Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Für weniger Geld den Job wechseln?


von Jens K. (Gast)


Lesenswert?

Ich bin derzeit sehr unzufrieden mit meinem Job als Softwareentwickler. 
Ich bin jetzt 33 Jahre und habe 9 Jahre Berufserfahrung als PHP 
Entwickler und habe einen Bachelor of Science.
Die Stimmung im Büro ist im Keller, es wird sehr viel 
Überstundenbereitschaft erwartet (die dann so wie es dem AG passt am 
liebsten wieder abgefeiert wird) und die Bezahlung ist nun wirklich auch 
für Ostverhältnisse nicht wirklich pralle. Die letzten 2 
Mitarbeitergespräche im jährlichen Abstand gingen ohne Lohnerhöhung 
einher. Eine Erhöhung ist auch weiterhin nicht in Sicht.

Ich habe mich nun bei ca 20-30 Firmen hier in der Umgebung beworben. Da 
ich noch Anhang habe (Familie, Pflegebedürftigkeit) ist der Radius in 
dem ich mich bewerben kann auch relativ begrenzt. Ich glaube fast, ich 
habe alle in Frage kommenden Firmen/Stellen durch.
Nun habe ich als letzten Lichtblick eine Firma, die zwar noch schlechter 
bezahlt, die aber beruflich spannender klingt, flexibler (gerade wegen 
Pflege ganz gut) und bei weitem nicht so stressig ist. Ein Bekannter 
arbeitet dort, dem glaube ich das ... aber der sagt auch, Bezahlung kann 
man eben nicht so viel erwarten ...

Nun weiß ich nicht, was ich machen soll. Würdet ihr gehaltsmäßig 
zurückstecken um an Ende erst nach ein paar Jahren wieder bei dem alten 
Gehalt zu sein, dafür aber alles andere verbessert zu haben?

Ich bin mir unschlüssig, das Geld ist mir im Moment sogar relativ egal, 
hauptsache die Randbedingungen ändern sich ... ist das nun eine Chance 
oder nicht? Ich hab das Gefühl, ich dreh hier durch in der Firma ...


Grüße

von T. H. (Gast)


Lesenswert?

Jens K. schrieb:
> Ich bin mir unschlüssig, das Geld ist mir im Moment sogar relativ egal,

Wenn das so ist, sofort wechseln.
Einziger Grund in einem zermürbendem Job zu bleiben wäre für mich, wenn 
ich aufgrund Familie oder anderer Gründe auf das höhere Gehalt 
angewiesen wäre.

von Fpgakuechle K. (Gast)


Lesenswert?

Never ever. Besser Du lässt Dich von Deinem derzeitigen AG für ein paar 
Monate beurlauben. Elternzeit, Pflege Angehöriger oder eben 
BurnOutPreventionSabatical.

Beitrag #5359260 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mark (Gast)


Lesenswert?

Wenn du es dir leisen kannst dann wechsel.

Aus Spaß kannst du mal deinen jetzigen Stundenlohn unter 
Berücksichtigung der Überstunden ausrechnen. Vielleicht ist das gar 
nicht so viel wie du glaubst.

von Jens K. (Gast)


Lesenswert?

T. H. schrieb:
> Jens K. schrieb:
>> Ich bin mir unschlüssig, das Geld ist mir im Moment sogar relativ egal,
>
> Wenn das so ist, sofort wechseln.
> Einziger Grund in einem zermürbendem Job zu bleiben wäre für mich, wenn
> ich aufgrund Familie oder anderer Gründe auf das höhere Gehalt
> angewiesen wäre.

Ich sag mal so, finanziell müsste ich mich dann die ersten Jahre schon 
noch etwas mehr einschränken. Aber das wird (bzw. muss) schon irgendwie 
gehen. Die meisten sorgen machen mir steigende Mieten. Der Rest bleib ja 
relativ stabil, aber die Mieten hier drängen einen auch immer mehr an 
die Randgebiete von Städten.

Fpga K. schrieb:
> Never ever. Besser Du lässt Dich von Deinem derzeitigen AG für ein paar
> Monate beurlauben. Elternzeit, Pflege Angehöriger oder eben
> BurnOutPreventionSabatical.

