Forum: Offtopic Diesel Generator in China kaufen?


von H. C. (sunshine)


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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem 15-20kW Dieselgenerator. So wie ich es 
sehe, lassen viele deutsche und österreichische Hersteller in China 
produzieren.

Mir ist da die Seite http://bobigpower.com/ aufgefallen. Der Verkäufer 
ist über Alibaba auch als Händler registriert. Der Preisunterschied wäre 
wirklich erheblich, bei der gleichen Ware.

Hat wer von euch Erfahrungen mit direkten Bestellungen in China?

: Bearbeitet durch User
von Kilo K. (kilo81)


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Naja, wenn das Ding beim Zoll landen sollte,
dann ist der Preisunterschied nicht mehr so erheblich!

hast du mal einen direkten Link zum Artikel?

von Michael B. (laberkopp)


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H. C. schrieb:
> Hat wer von euch Erfahrungen mit direkten Bestellungen in China?

Das Problem ist nicht die Lieferung, wenn der Zoll mangels CE nicht 
reingrätscht,
das Problem ist die Qualität der von aussen schick aussehenden Teile:

http://www.kondensatorschaden.de/2014/08/14/notstromaggregat-aus-chinesien/

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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H. C. schrieb:

> Hat wer von euch Erfahrungen mit direkten Bestellungen in China?

Mache dich vorher schlau wie du hinterher deine Forderungen durchsetzt.

<10 € sind vielleicht verschmerzlich - wo ist deine Schmerzgrenze?

Zoll und Einfuhrsteuern kann man rechnen. Das ist öffentlich.
Das zivilrechtliche ist aufwendiger:
Wie sind die Incoterms ausgestaltet, wenn sie denn überhaupt gelten?
Wo findet die Übergabe statt? Wer haftet wie und zahlt für welche 
Leistungen?
Wie macht der Chinese den SAT (site application test)?

Aussenhandel ist nicht nur ein Lehrberuf, man kann das sogar studieren.

von Gtx F. (gtx-freak)


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Auch wenn es nicht auf die Frage "Erfahrungen mit direkten Bestellungen 
in China" zielt, hier meine Erfahrung mit mehreren ~10kw BILLIG dieseln 
aus China.
kurzum: kannste knicken! Billig hält nichts, taugt nichts, Ersatzteil zu 
bekommen sind genau so eine plage wie die Qualität der Teile.
Man braucht das Gerät ja zum arbeiten und nicht um dadran zu arbeiten.

Kauf dir irgendwas gebrauchtes an Markenware. Selbst wenn es ein 30 
Jahre alter Perkins ist, hält der länger und du bekommst echt an jeder 
ecke bei jedem Dorfschmied die Ersatzteile.

Hatte neulich gerade das Vergnügen bei einem 3 Zylinder 50PS. Nach 8000 
Stunden und vermutlich die letzten 500 Stunden mit zu wenig öl war die 
Kurbelwelle hin. Ich hatte das Aggregat schon zum Schrott gestellt als 
ich gesehen habe das eine neue KW auf dem freien Aftersalse nur 600€ 
kostet und beim Landmaschinenhändler  60km weiter sogar auf Lager war. 
'lach'
Kiste nun doch repariert und alles gut, macht bestimmt nochmal 8000h auf 
die Uhr.

Versuch die Aktion mal mit 'nem Chinesen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Diesel Generator in China kaufen?
Wenns Dir reicht, wenn die Mühle von morgens bis mittags durchhält ohne 
mit kapitalem Motorschaden zu verrecken, kannst Du das gerne tun.

Wer (sowas) billig kauft, kauft zweimal!

von H. C. (sunshine)


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Klar versteh ich alles. Ist ja auch ein erhebliches Risiko!

Als konkretes Produkt meine ich diesen hier:
https://german.alibaba.com/product-detail/high-quality-12kva-10kw-brushless-diesel-generator-prices-60612552389.html?spm=a2700.7787047.0.0.XgiqD9

Sie schreiben von diesen Standards:
GB/T2820, ISO8528, IEC34, CE, EPA Tier4 standard, GB755, BS 5000, VDE 
0530, NEMA MG1-22, IEC34.

