Moin, ich möchte mal so Beginnen: Ich will keine Werbung machen, habe meine 4 Jahre bei einem DL abgesessen und mich dann anderweitig umgesehen. Nun bin ich bei einem KMU gelandet. Bezahlung mies, Kollegen ok, Aufgaben TOP. Zukünftiger Anwärter auf eine IGM Stelle, würde mir gut stehen. Was ich mitbekommen habe beim DL aber ist, dass die gestandenen Ing. dort gar nicht so mies bezahlt werden. Hierzu möchte ich erwähnen, dass das keine Verleiherbude war, sondern ein Entwicklungsdienstleister aus der freiburger Gegend. Meist war das dann In-House-Entwicklung, also nix beim Kunden vor Ort, ausser bei Kickoffs/Übergabe o. unvorhergesehenen Problemen. Der Job ist sehr stressig, auch für die älteren Herrschaften, man spielt meist Feuerwehr und darf seinen Samen überall in der Firma streuen, in der Hoffnung, dass mal was davon keimt. Entgegen den allgemeinen Vorurteilen aber, behaupte ich mal, dass so ein Schritt durchaus überlegenswert sein kann. Man kann schnell Verantwortung übernehmen, Aufgbaen wie Kalkulationen, Kundenkontakt und Verhandlungen, PL, Gruppenleitung usw. Kurzum man kann für eine gewisse Zeit mit wachsen, um hinterher gemütlich in einem kleineren Laden eine Stufe in der Ernährungspyramide zu steigen und Leiter für i-was im Bereich der Entwicklung zu werden. Klar ist auch, das ist der Idealfall. Der Schuss kann auch nach hinten losgheen. Ich habe durchaus auch Leute von dort wegkriechen sehen, die vll. etwas gemütlicher gearbeitet haben. Aber der Punkt ist, dass gerede im Bereich der EEntwicklung, bei der meist zu unvorhergesehenen Entwicklungen kommt und Projekte quasi nie zu einer Punktlandung kommen(zumindest bei den größeren Prj.> X-Mannjahre), die Erfahrung von einigen wenigen, die das Ruder in der Hand halten, sehr viel wert ist. Und wenn man nicht blöd ist, lässt man sich das auch bezahlen. Der achso harte Chef, hat erfahrene Leute hofiert und denen das Geld nachgeschmissen. Was ist daran also so verkehrt? Bin mal gespannt auf eure Meinungen. JoeJoe
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Joe J. schrieb: > Chef, hat erfahrene Leute hofiert und denen das Geld nachgeschmissen. Und von welchen Beträgen reden wir hier?
Würde sagen, sicherlich unter dem, was eine Führungskraft vll. beim KMU verdient(Mittleres Alter, mind. 5 Jahre Erfahrung/Führung vom Team). Evtl. gleichgestellt mit dem Gehalt eines IGM'lers ohne Führungsverantwortung(>70k). Je nach Ausbildungshintergrund, ein Dr. wird da mehr kriegen, wenn er sich das denn verdient hat. Rede aber von normalen Ing. mit >10 Jahren Berufserfahrung. Die, die die arbeit wirklich machen(eig. nur noch Handwerk), die wurden natürlich mit lächerlichen Beträgen abgespeist.
Sehr guter Beitrag! Wir brauchen mehr positive Rückmeldung vor allem an den Hochschulen damit ich mehr Sklaven eh gute Absolventen für die aktuelle Hochkonjunktur bekomme und so den unglaublichen Mangel an Fachkräften bewältigen kann. Zugleich müssen wir eine andere Denke etablieren bezüglich Zufriedenheit und Gehalt. Absolventen muss beigebracht werden, dass 30-35k ein sehr gutes Gehalt zum Leben ist und eine homogene Gehaltsgesellschaft ein strebenswertes Ideal ist. Wer mehr braucht ist entweder AFDler oder ein pöhser Alt-Right.
Naja, wir brauchen nicht so tun, als ob das Konzernbeamtentum der Normalfall ist.
Sklavenhändler Ombos schrieb: > Zugleich müssen wir eine andere Denke etablieren bezüglich Zufriedenheit > und Gehalt. > Absolventen muss beigebracht werden, dass 30-35k ein sehr gutes Gehalt > zum Leben ist und eine homogene Gehaltsgesellschaft ein strebenswertes > Ideal ist. Ist das nicht schon im vollen Gange?
