Hallo Zusammen, mein Chef will mich loswerden. Die starke soziale Kontrolle in der Firma hält das Ganze einigermaßen in Grenzen z.B. vor großer Öffentlichkeit erniedrigt er mich nicht usw. Es ist wirklich an der Grenze des Erträglichen, aber da ich Berufsanfänger bin und mein letztes Arbeitverhältnis nur 2 Jahren dauerte, entschloss ich mich auch hier 2 Jahren durchzuhalten (das heißt, noch ein Jahr). Es ist offensichtlich, dass seine Abneigung so groß ist, dass es ihm nicht reichen wird mich draußen zu wissen, sondern er wird aktiv versuchen mir das schlechtmöglichste Zeugnis zu geben. Im Halbjahresgespräch war er ziemlich positiv, aber was die eigentliche Bewertung angeht, die in die Personalakte ging, so war diese unterirdisch, besonders wenn man sie in Zeugnissprache interpretiert. Meine Frage ist: ist die Bewertung in der Zeugnissprache zu verstehen und ist es eine gute Idee zu verhandeln und meine Leistung zu verteidigen? Ich fürchte, wenn ich erst bei der Kündigung etwas entgegensetzen will, dann wird es zu spät sein. Bis dahin wird es ja 5x in der Personalakte stehen, dass er „sich bemüht“, dass er „ordentlich arbeitet“ und ähnliche Karrierekiller. Gruß Simon
Simon schrieb: > „ordentlich arbeitet“ Ich bin naiv und gestehe, dass ich habe keine Ahnung habe: „ordentlich arbeitet“ - wieso ist das etwas schlechtes? Mir fällt spontan nicht ein, wie ich das ins negative wenden kann?
Wenn das als einziges Positivum dasteht, wie bei mir, und das im Zeugnis, ist das schon negativ.
Simon schrieb: > Wenn das als einziges Positivum dasteht, wie bei mir, und das im > Zeugnis, ist das schon negativ. Schon den Gewerkschaftsbeitritt hinter dir?
Zusätzlich zur Gewerkschaft empfehle ich eine Rechtschutzversicherung, welche auch Arbeitsrecht beinhaltet (persönlich habe ich die Advocard und kann die empfehlen: da kann man bei juristischen Fragen auch mal kurz anrufen; ist bei anderen Versicherern wahrscheinlich ähnlich). Zusätzlich empfehle ich das Buch „Rausfliegen mit Erfolg“.
Gab es denn zwischen Ende der Probezeit und erstem halben Jahr einen Grund? Falls ja, ist daran vielleicht was möglich?
Ich bin nicht in der Gewerkschaft, ich dachte, ich würde notfalls andere hochrangige Kollegen, an denen ich berichtet habe, als "Zeugen" heranziehen. Aber wie gesagt, wenn mein eigener Manager weiterhin pro 6 Monate eine solche Lästerschrift über mich ausstellt, dann mag es wohl nicht mehr helfen.
Achim S. schrieb: > zwischen Ende der Probezeit und erstem halben Jahr einen > Grund? Wie meinst Du das, was für ein "Grund"?
Manche Vorgesetzte werden von deren Vorgesetzten und/oder HR dazu angehalten, bei der Bewertung der Teammitglieder eine Normalverteilung (Gaussche Glockenkurve) herzustellen. Als Frischling bekommt man da in der Regel die Arschkarte. Erst nach etwas Zeit, wenn man sich bewährt hat und wenn neue Frischlinge dazukommen, wird man besser bewertet und kommt ins Mittelmaß. Ist ein Scheiss System.
Erste Stelle nur zwei Jahre, zweite auch, da interessiert das Zeugnis auch niemanden mehr.
Stephen schrieb: > Erste Stelle nur zwei Jahre, zweite auch, da interessiert das > Zeugnis auch niemanden mehr. Quatsch mit Soße.
Simon schrieb: > Wie meinst Du das, was für ein "Grund"? Wenn ihm Deine Nase nicht passt, hätte er Dich in der Probezeit rausgeworfen. Bei 3 oder 6 Monaten (geraten) ist das nicht lange her.
Ich würde mir um das Arbeitszeugnis keine Sorgen machen. Wenn es nicht gut ist dann schreibt man sich das halt selber um. Deshalb dem Chef in den Arsch zu kriechen lohnt nicht...
Wenn das Zeugnis später deinen Vorstellungen nicht entspricht, dann ab zum Anwalt. Arbeitsrechtsschutzversicherung vorher abschließen.
Anwalt? So lange schreiben lassen bis es einem gefällt. Nachteil: Der neue AG ruft sowieso bei der HR an. @TE_: Die Bewertung deines Chefs ist maßgeblich für eine eventuelle Lohnerhöhung. Im übrigen bist du nach 2 Jahren BE kein Anfänger mehr.
Michael X. schrieb: > Der neue AG ruft sowieso bei der HR an. Telefonische Aussagen zu ehemaligen Mitarbeitern? Das ist gegen jegliche Datenschutzbestimmungen! Da kann der HR Mitarbeiter sich gleich selbst die Kündigung schreiben!
Der Andere schrieb: >> Der neue AG ruft sowieso bei der HR an. > > Telefonische Aussagen zu ehemaligen Mitarbeitern? > Das ist gegen jegliche Datenschutzbestimmungen! Da kann der HR > Mitarbeiter sich gleich selbst die Kündigung schreiben das passiert auf nicht-offiziellen Kanälen. Ich wurde auch schon 2x gefragt, ob ich einen Bewerber kennen würde. Ob man ihn zum Gespräch überhaupt einladen sollte und ob die Person was können würde. Hätte ich das mal seingelassen. Denn aufgrund meiner Empfehlung leiden jetzt eine ganze Reihe Unschuldiger, da sich der Typ als A-Loch, verlogen und karrieregeil herausgestellt hat. Ich habe mit ihm vorher 2 Jahre gut zusammengearbeitet im Studium. Tja, so täuscht man sich in den Menschen. Inzwischen mache ich lieber gar keine Aussagen oder sage, dass ich es nicht genau beurteilen kann. So wie letztens meinem GF gegenüber, als es erneut um einen Bewerber ging, den ich vielleicht kennen könnte....
Ja Hans, so ähnlich ist mir das auch passiert. Ich spreche mich bei solchen Dingen auch nicht mehr aus, zu viel Schadenspotential das man Null in der Hand hat
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