Und ich weiß, dass deutsche Handler genau diesen (auch in China 
bestellt) verkaufen. Somit sehe ich hier aktuell den Mehrwert nicht, 
wenn ich hier bestelle. Außerdem muss ich auch hier ein paar Wochen 
warten, bis ich ihn bekomme.

von Gtx F. (gtx-freak)


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H. C. schrieb:
> Sie schreiben von diesen Standards:
> GB/T2820, ISO8528, IEC34, CE, EPA Tier4 standard, GB755, BS 5000, VDE
> 0530, NEMA MG1-22, IEC34.

Es wird sogar 2 mal die gleiche Norm erfüllt, doppelt hält besser!

Also, wenn das Ding genau so gut wäre wie ein andere Gerät, warum sollte 
der Hersteller /Händler das dann billiger verkaufen? Weil er ein so 
groszügiger Mensch ist?

Und nun zum Importeur. Natürlich schlägt der etwas drauf. Ihm kostet der 
Import Zeit...für die Bestellung, Kommunikation, Abwicklung, Lagerung, 
Transport, Zollbearbeitung, Lagerung beim Zoll, Kapitalvorstreckung, 
Risikoabdeckung, Gewährleistung... und das entscheidende: Er macht das 
nicht auf Freimut, sondern um davon zu leben, ER VERDIENT DAMIT GELD!

Der Mehrwert für Dich?
Deutscher Händler = Deutsche Gesetzte gültig, Erfüllungsort Deutschland. 
Da hast Du zumindest mal das Anrecht auf Gewährleistung und klar 
verankerte Rahmenbedinungen.

Chinaman.. Kaputt.. Ja und nun? selbst wenn der Chinese das reparieren 
würde, Du musst Ihm das Ding erstmal zuschicken..nach China.. auf Deine 
Kosten. einen 1000kg Stromerzeuge - da kostet der selbst organisierte 
Versand doch schon wieder mehr als der Klumpen neu kostet.

Merkst selbst - oder?

: Bearbeitet durch User
von H. C. (sunshine)


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Aber den Motor, den sie dort angeben ist ja auch ein Perkins.

Ist das dann der gleiche, der mir auch von einem deutschen Händler 
verkauft wird?

Das mit der Garantie ist klar, aber ich geh ja eigenlicht davon aus, 
dass er nicht innerhalb der ersten zwei Jahre kaputt wird. Ach ja und 
wenn ich daran denke mit welchen Geräten usw. aus China ich tagtäglich 
zu tun habe, so kann man ja auch nicht behaupten, dass alles aus China 
sofort auseinanderfällt?!

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Dann bestell ihn und berichte hier mal.

von Stephan S. (outsider)


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Bin auf den Bericht gespannt. Kannst Glück haben, aber auch Pech. Ich 
habe ein Jahr in China in ner deutschen Firma gearbeitet, da haben die 
Chinesen immer gejammert wenn ich deutsche Ersatzteile bestellt habe. 
Vakuumpumpe und Kompressoren zum Beispiel. Das hat immer etwa das 5- bis 
10-fache gekostet von deutschen Firmen. Manchmal haben sie dann doch 
chinesisches Zeug abgeschleppt. Beim Kompressor lief von Anfang an Öl 
aus, die Vakuumpumpe hat von Anfang an geraucht und gestunken und war 
nach weniger als her Woche Betrieb hinüber. Billiger war das dann auch 
nicht...

Manchmal denkt man auch dass man komplett identische Geräte bekommt und 
in Wirklichkeit ist doch was völlig anderes drin von minderster 
Qualität.

In Guangzhou ist immer die Canton Fair, da gibt es ganze Messehallen mit 
Stromgeneratoren, Wasserpumpen mit Verbrennen und Kompressoren aller 
Art. Da fragt man sich wer den billligscheiß kauft. Dort kosten so 
kleine Benzingeneratoren wie man sie hier aus dem Baumarkt für 150 Euro 
kennt für 30 Euro. Klingt unglaublich zunächst, aber Mindestabnahme ein 
Container. Und da passen echt viele rein... Und wenn man dann weiter 
denkt kommen noch Transport, Zoll, Gewinn, Mehrwertsteuer, Rücklagen für 
Gewährleistung, Werbung, Gewinn, Zertifizierungen und TÜV Prüfungen, ... 
dazu.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Aber den Motor, den sie dort angeben ist ja auch ein Perkins
Das steht vielleicht drauf. Was wirklich drin ist kann man nach ein paar 
Betriebsstunden und einem hässlichen Geräusch auf den Rasen klimpern 
sehen.

von Maik .. (basteling)


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Wirklich schön ist doch der obige Reparaturbericht von 
"Kondensatorschaden.de". Dafür einen großen Dank. Ich kann jetzt 
amüsiert wieder Schreibtischarbeit machen.