KMU schafft Produkte für sich selbst die dann zu besserem Geschäft mit mehr Gewinn führen sollte, sammelt know how und Patente. DL macht für andere, baut nichts für sich auf, nicht mal know how dafür ist er zu oberflächlich, ewig nur derselbe Level für dieselbe Bezahlung. Denk an Software: der KMU schafft ein Programm als Produkt das er dann hundertausendmal verkauft, der DL vermietet nut seine Programmierer-Arbeitsstunde für 100 EUR.
MaWin schrieb: > KMU schafft Produkte für sich selbst die dann zu besserem Geschäft > mit > mehr Gewinn führen sollte, sammelt know how und Patente. > > DL macht für andere, baut nichts für sich auf, nicht mal know how dafür > ist er zu oberflächlich, ewig nur derselbe Level für dieselbe Bezahlung. > > Denk an Software: der KMU schafft ein Programm als Produkt das er dann > hundertausendmal verkauft, > > der DL vermietet nut seine Programmierer-Arbeitsstunde für 100 EUR. Das ist richtig. Kommt da noch was? Geht ein bischen an der Fragestellung vorbei. Der DL war auch bei 20 Mio Umsatz mit 100 Ing.
Also man muss sein Fach schon beherrschen, wenn man sowas beruflich eine Zeit lang machen will. Ist schon eine ziemliche Herausfoderung, da das Prjektbudget meist hart verhandelt wird und natürlich nie genug Std. da sind. Und man muss sich damit arrangieren können, dass das Prj. am Ende eben nicht zu 100% den eigenen Qualitätsansprüchen entspricht. Festpreisangebote für riesen Projekte, die regelmäßig an die Wand gefahren werden sind da keine Ausnahme und man zeigt sich da oft lernresistent. Da wird die Zeche geprellt, und die Aufwände teilt man sich hinterher dann. Es sit natürlich schon verlockend, Arbeit über den Tisch werfen und machen lassen. Nur kommt am Ende einfach nicht das raus, was man sich erhlfft hat. Nach Aufwand ist da eher die Ausnahme. Natürlich gilt Umsatz!= Gewinn, aber der Senior konnte sich nicht bewschweren. Die 20Mio hatte er 10 Jahre, nachdem er die Firma gegründet hat. Natürlich war er vom Fach(Vorher GF bei einem anderen DL), hatte die Beziehungen und auch ein bischen Glück. Nur mit dem Geld konnte er nicht so richtig umgehen, Hehe.
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Als Ing. spricht gegen DL, dass einem die Früchte seiner Arbeit nicht zu Gute kommen. Man entwickelt was und der Auftraggeber macht sich ggf. mit dem Produkt dann jahrelang die Taschen voll. Man ist quasi das Trüffelschein, dass die ganze Arbeit macht und mit ein paar Maiskörnern abgespeist wird. Diese Analogie ist sogar etwas falsch, da man einen Trüffel (im Gegensatz zu einem technischen Produkt) nicht mehrfach verkaufen kann. Der Auftraggeber lindert damit meist sein "zu viele Häuptlinge, zu wenige Indianer"-Syndrom, anstatt es zu heilen. Mir wurde schon von Firmen berichtet, da halten sich 3 Chefs einen(!) Indianer. Gemeinsam wohlgemerkt. Jeder rennt mit Krawatte rum und leitet irgendwas, aber keiner mehr da, der auch mal produktive Arbeit machen kann. Nur noch Schwafelköpfe und Excel-Tabellen-Schieber. Also kommt der Dienstleister. Der DL selbst muss und will auch noch was von den Maiskörnern abhaben. Entsprechend hoch wird, betrachtet man diese ganze Futterkette, am unteren Ende dann das Pressing auf die Ingenieure und das für mageres Gehalt. Soll ja für alle noch Gewinn rausspringen.
Aber das Problem fängt aber m. M. schon beim Bildungssystem an. Wer wählt heute nach der Schule noch Arbeit oder Karrieren, die praktisch irgendwie für eine Gesellschaft nützlich sind? Jeder will Waschmaschine, Fernseher, Auto und im schönen Haus wohnen. Aber keiner will das entwickeln bzw. bauen und lieber als tantrischer Surflehrer auf Haiti mit Ausbildung in spätrömischer Dichtung und Ausdruckstanz sich selbst verwirklichen. Bezahlen müssen es die, welche den Fehler gemacht haben, keine brotlosen Mist studiert zu haben und von der Gesellschaft dann immer weiter ausgepresst werden, weil jetzt auch noch der tantrische Surflehrer mitversorgt werden muss für den sich schon irgendwo ein überflüssiger Posten finden wird.
