Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Durchflusssensor für Atemluft Blasinstrumente


von Rainer U. (r-u)


Lesenswert?

Liebe alle,

Beim Spielen von Blasinstrumenten kommt es darauf an, einen möglichst 
langen und gleichmäßig kraftvollen Luftstrom erzeugen zu können 
("Stütze, Ansatz").

Dies würde ich gerne mal visualisieren, insbesondere den Unterschied von 
Laien und Profis (wie lange, wie viel Druck, wie gleichmäßig). Dafür 
dachte ich, dass der Proband sein Mundstück über einen Adapter an ein 
Stück Rohr mit Durchflussmesser anschließt, und dieses Rohr würde ich 
dann am Ende unterschiedlich weit verschließbar machen (für die 
verschiedenen Druckanforderungen).

Jetzt fehlt mir noch eine schöne Idee für das "Flügelrad" innen im Rohr 
- wo ich am liebsten anhand der (drehenden) Achse die Messwerte für den 
Durchfluss abnehmen will.. Wer weiß etwas Geeignetes?

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Hitzdrahtanemometer.
Kann man sich ggf. aus einer kleinen 4,5V Glühbirne, der man den 
Glaskolben entfernt hat selbst bauen.

von Martin B. (ratazong)


Lesenswert?

vielleicht das Flügelrad aus einem Wasserzähler. Die drehen sich gut, 
wenn man durchpustet.

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Rainer U. schrieb:
> dass der Proband sein Mundstück über einen Adapter an ein
> Stück Rohr mit Durchflussmesser anschließt,

Dir ist aber klar, daß du damit das Instrument verstimmst weil sich die 
Länge ändert.

von Thomas M. (langhaarrocker)


Lesenswert?

Zur Strömungsgeschwindigkeitsmessung wird gerne auch ein Draht mit 
temperaturabhängigem Widerstand verwendet. Heizt man den vor, dann wird 
er proportional zur Strömung abgekühlt, was den Widerstand beeinflusst.

Doof nur, dass es hier um Atemluft geht, die keine konstante Temperatur 
hat. Das mach diesem Konzept leider einen Strich durch die Rechnung.

von Rainer U. (r-u)


Lesenswert?

Der Andere schrieb:
> Hitzdrahtanemometer

Sehr interessanter Ansatz! Darf nur nicht zu viel "Wasser" mitkommen..

Der Andere schrieb:
> Dir ist aber klar, daß du damit das Instrument verstimmst weil sich die
> Länge ändert.

Ja klar, ich würde das ohne Instrument, nur mit Mundstück testen wollen.

Martin B. schrieb:
> vielleicht das Flügelrad aus einem Wasserzähler. Die drehen sich gut,
> wenn man durchpustet.

Muss ich wohl einen stehlen und auseinanderbauen.. :-)

von Rainer U. (r-u)


Lesenswert?

Thomas M. schrieb:
> Doof nur, dass es hier um Atemluft geht, die keine konstante Temperatur
> hat

Das wäre nicht so wild, ich brauche ja keinen absoluten Wert, sondern 
eher die erste Ableitung, also die Gleichmäßigkeit, Vibrato etc.

von Thomas M. (langhaarrocker)


Lesenswert?

Rainer U. schrieb:
> Thomas M. schrieb:
>> Doof nur, dass es hier um Atemluft geht, die keine konstante Temperatur
>> hat
>
> Das wäre nicht so wild, ich brauche ja keinen absoluten Wert, sondern
> eher die erste Ableitung, also die Gleichmäßigkeit, Vibrato etc.

Naja. Der Musiker atmet Luft mit Raumtemperatur ein und je länger sie in 
seiner Lunge verweilt, desto mehr wird sie gegen Körpertemperatur 
aufgewärmt. Da würde es mich nicht überraschen, wenn beim 20 sekündigen 
Blasen ein Temperaturunterschied in der Größenordnung von 10°C entstehen 
könnten.

von pirx (Gast)


Lesenswert?

Rainer U. schrieb:
> Ja klar, ich würde das ohne Instrument, nur mit Mundstück testen wollen.

