Hallo zusammen, ich besitze einen Dual Verstärker (90er Jahre) bei dem ich Ruhestrom überprüfen möchte. Der Grund für die Überprüfung liegt darin, weil die Elkos in diesem Gerät ersetzt wurden; diese waren teilweise ausgelaufen. Leider kann ich nicht den Wert des benötigten Ruhestromes ausfindig machen. Finde dazu leider keine Informationen im Internet. Möglicherweise besitzt jemand das Service Manual zu dem Gerät und kann mir den Wert nennen? Falls nicht, kennt jemand vielleicht eine andere Möglichkeit den Strom ohne die Herstellerangabe einzustellen?
Wenn du die Endtransistoren nicht ersetzt hast, dann brauchst du da auch nichts einstellen.
danke für die Info! Kennst du eine Möglichkeit wie ich überprüfen könnte, ob die Einstellung noch passt? Würde gerne sicher gehen...
Häufig haben solche Verstärker im Emitterzweig der Endstufen Wiederstände. Die Spannung über diesen Wiederständen zusammen mit dem Wert geben dir Aufschluss über den Ruhestrom. Das entsprechende Stellpoti ist dann irgendwo in der Treiberstufe der Endstufe zu finden. Achtung, nie die Lautsprecher angeschlossen lassen wenn du Einstellungen machst. Höchstens eine Kunstlast. Die Stromhöhe ist abhängig vom Design. Ist es ein Class A Verstärker, fließt immer der Halbe Maximalstrom. deshalb heizen die Class A auch deine Wohnung :-) ist es Class AB oder Class B sind meistens wenige mA ausreichend.
Faustregel für Class B sind so etwa 15-25mA. Mehr führt zur unnötigen Erwärmung der Endstufen, weniger zu Übernahmeverzerrungen. Ein neuer Abgleich des Ruhestromes ist dann unnötig, wenn du keine Halbleiter in der Endstufe gewechselt hast, nicht an irgendwelchen Potis gedreht hast und der Verstärker weder zu warm in Ruhe wird und bei sehr leisen Signalen auch nicht verzerrt.
danke für die Infos! Ich fand zwei Zemetwiderstände, an denen die beiden Emitter des PNP und NPN Trans. liegen. Der Widerstand beträgt 2 x 0,27Ohm. Weiterhin fand ich zwei Trimmer ca. 5cm von den Widerständen entfernt. Habe mich ich auch mal hinsichtlich der "Übernahmeverzerrung" schlau gemacht und das Ausgangssignal (bei 8 Ohm Last, 1kHz Input, leicht aufgedreht) mit dem Oszi kontrolliert. Hier fiel auf, dass links ein (sehr) kleiner Knick im Nulldurchgang sichtbar war und rechts nicht. Der Strom links (Amp zu, keine Last) betrug ca. 27 mA und rechts ziemlich genau 30 mA. Habe dann links ebenfalls auf 30mA erhöht und das Ganze nochmal mit dem Oszi kontrolliert. Knick ist nun links auch verschwunden! Die Endstufe wird in etwa so warm wie meine Hand oder aber ein bisschen mehr. Ich bin zwar nun etwas höher als Matthias schrieb, bewege mich jedoch nahe in der genannten Größenordnung. Ich denke die Einstellung wird passen, da der Ausgang sauber aussieht. Durch die Hinweise konnte ich mir das ganze gut erarbeiten; dafür vielen Dank :) Ich vermute, dass ich beim Elkotausch an den Trimmer gekommen bin :-/
sounso schrieb: > Die Stromhöhe ist abhängig vom Design. Ist es ein Class A Verstärker, > fließt immer der Halbe Maximalstrom. Es fliest im A-Betrieb sogar der volle Strom. Wirkungsgrad der Endstufe ist theoretisch maximal 25% Matthias S. schrieb: > Faustregel für Class B sind so etwa 15-25mA. Ist sehr wenig. Bei AB Betrieb stelle ich immer so 40-50mA pro Endstufenpäärchen ein. Class B gibt es eigentlich nur theoretisch. Das ist genau der Übergang zwischen Class C und Class AB, also da wo gerade noch keinen Ruhestrom anfängt zu fließen. Und zwar belaste ich die Endstufe vorher mit Vollaussteuerung ein paar Minuten, damit sie warm wird,um danach den Ruhestrom einzustellen. Die Endstufe soll ja bei Zimmerlautstärke fast im Clas A Betrieb laufen. Den Ruhestrom kann man prima als Spannungsabfall an den Emitterwiderständen messen. Der genaue Wert ist ziemlich unkritisch. Er darf nur nicht so hoch werden, das die Endstufe thermisch davon läuft. Ralph Berres
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