Wir haben schon genug Sozialwissenschaftler, Philosophen etc. bla bla.
Erklärbär schrieb: > Aber das Problem fängt aber m. M. schon beim Bildungssystem an. Wer > wählt heute nach der Schule noch Arbeit oder Karrieren, die praktisch > irgendwie für eine Gesellschaft nützlich sind? Jeder will Waschmaschine, > Fernseher, Auto und im schönen Haus wohnen. Aber keiner will das > entwickeln bzw. bauen https://de.statista.com/statistik/daten/studie/3246/umfrage/anzahl-der-studenten-nach-faechergruppen/ Wie viel mehr sollten es sein?
Erklärbruno schrieb: > Jeder will Waschmaschine, >> Fernseher, Auto und im schönen Haus wohnen. Aber keiner will das >> entwickeln bzw. bauen Liegt wohl dran, dass die Teile heute woanders entwickelt und gebaut werden.
Erklärbär schrieb: > Aber das Problem fängt aber m. M. schon beim Bildungssystem an. > Wer > wählt heute nach der Schule noch Arbeit oder Karrieren, die praktisch > irgendwie für eine Gesellschaft nützlich sind? Jeder will Waschmaschine, > Fernseher, Auto und im schönen Haus wohnen. Aber keiner will das > entwickeln bzw. bauen und lieber als tantrischer Surflehrer auf Haiti > mit Ausbildung in spätrömischer Dichtung und Ausdruckstanz sich selbst > verwirklichen. Bezahlen müssen es die, welche den Fehler gemacht haben, > keine brotlosen Mist studiert zu haben und von der Gesellschaft dann > immer weiter ausgepresst werden, weil jetzt auch noch der tantrische > Surflehrer mitversorgt werden muss für den sich schon irgendwo ein > überflüssiger Posten finden wird. Wer sagt denn, dass Fernseher, Autos und schöne Häuser (mit entsprechendem Energieverbrauch) nachhaltig gut für die Gesellschaften sind? Stichwort Umweltverschmutzung und Verrohung der Sitten getrieben durch manche der Unternehmen, für die pure Profitmaximierung über allem steht. Wenn ein Riesenkonzern vorlebt, dass Lügen der richtige Weg zum Erfolg ist, dann ist das nicht gut. Was wäre eine Gesellschaft, die nur noch aus Arbeitern und Ingenieuren besteht? Eine graue und düstere Vorstellung. Ist es nicht gerade die Kultur, die ihrerseits die Ingenieure inspiriert? Sind viele großartige Umbrüche nicht zunächst als Fiktion in der Belletristik aufgetaucht? Haben nicht die Ideen und Visionen von "Nichtsnutzen" wie Diogenes, Galilei, Machiavelli, Descartes, Rousseau und zahllosen anderen die Menschheit zu dem gemacht, was sie heute ist? Ohne den Geist der Aufklärung und Revolution wäre Technologie heute ein verbotenes Teufelszeug. Vor nicht all zu langer Zeit hat manch einer gesagt: Nur der Glaube und die Unterwerfung sind nützlich für die Gesellschaft. Die Menschheit weiß bereits alles. Warum soll ich verrückte Tüftler durchfüttern?
Beitrag #5355957 wurde von einem Moderator gelöscht.
Eine Statistik ohne Paywall (statista geht kein Zugriff mehr): https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/BildungForschungKultur/Hochschulen/Tabellen/StudierendeInsgesamtFaechergruppe.html
Humanistisch gebildet schrieb: > Diogenes, > Galilei, Machiavelli, Descartes, Rousseau und zahllosen anderen die > Menschheit zu dem gemacht, was sie heute ist? Solcherlei Denker "produzieren" wir in DE schon lange nicht mehr. Galilei war nach heutigen Maßstäben zu 90% Naturwissenschaftler. Der wurde von der Kirche nicht wegen seiner schönen Gedichte verfolgt.