Die Frage ist, was ich da längerfristig gekonnt habe. Man lässt sich ein 
paar Monate möglicherweise unentgeltlich beurlauben, kommt wieder und 
findet den Job gleich wieder zum kotzen ...

von Jens K. (Gast)


Lesenswert?

Mark schrieb:
> Aus Spaß kannst du mal deinen jetzigen Stundenlohn unter
> Berücksichtigung der Überstunden ausrechnen. Vielleicht ist das gar
> nicht so viel wie du glaubst.

Das nimmt sich tatsächlich nicht viel ... aber man merkt eben jeden 
Euro, aber auf kosten der Gesundheit? Hmmm ...

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Jens K. schrieb:
> Nun weiß ich nicht, was ich machen soll. Würdet ihr gehaltsmäßig
> zurückstecken um an Ende erst nach ein paar Jahren wieder bei dem alten
> Gehalt zu sein, dafür aber alles andere verbessert zu haben?

Ja, auf jeden Fall wechseln. Das Geld ist echt nicht so wichtig im 
Leben, wie es immer dargestellt wird.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Jens K. schrieb:
> Der Rest bleib ja
> relativ stabil, aber die Mieten hier drängen einen auch immer mehr an
> die Randgebiete von Städten.

Was bringt dir da der Wechsel?
Du hast weniger Kohle und hast die gleichen Ausgaben, wobei du ja 
anscheinend schon jetzt zu kämpfen hast um über die Runden zu kommen!

von Jens K. (Gast)


Lesenswert?

Ich möchte eigentlich ein "Ausbrennen" vermeiden ... wie gesagt, der Job 
zieht mich gerade leer ... ich glaube lange halte ich das nicht mehr 
durch.

von Sachse (Gast)


Lesenswert?

Im Osten sind die Mieten günstiger als im Westen. Wenn du Angst vor 
steigenden Mietpreisen hast, zieh weiter an den Rand deiner Stadt und 
gehe der Steigerung so erst einmal ein paar Jahre aus den Weg.

Wenn du wirklich mit Migräne und Magenkrämpfen auf Arbeit fährst, dann 
solltest du die Reißleine ziehen. Du hast bloß dieses eine Leben, denke 
da mal drüber nach.

Dein Chef soll dich kündigen und du kannst erst einmal ein paar Monate 
entspannen unter ALG1. Sind circa 70% deines jetzigen Bruttos.

von Nop (Gast)


Lesenswert?

Dann MACH einfach nicht soviele Überstunden. Wenn Dein AG viel erwartet 
und wenig bezahlt, kriegt er halt nicht, was er gerne hätte. Dann 
betätigst Du den Aus-Schalter Deines Rechners und gehst nach Hause.

von Jens K. (Gast)


Lesenswert?

Sachse schrieb:
> Im Osten sind die Mieten günstiger als im Westen. Wenn du Angst
> vor
> steigenden Mietpreisen hast, zieh weiter an den Rand deiner Stadt und
> gehe der Steigerung so erst einmal ein paar Jahre aus den Weg.
>
> Wenn du wirklich mit Migräne und Magenkrämpfen auf Arbeit fährst, dann
> solltest du die Reißleine ziehen. Du hast bloß dieses eine Leben, denke
> da mal drüber nach.
>
> Dein Chef soll dich kündigen und du kannst erst einmal ein paar Monate
> entspannen unter ALG1. Sind circa 70% deines jetzigen Bruttos.

Die Mieten in den größeren Städten im Osten sind auch nicht mehr die 
günstigsten ... leider sitzen hier die ganzen IT Firmen ...
Also Tinnitus hab ich schon des Öfteren mal gehabt am Arbeitsplatz, 
Magenkrämpfe noch nicht, Migräne öfter früh nach dem Aufstehen ... ob 
das aber alles von Arbeit kommt kann ich nicht sagen.
70% wären gut, da hätte ich vermutlich sogar mehr übrig, weil ich keine 
Fahrkosten hätte ... aber zuhause rumsitzen, ist eigentlich gar nicht so 
meins ...

Nop schrieb:
> Dann MACH einfach nicht soviele Überstunden. Wenn Dein AG viel erwartet
> und wenig bezahlt, kriegt er halt nicht, was er gerne hätte. Dann
> betätigst Du den Aus-Schalter Deines Rechners und gehst nach Hause.