Ohne Instrument fehlt der Widerstand des Instruments. Dann bläst du ganz 
anders da rein, mit weniger Stütze, heißt weniger Druck.
Und weil du keinen anständigen Ton hörst, kannst du auch keinen 
anständigen Ton formen mit Ansatz und Stütze, wie du das sonst beim 
richtigen Spielen machst.
Für mich klingt das, als wären die Ergebnisse nicht verwertbar.

Beim Saxofon könnte man evtl. durch eine der obersten Ventile ein 
Pitotrohr einbringen, und damit die Strömungsgeschwindigkeit messen. Die 
Stütze des Bläsers lässt sich dann aus dem Druck selbst und den 
Schwankungen des Drucks über die Zeit ermitteln.
Posaune, Trompete: Loch bohren ;-)

von Rainer U. (r-u)


Lesenswert?

pirx schrieb:
> Posaune, Trompete: Loch bohren ;-)

Am Ende ist doch schon ein großes Loch drin! :-)

von Rainer U. (r-u)


Lesenswert?

pirx schrieb:
> Widerstand des Instruments

Ah ok, ich habe vermutet, dass der meiste Widerstand am Mundstück 
(engste Stelle) entsteht..

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Rainer U. schrieb:
> Ah ok, ich habe vermutet, dass der meiste Widerstand am Mundstück
> (engste Stelle) entsteht..

Ist auch so, aber du willst:

Rainer U. schrieb:
> den Unterschied von Laien und Profis

messen. Und ein Profi muss das Instrument spüren und hören um da richtig 
reinzublasen.

Pitotrohr halte ich für wenig brauchbar, da die Strömungsgeschwindigkeit 
eher gering ist, aber das müsste man ggf. versuchen.

von Martin B. (Gast)


Lesenswert?

Rainer U. schrieb:
> Thomas M. schrieb:
>> Doof nur, dass es hier um Atemluft geht, die keine konstante Temperatur
>> hat
>
> Das wäre nicht so wild, ich brauche ja keinen absoluten Wert, sondern
> eher die erste Ableitung, also die Gleichmäßigkeit, Vibrato etc.


Man könnte doch zwei Drähte nehmen, den einen mit sehr kleinem Messtrom, 
so dass er sich praktisch nicht erhitzt, den anderen eben als Hitzdraht.

Dann verwendet man den einen quasi als Temperaturfühler.

Kalibrierung ist aber nicht so einfach.

von Werner H. (werner45)


Lesenswert?

Atemluftmeßgeräte (Flügelrad-Anemometer) gibt es fertig in der 
Medizintechnik.
Z. B. spiro perfect, Jaeger VCT 400, manchmal bei ebay.
Oder mal beim Arzt vorbeischauen und messen lassen.

Gruß   -   Werner

von P. P. (Gast)


Lesenswert?

Rainer U. schrieb:
> Ah ok, ich habe vermutet, dass der meiste Widerstand am Mundstück
> (engste Stelle) entsteht..

Deine Vermutung mag richtig sein. Aber leider darfst du mit dieser 
Annahme dein Testset nicht vereinfachen ;-)

Jedes Instrument hat z.B. einen anderen Widerstand. Und es ist sogar so, 
dass du verschiedene Widerstände innerhalb eines Instruments bei 
verschiedenen Tönen hast. Beim Spielen musst man das jeweils anpassen um 
den Ton richtig zu formen. Bzw. auch um einfach die richtige Tonhöhe zu 
treffen.

Das wirkt sich als in der Regelschleife mit deinem Gehirn auf Ansatz und 
Stütze aus.

Für den Test musst du vielleicht nicht alles berücksichtigen, aber ohne 
Instrument, nur mit Mundstück testen, reicht nicht.

Ich würde außerdem die Probanden auf der gleichen 
Instrument-Mundstück-Kombination spielen lassen. Evtl. kann man ja z.B. 
3 verschiedene Instrument-Mundstück-Kombinationen bereitstellen.

