Hallo zusammen! Ich informiere mich gerade über den Begriff "Linearität" im Zusammenhang mit Potentiometern. Die Infos im Netz haben mich ehrlich gesagt etwas verwirrt. Kann mir jemand sagen, welche maximale Abweichung des Messwertes ich bei folgender Angabe erwarten kann: "Rotatives Potentiometer, Phasenverschiebung (340°), 5 kOhm ± 20%, Linearität ± 2%" Dabei wir ein Messweg zwischen 0-100 mm gemessen. Für mich bedeutet das: 0 mm = 0 Ohm 100 mm = 5000 Ohm --> bei 20 mm Messweg = 1000 Ohm (+/- 20 Ohm) Oder bezieht sich die Linearität auf die 5000 Ohm?
Bernd schrieb: > Phasenverschiebung (340°) Scheiß auto-Übersetzung. Soll wohl 340° max. Drehwinkel bedeuten. Bernd schrieb: > 5 kOhm ± 20%, Der tatsächliche Wert ist irgendwas zwischen 4 und 6 kOhm. Bernd schrieb: > Dabei wir ein Messweg zwischen 0-100 mm gemessen. Sorry aber Der Widerstand hängt vom Drehwinkel ab. Auf eine Länge kommst du nur mit Pi und 2 mal Radius. Bernd schrieb: > bei 20 mm Messweg = 1000 Ohm (+/- 20 Ohm) bei 340°/5 hast du 1000 Ohm +-20% aber die Nichtlinearität zu dem tatsächlichen Gesamtwert sollte nicht mehr als +-2% sein. Sprich: Du musst einmalig kalibrieren, dann hast du ca. 2% Linearität. Zusätzlich aber noch Temperaturabhängigkeit und Langzeitdrift.
Der Andere schrieb: > bei 340°/5 hast du 1000 Ohm +-20% aber die Nichtlinearität zu dem > tatsächlichen Gesamtwert sollte nicht mehr als +-2% sein. Wie also kann ich mir das vorstellen? z.B.: Ich messe bei 20 mm Weg einen Wert von 800 Ohm. Diese 800 Ohm haben aber eine Abweichung von +- 2%... Also ist der tatsächliche Wert irgendwo zwischen 792 und 808 Ohm?
0 mm ist nicht 0 Ohm! Kein Potentiometer schafft 0 Ohm. Manchmal sitzt der Schleifer auf der Isolation, so dass 0 mm = ungefähr Unendlich ist. Bei 5K können es schon Widerstände im 2-stelligen Bereich sein. Bei miesen Chinesen auch schon mal 3-stellig. 100 mm sind höchstens zufällig 5 KOhm. Zulässig sind aber +/- 20%. D.h 4 KOhm (-20%) bis 6 KOhm (+20%). Das auch nur, wenn Du 100-prozentig den Arbeitsbereich (0° bis XXX°) abdeckst. Hast Du jetzt aber einen tatsächlichen Arbeitsbereich von 100 bis 4000 Ohm und drehst exakt den halben Bereich so konnst Du aber nicht auf ((4000+100)/2) 2050 Ohm sondern auf 2050 Ohm +/- 2%. Mal nachrechnen. Oops!
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Der Andere schrieb: > Bernd schrieb: >> Phasenverschiebung (340°) > > Scheiß auto-Übersetzung. Soll wohl 340° max. Drehwinkel bedeuten. So sieht es aus. >> 5 kOhm ± 20%, > > Der tatsächliche Wert ist irgendwas zwischen 4 und 6 kOhm. Wobei die Toleranz für den Gesamtwiderstand zwischen den Enden der Schleifbahn gilt. >> bei 20 mm Messweg = 1000 Ohm (+/- 20 Ohm) > > bei 340°/5 hast du 1000 Ohm +-20% aber die Nichtlinearität zu dem > tatsächlichen Gesamtwert sollte nicht mehr als +-2% sein. Wenn man nicht den Widerstand mißt, sondern das Teilerverhältnis des Potentiometers (vulgo: ratiometrisch) dann kürzt sich der Gesamtwiderstand raus. Die 2% Abweichung bezihen sich auf den Zusammenhang von Drehwinkel und Teilwiderstand. Wenn das Poti z.B. 4K Gesamtwiderstand hat, dann sind es in der Mittelstellung (170°) 2K Teilwiderstand +/-2%
Die 20% sind der Absolutwert des Poti zwischen denbeiden äueren Anschlüsen, Die 2% gibt die Genauigkeit der Widergabe des Messweges bzw.des Messwinkels an. Stell Dir vor, das Poti sei aus einem Draht hergestellt, an dem ein Schleifer die zu messende Position abgreift. Beim Herstellen (Ziehen) des Drahte erreicht man den genauen Durchmesser schwer, eben in einem Toleranzbereich von 20%. Der Durchmesser des Drahtes ist aber wesentlich leichter konstant zu halten, eben auf 2% genau. Oder: die Schicht des Poti wird durch Drucken auf Keramik und anschließendes Einbrennen hergestellt. Dannn wird die Schichtstärke nie genau erreichbar sein, also 20% Toleranz für den absoluten Widerstandswert. Die Schichtdicke bleibt aber nahezu konstant auf der ganzen Potibahn, sodass zum Beispiel die Mitte des Widerstands bei der Hälfte des gerade vorhandenen Potiwiderstands erreicht wird.
