Forum: HF, Funk und Felder Deutsches Tutorial Antennentechnik


von Hoffnung (Gast)


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Hallo,

ich will mir demnächst ein anständiges SDR kaufen (es läuft wegen 
Preis/Leistung auf ADALM-PLUTO hinaus). Für den Preis und das 
Frequenzspektrum ist das der momentane Hammer. Und senden könnte man 
sogar auch. Aber egal.

Es ist ja so, daß an dem Spruch 10 $ Radio, aber 100 $ Antenne was dran 
ist. Mit meinem 10 € DVB-T-Stick habe ich auch schon "Blut geleckt". Da 
ich in meinem Betonhochhaus aber grottigen Empfang für fast alles habe, 
muß ich es mit den Antennen rausreißen. GNURadio und auch das Pluto 
selber werden schon mächtig Zeit- und Gripsresourcen verbrauchen, so daß 
ich gerne ein solides deutschsprachiges Tutorial suche. Ein 
(verstorbener) Nachbar war Funker und sagte damals immer, kauf die einen 
Rothammel. Damit kommst du durchs Leben.

Ich betrachte mich als elektrotechnisch und physikalisch helles Kerlchen 
(haben die Lehrer seinerzeit in den Noten auch so bekundet). Also 
Bandpässe, magnetic loop usw. sagen mir schon was.

Hat also wer einen guten Tip? Es muß nicht gleich bis ins letzte Quant 
abgehandelt werden, nur darf es keinen Quatsch beinhalten, da bei mir 
einmal falsch gelerntes sehr lange hängen bleibt.

von sumo (Gast)


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Dein verstorbener Nachbar hatte völlig recht...

von RADIOBASTELN (Gast)


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"Kauf die einen Rothammel".

Eine bessere Antwort kann man nicht geben. Rothammels Antennenbuch gibt 
es aber auch im Netz als PDF in unterschiedlichen Auflageversionen. Mein 
Tip: Besorge Dir eine der letzten DDR-Ausgaben, danach wurde die 
Antennenbibel meiner Meinung nach nur noch (von einem neuen Autor) 
kaputtgeschrieben.

von speedport Gast (Gast)


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von W.S. (Gast)


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RADIOBASTELN schrieb:
> danach wurde die
> Antennenbibel meiner Meinung nach nur noch (von einem neuen Autor)
> kaputtgeschrieben.

Ach nö, der Alois Krischke macht das eigentlich sehr gut.
Also: der Rothammel ist auch in neuen Ausgaben wohl das Lesenswerteste, 
was es für den Amateur so gibt. Klar, es gibt auch Bücher der eher 
theoretischen Art, aber das ist eher nix für Amateure.

Und nochwas: Man sollte sich das Buch als richtiges Buch kaufen, also 
in Papierform. Ne PDF am Bildschirm zu lesen, finde ich unschön, man 
will ja nicht alleweil am PC herumhocken - und Ausdrucken ist bäh. Ich 
hab die 12. Auflage und die ist mit 997 Seiten schon 5 cm dick. Versuch 
mal, ne ganze Packung A4 Büropapier ordentlich zu binden...


Hoffnung schrieb:
> Da ich in meinem Betonhochhaus...

Kläre erstmal ab, ob du auf die Dachfläche darfst. Wenn ja, dann bist du 
fein raus, auch wenn du dann Aircell-15 oder was noch gewichtigeres 
durch den Abwasserschacht bis in deine Etage legen mußt.

W.S.

von oszi40 (Gast)


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> Aircell-15 oder was noch gewichtigeres
> durch den Abwasserschacht bis in deine 1. Etage

Naja Kabelgewicht erfordert "ein paar" Schellen unterwegs und Bohrhammer 
für die zugehörigen Löcher bei B450.

von Alexander S. (alex998)


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Hoffnung schrieb:
> ich will mir demnächst ein anständiges SDR kaufen (es läuft wegen
> Preis/Leistung auf ADALM-PLUTO hinaus).

Darfst dir auch gerne mal das RSP1A von SDRPlay anschauen; das Ding 
läuft bei mir und ist ein anständiges Upgrade für Einsteiger mit 
RTL-SDR. Beim Pluto wär ich wegen Software skeptisch; GNURadio und gqrx 
in allen Ehren aber da gibt es durchaus Besseres, zB. CubicSDR.


