Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Schlechte Noten im Studium


von Florian (Gast)


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Hi. Ich habe noch 1 Semester (E-Technik ) vor mir bevor ich zum 
Abschluss komme, habe ein 10-wöchiges Praktikum hinter mir und mir macht 
das ganze einen großen Spaß, allerdings machen mir meine Noten sorgen.

Im Notenspiegel sind derzeit 2.43 eingetragen was ja nicht so der 
Brüller ist. Ich hab zwar die ein oder andere 1.0 aber da sind einfach 
zu viele glatte 3er dabei. Man hört oft, dass sich mit der 
Bachelorarbeit viel retten lässt aber was wenn da auch nur ne 2.X dabei 
rauskommt?

von OEM Praktikant (Gast)


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Ich habe 2,5 momentan ohne die Bachelor-Arbeit und wurde von vielen DLs 
zum VG eingeladen.

Bei großen Konzernen hast du natürlich keine Chancen.

Gruß

von von einem, der es weiß (Gast)


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Prüfungen sind Tagesleistungen. Wichtiger sind Projekte und Aufgaben mit 
längerer Laufzeit und ausführlicher Dokumentation (Abschlussarbeiten, 
Praktika und Hobbies). Such Dir für deine Bachelor-Arbeit ein Thema, 
worauf du Bock hast, dann wird das auch. Noten sind nicht alles.

von Sklavenhändler Ombos (Gast)


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Keine Sorge, Ferchau oder Bertrandt nimmt dich.
Aber natürlich nur, wenn du ein kleines Gehalt forderst.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Florian schrieb:
> Man hört oft, dass sich mit der Bachelorarbeit viel retten lässt...

Vielleicht schaust DU, nicht man, in die Studien- und Prüfungsordnung 
wie sich deine Abschlussnote zusammensetzt. Dann kannst DU vorher 
ausrechen, wie groß der Einfluss deiner Bachelor Arbeit auf deine 
Abschlussnote ist.

Beitrag #5352587 wurde von einem Moderator gelöscht.
von GS (chromosoma)


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Hi.

Mach Dir  nicht zu viele Sorgen um die Noten. Die Noten bedeuten nur, 
wie gut du vorgekaute, leicht abgeänderte Aufgaben gegen die Zeit 
rechnen  kannst. Das hat mit echter Arbeit in Industrie nichts zu tun.

Wichtig ist, dass du deine Wissen praktisch einsetzen kannst, 
Zusammenhänge gut verstehst und überhaubt in der Lage bist selbsszändig 
zu Arbeiten.

Dies kannst du zB. duch deine Hobby Projekte zeigen, deine 
Bachelor/Master Projekt und natürlich die Abschlussarbeit.

Ich, zB. habe mein Bachelor mir 2.9 bgeschlossen.

Der Masterabschluß war schon besser:2.1
Selbst da hatte ich fünf 4er, aber auch genug 1er. Vor allem meine 
Masterarbeit war 1.0 und mein Masterprojekr 1.3

Außerdem habe ich einige hobby projekte erfolgreich umgesetzt.

Jetzt habe ich ein (fast Traum-)Job, das meinen Interessen und 
Kompetenzen entspricht, und dazu noch gut bezahlt ist...

von Tobias B. (Firma: Hochschule) (obsidar)


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Deine Noten sind noch lange nicht ausschlaggebend dafür wer dich später 
zum Vorstellungsgespräch einlädt und wer nicht.

Letztlich zählt vor allem erst einmal deine Bewerbung und bei einem 
Vorstellungsgespräch dementsprechend dein Auftreten.


Als Student, der sich zur Zeit im Praxissemester befindet habe ich 
natürlich gut reden.
Hier aber ein Beispiel (keine Angeberei):

Ich befinde mich auch im mittleren 2er-Bereich und hatte von 10 
Bewerbungen für Praktika 9 Einladungen zum Vorstellungsgespräch und 
genauso viele Angebote für Praktikumsstellen.