Erklärbär schrieb: > Der > wurde von der Kirche nicht wegen seiner schönen Gedichte verfolgt. Das kann ich gut verstehen. :) MfG Paul
Humanistisch gebildet schrieb: > Was wäre eine Gesellschaft, die nur noch aus Arbeitern und Ingenieuren > besteht? Eine graue und düstere Vorstellung. Nein im Sinne der Fragestellung. Wir brauchen nicht so viel öffentlichen Dienst, eine so hohe Staatsquote, so viele Politiker und politische Ebenen (stammt aus Zeiten vor der Digitalisierung; Die Zuständigkeiten zwischen Kommune, Kreis, Land, Bund sind unklar verteilt und es wird eher schlimmer als besser). > Ist es nicht gerade die > Kultur, die ihrerseits die Ingenieure inspiriert? Sind viele großartige > Umbrüche nicht zunächst als Fiktion in der Belletristik aufgetaucht? In letzter Zeit kommen die sozialen Umbrüche längst von den Ingenieuren. Zwar nicht aus Deutschland, aber Google (Map), Facebook, Twitter, Smartphone, youtube, usw. > Haben nicht die Ideen und Visionen von "Nichtsnutzen" wie Diogenes, > Galilei, Machiavelli, Descartes, Rousseau und zahllosen anderen die > Menschheit zu dem gemacht, was sie heute ist? Haben, im Sinne von hatten, Vergangenheit. Heute kommt nicht mehr viel von Hollywood. Und was kommt in der heutigen Zeit tolles von Grass und Precht? Das kannst Du doch vergessen. Eher halte ich es mit Jordan Peterson und anderen (youtube macht es möglich). Wir hatten Birkenbihl, aber nun ja leider nicht mehr. Vielleicht auch gut, dass sie so manches nicht mehr miterleben muss. > Ohne den Geist der Aufklärung und Revolution wäre Technologie heute ein > verbotenes Teufelszeug. Last but not least sind auch die von Dir Aufgezählten teilweise oder sogar größtenteils Ingenieure gewesen. Die entstammen eben nicht aus einer dem Selbstzweck verschriebenen Sozialkulturindustrie.
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>Heute kommt nicht mehr viel von Hollywood.
Hollywood als Kulturquelle? Ich glaube es wirklich nicht.
Lars R. schrieb: > Wir brauchen nicht so viel "WIR", die Entscheider wollen aber all das! Warum wohl?
Lars R. schrieb: > Haben, im Sinne von hatten, Vergangenheit. Heute kommt nicht mehr viel > von Hollywood. Und was kommt in der heutigen Zeit tolles von Grass und > Precht? Das kannst Du doch vergessen. Eher halte ich es mit Jordan > Peterson und anderen (youtube macht es möglich). Wir hatten Birkenbihl, > aber nun ja leider nicht mehr. Vielleicht auch gut, dass sie so manches > nicht mehr miterleben muss. Grass? Is der ned Tot? Precht, der hat es halt ins Stimmungsbild der kulturwissenschaftlichen Linken geschaft. Birkenbihl? Motivationstrainernin, wer braucht sowas?
IchGlaubeEsNicht schrieb: >>Heute kommt nicht mehr viel von Hollywood. > > Hollywood als Kulturquelle? Ja, definitiv. Wesentlicher Einfluss auf die heutigen Ingenieure; beispielsweise Technolgie und Moralvorstellungen von Star Trek. Hoffen wir einfach einmal, dass der Einfluss auf die zukünftigen Ingenieure mittlerweile vernachlässigbar ist (wenngleich die Hoffnung vergebens ist). > Birkenbihl? > Motivationstrainernin, wer braucht sowas? Der Einführungssatz auf Wiki beschreibt eben nicht jede Person vollumfänglich. Genau genommen wird der gesamte Wiki-Eintrag der Person nicht gerecht.
Lars R. schrieb: > Last but not least sind auch die von Dir Aufgezählten teilweise oder > sogar größtenteils Ingenieure gewesen. Die entstammen eben nicht aus > einer dem Selbstzweck verschriebenen Sozialkulturindustrie. Ein interessanter Gedanke. Der Fehler ist, dass man heute die Denker in Disziplinen unterteilt und in Konkurrenz zueinander stellt. Damals war ein Ingenieur gleichzeitig auch ein Philosoph, da das eine nicht ohne das andere geht. Der "ganzheitliche Managementansatz" ist somit nicht mehr als eine Rückkehr in die Zeit vor Taylor. Und das Eingeständis, dass Arbeitsteilung nur bis zu einem gewissen Punkt sinnvoll ist. Über diesen Punkt hinaus beginnt die Verdummung.