Peter R. schrieb: > Beim Herstellen (Ziehen) des Drahte erreicht man den genauen Durchmesser > schwer, eben in einem Toleranzbereich von 20%. > Der Durchmesser des Drahtes ist aber wesentlich leichter konstant zu > halten, eben auf 2% genau. Sorry, aber absolut unverständlich... "Beim Herstellen des Drahtes erreicht man den genauen Durchmesser schwer ..." und dann: "Der Durchmesser des Drahtes ist aber wesentlich leichter konstant zu halten..." Was denn nun?
Dennis K. schrieb: > Was denn nun? Ist wohl so gemeint: Der Drahthersteller möchte einen Draht mit 2mm Durchmesser herstellen, kann das aber nicht so gut. Deshalb könnte der Draht (bei 20% Toleranz) min. 1,6 oder max. 2,4mm haben, das aber ziemlich konstant (Abweichung +/-2%) von Anfang bis Ende.
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Okay, danke für die Antworten! Vereinfacht kann man es also so ausdrücken: Ich nutze den Poti und messe an einer gewünschten Stelle. Der dabei gemessene Wert hat z.B. 2000 Ohm. Diese 2000 Ohm stehen dann für einen Wert von 1980 - 2020 Ohm. Messe ich 4000 Ohm, dann steht das für einen Wert von 3960 - 4040 Ohm. Sehe ich das richtig?
Bernd schrieb: > Der dabei gemessene Wert hat z.B. 2000 Ohm. > Diese 2000 Ohm stehen dann für einen Wert von 1980 - 2020 Ohm. > Messe ich 4000 Ohm, dann steht das für einen Wert von 3960 - 4040 Ohm. Nein. Wenn du über einen Winkel von z.B 65° eine Widerstandsänderung von 1kOhm misst, dann sind es bei einem halb so großen Winkel 500 Ohm +-2% also 490 - 510 Ohm. Oder bei einem doppelt so großen sind es dann 2kOhm +-2% also 1960 - 2040 Ohm. Sprich wenn du damit über eine Mechanik Längen misst und kalibrierst deine Messung auf z.B. 100mm, dann ist der Fehler wenn du 50mm misst maximal 2% also 1mm. Zumindest der Fehler des Potis. Dazu kommen aber noch die Messfehler beim Messen des Widerstands und der Fehler den dein mechanischer Aufbau hat. Wenn du es jetzt immer noch nicht gebraifst, dann solltest du es so versuchen uns dein konkretes Problem zu schildern.
Der Andere schrieb: > gebraifst habe ich das wirklich geschrieben? Das soll natürlich "begreifst" heissen. Sch... ich brauch jetzt erst mal nen Kaffee!
Okay, also bezieht sich die Linearität 2% nicht auf den Messbereichsendwert. Das bedeutet also, dass ich bei einem Kalibriertem Messweg (100mm) einen Weg von 5mm Messe und der Fehler vom Poti dann maximal 0,1mm (2%) beträgt.
Wenn du mal den Zusammenhang zwischen 340° und 100 mmm klarmachen könntest? Wie - und mit welchen mechanischen Übertragungsfehlern - hängen die zusammen? Ist mechanisches "Spiel" ausgeschlossen? Wenn es genau werden soll, gibt es Längen- und Drehwinkel- Erfassung. - Wenn man sich da was bastelt, muss man selbst die Toleranzen für die Wiederholbarkeit von Messungen ermitteln. VERSUCH es doch einfach, welche Ohmwerte bei einem Weg von 0 - 10 - ... - 50 ... 90 - 100 mm getrennt nach hin und her herauskommen! MEHRMALS (10 bis 100) Messreihen aufnehmen, dann: Fehlerrechnung!
Jacko schrieb: > Wenn du mal den Zusammenhang zwischen 340° und 100 mmm > klarmachen könntest? > Wie - und mit welchen mechanischen Übertragungsfehlern - > hängen die zusammen? > Ist mechanisches "Spiel" ausgeschlossen? Okay, die Aufgabe ist folgende: Ich benötige einen Elektrozylinder. Das heißt, ein 24V DC Motor treibt über ein Getriebe einen Hubzylinder an. Der fährt zwischen 0-100mm Hub auf eine Position. Um die aktuelle Position zu erfassen, hat der DC Motor ein rotatives Potentiometer. Durch den Einsatz von Kugelgewindespindeln kann man beispielsweise Abweichungen <0,05mm erreichen, daher lassen wir das Längsspiel der Spindel jetzt mal außen vor. Es gibt auch Varianten mit inkrementellen Wegsensoren (Hall). Jedoch habe ich aktuell einen mit Potentiometer im Auge und möchte daher wissen, wie exakt ich die Postion über Widerstandsmessungen ermitteln kann :)
Bernd schrieb: > DC Motor treibt über ein Getriebe einen Hubzylinder an > ... 100mm Hub > möchte ... wissen, wie exakt ich die Postion über > Widerstandsmessungen ermitteln kann Mit diesem Poti offensichtlich nicht genauer als +/-2mm. Als in der Praxis wird es schon etwas genauer sein, nur der Hersteller des Potis garantiert nicht mehr als besagte 2mm.
Und warum nimmst du da nicht einen incrementellen oder auch absoluten Drehwinkelgeber? Das würde deutlich genauer und du hast keine Probleme mit Kalibrierung, Alterung, Temperaturabhängigkeit der Widerstandsschicht, ...
Bernd schrieb: > Um die aktuelle Position zu erfassen, hat der DC > Motor ein rotatives Potentiometer. Wie funktioniert das mechanisch? Der Poti kann max. 340°, also keine ganze Umdrehung. Du schreibst aber von einem Getriebe und einer Kugelumlaufspindel, also muss der Motor doch viele Umdrehungen machen um auf die 100mm Vortrieb zu kommen.
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