Der zeigt sehr schön die mögliche "Qualität".

Die Ersatzteilfrage ist essenziell. Was bring Dir ein Gerät, was Du im 
Schadensfall am Stück entsorgen musst, da Du keine Ersatzteile bekommst 
oder die Teile aufgund von Konstruktionsmängeln gleich wieder 
kaputtgehen.. Dazu kannst Du keiner der verbauten Komponenten trauen.

Ich habe hier auch grade eine chinesische Induktionsgießanlage mit 45kW 
stehen, neuwertig. Soll bei mir aber nur für ein paar Versuche 
herhalten. Was da für ein MURKS in einem Seriengerät veranstaltet wurde, 
selbst wenn es ein Prototyp wäre,  da würde ich mich für viele Details 
schämen.
ICs natürlich alle abgeschliffen. Interne 100A Dehstromverdrahtung mit 
180V Schweißkabel ausgeführt. Schaltpläne ? Das Ding komt jetzt in eine 
Schutzeinhausung...


Interessant sind ja die "Sicherungsautomaten" au dem oben genannten 
Link. Mal sehen ob mein chinesischer 100A Automat auch nur ein Schalter 
ist.


Vorschlag: kauf Dir was gebrauchtes - z.B. aus ehemaligen 
Bundeswehrbeständen. Vielleicht reichen ja auch um 8-10kW. Da gibt es 
schöne gekapselte Aggregate.

vg

Maik

von Michael B. (laberkopp)


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Gtx F. schrieb:
> Also, wenn das Ding genau so gut wäre wie ein andere Gerät, warum sollte
> der Hersteller /Händler das dann billiger verkaufen? Weil er ein so
> groszügiger Mensch ist?

Na ja, blöde Feststellung.

Deine Händler verkaufen wie Ferengies: Nimm den maximalen Preis, den EIN 
Kunde bereit ist zu bezahlen. Absolut kein Mensch braucht Ferengies.

Die anderen Händler, dazu gehörte revolutionär und einzigartig in 
Deutschland Aldi (daher werden die Preisführer genannt) und eben 
Chinesen, rechnen Herstellungskosten (imnkl. Steuer) plus moderate 
Gewinnspanne = Verkaufspreis, und fahren damit wesentlich besser (siehe 
den gigantischen Markt für vorgefertigte Mini-Platinen für Hobbybastler 
wenn nur deren Preis stimmt).

Feinkost Albrecht sind Milliardäre geworden, nicht Feinkost Käfer.

Als Kunde gil: Blöd ist, wer für dasselbe zu viel bezahlt.

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Und dann gibt es auch noch westliche Produktionslinen in China. Die 
erste Qualitaet geht zum Kunden nach Europa. Dann gibt es Ausschuss, 
Montagsware, Wenn das Band am Ein-/Auslaufen war, und nicht mehr alle 
konzentriert waren, oder schon weg sind. Vielleicht musst ein Arbeiter 
auf die Toilette, das Band lief weiter. Diese Ware geht dann fuer einen 
Drittel des Preises nach Russland. Und dann gibt es auch noch Abfall, 
die minimal moegliche Qualitaet. Ist eigentlich fuer das Recycling, fuer 
die Halde bestimmt. Die bleibt in China. Quasi im Fabrikladen fuer 
Vorbeigehende.
Resp werden aus China heraus an Supersparer exportiert.