W.S. schrieb:
> Kläre erstmal ab, ob du auf die Dachfläche darfst. Wenn ja, dann bist du
> fein raus, auch wenn du dann Aircell-15 oder was noch gewichtigeres
> durch den Abwasserschacht bis in deine Etage legen mußt.

Würde das Antennenkabel lieber so kurz wie möglich machen und das Signal 
per Ethernet an den Rechner schicken.

von speedport Gast (Gast)


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RADIOBASTELN schrieb:
> Mein Tip: Besorge Dir eine der letzten DDR-Ausgaben

Lieber nicht.
Klar gibts ein Altmarkt - hatte mal einen von 1964, hoffnungslos 
veraltet. Aber auch ein DDR-Buch mit dem 30J.- H-Kennzeichen ist nur 
noch von historischem Interesse.


W.S. schrieb:
> Man sollte sich das Buch als richtiges Buch kaufen, also in Papierform.

Bist Du DARC-Funktionär oder machst freiwillig Klotzwerbung?

Investierte die 59€ anstatt in ein Buch mit 17x24 cm Format lieber in 
ein  10" Netbook etwa gleicher Größe mit noch gutem Akku und Du bist mit 
dem wesentlich leichteren und vielseitigeren Teil und einer hauchdünnen 
PDF besser dran.

W.S. schrieb:
> Ne PDF am Bildschirm zu lesen, finde ich unschön, man
> will ja nicht alleweil am PC herumhocken - und Ausdrucken ist bäh.

Bildschirm + PC sind Bäh, aber schon allein wegen dem Jahresverbrauch. 
Dafür gibts locker ein schnelles 15" Notebook mit gutem Akku.

Zum Überfliegen tuts eine PDF am Notebook sehr wohl. Ausdrucken tut man 
sich eh nur das aktuelle Bauprojekt. Ob Du jetzt am selben Tisch 
entweder auf den Bildschirm oder auf den Buchklotz starrst, macht 
absolut keinen Unterschied.

Denn der Rothammel ist kein Lesebuch, das man einfach mal mit sich durch 
die Wohnung herumtragen möchte, sondern ein sehr unhandlicher 2,6 kg 
Holzleim-Klotz, den niemand länger freiwillig in der Hand halten will.

von Hoffnung (Gast)


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Mit dem ersten Link zum PDF bin ich wohl erstmal beschäftigt.

Ein Papierbuch habe ich mir schon lange nicht mehr gekauft, sondern wie 
empfohlen ein Tablet. Man kann suchen, hat viele Bücher usw. dabei.
Wobei da im Netz auch eingescannte PDF rumschwirren, die über 100 MB 
haben. Unglaublich; das geht ja gar nicht.

oszi40 schrieb:
>> Aircell-15 oder was noch gewichtigeres
>> durch den Abwasserschacht bis in deine 1. Etage
>
> Naja Kabelgewicht erfordert "ein paar" Schellen unterwegs und Bohrhammer
> für die zugehörigen Löcher bei B450.
Wenn ich da nachfrage, bekomme ich sicherlich den goldenen Apfel von der 
Hausverwaltung eingeführt! Zumal vor ein paar Jahren sogar einige ihre 
fest montierten Sat-Schüsseln von den Balkonen nehmen mußten.

Alexander S. schrieb:
> Würde das Antennenkabel lieber so kurz wie möglich machen und das Signal
> per Ethernet an den Rechner schicken.
So einen Gedanken hatte ich auch schon. Weiß noch nicht wie, evtl. WLAN, 
UDP, mal schauen. Aber erstmal will ich mich in die Grundlagen 
reinarbeiten und später damit dann was "anständiges" basteln.

von Alexander S. (alex998)


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Hoffnung schrieb:
>> Würde das Antennenkabel lieber so kurz wie möglich machen und das Signal
>> per Ethernet an den Rechner schicken.
> So einen Gedanken hatte ich auch schon. Weiß noch nicht wie, evtl. WLAN,

Mein jetziges Setup: RSP1A hängt per USB am Nanopi Neo (China-Raspi), 
auf dem laufen die Treiber und SoapySDRServer; dann gehts per Ethernet 
auf den Desktoprechner, dort wird das Ganze von Soapy auf CubicSDR 
umgesetzt.