Humanistisch gebildet schrieb: > Ein interessanter Gedanke. Der Fehler ist, dass man heute die Denker in > Disziplinen unterteilt und in Konkurrenz zueinander stellt. Das sehe ich nicht kritisch. Nur: Gerade Ehrlichkeit ist tendenziell eine intrinsische Eigenschaft der Natur -Wissenschaften (logische Beweisführung, Formeln, usw). Mir hat es nicht gefallen, dass Du weiter oben ausgerechnet die Ingenieure für existierende Missstände verantwortlich machst und dann auch noch schreibst, dass es mit mehr Ingenieuren noch schlimmer wäre. Dabei gehen die von Dir skizzierten Missstände gerade eher von Personen aus, die den Naturwissenschaften fern stehen. > Und das Eingeständis, dass > Arbeitsteilung nur bis zu einem gewissen Punkt sinnvoll ist. Arbeitsteilung ist gut und wichtig. Problematisch sind 2 Dinge: a. Die Berufsgruppen verselbständigen sich und es wird mehr Arbeit betrieben als erforderlich. Besonders schlecht ist dies in den Umfeldern, in denen der Markt nicht oder nur schlecht korrigierend wirken kann (zB, Juristen, Politiker) b. Regelmäßig werden aufgrund des sozialen und technischen Fortschritts Arbeiten nicht mehr erforderlich bzw im Umfang reduziert. Die Berufsgruppe existiert aber weiterhin und arbeitet ihrer Abschaffung/Reduzierung entgegen. > Über diesen > Punkt hinaus beginnt die Verdummung. Arbeitsteilung steht ganzheitlichem Wissen nicht entgegen. Ohne Wissen beginnt die Verdummung. Das hat aber mit der Arbeitsteilung nichts zu tun.
Könnt Ihr einen eigenen Fred starten? Interessantes Thema, echt. Und nun zurück zur Fragestellung;-)
Das mit der Familie , Altersvorsorge und sowas kannst Du komplett abschreiben Von der verlorenen Lebenszeit sprechen wir mal garnicht ...
> Re: Zockerbuden - ist das so schlimm?
Oh ja, sehr schlimm.
Ist in der Regel eine Einbahnstrasse nach ganz unten.
Joe J. schrieb: > Hierzu möchte ich erwähnen, dass das keine Verleiherbude war, sondern > ein Entwicklungsdienstleister aus der freiburger Gegend. Meist war das > dann In-House-Entwicklung, also nix beim Kunden vor Ort, ausser bei > Kickoffs/Übergabe o. unvorhergesehenen Problemen. Das Problem ist, dass derzeit viele Leihbuden in diese Richtung gehen wollen. Ich habe das live bei einem großen aus Frankreich stammenden sogenannten Entwicklungsdienstleister gesehen. Offiziell möchte man anders sein und versucht krampfhaft das flair zu verbreiten, ein guter Entwicklungsdienstleister und Arbeitgeber zu sein. Dazu prangert ein schickes Top100 Logo auf der Website, welche primär eigentlich eine Stellenbörse ist. Man wirbt mit einer Zahnzusatzversicherung (Wert irgendwas um die 30€/Monat) und Bildern von glücklichen Menschen. Hinter den Kulissen werden Projekte mit unerfüllbaren deadlines und budgets verhandelt, während das management natürlich dem maximalen Gewinn machen will. Berufserfahrung wird Kunden gegenüber gerne in 5er Schritten aufgerundet, von Entwicklern angegebene schätzungen bezüglich des Aufwandes gerne halbiert, usw. Ich glaube auch, dass 70k machbar sind, aber das ist eher selten und gewiss nicht unter IGM Bedingungen. 75k dürfte oberhalb der Schmerzgrenze sein. Zumindest haben auch Kollegen mit 10+ Jahren BE nie diese Grenze durchbrochen (Stand Ende 2016). Das letzte was ich von einem (ex) Kollegen (Mitte 2017) hörte, waren knapp über 65k bei mit dem Gehalt abgegoltenen Überstunden inklusive. Real schafft der jetzt 60h, weil ihm quasi unbegrenzt Arbeit zugeschoben wird. Er hat zudem regelmäßig das Problem, dass Kollegen im selben Projekt für andere Projekte zugeteilt werden, weil man dort mehr marge generieren kann. Er hat damit zusätzliche Arbeit, da er regelmäßig frischlinge einarbeiten muss. Es mag echte Entwicklungsdienstleister geben, ich kenne jedoch keinen bei dem man gute Arbeitsbedingungen, Aufstiegschancen und gutes Gehalt bekommt. Ich habe aufgehört zu suchen und bin bei einen anderen Unternehmen, welches echte Produkte herstellt und gute Bedingungen, Aufstiegsmöglichkeiten und gutes Gehalt liefert.
