Ich habe mir kuerzlich eine STM32F103VET6 Bord zugelegt die bei eBay als "STM32F103VET6 Industrial Board" bekannt ist und relativ guenstig angeboten wird. Ihre relative Einfachkeit, der 100-PIN uC und viel FLASH/RAM fand ich nuetzlich. Beispiel: https://www.ebay.com/itm/STM32-Industrial-Development-Board-STM32F103VET6-CAN-RS485-Minimum-system-ARM/401306115873?epid=854972162&hash=item5d6fb55f21:g:BeUAAOSwAANY6yM3 Leider habe ich bis jetzt noch kein Schaltbild davon gefunden und warte zur Zeit auf eine Antwort aus China. Vielleicht senden sie mir noch das Schaltbild. In der Zwischenzeit habe ich die Bord etwas untersucht und ein erstes Schaltbild davon heraus gezogen. Siehe Anhang. Obwohl die Bord eigentlich echt nett aussieht hat sie trotzdem leider (für mich) ein paar kleine Schönheitsfehler. Für diejenigen unter Euch die daran Interesse haben ein paar Bemerkungen: Was mir weniger gefällt ist: Trotz Remap Möglichkeiten hat der Designer den RS485 Transceiver an UART3 an PB10/11 angeschlossen und somit den I2C2 unbrauchbar gemacht weil dieser nicht remappable ist. Die UARTS sind aber remappable, die TWI2 aber nicht, und deshalb erschließt sich mir nicht ganz diese Entscheidung. Ich brauche oft beide I2C Ports. Ausserdem könnte man eine Leitung zum MAX3485 einsparen weil man gewöhnlich RE- und DE zusammenschalten kann. Leider vergaß man auch den USB port an PA10/11 anzuschließen. Auch sollte ein Pullup am RS485 RXOUT pin sein. Wenn man nämlich bei Sendebetrieb den RE-Eingang wie normalerweise hochnimmt, dann floatet dieser Pin und kann den UART RX durch unkontrolliertes H/L verwirren. Das stört beim Interrupt Betrieb ungemein. (Vielleicht genügt der interne PU) Auch wenn man RE LOW laesst spiegeln sich am RXOUT Pin die Sende Daten. Der RS485 Transceiver hat keine Bus Bias Widerstände nach Vdd und Masse. Als Master wäre das angenehm. Ist allerdings kein Thema. Sonst wäre der MAX3485 fail-safe bei offener Bus Leitung. Die On-Board LEDs und Schalter SW3 blockieren UART2. Man hätte dafür besser einige einfache Pins der PE Gruppe nehmen können. Schalter SW2 verschwendet AN9. Auch wird dadurch der zweite SPI Port verschwendet. VBAT ist nicht an separate Pins heraus geführt und macht ohne eine MOD die RTC Funktion unbrauchbar weil man am VBAT Pin keine Backup Zelle anschließen kann. Gut, mit dem Messer kann man sich vielleicht helfen... Der VREF Eingang ist fest an 3V3 angeschlossen und erlaubt ohne Modifizierung keine eigene Referenzspannungsquelle. Der Hauptquarz ist 7.2xx MHz. Mir wäre 8Mhz lieber. ( Das Bild zeigt aber 8Mhz, ich weiß. Meine Bord hat aber 7.27... ) Sonst ist diese Baugruppe durchaus interessant. Ich hoffe das Schaltbild ist Euch nützlich. Ob es 100% genau ist, weiß ich noch nicht. Nach zwei Stunden Arbeit stellt sich das meist erst später heraus:-) Das zweite Schaltbild ist ein sogenanntes "Work Sheet". Ich mache mir immer solche Schaltbilder von solchen Bords. Ich drucke sie dann aus um dann mit der Hand schnell die externe Beschaltung dokumentieren zu können wenn es schnell gehen soll. Gerhard Nachtrag: vor ein paar Minuten kam eine nette Mail aus China mit ein paar Bildern und CPU Anschluss Schema, aber kein richtiges Bord Schaltbild. Es sieht so aus als ob die Händler keinen Zugang dazu haben und werde es darauf belassen, da die meiste Arbeit schon getan wurde. Da hat es wenig Sinn sie darum weiter zu drängen. Bei Ali Express sah ich zufällig ein Händler Angebot der 10 - 99999 davon liefern würde. Da sieht man mal in welchen Größenordnungen dort produziert wird. Kein Wunder, daß die China Bords so billig sind.
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Das bestätigt meine Erfahrung. Diese billigen Boards aus China haben alle irgendwo Mängel und sind schlecht dokumentiert. Aber immerhin billig, für Bastler daher doch interessant.
Stefan U. schrieb: > Das bestätigt meine Erfahrung. Diese billigen Boards aus China > haben > alle irgendwo Mängel und sind schlecht dokumentiert. Aber immerhin > billig, für Bastler daher doch interessant. Ja. Hast recht! Aber trotzdem (bedingt) brauchbar. Leider kauft man aus o.g. Gründen meistens die Katze im Sack. Naja, es hätte ja sein können und bis auf die erwähnten Mängel ist das Teil durchaus verwendbar und hat ja auch wenig gekostet und irgendwie gefiel mir das Aussehen der Bord mit seinen geringen Peripherien. Ich sehe das in Anbetracht der Umstände genügend locker. Die Discovery Bords sind oft zu überladen und haben nicht genug freie Pins. Speziell wenn 64 Pinner verwendet werden. Deshalb gefiel mir diese einfache Bord. Es ist in der Tat schwierig eine Bord zu finden die allen Gesichtspunkten Rechnung trägt. Man weiß ja auch nie wie viel Erfahrung der Entwickler dort hatte. War vielleicht nur ein Student mit noch wenig Erfahrung. Die Portbelegung Entscheidungen erfordern wegen der Vielfalt der alternativen Funktionen der Pins doch eine Menge Erfahrung um sich nicht schachmatt zu setzen. Der STM32 ist diesbezüglich recht reichhaltig ausgestattet. Naja, genug geschimpft:-)
Die Nucleo Boards von STM führen alle Pins heraus und alle intern belegten kann man durch Lötbrücken oder Jumper trennen.