Weiterhin müssen die Instrumente vor dem Test warmgespielt werden.

von Rainer U. (r-u)


Lesenswert?

Werner H. schrieb:
> Atemluftmeßgeräte (Flügelrad-Anemometer) gibt es fertig in der
> Medizintechnik.

Ah, ein guter Hinweis!

P. P. schrieb:
> Aber leider darfst du mit dieser
> Annahme dein Testset nicht vereinfachen

Na ich seh schon, ich hab mir das wohl zu einfach vorgestellt..

von P. P. (Gast)


Lesenswert?

Flügelräder usw. sind alle viel zu groß und stören den Luftstrom zu 
sehr.
Schau doch mal nach Staudruckrohren (Pitot-Rohr, Prandtl-Staudruckrohr) 
für Modellflugzeuge o.ä.

Zur Not kann man sich so ein Teil aus einem dünnen Messingröhrchen 
selbst bauen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Muss es eine "Zweitormessung" sein, also ein Sensor mit Ein- und 
Ausgang, oder reicht nicht einfach ein Differenzdrucksensor gegenüber 
dem Atmosphärendruck, parallel zum Instrument über ein T-Stück?

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

P. P. schrieb:
> Schau doch mal nach Staudruckrohren (Pitot-Rohr, Prandtl-Staudruckrohr)
> für Modellflugzeuge o.ä.

Die sind eher für Luftgeschwindigkeiten von m/s.
Nach dem Mundstück hast du im Instrument eher cm/s wenn überhaupt, 
überlagert durch die Schwingung, die den Ton erzeugt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Wäre es nicht einfacher, ein fertiges "Blas-zu-Midi"-Instrument zu 
nehmen?

http://www.tecontrol.se/products/usb-midi-breath-controller

von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

In der Tat. Die Idee ist Rainer Unsinn. Der Poster hat noch nie ein 
Blasmusik Instrument von nahem gesehen, ausser vielleicht einer 
Blockfloete. Viele Instrumente haben ein Plaettchen, welches man mit dem 
Lippen zusammendruecken muss. Der Ton haengt signifikant von diesem 
Druck ab. Da ist nichts mit Volumen messen. Allenfalls soll sich der 
Spieler den Ton merken, und den unter Wasser blasen. Dann kann man die 
Blasen messen. So etwa.
Ich wuerd mein Instrument allerdings nicht ins Wasser halten. Ausser 
vielleicht eine Blechfloete, oder Plastiktrompete.

von Patrick C. (pcrom)


Lesenswert?

Einige tips von professioneller tuba-spieler und elektroniker :
* Man musz das instrument nicht sehen als mundstueck als eingang und die 
andere seite als ausgang aber als geraet wo ein standing wave generiert 
wird (knoten bei mundstucke und bauch beim ausgang. zB um lauter zu 
speilen braucht man nicht unbedingt mehr luft aber bessere technik
* Dabei wird man unbedingt messen wollen welche aendrung ein anderes 
Mundstuck geben wird. Nein, es gibt keine gute und schlechte mundstucke, 
jeder hat sein eigener best-passendes mundstuck.
* Mache dein meszgeraet schnell genug. Irgendeinem propellor ist sehr 
langzam. Die anfang einer ton ist sehr wichtig gut zu messen, viel 
wichtiger als das blassignal ueber zB einige Sekunden
* Nimm einen NTC temperatursensor und messe die selfheating. Die ist 
direct linear abhangig von luftgeschwindigkeit und nicht von temperatur.

Patrick

von Bär Luskoni (Gast)


Lesenswert?

Vor meinem geistigen Auge taucht ein Saxophon mit Manometer hinter dem 
Mundstück und Wasserabscheider an der tiefsten Stelle auf....

von dummschwaetzer (Gast)


Lesenswert?

Luftmassenmesser aus dem Automobilbereich währe eine alternative.
Die sind zimlich schnell. Es gibt da welche, die PWM ausgeben, da 
bekommt mann prima einn Analogsignal von

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

dummschwaetzer schrieb:
> Luftmassenmesser aus dem Automobilbereich

Messen auch 3 Größenordnungen mehr Luftdurchsatz als das was du in eine 
Trompete bläst.

von Bär Luskoni (Gast)


Lesenswert?

