Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Nochmal Plasmalautsprecher.


von Patrick M. (pattex66)


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Hallo miteinander,

beim stöbern fand ich auf Amazon diesen Bausatz eines 
Plasmalautsprechers:

https://www.amazon.de/DIY-Lautsprecher-Wireless-Transmission-Spielzeug/dp/B071DV9PZL

Kann mir mal jemand erklären die die Schaltung funktioniert? Ich rätsel 
noch warum die Sekudärwicklung der Teslaspule an der Basis von Q2 hängt. 
Wie soll das gehen?
Bei Youtube gibts auch ne Reihe von Videos wo das Ding läuft.

VG Patrick

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Ich wüsste auch mal gerne, was die LED1 im Hochspannungszweig zu suchen 
hat. Und warum ist der Audio EIngang mit dem Ausgang der 
Transistorschaltung verbunden?

Der ganze Schaltplan ist total wirr, bist du sicher, dass er korrekt 
ist?

von Patrick M. (pattex66)


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nöö, bin ich nicht. Steht nur so auf der Amazon-Seite.
Hier baut es jemand zusammen und da ist der gleiche Zettel dabei.

https://www.youtube.com/watch?v=Rwio_uGcFqI

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Aus dem gif ersichtlich, dass dies die Feedback-Wicklung sein müßte.

http://www.plasmatweeter.de/plasma.htm
http://www.plasmatweeter.de/images/diy/mytweeter/Plasma_RF_new.GIF

Auf dieser Seite ist erklärt, wie beim Colpitskondensator Kondensatoren 
verschwinden.
http://www.elektronik-labor.de/Labortagebuch/Tagebuch0516.html#os2
Hier ist es ein etwas anderer Schwingschaltungstyp. Aber für diesen 
kenne ich keine Seite, die das ähnlich erklärt.

von Patrick M. (pattex66)


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Wenn das die Feedbackwicklung sein soll wieso hat die dann 350 
Windungen?

Am ehesten kommt wohl diese Schaltung an das obige heran. Die 
Beschreibung ist auch logisch. Nicht lachen über den Clows der´s 
erklärt.:-)

https://www.heise.de/make/projekte/Ungefaehrliche-Mini-Teslaspule-von-der-Maker-Faire-2013-2119974.html

Dieser Vorgang wird dann mit dem Eingangssignal moduliert, so zumindest 
meine Erklärung.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

die Erklärung im Link taugt nichts.

In diesem Link dürfte es besser erklärt sein:
http://www.sgoc.de/minicoil_de.html

Nur die Wirkung der Dioden wurde falsch erklärt.

"Dieser schaltet durch und es fließt Strom durch die Primärspule. Es 
baut sich ein Magnetfeld auf, das wiederum einen Strom in der 
Sekundärspule induziert. Am unteren Ende der Sekundärspule baut sich 
eine negative Spannung auf. Sobald diese die Vorwärtsspannung der Dioden 
D2+D3 übersteigt, wird die Basis auf den negativen Pol der Batterie 
durchgeschaltet und der Transistor sperrt wieder."

Dies dürfte so stimmen, außer daß der Transistor bereits sperrt, wenn 
seine Ube-Spannung deutlich unter 0,7 V gedrückt wird, da das untere 
Ende der Sekundärspule immer negativer wird. Die in Sperrichtung 
geschalteten Dioden begrenzen diese negative Spannung an der Basis auf 
einen ungefährlichen Wert, sonst würde der Transistor ab -5V Ube 
durchbrechen und evtl defekt werden.

In der Sekundärspule baut sich gleichsinnig mit der Primärspule Spannung 
auf, die kapazitiv an die Umgebung gekoppelt ist. Die lange eng 
gewickelte Sekundärspule hat nicht nur Induktivität, sondern 
nennenswerte Kapazität, die sie zu einem Resonanzkreis werden läßt. 
Somit steuert die Resonanzfrequenz direkt die Basis des Transistors.

Bei einer echten Teslaspule erfolgt die Anregung primär durch eine 
Funkenstrecke, die einen Schwingkreis aus Kondensator und Primärspule 
schleißt. Dies ist hier nicht der Fall.

MfG

von Dieter (Gast)


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Das gif-Bild übertragen weist darauf hin, dass es sich um eine Windung 
aus der 350 Windungsspule handelt.  Am Anschluss haengt noch etwas mit 
einer weiteren kleinen Schaltung, die hier fehlt.

von Patrick M. (pattex66)


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Da fehlt nichts. Das ist das offende Ende der Teslaspule an der das 
"Plasma" auftritt.