Pro MHz an Bandbreite kannst du mit etwa 32Mbit/s Datendurchsatz auf dem 
Netz rechnen; für sinnvolle Anwendungen mit 2-6 MHz bräuchtest du also 
schon ziemlich schnelles WLAN. Mit Fast-Ethernet sind nur 2MHz drin, 
deswegen bin ich grad dabei Gigabit zum Dachboden hochzuziehen. Wenns 
geht speis ich das Ganze per PoE, dann brauch ich nur noch ein Kabel.


> Aber erstmal will ich mich in die Grundlagen
> reinarbeiten und später damit dann was "anständiges" basteln.

Probieren geht über Studieren...

von Test (Gast)


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Hoffnung schrieb:
> Für den Preis und das
> Frequenzspektrum ist das der momentane Hammer.

Zwar toll aber auch gleichzeitig das Problem.

Hoffnung schrieb:
> Mit meinem 10 € DVB-T-Stick habe ich auch schon "Blut geleckt". Da
> ich in meinem Betonhochhaus aber grottigen Empfang für fast alles habe,
> muß ich es mit den Antennen rausreißen.

Als erstes würde ich mal ein paar Filter für die interessanten 
Frequenzbänder bauen. Diese Breitbandigkeit stopft dir den ganzen 
Empfänger zu. DVB-T-Sticks haben einen erbärmlichen Dynamikumfang. Und 
dann haben die meisten Nutzer noch einen WLAN Stick daneben stecken. 
Dann stopft das starke Signal des WLAN  DECT  UKW / LTE dir den 
Empfänger zu. Wie wenn du neben einem Borhammer versuchst das Geflüstere 
deines Nachbarn zu erlauschen. Darum Großsignalfestigkeit verbessern.

Auch bei Antennen - bau dir schmalbandige Antennen für deine Applikation 
zugeschnitten (ADSB oder was auch immer du empfangen willst). Das sperrt 
schon mal von Antennenseite unerwünschte Störer zumindest ein bisschen 
aus.

Und vor allem kauf dir gescheite Kabel. Mit einer kleinen Richtantenne 
(Yagi) holst du dir vielleicht 12dB aus dem Signal raus. Wenn du ein 
billiges RG178 oder RG196 Kabel nimmst, dann hast du schon nach 10m 
Kabel 12 db Dämpfung (ADS-B Empfang). Dann ist der gesamte Gewinn der 
Antenne im Kabel verpufft. Und ja gute Kabel kosten viel viel mehr Geld 
als dir recht ist. 
https://www.darc.de/fileadmin/filemounts/referate/ajw/Onlinelehrgang/a10/diagramm_kabel.gif

Versuch dich mit einem LNA ganz nah an der Antenne. Schau was du da 
rausholen kannst.

von IhmSeinFreund (Gast)


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Was macht eigentlich mehr Sinn: Sich an mehreren Fronten abplagen 
(Antenne, Filter und Verstärker) oder z.B. etwas mehr in nur ein Feld 
zu stecken? Wenn Letzteres, wäre die Antenne der primäre Ansatzpunkt? 
Natürlich nur bei einer Frequenz.
Es gibt ja für 433 MHz für kleines Geld fertige noch kleinere Chips. 
Lötet man die dann einfach zwischen 2 Buchsen? Und taugt das was? Meine 
lieben Nachbarn (und ich) habe mittlerweile knapp 10 Sensoren online 
(Temperatur, Feuchtigkeit, Luftdruck und ein Reifendrucksensor...). Mit 
rtl_433 wollte ich mir das zunutze machen, aber ohne viel Geld. Ein ganz 
billiger SDR-Stick ist da leider so nicht ausreichend. Zumal ich mir 
dann 2 Batterieempfänger sparen könnte und auch neuere Sensoren nutzen 
könnte (vielleicht kann ich einen eingemotteten Temperatursensor ja 
wieder nutzen; wegen Empfängertod mitgestorben). Die Idee finde ich 
ausbaufähig.

von Frequenznutzer (Gast)


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[Leichenschänder, bist Du zu faul, einen eigenen 433-Thread zu eröffnen 
oder wieso kaperst Du eine fremde Leiche, die dazu auch nichts mit 
Deinem 433-Thema zu tun hat?]

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