Ein gewisser Teil ist leider abgegolten und kann tatsächlich laut 
Vertrag so verlangt werden ... die Überstunden sind auch nicht so das 
Problem, ich fühle mich nur irgendwie so, als laufe ich dauerhaft auf 
120% ... klingt zwar bekloppt, aber manchmal denk ich mir sogar 
"Gottseidank hast du noch die Überstunden, sonst würdest du gar nicht 
fertig werden ..."

von Realist (Gast)


Lesenswert?

>>Jens K.
>>klingt zwar bekloppt, aber manchmal denk ich mir sogar
>>"Gottseidank hast du noch die Überstunden, sonst würdest du gar nicht
>>fertig werden ..."

Wenn ich das so lese, bin ich mir nicht sicher, dass es für dich beim 
neuen Arbeitgeber besser wird (langfristig...).
Kannst du Arbeit und Privatleben trennen? Kannst du NEIN sagen? Mein mal 
von mir ausgehen, ich arbeite gerne. Mach ab und an Überstunden (bezahlt 
natürlich xD). ABER es kommt der Punkt wo man auch mal sagen muss das 
ein Termin nicht einhaltbar ist, wo man klar kommunizieren muss das 
etwas nicht geht. Wenn doch kann man dir noch etwas mehr arbeit geben, 
wenn das auch geht, nochmal etwas mehr... Man überfordert dich, du wirst 
unglücklich, diene Produktivität nimmt ab, du brennst aus...

könnte Problem ist zu einem gewissen Punkt auch sagen wir mal dein 
Geisteszustand sein? Könnte Sport/autogenes Training oder andere 
Methoden helfen ausgeglichener zu werden?

von Feldstecher (Gast)


Lesenswert?

Realist schrieb:
> Wenn ich das so lese, bin ich mir nicht sicher, dass es für dich beim
> neuen Arbeitgeber besser wird (langfristig...).
Auch wenn die Anfaelligkeit fuer Burnout personenabhaengig ist, so gibt 
es trotzdem Firmen/Abteilungen/Stellen, wo sich die Burnouts haeuffen. 
Je nach Situation kann man tatsaechlich nicht immer nein sagen. Wenns 
wirklich so schlimm ist, wie es sich anhoert, dann wuerde ich schauen 
dort schnell wegzukommen. Natuerlich gibts keine Garantie auf Besserung 
in der meuen Firma, aber so ist das Leben. Wer nicht wagt, der nicht 
gewinnt. Bzgl. Gehalt einfach mal in die Verhandlung gehen, du hoerst 
dich an als wurde das mit dem potentiellen AG noch gar nicht 
besprochen...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

> ... gar nicht fertig werde.

genau diese Sitution hatte ich kürzlich, Kundschaft mit der ich 6 Jaher 
gut verdiente begann mich im letzten Jahr nach großer Pause leer zu 
saugen.
 ——> cut! Das war Ende Jänner. An den psychosomatischen Folgen knabber 
ich noch. Aber es war der Richtige Schritt.

Will sagen du bist schon im Burn out, also schleunigst Raus da! und beim 
übergang min 14 Tage Pause einlegenum Kräfte zu sammeln!

Spätestens wenn der Chef dich völlig ausgelutscht hat, wirft er dich eh 
fort oder verkauft dich im Sack. Zieh also die Reißleine, so lange du 
noch Lust auf Neues und damit Marktwert hast.

Viel Glück Namaste

: Bearbeitet durch User
von Fpgakuechle K. (Gast)


Lesenswert?

Jens K. schrieb:

> Fpga K. schrieb:
>> Never ever. Besser Du lässt Dich von Deinem derzeitigen AG für ein paar
>> Monate beurlauben. Elternzeit, Pflege Angehöriger oder eben
>> BurnOutPreventionSabatical.
>
> Die Frage ist, was ich da längerfristig gekonnt habe. Man lässt sich ein
> paar Monate möglicherweise unentgeltlich beurlauben, kommt wieder und
> findet den Job gleich wieder zum kotzen ...

Genau, nicht der Job ist das Problem, sondern dein Umgang mit Stress und 
das Dir wohl ein Ausgleich zum Job fehlt. Ich seh die Gefahr, daß es Dir 
in der anderen Ostklitsche mittelfristig ähnlich geht.
Mit einer Kündigung wird man zwar den alten Chef los, aber nicht 
unbedingt die Probleme als AN. Manche fangen in einer Auszeit ein neues 
Hobby/Lebensziel an, was sie nach der Auszeit zum Ausgleich 
weiterpflegen.

von SachMal (Gast)


Lesenswert?