Ein paar Kommilitonen von mir befinden sich im guten bis mittleren 
1er-Feld und haben zwischen 10 und 20 Bewerbungen verschickt, die von 
wenigen Vorstellungsgesprächen und noch weniger Angeboten für den 
Praktikumsplatz gefolgt waren.


Worauf ich hinaus möchte.. Wer sich gut und(!) realistisch präsentiert, 
seine Stärken in den Vordergrund stellt, Schwächen benennt und generell 
Passion für die Thematik zeigt, wird in so gut wie keinem Fall Probleme 
haben.

Beitrag #5352605 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dr.Ing. OEM (Gast)


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Ich komme von einer TU9 mit einem 2,0er Schnitt - habe sowohl meine 
Diplomarbeit als auch meine Diss bei einem OEM gemacht bei dem ich auch 
heute noch arbeite. Die fehlende "Eins vor Komma" war bei Beginn der 
Doktorarbeit mal kurz Thema, wurde aber vom Fachbereich aufgrund meiner 
Erfahrung in der Automobilindustrie und mit dem Thema wegdiskutiert. 
Wichtiger waren immer herausragende Studienarbeiten/Praktika. Daher mein 
Tipp: Im Studium nicht bummeln, Studentische Hilfskraft im 
industrienahen Bereich (hier sammelt man Praxiserfahrung und knüpft 
Kontakte), 1,0er Studien-/Abschlussarbeiten (beweisen das Du in der 
Praxis was drauf hast), Masterarbeit im Unternehmen machen! Keiner kauft 
gerne die Katze im Sack. Die Einzelnoten interessieren später keinen 
mehr ...

von Peter (Gast)


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Muss ich dem Kollegen leider widersprechen. Die Masterarbeit beim OEM 
bringt dir überhaupt nichts, außer ein Kollege im Team geht im selben 
Monat wie du fertig wirst in Rente. Übernahmen gibt es De Facto nicht 
mehr.

Mit einer Doktorarbeit ist das natürlich was anderes, ganz klar. Da bist 
du JEMAND im Unternehmen. Oftmals auch schon nah an der 30 und hast 
deine 3 Jahre bei diesem OEM gesammelt.

Nichtsdestotrotz sind Masterarbeiten beim OEM definitiv ne geile Sache 
und Chance für den Lebenslauf. Aber nicht von der Übernahme träumen. :)

Einzelnoten interessieren wirklich keinen mehr nach dem Berufseinstieg. 
Einfach souverän bleiben im Bewerbungsgespräch.

von Dr.Ing. OEM (Gast)


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Stimmt. Übernahmen von (Master-) Absolventen sind wirklich selten und 
dann muss wirklich alles passen. Trotzdem ist das wahrscheinlicher als 
jemanden mit Initiativbewerbung von der Uni zu holen. Wenn die direkte 
Festanstellung nicht klappt kann der Umweg über ein Trainee-Programm 
erfolgreich sein. Ist auch wieder Lohndumping aber immerhin lernt man 
das Unternehmen kennen und knüpft Kontakte. Dafür braucht man aber oft 
das Auslandssemester und muss im Assessment-Center überzeugen - aber hey 
dafür winkt eine IGM-Tarifstelle auf Lebenszeit.

Beitrag #5352802 wurde von einem Moderator gelöscht.
von TinTIn (Gast)


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Also die Noten im Studium sind aus meiner Erfahrung zu guten 50% 
gewürfelt.

Z.B. habe ich eine Prüfung geschrieben welche ich nach Bauchgefühl mit 
1-2 gerechnet habe. Heraus kam "Durchgefallen".
Hätte ich fast so gelassen, bin aber dann zum Prof da es mich doch 
irritiert hat. Das Ergebnis: Sie sind also der Herr "XY". Prüfung war 
mit Rotstift bepinselt ist also nicht unter den Tisch gefallen. Der Prof 
hat mir beim gemeinsamen Durchgehen ne glatte 1.0 dafür gegeben. Ab da 
waren die Prüfungen nicht mehr so eindeutig zu lösen...
Ab diesem Zeitpunkt habe ich bei ihm ausschließlich 4.0 geschrieben.
Nach Prüfungsordnung ist das eigentlich verboten, aber
man legt sich als Student nicht mit einem Prof an.