Der Andere schrieb:
> dummschwaetzer schrieb:
>> Luftmassenmesser aus dem Automobilbereich
>
> Messen auch 3 Größenordnungen mehr Luftdurchsatz als das was du in eine
> Trompete bläst.

Dann muß ein Turbolader zwischen Musikant und Trompete.

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Bär Luskoni schrieb:
> Dann muß ein Turbolader zwischen Musikant und Trompete

Das ist eine Trompete, keine Rakete

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Um den Volumenstrom der geblasenen Luft messen zu können, müsste für
jeden Instrumententyp eine individuelle Lösung gefunden werden.

Beispiele für besonders "schwierige" Instrumente:

- Bei der Quer- und Panflöte geht ein Teil des Luftstroms und beim Kamm
  (für's Kammblasen) sogar der komplette Luftstrom am Instrument vorbei
  und ist somit nur schwer zu erfassen.

- Bei der Mundharmonika gibt es viele Luftkanäle, in denen der Luftstrom
  einzeln erfasst werden müsste.

- Bei der Oboe ist der Volumenstrom so gering, dass der Spieler sogar in
  regelmäßigen Abständen am Instrument vorbei ausatmen muss, um auf
  Dauer nicht zu ersticken. Selbst wenn man eine Lösung für die Messung
  des Luftstroms im Inneren des Instruments fände, wären die Ergebnisse
  wegen der überlagerten Schwingungen, die ein Vielfaches des geblasenen
  Luftstroms ausmachen, sehr ungenau.

- Auch die Singstimme ist ja im weitesten Sinne ein Blasinstrument. Wo
  will man hier einen Sensor anbringen?

Es gibt aber dennoch eine universelle Lösung, die auch bei den o.g.
Instrumenten halbwegs funktionieren könnte:

Man stellt den Musikanten bis zum Hals in eine mit Wasser gefüllte
Tonne. Die zeitliche Änderung der Höhe des Wasserspiegels ist ein Maß
für die Änderung des Lungenvolumens und damit für den Volumenstrom der
geblasenen Luft. Das Prinzip kann verfeinert werden, um Körperbewegungen
des Spielers zu kompensieren ;-)

@Rainer Unsinn:

Gibt es einen bestimmten Grund, warum du dich auf Blasinstrumente
konzentrierst?

Warum misst du anstelle des Luftstroms bei Blasinstrumenten nicht die
Anschlagfrequenz bei Tasteninstrumenten oder Rotationsgeschwindigkeit
beim Scratchen? Dafür ließe sich eher eine akzeptable Lösung finden, und
auch hier lässt sich sicher ein Unterschied zwischen Laien und Profis
feststellen ;-)

von Rainer U. (r-u)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Gibt es einen bestimmten Grund, warum du dich auf Blasinstrumente
> konzentrierst?

reine Neugier und Interesse. Hobby halt.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


Lesenswert?

Rainer U. schrieb:
> Liebe alle,
>
> Beim Spielen von Blasinstrumenten kommt es darauf an, einen möglichst
> langen und gleichmäßig kraftvollen Luftstrom erzeugen zu können
> ("Stütze, Ansatz").

Im Medizinbereich nimmt man gerne Flügelrad.
Die Dinger sind erforderlich zur Asthma Anamnese und sehr weit 
verbreitet.
Frag mal bei deinem Hausarzt. Der hat sicher noch eins mit seriellem 
Anschluss liegen und Software auf Diskette, welches schon längst aus der 
kalibrierung gelaufen ist. Auf Kalibrierungkosten und seriell-USB 
Umsetzer hatte er keine Lust und kaufte neu.

Selbstdiagnosegeräte gibt es ganz unelektrisch mit federbelastetem 
Kolben in Zylinder mit Überströmöffnung und Stoppuhr.

suche "Asthma Messgerät"

: Bearbeitet durch User
von Blechspucker / (Gast)


Lesenswert?