Sieh es so, am Anfang musst Du Dich in einer neuen Firma auch 
anstrengen. Anderseits ist es schon mal beruhigend zu wissen, dass es 
dort gemächlicher zugeht. Vll. in einer absehbaren Zeit in ruhigeren 
Gewässern unterwegs zu sein ist ein schönes Ziel.

Ich kann sehr gut nachvollziehen wie es Dir im Moment geht. Wir sind am 
bauen, haben 2 kleine Kinder, die Frau schafft 60% und keine 
Großeltern/Verwandte/Bekannte, die uns unterstützen können(Berufstätig).

Würde der Job mich momentan zu 100% fordern, würde ich das alles nicht 
packen können bzw. leisten können.

Vll muss man aber auch mal kritisch hinterfragen, was man sich selbst 
abfordern kann. Der Job erzeugt eine Grundlast, die sich auf alle 
anderen Lebensbereiche auswirkt.

Würde mir den Wechsel durchaus überlegen, wenn Du Dir das zutraust und 
weißt was auf Dich zukommt. Wenn wieder ien bischen Ruhe eingekehrt 
kannst Du die Kohle wieder höher priorisieren, musst ja nicht bis an 
Dein Lebensende in der neuen Firma bleiben. Ist aber so leicht daher 
gesagt, jeder Wechsel ist mit einem Risiko verbunden und erzeugt 
ebenfalls Stress, der nicht zu unterschätzen ist.

von SachMal (Gast)


Lesenswert?

Fpga K. schrieb:
> Genau, nicht der Job ist das Problem, sondern dein Umgang mit Stress und
> das Dir wohl ein Ausgleich zum Job fehlt. Ich seh die Gefahr, daß es Dir
> in der anderen Ostklitsche mittelfristig ähnlich geht.
> Mit einer Kündigung wird man zwar den alten Chef los, aber nicht
> unbedingt die Probleme als AN. Manche fangen in einer Auszeit ein neues
> Hobby/Lebensziel an, was sie nach der Auszeit zum Ausgleich
> weiterpflegen.

Schön gesagt.

von Joe J. (j_955)


Lesenswert?

SachMal schrieb:
> Sieh es so, am Anfang musst Du Dich in einer neuen Firma auch
> anstrengen. Anderseits ist es schon mal beruhigend zu wissen, dass es
> dort gemächlicher zugeht. Vll. in einer absehbaren Zeit in ruhigeren
> Gewässern unterwegs zu sein ist ein schönes Ziel.
>
> Ich kann sehr gut nachvollziehen wie es Dir im Moment geht. Wir sind am
> bauen, haben 2 kleine Kinder, die Frau schafft 60% und keine
> Großeltern/Verwandte/Bekannte, die uns unterstützen können(Berufstätig).
>
> Würde der Job mich momentan zu 100% fordern, würde ich das alles nicht
> packen können bzw. leisten können.
>
> Vll muss man aber auch mal kritisch hinterfragen, was man sich selbst
> abfordern kann. Der Job erzeugt eine Grundlast, die sich auf alle
> anderen Lebensbereiche auswirkt.
>
> Würde mir den Wechsel durchaus überlegen, wenn Du Dir das zutraust und
> weißt was auf Dich zukommt. Wenn wieder ien bischen Ruhe eingekehrt
> kannst Du die Kohle wieder höher priorisieren, musst ja nicht bis an
> Dein Lebensende in der neuen Firma bleiben. Ist aber so leicht daher
> gesagt, jeder Wechsel ist mit einem Risiko verbunden und erzeugt
> ebenfalls Stress, der nicht zu unterschätzen ist.

Ich glaube, dass oft übersehen wird, dass der AG meint ein Recht auf 
seine Ressourcen zu haben, da bezahlt. Nun, Menschen sind komplizierter 
als zu handhaben als Ressourcen als andere Materialien.

