Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltnetzteil 5V / 10A mit 3A Brückengleichrichter?


von Tillmann B. (x_tille_x)



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Guten Tag,

ich hab hier ein China Schaltnetzteil, beworben mit 5V / 10A. Allerdings 
bricht die Spannung schon bei etwas mehr als 2A auf 4,4V ein so dass es 
für meinen Bedarf ungeeignet ist. Hab das Gerät geöffnet um zu erfahren 
womit ich es zu tun habe. Dazu muss ich sagen dass ich Laien 
Elektroniker bin. Ich kenn mich ein wenig aus, weiß in etwa welche 
Bauteile in ein Schaltnetzteil gehören, aber bei der Dimensionierung 
hört es auf.

Auf der Primärseite gibt es nebst Sicherung und Spule einen 
Brückengleichrichter, laut Beschriftung ein KBP307. Dieser schafft per 
Datenblatt 3A Continuous Current. Anschließend folgt ein K10A60D, 
welcher laut Datenblatt bis zu 10A Continuous Current liefern kann.

Können diese beworbenen 10A überhaupt realistisch sein wenn der 
Brückengleichrichter KPB307 auf 3A spezifiziert ist? Macht für mich 
keinen Sinn. Können doch dann nur maximal 3A sein, aber wie oben gesagt 
Laie.
Falls das mit dem 3A Brückengleichrichter doch Sinn macht und nicht der 
Grund für die schlechte Leistung ist, was kommt dann sonst noch in 
Betracht?

Danke und Grüße

PS: Weil wir alle Bilder mögen noch ein paar Aufnahmen. Falls ich 
irgendwelche Beschreibungen ablesen soll einfach Nachfragen.

: Verschoben durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Tillmann B. schrieb:
> Können diese beworbenen 10A überhaupt realistisch sein wenn der
> Brückengleichrichter KPB307 auf 3A spezifiziert ist?

Ja, natürlich, dort sind ja 230V~, da sind 50W schon mit 0.25A zu 
erreichen.

Warum fehlt denn der Snubber R4 ?

von Horst (Gast)


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Tillmann B. schrieb:
> Können diese beworbenen 10A überhaupt realistisch sein wenn der
> Brückengleichrichter KPB307 auf 3A spezifiziert ist?

Ja, Du hast Recht, der ist absolut übertrieben.
Bei 100% Wirkungsgrad sollten 220mA reichen.
Sorry, aber bei so wenig Wissen über die Funktion von Schaltnetzteilen 
bezweifel ich, daß Du da Fehler findest.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Tillmann B. schrieb:
> Können diese beworbenen 10A überhaupt realistisch sein wenn der
> Brückengleichrichter KPB307 auf 3A spezifiziert ist?

Natürlich. Eingangsseitig liegt da Netzspannung an, d.h. der 
Brückengleichrichter genügt für knapp 700 Watt Leistung.

Dein Netzteil gibt ausgangsseitig aber gerade mal 50 Watt Leistung ab.

Du siehst: Der Gleichrichter reicht dicke.

von Thomas L. (ics1702)


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Auf der Primärseite ist der Strom viel kleiner. 3A für den Gleichrichter 
ist da schon viel, die Sicherung auf der Primärseite wird auch keine 10A 
haben.

von Harlekin (Gast)


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Bei einem primär getakteten Schaltregler gibt es zwei Gleichrichter. 
Primärseitig fliesst ein kleinerer Strom als auf der Ausgangsseite.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fa/Schaltnetzteil.svg/660px-Schaltnetzteil.svg.png

Beschreibung: https://de.wikipedia.org/wiki/Schaltnetzteil

von oszi40 (Gast)


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Tillmann B. schrieb:
> Können diese beworbenen 10A überhaupt realistisch sein

In China gibt es recht viele Optimisten (siehe auch Fake-Transitoren). 
Meanwell könnte man nehmen. 
z.B.https://www.pollin.de/p/schaltnetzteil-meanwell-rs-50-5-5-v-10-a-351481

von Tillmann B. (x_tille_x)


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Hi,

ein LRS-50-5 ist schon bestellt. Hätte nur gern gewusst was mit dem 
China Netzteil nicht in Ordnung ist.

Aber wie Horst schrieb, ich selbst kann den Fehler wohl nicht finden und 
selbst wenn, könnte ich diesen vermutlich auch nicht richten.

Viele Grüße

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Warum fehlt denn der Snubber R4 ?
Damit der Schalttransistor nicht so lange hält.

von Karl (Gast)


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Tillmann B. schrieb:
> Hätte nur gern gewusst was mit dem
> China Netzteil nicht in Ordnung ist.

Es ist aus China.

Hab auch zwei Teile hier liegen, mal irgendwo mitgekommen. Die schalten 
bei halben Nennstrom ab, mal mehr, mal weniger. Wahrscheinlich sind die 
primärseitigen Ladeelkos schrott, so dass die Zwischenkreisspannung bei 
Belastung zusammenbricht.

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