Lieber Rainer!
So  wie Du denkt kaum einer!  Aber doch. In Wien und auch in der Schweiz 
beschäftigte man sich seit längerer Zeit mit akustischer Impedanzmessung 
an Trompeten und Hörnern. Die leichte Anblasfähigkeit und die akustische 
Rückwirkung im Kopf des Bläsers sind für Produzenten, Händler und 
Pädagogen hochinteressant. Mit der Umstellung auf win10 ging mir das 
Script einer diesbezüglichen Doktorarbeit momentan verloren.Deine gute 
Frage zielt auf den Bläser.Trompete hat an der Mundstücksbohrung ca 
3,2mm  den allerhöchsten Druck, die maximale Luftgeschwindigkeit, die 
sich beim Oktavieren doppelt.
Der kleinste Krümel oder Spalt bei der Mundstückadaption stört gewaltig, 
aber es mag kurzzeitig akzeptiert werden für die Diagnose. Das kann nur 
ein Adapter zwischen Mundstück und Tröte sein mit oben-seitlichem 
Röhrchen für die Staudruckmessung, theoret. d --> 0! Geber für Druck 
noch ? Die Strömungsgeschwin-digkeit differentiell mit Mikroheißleitern 
,Temperaturkomp. lfd.situativ. Eine kapazitive Geber wäre theoretisch 
möglich oder Miniatur-Verdrängungskörper gegen Feder, welcher 
anschließend ein Feld ändert oder einen Lichtstrahl umlenkt oder 
Laserverfahren. Erfinden motiviert!
Holzblasinstrumente sind gedackte Pfeifen mit geringeren Drücken und 
anderen Querschnitten (Oboe mal nicht so betrachtet, zentrikular 
geblasen) hier würden aus dem medizinischen Bereich Geber für 
Lungenfunktionsmessungen optimal gehen, aber wer will das wissen.
Gut blas!

von Tricksy (Gast)


Lesenswert?

Schau mal bei denen hier vorbei:

https://www.hahn-schickard.de/leistungen/sensoren/stroemung/

Die haben zusammen mit der Firma Küfner eine Lösung zur 
Atemstromüberwachung bei Beatmung/Reanimation entwickelt:

https://www.gesundheitsindustrie-bw.de/de/fachbeitrag/aktuell/menschenleben-retten-durch-messung-der-atemstroeme/

von Wilhelm M. (wimalopaan)


Lesenswert?

Tiefe Blechbläser trainieren ihren Ansatz auch durch das sog. Buzzen mit 
/ ohne Mundstück. Beim Buzzen mit Mundstück (ohne Instrument) könnte ich 
mir eine solche Messung einigermaßen gut vorstellen, den da entfällt der 
Blaswiderstand durch das Instrument und Ansatz und Stütze sind ganz 
besonders gefordert. Natürlich ist das Blasen am Instrument anders, aber 
gute Instrumentalisten versuchen auch ohne Instrument einen guten vollen 
Ton zu erzeugen und alles ohne Instrument zu spielen. Bart van Lier 
macht das jedenfalls auch so in seinen Masterclasses. Arnold Jacobs hat 
sogar Mundstücke ohne Mundrohr, in die der Lehrer hineinsehen kann, um 
die Fokussierung der Lippen zu beobachten.

Allerdings braucht es ein solches Meßgerät eigentlich nicht, denn ein 
guter Lehrer hört sofort, wo es mit der Stütze hapert. Ich denke man 
könnte das einfach über eine Analyse / Visualisierung des Tons am 
Mundstück machen. Mangelnde Stütze äußert sich durch Flattern des Tons.

von dummschwaetzer (Gast)


Lesenswert?

Der Andere schrieb:
> Messen auch 3 Größenordnungen mehr Luftdurchsatz als das was du in eine
> Trompete bläst.

aber nicht der eigentliche Sensor. der hat einen wesentloch kleineren 
Querschnitt des Lufteingangs(warscheinlich so um 1cm²), die Restliche 
Luft geht daran vorbei!

von Blechspucker / (Gast)


Lesenswert?