Jeder Mensch hat seine Probleme, Bedürfnisse und ein Privatleben eben. 
Wenn der AG sich damit nicht arrangieren kann und man dazu nicht in der 
Lage ist, das zu bringen was der AG für sein (wirtschaftliches) 
Überleben oder den angepeilten Profit braucht, dann muss man sich 
überlegen, ob das die richtige Stelle für einen selbst ist. Generell 
gilt, wenn permanent Überstunden gefordert werden läuft generell was 
schief. Manche AG muss man auch mal zum Überdenken der eingenen 
Strategie zwingen,w enn man denn dazu in überhaupt der Position ist. 
Z.B. durch Arbeitsverweigerung, Krankmeldung etc. Ganz Machtlos ist man 
da nicht.

von D2-Nutzer mit BMW-Z1 (Gast)


Lesenswert?

Neulich habe ich irgendwo gelesen dass man einen gesetzlichen Anspruch 
hat seine Arbeitsstunden zu reduzieren. Wenn dann aber wieder dauernd 
Überstunden aufgebrummt werden ...

Deshalb wechsele in den anderen Laden falls möglich, da weisst du schon 
durch deinen Bekannten dass es dort sicher weniger stressig bevor du 
komplett zusammeklappst und nicht mal mehr für eine neue Stelle 
einsatzfähig bist.

Wenn es mit dem Wechsel nicht klappt würde ich es mit der der 
Reduzierung versuchen und da klare Verhältnisse wegen der Überstunden 
schaffen, sich vorher nat. umfangreich informieren was möglich ist und 
was nicht.

von Max Maxens (Gast)


Lesenswert?

1. Überprüfen ob Selbstständigkeit eine Option ist. Eventuell erstmal 
nebenher, oder beim neuen Arbeitgeber nebenher.
2. Wechseln. Wenn Du es finanziell hin kriegst, mach es. Den Schaden, 
den zermürbende Arbeit anrichtet ersetzt Dir niemand. Hinterher geben 
Dir alle selbst die Schuld als Weichei, wenn Du ausbrennst oder 
anderweitige Probleme bekommst. Die Leistung nehmen alle, die Folgen 
aber keiner.
3. Ich kenne wenige Leute die gewechselt haben weil der Job sie fertig 
gemacht hat, die hinterher nicht DEUTLICH zufriedener waren. Es gibt 
toxische Arbeitsumfelder. Das ist einfach Fakt.
4. Falls Du etwas Zeit erübrigen kannst: such Dir ein (echtes) Hobby. 
Ich geh Angeln. Ohne das wäre ich schon längst ausgebrannt. Selbst wenn 
man nur einmal die Woche geht.

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Max Maxens schrieb:
> 4. Falls Du etwas Zeit erübrigen kannst: such Dir ein (echtes) Hobby.
> Ich geh Angeln.

Ist das nicht sterbenslangweilig?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Max Maxens schrieb:
> 1. Überprüfen ob Selbstständigkeit eine Option ist. Eventuell erstmal
> nebenher, oder beim neuen Arbeitgeber nebenher.

Ja, den Punkt kann ich empfehlen - ist aber nichts für jeden ;-)
Insbesondere, wenn er viel private "Verpflichtungen" hat, kann das 
überfordern, gerade am Anfang.

> 3. Ich kenne wenige Leute die gewechselt haben weil der Job sie fertig
> gemacht hat, die hinterher nicht DEUTLICH zufriedener waren. Es gibt
> toxische Arbeitsumfelder. Das ist einfach Fakt.

Richtig. Geld ist gut und schön, aber morgens zufrieden ins Büro zu 
kommen, mit guten Kollegen und einem vernünftigen Chef, das ist ein 
hohes Gut - gerade, wenn er jetzt woanders stark eingebunden ist.

> 4. Falls Du etwas Zeit erübrigen kannst: such Dir ein (echtes) Hobby.
> Ich geh Angeln. Ohne das wäre ich schon längst ausgebrannt. Selbst wenn
> man nur einmal die Woche geht.

Oder auch Sport. Bei mir war es immer so, dass der Kopf vor dem Laufen 
voll war und einem alles zuviel erschien - und man sich hinterher fragt, 
wo eigentlich das Problem lag. Es ist alles weg. Als hätte einer den 
Knopf "Reset" gedrückt.

von SachMal (Gast)


Lesenswert?

Absolut. Sterben an Langerweile ist schlimmer als an Herzinfarkt in 
Folge von übermäßigem Stress

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> Max Maxens schrieb:
>> 4. Falls Du etwas Zeit erübrigen kannst: such Dir ein (echtes) Hobby.
>> Ich geh Angeln.
>
> Ist das nicht sterbenslangweilig?