Erklärbär schrieb: > Als Ing. spricht gegen DL, dass einem die Früchte seiner Arbeit nicht zu > Gute kommen. Man entwickelt was und der Auftraggeber macht sich ggf. mit > dem Produkt dann jahrelang die Taschen voll. > > Man ist quasi das Trüffelschein, dass die ganze Arbeit macht und mit ein > paar Maiskörnern abgespeist wird. Diese Analogie ist sogar etwas falsch, > da man einen Trüffel (im Gegensatz zu einem technischen Produkt) nicht > mehrfach verkaufen kann. Das kann man auch anders herum sehen: als DL kann es einem egal sein ob es überhaupt Bedarf für die Entwicklung gibt. Scheitert der Auftraggeber mit dem Produkt, macht der DL mit einem anderen Auftrag weiter. Er muss nicht in Maschinen, Material oder Gebäude investieren. Hat also nicht nur Nachteile. Zusätzlich gilt das (der Auftraggeber macht sich die Taschen voll) auch für fest angestellte Ingenieure denen die Firma nicht gehört. Da macht sich halt der Eigentümer die Taschen voll.
Paul schrieb: > Zusätzlich gilt das (der Auftraggeber macht sich die Taschen voll) auch > für fest angestellte Ingenieure denen die Firma nicht gehört. Da macht > sich halt der Eigentümer die Taschen voll. Ich würde eher sagen: bei Konzern-Ingenieuren machen sich beide, also Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, die Taschen voll, stell somit eine win-win-Situation dar. :-) Bei "Dienstleistern" ist das dagegen nur beim Arbeitgeber der Fall; der arme Arbeitnehmer ist in diesem Fall nur die Zitrone, die ausgepresst und danach weggeworfen wird. :-(
Erklärbär schrieb: > Humanistisch gebildet schrieb: >> Diogenes, >> Galilei, Machiavelli, Descartes, Rousseau und zahllosen anderen die >> Menschheit zu dem gemacht, was sie heute ist? > > Solcherlei Denker "produzieren" wir in DE schon lange nicht mehr. > Galilei war nach heutigen Maßstäben zu 90% Naturwissenschaftler. Der > wurde von der Kirche nicht wegen seiner schönen Gedichte verfolgt. Marx, Nietzsche, Heidegger, und zu einem gewissen Grad Sloterdijk, Precht und Lesch?
Dipl.- G. schrieb: > Erklärbär schrieb: >> Humanistisch gebildet schrieb: >>> Diogenes, >>> Galilei, Machiavelli, Descartes, Rousseau und zahllosen anderen die >>> Menschheit zu dem gemacht, was sie heute ist? >> Solcherlei Denker "produzieren" wir in DE schon lange nicht mehr. >> Galilei war nach heutigen Maßstäben zu 90% Naturwissenschaftler. Der >> wurde von der Kirche nicht wegen seiner schönen Gedichte verfolgt. > > Marx, Nietzsche, Heidegger, und zu einem gewissen Grad Sloterdijk, > Precht und Lesch? Sido, Frauenarzt, ...
Beitrag #5363449 wurde von einem Moderator gelöscht.
fnord schrieb: > Das letzte was ich von einem (ex) Kollegen (Mitte 2017) hörte, waren > knapp über 65k bei mit dem Gehalt abgegoltenen Überstunden inklusive. > Real schafft der jetzt 60h, weil ihm quasi unbegrenzt Arbeit zugeschoben > wird. Er hat zudem regelmäßig das Problem, dass Kollegen im selben > Projekt für andere Projekte zugeteilt werden, weil man dort mehr marge > generieren kann. Er hat damit zusätzliche Arbeit, da er regelmäßig > frischlinge einarbeiten muss. Ich finde die Regelung "1 Stunde für 1k" sehr fair. Eine 40 Stunden-Woche bedeutet 40000 Euro im Jahr. Für 80 Stunden gibt es 80k. Wollt Ihr mehr Geld? Kein Problem, arbeitet mehr. So einfach ist das.
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