Dann weiß ich dass ein Prof unter dem Ruf stand beim Abschreiben immer 
weg zu sehen. Das war wohl bekannt und als ich bei der Prüfung kurz 
aufgeschaut habe ging ein Lösungszettel rum aus welchem die Kommilitonen 
abgeschrieben haben, also gut 90 % davon nicht alle.

Es gibt mehr als genug Professoren welche Ihren Lehrstuhl als 
Machtposition missbrauchen, und kein wirkliches Interesse mehr an Lehre 
haben. Die DDR lässt grüßen ...
Im Grunde haben die Leute einfach ihren Glauben an Ihre Berufung 
verloren.

von Ideen (Gast)


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Wie wäre das denn wenn man Noten weglassen würde und nur verlangt, dass 
das Wissen verstanden und somit der Kurs bestanden wurde?

Dann würde nur noch interessieren, ob das KNOW-HOW da ist, also alle 
Scheine und womit sich in der Abschlussarbeit befasst wurde.
Um weiter zukommen sollte man, immer Prüfungen ablegen, die die 
Zulassung zum Master oder Doktor gewären.
Mich würde mal interessieren, wie viele FH Absolventen einen Master 
gemacht haben.

von Entwiggler (Gast)


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Ideen schrieb:
> Wie wäre das denn wenn man Noten weglassen würde und nur verlangt, dass
> das Wissen verstanden und somit der Kurs bestanden wurde?

Ich hatte mal einen Prof, der meinte Elektrotechnik in der Tiefe erst 
verstanden zu haben, als er mit der Lehre anfing, aber nicht nach dem 
Diplom, der Promotion und selbst nicht nach der Industrietätigkeit. Er 
hat das Wissen am besten vermittelt.

von M.Sc.-Ing. Univ. (Gast)


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Klar, dass Noten nicht alles sind aber sie sind nun mal die erste 
Referenz vor dem Einstieg bzw. um ÜBERHAUPT eingeladen zu werden. 
Praktika und werkstudentitische Tätigkeiten gehören heutzutage einfach 
dazu. Habe ich alles (teilweise mehrere Nebenjobs) gemacht und trotzdem 
eine 1,x an einer renommierten Uni geschafft. In Assessmentcenters 
hatten einige sogar Ehrenämter und mehrere Auslandsaufenhalten. Letztere 
konnte ich nicht, da ich das Studium inkl. Wohnung allein finanzieren 
musste (OT: Herr Spahn hat recht! Ich hatte mehrere Jahre weit weniger 
als ein H4-ler und trotzdem ging es).

Richtig ist auch, dass die Noten für eine Praktikumsstelle nicht so 
relevant sind sowie das man für solche Stellen oftmals nicht mal eine 
handvoll an Bewerbungen schreiben muss.
Das verzerrt aber leider das"Freie-Wirtschaft-Bild" vieler Studis 
(damals mich inkl.) und denken, sie wären gesuchte Fachkräfte. 
Praktikanten sind aber mehr oder weniger Hilfskräfte oder "sorry" 
Putzfrauen von Festangestellten.

Einen weiteren Grund ist auch, dass Praktikanten die Head Count im 
Unternehmen nicht beeinflussen. Die offizielle Anzahl der Mitarbeiter 
bleibt also. Sobald aber die Head Count erhöht wird, müssen weitere 
Personen im Unternehmen die Stelle erstmal prüfen (notwendig oder 
nicht?) und dann genehmigen.

Beide Parteien kommen dennoch als Gewinner raus: Unternehmer - billige 
willige Arbeitskraft, Praktikanten - wichtige Erfahrung und Futter für 
den Lebenslauf.

von werauchimmer (Gast)


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Peter schrieb im Beitrag #5352587:
> Jeder Teamleiter, der etwas anspruchsvolles studiert hat, wird das
> genauso sehen.
> ....
>
> Wirst unter Umständen dennoch über den Dienstleister zum OEM/T1 gehen.
> Oder ein geiles anschreiben haben. BOSCH ist da besonders assig und lädt
> keine Sau mit 2,x ein.