Für mich wäre das Angeln selbst auch nichts - aber mit einem guten 
Riesling direkt an der Mosel sitzen und die Dämmerung/Tiere/Menschen 
beobachten - das hat schon etwas Entspannendes. Das geht sicherlich auch 
ohne Alkohol ;-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Das Bier ist beim Angeln wirklich nicht zwingend. Ein guter Roter tuts 
allemal und zum Fisch einen feinen Rosé.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Jens K. (Gast)


Lesenswert?

Ich denke, ich werde kündigen.
Die größere Sorge die ich jetzt noch habe ist, mir eine andere Wohnung 
zu suchen ... sie muss kleiner UND außerhalb der Stadt sein. Das ist 
echt schwierig ... in die Platte wollt ich eigentlich nicht mehr, aber 
irgendwie wird sich das wohl nicht vermeiden lassen.
Wie lange kann man sich eigentlich wegen "ich kann nicht mehr" 
krankschreiben lassen? Gibt es dafür Richtlinien? Ich meine, wer bemisst 
das, wie schlecht es mir geht? Bei nem Beinbruch guckt man einfach aufs 
Röntgenbild ... aber bei solchen Sachen kann man schlecht hineingucken 
...

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

D2-Nutzer mit BMW-Z1 schrieb:
> Neulich habe ich irgendwo gelesen dass man einen gesetzlichen
> Anspruch
> hat seine Arbeitsstunden zu reduzieren. Wenn dann aber wieder dauernd
> Überstunden aufgebrummt werden ...

...muss man das Abfeiern eben konsequent einfordern und durchsetzen!
Und zwar nicht nach Gutdünken des Arbeitgebers, sondern zu einem für 
beide Tragbaren Zeitpunkt. Wie wäre es mal mit einem Tag mit Familie im 
Schwimmbad? Oder mit Kumpels auf dem Bolzplatz?

Chris D. schrieb:
> Richtig. Geld ist gut und schön, aber morgens zufrieden ins Büro zu
> kommen, mit guten Kollegen und einem vernünftigen Chef, das ist ein
> hohes Gut - gerade, wenn er jetzt woanders stark eingebunden ist.

Stimmt. Gutes Arbeitsklima, angenehme Arbeit, venünftige 
Gleitzeitregelung. Das alles ist Gold wert.
Für Schietjobs muss es eine Schietzulage geben, sonst sucht man sich 
besser was angenehmeres.

von Ali (Gast)


Lesenswert?

Du kündigst also ohne in eine andere feste Anstellung zu gehen?

Die Gedanken hatte ich in letzter Zeit auch schon. Mein Chef wird mich 
sicher nicht kündigen, müsste da wohl drei Monate von den Ersparnissen 
leben und dann eben die Ungewissheit was hinter her kommt...
Weiß auch nicht wie es so ankommt wenn man sich aus AL heraus bewirbt.
Was sagt man da über den alten AG oder generell zu der Situation?

Dem Gegenüber steht unter anderem auch das man als AN nur eine sehr kurz 
Kündigungsfrist hat, ob sich das Risiko also lohnt?

Wenn man die Situation auf der Arbeit mal gefressen hat kann es echt 
schwer werden.

Wegen der Auszeit, ich war da mal beim Hausarzt und hab ihm alles 
geschildert. Eine Kranschreibung von ein paar Wochen ist kein Problem, 
Monate gehen auch. Muss man sehen wie sich das so entwickelt.
Er riet mir dazu frühzeitig zu reagieren.
Herzinfarkt und Bluthochdruck, sind vermeidbar
Man erfährt hier also durchaus Unterstützung

von Ali (Gast)


Lesenswert?

Schreiber schrieb:
> Stimmt. Gutes Arbeitsklima, angenehme Arbeit, venünftige
> Gleitzeitregelung. Das alles ist Gold wert.
> Für Schietjobs muss es eine Schietzulage geben, sonst sucht man sich
> besser was angenehmeres.

Nein die Kohle gleicht es nicht aus. Du kommst an einen Punkt an dem dir 
das alles scheiß egal ist.

von Sebastian S. (amateur)


Lesenswert?

Also kündigen würde ich nur dann, wenn alle Stricke reißen.