Ich habe mir jetzt mal ein Paar solcher Teile geordert und eins bereits 
aufgebaut. Nach 10 min war es erledigt und siehe da, es ging auch 
sofort.
Der Bausatz war komplett und der Aufbau einfach. Zunächst sei gesagt, 
dass die Einspeisung von Musik ohne Hochpass nichts bringt. Das klingt 
grauenhaft. Durch die Vibration der Flamme im Takt der tiefen Töne 
wackelt der Draht mit der Flamme und es verzerrt sehr stark. Wenn man 
alles jedoch ab 4kHz betreibt kingt es sogar richtig gut. Frei stehend 
ist der Schalldruck der Drahtspitze natürlich eher lau. Gebündelt mit 
einem Horn vorn dran hatte ich bei 2 Volt Signalspannung über 90dB und 
4kHz Sinus.
Die Resonanzfrequenz der Spule ohne Modulation beträgt 4,3MHz und ist 
schöner Sinus. Ich habe es mit einer kleinen Spule von 50 µH am 
Oszieingang gemessen. So etwa 20 cm neben der Teslaspule fängt die 
Testspule genug Energie ein um das Signal zu messen.
DEas einzige was jetzt noch stört ist ein leichtes Rascheln der 
Büschelentladung. Versuche ergaben, dass durch eine richtige Spitze die 
Geräusche fast gegen null gehen. Leider schaft aber die Schaltung nicht 
genug Strom an einer richtigen, gedrehten Spitze die Flamme zu zünden. 
Scheinbar geht zu viel Energie verloren das Volumen der Spitze zu laden.

Ich werde morgen mal etwas mehr Spannung nehmen. Laut Datenblatt können 
die Trasis auch deutlich mehr als 12 V.

VG Patrick

von Patrick M. (pattex66)


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Nach einigen Test´s mit der reinen Plasmaspulenversion habe ich mich 
doch wieder der ursprünglichen Version nach U. Haumann zugewandt.

Irgendwie ist das Plasma dort stabiler und rauscht nicht so wie die 
Büschelentladung am Ende der Plasmaspule.
Leider zeigt aber die Treiberschaltung einen frequenzabhängigen Verlauf 
und zu hohen Frequenzen hin verzerrt sie massiv.
Anbei die originale Schaltung nach der ich es aufgebaut habe. Das Plasma 
zündet sofort und es wird auch ein Ton wiedergegeben.
In meiner SPICE Simulation zeigt sich, dass da irgendwas nicht stimmt.
Ist mein Simulationsaufbau falsch oder kann jemand auf Anhieb 
irgendeinen Fehler entdecken?
Wenn ich in der Simulation den Wert von R3 von 3,9 Meg auf 1 k ändere 
geht die Treiberschaltung auch ohne Verzerrung bis 20kHz.
Allerdings liegen dann an der Basis  von Q1 135V an, was vermutlich 
dessen Tod bedeutet.

VG Patrick

von Klaus R. (klara)


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Patrick M. schrieb:
> Ist mein Simulationsaufbau falsch oder kann jemand auf Anhieb
> irgendeinen Fehler entdecken?

Es fehlt das Model des BF869.
mfg Klaus

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von Patrick M. (pattex66)


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Bei mir ist er drin. Ich habe diese Modelldatei:

http://ltwiki.org/index.php5?title=Standard.bjt

VG Patrick

: Bearbeitet durch User
von Patrick M. (pattex66)


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Was hat eigentlich so eine Pentode wie die EL519 an G2 für einen 
Innenwiderstand den ich als Last in die Simulation entragen kann?
Ich habe jetzt mal 1 Meg genommen und hoffe ich liege da nicht um Welten 
daneben.
Außerdem würde mich interessieren, in wieweit Spice Simulationen 
zuverlässig sind. Wird da auch eine ggf. Schwingneigung simuliert? Merkt 
das Programm auch wenn das Bauteil in Wirklichkeit außerhalb seiner 
Maximalwert betrieben wird und macht es "kaputt"? Kennt das Programm die 
Kennlinien der Halbleiter und sagt mir wann es übersteuert?

Hintergrund dieser Frage ist eine gravierende Abweichung der 
Wirklichkeit von der Simulation. In der Simu geht es tadellos mit 1 Volt 
Input, in echt übersteuert der Eingang bereits bei 0,2V. Die Schaltung 
ist korrekt aufgebaut, sonst ginge es ja nicht bei kleinen Pegeln.

VG Patrick

: Bearbeitet durch User
von Patrick M. (pattex66)


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Hallo zusammen,

selbst auf die Gefahr hin Selbstgespräche zu führen möchte ich die Frage 
in die Runde werfen ob jemand eine Idee hat wie ich die 
Rückkopplungselektrode simulieren kann. Es ist ja quasi ein Kondensator, 
eine 3/4 Windung 10mm breites Cu-Blech um den Ausgang der Spule.
Wenn ich nun einen Kondensator im pF Bereich in der Simulation verwende 
liegt dieser ja in Reihe mit den 10nF und somit wirken die 10nF ja kaum 
noch (Reihenschaltung von C´s). Da aber die 10nF in Verbindung mit der 
Luftpule die Resonanzfrequenz bestimmen brauche ich dessen Wert schon 
zur Berechnung.
Für Vorschläge wäre ich sehr dankbar.

VG Patrick

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