Hallo Rainer!
Bei Wikipedia nach Durchflussmessverfahren fragen, eventuell die 
Geschwindigkeit nach dem Dopplerverfahren mit Ultraschall(!) 
berührungslos durch die Mundrohrwand. Wer hat das schon gemacht? 
Druckmessung etweder Adapterhülse mit Bohrung oder bohrung im 
Kesselgrund, Kondensat vermeidend , integrierend messen eventuell 
Piezo-Druckwandler. Lippenring und Guckeloch im Mundstück sind alte 
Hüte. Das Problem ist trompetenspezifisch, selbst Hornisten sind durch 
den Rand des Mundstückes zur Lippenflexibilität verurteilt. Da werden 
bessere Mundstücke,leichter ansprechende Instrumente , Booster und 
Turbo-bohrungen konsumiert, Druck und Geschwindigket sind nur ein Teil, 
die Mundraumbeeinflussung, Physiologie und erarbeitete Flexibilität 
machen es und das Vorbild "gesehen und gehört".
Einer schafft eben mit Kraft g2 und der ander locker g3- im Männerwahn!
Das gehört zum Dauerbrenner aller Trompeten-Foren , enschuldigt bitte!
Trotzdem ein faszinierendes messtechnisches Problem, das wollen wir 
weiter beobachten!

von Egon N. (egon2321)


Lesenswert?

Sebastian L. schrieb:
> Im Medizinbereich nimmt man gerne Flügelrad.
> Die Dinger sind erforderlich zur Asthma Anamnese und sehr weit
> verbreitet.

Flügelrad funktioniert aber nicht da es den Ton verändert. Sprich mal 
bitte in einen Ventillator und montiere dahinter ein Mikrofon. Einen 
ähnlichen Effekt wirst du mit einem Flügelrad erzielen.

Das Unterfangen ist nunmal Bullshit, Ultraschall ist da noch der beste 
Ansatz.

von Blechspucker / (Gast)


Lesenswert?

Hallo Rainer!
Druckaufnehmer für die Messung im Kessel des Mundstückes von wenigen 
Pascal bis > 1bar. Preis < 10€ (!) tiefes Mundstück im Kesselgrund quer 
angebohrt, Stutzen und Silikon-oder Schrumpfschlauch zum Wandler, Signal 
aktiv gleichrichten bzw. glätten und bewertet verstärken, der blöde 
Trompetenton muss ja raus.
Ultraschall-Messrohrwandler gibt es preiswert fertig für 800€ , einziger 
Nachteil ist der zöllige Rohranschluss!!! Dopplerwandler lassen sich aus 
15mm-Ultraschall-Abstands-Gebern bauen-Robotik-Spielzeug < 10€ , 
eins,drei zwei, alles bei üby. Die Differenzdruckmessung mit Messblende 
für die Geschwindigkeit geht nicht,  weil der Luftstrom beeinflusst 
wird! Falsch! Meine Wahnsinnsidee " Das Mundstück ist Blende und 
Staurohr zugleich! Das Signal von Wandler1 , wird mit einem 2. 
gleichartigen Wandlersignal am Schaftende, 27mm vor Ende oder notfalls 
im Mundrohr, als Differenz verglichen. Die unterschiedlichen 
Querschnitte ( etwa 3mm zu10mm ) bewirken mit A = D*D*pi  die 
Verringerung des Druckes auf etwa 1/10 des Druckes von p1. Ein 
empfindlicher Wandler und /oder die einstellbare 10-fache Verstärkung 
eines OPV  gleichen das aus und machen die Signale mittels 
Differenzbildung nutzbar. Zwei Geber und ein 4-fach Verstärker (früher 
TL084), Kurzzeitstabil mit Vor-Abgleich. Man will ja nur wissen, was 
unser Blechling beeinflusst und nicht, was er so auf dem Kessel hat, 
wäre sicher weniger interessant, grafische Darstellung über 
Minioszilloskop - schön. Tüftler voran!

von Peter M. (r2d3)


Lesenswert?