Was für ein saudummes Geschwätz!

Ich bin selbst in einem Konzern, genug FH-Kollegen (Auch als Teamleiter) 
und Noten sind nur die halbe Miete, da heute eh nichts mehr wert.

von Max M. (maxmicr)


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M.Sc.-Ing. Univ. schrieb:
> dass Praktikanten die Head Count im
> Unternehmen nicht beeinflussen.

Das wurde mir tatsächlich anders gesagt.

von Pizza Hawaii oridschinale (Gast)


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Assessmentcenter für Ingenieure? Ich dachte diesen Schwachsinn müssen 
nur BWLer durchlaufen.

von M.Sc.-Ing. Univ. (Gast)


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Pizza Hawaii oridschinale schrieb:
> Assessmentcenter für Ingenieure? Ich dachte diesen Schwachsinn
> müssen nur BWLer durchlaufen.

Für Traineestellen der Großkonzerne ist der "Mist" leider auch schon 
angekommen. Bin im Konzern aber doch lieber direkt eingestiegen (F&E). 
Für die Stelle gab es in der Tat kein Assessmentcenter.

von Cerberus (Gast)


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Wer hier schwadroniert, dass Noten nicht wichtig sind, kann sich
ja mal mit einer gefakten schlechten Note über 1,9 bewerben.
Das wird eine heilsame Ernüchterung. Wenn dann erst mal der rote
Faden im LL gerissen ist, ist Schluss mit Lustig. Die Firmen brauchen
ihre Entscheidung ja nicht verantworten und daher können die machen
was die wollen, selbst Jahrelang suchen. Da kenne ich nämlich so
ein paar.

von cha-ar-196 (Gast)


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TinTIn schrieb:
> Im Grunde haben die Leute einfach ihren Glauben an Ihre Berufung
> verloren.

Eher ist es wohl so:
Die Hintergründe sind halt auf Anhieb nicht erkennbar.

von cha-ar-196 (Gast)


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M.Sc.-Ing. Univ. schrieb:
> Pizza Hawaii oridschinale schrieb:
>> Assessmentcenter für Ingenieure? Ich dachte diesen Schwachsinn
>> müssen nur BWLer durchlaufen.
>
> Für Traineestellen der Großkonzerne ist der "Mist" leider auch schon
> angekommen. Bin im Konzern aber doch lieber direkt eingestiegen (F&E).
> Für die Stelle gab es in der Tat kein Assessmentcenter.


So ein "Assessmentcenter" ist mehr "Selektion"  der gewünschten 
Kandidaten.
Oft rational nicht verständlich nach welchen Kriterien ausgewählt wird.

von Cerberus (Gast)


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cha-ar-196 schrieb:
> Oft rational nicht verständlich nach welchen Kriterien ausgewählt wird.

Das ist ja auch im normalen Bewerbungsprozess das, was den
Arbeitsmarkt kaputt gemacht hat. Schuld ist da wohl auch das
AGG und die Furcht wegen Ungleichbehandlung verklagt zu werden.
Also hält man sich da lieber bedeckt und bejammert den
Fachkräftemangel. In einem Betrieb wo ich mal ein Praktikum
gemacht habe, suchen die gerade jemanden über einen Dienstleister,
der auch in der Jobbörse wirbt.
Weil sich die Firma mit ihrem Spezialgebiet als Einzige in einer
Region befindet, war mir auch gleich klar, um wen es sich handelt.
Durch Anruf bei der zuständigen Personalerin wurde die Stelle
bestätigt. In der Jobbörse werben die allerdings selbst nicht,
dafür aber in einem regionalen Wochenblatt mit kleiner Auflage.
Nach Effizienz sieht das nicht aus.

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