfaßbaren Weg. Eine kapazitive Kopplung des Innenlebens auf die 
Kühlfläche. Wer rechnet mit sowas, dass die internen parasitären 
Kapazitäten zwischen 20..100pF und die Kapazität (vorwiegend 
drainseitig) zum metallischen Gehäuse bei 200pF liegen könnte/n und man 
ausgerechnet diese Variante des gleichen Typs erwischt hat.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.