Hallo Rainer,

Rainer U. schrieb:
> Beim Spielen von Blasinstrumenten kommt es darauf an, einen möglichst
> langen und gleichmäßig kraftvollen Luftstrom erzeugen zu können
> ("Stütze, Ansatz").

ich vermute, dass Du kein Instrument spielst.
Es kommt nicht auf einen kraftvollen Luftstrom an.

Es geht darum, die Luft kontrolliert aus dem Bauch-/Magenbereich auf das 
Mundstück loszulassen.
Die Bauchmuskulatur und andere Muskeln dienen quasi als Kompressor und 
als Druckregler in einem.

Ein großer Luftvorrat kann dann von Vorteil sein, wenn das Stück einem 
nicht erlaubt an bestimmten Stellen zu atmen.

Bei Lampenfieber kann man leicht übertreiben und zu viel Luft einatmen 
und Schwierigkeiten mit einem Übermaß an Luft bekommen.

Interessant wäre es zu wissen, wann der Profi wieviel im Vergleich zum 
Laien einatmet.

Ich stelle es mir schwierig vor, dem Profibläser den Luftmassenmesser 
einer LH-Motronic zu implantieren.

Gruß
Peter

P.S.: Habe früher Fagott gespielt. Saxophon kann ich greifen, habe aber 
keinen Ansatz, brauche dünne Blätter und produziere damit keinen schönen 
Ton.

von Blechspucker / (Gast)


Lesenswert?

Hallo Peter M. !
Ein Stück vorher wurde hier umfassend dargelegt, warum allein Trompeter 
derartige Messtechnik haben wollen. Atmung bewusster machen 
,Prozessoptimierung.also!
Letzlich sind es automatisierte Muskelzustände im Gehirn eigebimst, 
physikaliche Größen sind anonym im Kopf, müssen aber exakt getroffen 
werden.
Da sucht man Hilfen. Der Fehlansatz ist häufig, führt meist zur Aufgabe.
Ein Saxophonist braucht das absolut nicht, entweder entwickelt sich das 
Gefühl oder nicht. Selbst 85-Jährige können hier noch von sanft bis 
schräg jeden gewünschte Sound generieren, Mundstück fast egal. Druck und 
v sind schnurz, Ton oder Murks. Concone- Gesangstudien wären jedem 
Bläser nützlich für die Atmung.
Es wäre schön, wenn junge Leute mit Energie da mal einen Wandler als 
Schülerprojekt erfinden würden, anolog und digital -sch...egal! Auch 
ohne Messung nach mehr als 50 Jahren das f3 zum Abschluss, da ist man 
dankbar, muss man nicht mehr basteln. es grüsst Euch alle  der 
Blechspucker!

von Egon N. (egon2321)


Lesenswert?

Blechspucker / schrieb:
> Hallo Peter M. !
> Ein Stück vorher wurde hier umfassend dargelegt, warum allein Trompeter
> derartige Messtechnik haben wollen. Atmung bewusster machen
> ,Prozessoptimierung.also!
> Letzlich sind es automatisierte Muskelzustände im Gehirn eigebimst,
> physikaliche Größen sind anonym im Kopf, müssen aber exakt getroffen
> werden.
> Da sucht man Hilfen. Der Fehlansatz ist häufig, führt meist zur Aufgabe.
> Ein Saxophonist braucht das absolut nicht, entweder entwickelt sich das
> Gefühl oder nicht. Selbst 85-Jährige können hier noch von sanft bis
> schräg jeden gewünschte Sound generieren, Mundstück fast egal. Druck und
> v sind schnurz, Ton oder Murks. Concone- Gesangstudien wären jedem
> Bläser nützlich für die Atmung.
> Es wäre schön, wenn junge Leute mit Energie da mal einen Wandler als
> Schülerprojekt erfinden würden, anolog und digital -sch...egal! Auch
> ohne Messung nach mehr als 50 Jahren das f3 zum Abschluss, da ist man
> dankbar, muss man nicht mehr basteln. es grüsst Euch alle  der
> Blechspucker!