Das Produkteschild ist natuerlich immer dasselbe. Ist ja auch dieselbe 
Produktion.

von Holm T. (Gast)


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Maik .. schrieb:
> Wirklich schön ist doch der obige Reparaturbericht von
> "Kondensatorschaden.de". Dafür einen großen Dank. Ich kann jetzt
> amüsiert wieder Schreibtischarbeit machen.
>
> Der zeigt sehr schön die mögliche "Qualität".
>
> Die Ersatzteilfrage ist essenziell. Was bring Dir ein Gerät, was Du im
> Schadensfall am Stück entsorgen musst, da Du keine Ersatzteile bekommst
> oder die Teile aufgund von Konstruktionsmängeln gleich wieder
> kaputtgehen.. Dazu kannst Du keiner der verbauten Komponenten trauen.
>
> Ich habe hier auch grade eine chinesische Induktionsgießanlage mit 45kW
> stehen, neuwertig. Soll bei mir aber nur für ein paar Versuche
> herhalten. Was da für ein MURKS in einem Seriengerät veranstaltet wurde,
> selbst wenn es ein Prototyp wäre,  da würde ich mich für viele Details
> schämen.
> ICs natürlich alle abgeschliffen. Interne 100A Dehstromverdrahtung mit
> 180V Schweißkabel ausgeführt. Schaltpläne ? Das Ding komt jetzt in eine
> Schutzeinhausung...
>
>
> Interessant sind ja die "Sicherungsautomaten" au dem oben genannten
> Link. Mal sehen ob mein chinesischer 100A Automat auch nur ein Schalter
> ist.
>
>
> Vorschlag: kauf Dir was gebrauchtes - z.B. aus ehemaligen
> Bundeswehrbeständen. Vielleicht reichen ja auch um 8-10kW. Da gibt es
> schöne gekapselte Aggregate.
>
> vg
>
> Maik

Mir sind schon 2 solche Generatoren wie auf Kondensatorschaden zu sehen 
über den Weg gelaufen.
Der 1. war ein Drehstromgenerator (wie der auf k-Schaden) gehörte einem 
Kumpel und es kam kein Saft mehr raus. Ursache war die Verkabelung des 
Feldes. Sieht doch hybsch aus auf den Bildern...die Kupferdrähte glänzen 
so schön kupfern...und sind doch aus Alu. in den Isolierschläuchen am 
Feld sind Dioden drin und die sind mit den "CUL" - Enden "Verlötet" 
..oder wie man das nennt. Ich habe jedenfalls das Zinn vom Lack 
gekrabatzt, den Mist blank gemacht und mit Aderendhülsen verchrimpt. 
Danach ging das Teil wieder. Ich habe allerdings entdeckt das einer der 
Schleifringe an einer Stelle nur 1,5mm breit war, war wohl gerade das 
Endstück Messing aus dem die Ringe gefertigt wurden..hab dem Kumpel 
gesagt er soll das Ding verhökern.

Das 2. Teil ist Lichtstrom, auch 3KW  und gehört nun mir. Da kam nix 
mehr raus weil der halbmondförmige Regler im Eimer war. Die Teile gabs 
für einen Zehner in der Bucht aus Chinesien (sind haltbar 
vergossen)..hab 2 gebraucht weil der 1. zu groß war..liegt immer noch 
herum. Das Aggregat geht wieder..aber den Motor muß man erst vorsichtig 
über den oberen Totpunkt ziehen und dann mit einem Ruck anlassen sonst 
schlägt der zurück und reißt einem das Handstück aus der Hand. IMHO 
sollten die Motoren eine eingebaute Dekompression haben die das 
verhindern soll..muß mal gucken was damit ist. Das Ding ist aus Spaß da. 
Wenn ich Strom brauche nehme ich lieber den alten Fimag mit 4KW 3~, da 
kommt auch raus was dran steht und der geht immer. Nachteil: Zweitakter 
1:25, aber wir haben dieses Jahr keine Mühlwäuse mehr in der Wiese ...

Gruß,

Holm

von Paul B. (paul_baumann)


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Holm T. schrieb:
> Nachteil: Zweitakter
> 1:25, aber wir haben dieses Jahr keine Mühlwäuse mehr in der Wiese

Achso, mit denen hast Du das Gemisch für das Aggregat erstellt. Gute 
Idee:
2 Fliegen mit einem Generator erwischt.

Grins

MfG Paul

von Holm T. (Gast)


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Nee..die sind an einem Kopexrohr eingegangen...

Die Bude "Professor macht aus Katzen Benzin.." steht zwar hier immer 
noch (Choren Industries) ..ist aber Pleite.

Gruß,

Holm

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