Stefan U. schrieb: > Die Nucleo Boards von STM führen alle Pins heraus und alle intern > belegten kann man durch Lötbrücken oder Jumper trennen. Die habe ich nicht. Ist aber gut zu wissen. Danke.
Es gibt durchaus "wenig verbastelte Boards" aus China. Ich nutz diese sehr gerne: https://www.ebay.de/itm/STM32F407VGT6-ARM-Cortex-M4-32bit-MCU-Core-Development-Board-STM32F4-Discovery/272501820584
Harry L. schrieb: > Es gibt durchaus "wenig verbastelte Boards" aus China. > Ich nutz diese sehr gerne: > Ebay-Artikel Nr. 272501820584 Wo schliesst Du da die SWD an?
Gerhard O. schrieb: > Harry L. schrieb: >> Es gibt durchaus "wenig verbastelte Boards" aus China. >> Ich nutz diese sehr gerne: >> Ebay-Artikel Nr. 272501820584 > > Wo schliesst Du da die SWD an? An die entsprechenden Pins. Es sind ja ALLE auf die Pfostenleisten geführt.
och nööö schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Wo schliesst Du da die SWD an? > > Haste nich gefunden wa? > > Brille? -> Fielmann. Das war's. Fehlende Brille. CN1 ist am Naheliegendsten...
Gerhard O. schrieb: > Es ist in der Tat schwierig eine Bord zu finden die allen > Gesichtspunkten Rechnung trägt. Man weiß ja auch nie wie viel Erfahrung > der Entwickler dort hatte. Also Gerhard! In analogen Fragen bist du doch sehr bewandert, warum also reitest du bei µC auf solchen Fertig-Boards herum - und das auch noch für rund 13 Euro pro Stück? Hast du zuviel Geld? Normalerweise macht man sich seine Leiterplatte passend zum zu lösenden Problem zurecht und packt dort selber drauf, was man braucht und wie man es braucht. OK, ich kann es ja verstehen, wenn man sich seine LP selber ätzt und dann möglichst kein 0.5 mm Pinraster drauf haben will. Aber für sowas läßt man sich einmal eine Handvoll kleiner Boards machen, wo der µC nebst Takt und Programmierschnittstelle drauf ist und sonst garnichts, so daß man sowas dann als Quasi-Baustein auf seine selbstgeätzten LP draufsetzen kann. W.S.
Hallo W.S. W.S. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Es ist in der Tat schwierig eine Bord zu finden die allen >> Gesichtspunkten Rechnung trägt. Man weiß ja auch nie wie viel Erfahrung >> der Entwickler dort hatte. > > Also Gerhard! In analogen Fragen bist du doch sehr bewandert, warum also > reitest du bei µC auf solchen Fertig-Boards herum - und das auch noch > für rund 13 Euro pro Stück? Hast du zuviel Geld? Deine Einwände in Ehren, aber mir gefiel einfach das Konzept dieser Bord. Da vor dem Kauf kein Schaltbild erhältlich war, mußte ich wohl oder Übel die Katze im Sack kaufen. Deshalb machte ich mir auch die Arbeit das Schaltbild herauszuzeichnen und hoffe es nützt auch der Community. > > Normalerweise macht man sich seine Leiterplatte passend zum zu lösenden > Problem zurecht und packt dort selber drauf, was man braucht und wie man > es braucht. Da hast Du recht und ich mache das hauptsächlich auch so mit den Pro-Minis und Nanos. Damit lassen sich viele kleine Projekte schnell durch ziehen und sind spottbillig. > > OK, ich kann es ja verstehen, wenn man sich seine LP selber ätzt und > dann möglichst kein 0.5 mm Pinraster drauf haben will. Aber für sowas > läßt man sich einmal eine Handvoll kleiner Boards machen, wo der µC > nebst Takt und Programmierschnittstelle drauf ist und sonst garnichts, > so daß man sowas dann als Quasi-Baustein auf seine selbstgeätzten LP > draufsetzen kann. In 2012 entwickelte ich mir eine STM32 Mini Bord die ich damals auch im Forum vorstellte und alle für mich wichtigen Eigenschaften hat und auch wundervoll funktioniert. Nur, da ich sie als industrielles Design konzipiert hatte und alles für mich Wichtige drauf hat, ist sie mir wegen der hohen Bauteileanzahl zu viel Arbeit um als Wald- und Wiesenbord "verschwendet" zu werden und auch zu teuer in der Herstellung. Das kostet mich Bauteilemäßig an die $50. da die LP vierlagig ist, auch nicht gerade billig. Für viele Projekte sind mir Bords a la Pro-Mini oder Nano einsatzgerechter und lieber. Deshalb war ich an dieser Bord von China zum Erfahrung sammeln halt interessiert. Abgesehen von den von mir gerügten Design Entscheidungen funktioniert sie sonst auch wie ich es mir vorgestellt hatte. Mein Testprogramm läuft darauf einwandfrei. Ich habe ein Projekt wo RS485 und RS232 gleichzeitig notwendig sind und somit ist die Bord für mich auch 100% einsatzfähig. Ich hoffe das gibt Dir einen Enblick warum ich gerade an dieser Bord interessiert war. Und so teuer war sie ja schließlich auch nicht. Schönes Wochenende noch! Grüße, Gerhard > > W.S.
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