Ich nehme an, dass du kein Blechblasinstrument spielst.

Denn sowas mag ggf. zur Anfangszeit interessant sein im Sinne eines 
Fitnessarmbandes das man 2 Tage trägt und dann im Regal verstauben 
lässt, real findet sowas aber garantiert keine Anwendung.

Man entwickelt mit der Zeit schlichtweg ein Gespür für den Ton, man 
merkt das dann an dem Luftstrom, der Vibration und auch dem Ton selbst. 
Irgendein Display oder sonst was behält man da eh nicht im Auge, wozu 
also das Feedback? Einen nicht konstanten Luftstrom höre ich minimal im 
Ton und korrigiere ihn automatisch. Bis mir irgendein Messgerät das 
aufgrund der Trägheit 2s später anzeigt wäre es eh schon zu spät, sprich 
man lernt das Korrigieren nicht und damit auch nicht sein Instrument 
wirklich zu beherrschen.

Sprich wir haben hier einen klaren Fall von Overengineering. Die Zeit, 
die man in den Bau dieses Messgeräts investiert kann man auch einfach in 
das Üben investieren, da kommt mehr dabei raus.

Wobei es da durchaus Ansätze gäbe, man könnte z.B. versuchen mittels 
neuronalen Netzen/etc. die Spielqualität automatisch zu bewerten.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


Lesenswert?

Hallo Egon,

Egon N. schrieb:
> Wobei es da durchaus Ansätze gäbe, man könnte z.B. versuchen mittels
> neuronalen Netzen/etc. die Spielqualität automatisch zu bewerten.

Hier gibt es hervorragendes Trainingsmaterial: :)

https://www.youtube.com/watch?v=DrFqk5h3I4s

von Egon N. (egon2321)


Lesenswert?

Peter M. schrieb:
> Hallo Egon,
>
> Egon N. schrieb:
>> Wobei es da durchaus Ansätze gäbe, man könnte z.B. versuchen mittels
>> neuronalen Netzen/etc. die Spielqualität automatisch zu bewerten.
>
> Hier gibt es hervorragendes Trainingsmaterial: :)
>
> Youtube-Video "Paul Panzer   Das Trompetengenie"

https://www.youtube.com/watch?v=1yHbAhFnfrA

Die Jungs sind finde ich bisher unerreicht. Gerade die Hymne der Russen 
ist jetzt mal losgelöst vom Land mitunter eine der schönsten 
Nationalhymnen und dann vergeigt man die so, einfach unglaublich.

von Blechspucker / (Gast)


Lesenswert?

Hallo Egon, hallo Peter!
Das Thema lautete " Messwandler für p und v! Euere Rumgrübelei über 
Lernmethodik, automatische,neuronale Bewertung der Spielqualität, 
russische Folklorestücke und so weiter.ist meilenweise vom technischen 
Problem entfernt, echt schräg. Das diese Messung keinen grossen Nutzen 
in der Praxis bringen kann, wurde immer wieder betont und begründet., 
der Ansatz zur Lösung des technischen Problemes,forumstypisch 
eigentlich, unterblieb bis auf die meinigen konkreten Vorschläge, hier 
mangels der erforderlichen geistigen Anstrengungen. Die Beiträge nicht 
erfassend, gleiches behaupten-was längst klar war  und dann drei Zeilen 
weiter als Obenauf die bläserische Kompetenz anzweifeln,die durchaus 
diskret erwähnt wurde. Das reicht schon.
Das f3 (dreigestrichene eff) kommt nur sauber bei geistiger und 
feinmotorischer Frische nach langem Training und Fleiß.
J.B. Arbans Stück in der Trompetenschule bekommt viefältige Bedeutung:
"   Siehst du den glänzenden Schnee " !  Und nun,   Trompetenkäfer 
flieg!

von Gerd Bachmann (Gast)


Lesenswert?

Lieber Rainer
mir gefällt dein Interesse.Bitte melde dich kurz bei mir
lieben Gruß Gerd
bachmanngerd@hotmail.com

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.