Besser Du bewirbst Dich "aus einem ungekündigten Arbeitsverhältnis" 
heraus - das klingt auch viel besser - als von der "Bundesanstalt für 
Arbeit".

Auch kannst DU dann entscheiden, ob DU für "ein bisschen" oder "viel 
weniger" Geld "tschüss" sagst. Oder "nicht mit mir".

Die Buben(-Innen) von der Bundesanstalt für Arbeit verstehen nicht viel 
Spaß. Irgendwann heißt es: "Du musst annehmen", was kommt.
Ein eventueller Arbeitgeber wird auch erfahren, wenn Du Dich aus dem 
Krankenstand heraus bewirbst. Schon bei der Info: "Soundso lange 
arbeitslos", vor allem in der heutigen Zeit, denken die sich ihren Teil.

: Bearbeitet durch User
von Ali (Gast)


Lesenswert?

Das Problem ist nur das man nicht weiß wann und wie der letzte Strick 
reißt.

von D2-Nutzer mit BMW-Z1 (Gast)


Lesenswert?

Selbstständigkeit im PHP-Umfeld würde ich bleiben lassen, ich habe das 
selber mal ne Zeit lang aus der Not heraus gemacht. Da prügeln sich die 
Leute um Aufträge, da kommt nicht mal ansatzweise das herein was du als 
schlechtbezahlter Angestellter bekommst.

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

D2-Nutzer mit BMW-Z1 schrieb:
> Selbstständigkeit im PHP-Umfeld würde ich bleiben lassen

Richtig, das halte ich ebenfalls für eine absolute Schnapsidee. 
Web-Entwicklung würde ich generell meiden, damit kommst du beruflich auf 
keinen grünen Zweig (Ausnahmen bestätigen die Regel).

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Die "paar Tage" wird er wohl noch aushalten, bis er eine bessere 
Alternative gefunden hat. Vorzeitig kündigen ohne jeden Vertrag in der 
Hand bringt bloß Sperre beim Amt.

D2-Nutzer mit BMW-Z1 schrieb:
> Selbstständigkeit im PHP-Umfeld

1.Programmieren können die China und sonstwo auch. Man sollte besser was 
suchen, was nicht so leicht auszulagern ist.

2.Selbstständigkeit heißt selbst und ständig! Das sollte man nebenbei 
GUT vorbereitet haben, WENN man es wirklich will.

von 007 (Gast)


Lesenswert?

Jens, tue uns einen Gefallen und kündige nicht selbst.

Warum willst du dir unnötig eine Sperre beim Arbeitsamt einfangen? Das 
macht doch keinen Sinn...

Du beißt die Zähne zusammen und hältst noch durch, bis du etwas neues 
hast.

"Wenn man etwas wirklich will, ist es ganz einfach."

Glaub an dich!

von Ali (Gast)


Lesenswert?

Zur Not erst mal Arzt und Krankmeldung. Zwei oder drei Wochen um mal 
Luft zu holen und sich zu überlegen welche Schritte erforderlich sind.

von Jens K. (Gast)


Lesenswert?

Ja, ich überlege gerade noch wie ich es mache ... nächste Woche ist 4 
Tage Wochenende quasi, das gibt mir etwas Luft ... einen Tag davon 
möchte ich ausspannen, die anderen Tage schmiede ich einen Masterplan.

Selbst kündigen wäre tatsächlich doof. Wie kündigt man denn nicht 
selber, wenn der AG einen eigentlich gar nicht loshaben will? Macht man 
das absichtlich Dinge falsch? Ist ja am Ende auch doof fürs 
Arbeitszeugnis, oder nicht?

Ich melde mich, wenn ich weiss, wie es weitergeht ... ich denke es ist 
irgendwie eine Kombination aus beiden ... einerseits die Arbeitsstelle, 
andererseits die eigene Stressbewältigung ... ich frage mich immer, wie 
das andere machen, die scheinen immer soooo gelassen bei allem ...

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Jens K. schrieb:
> Ich melde mich, wenn ich weiss, wie es weitergeht ...

Ja, das wäre nett.

> ich denke es ist
> irgendwie eine Kombination aus beiden ... einerseits die Arbeitsstelle,
> andererseits die eigene Stressbewältigung ... ich frage mich immer, wie
> das andere machen, die scheinen immer soooo gelassen bei allem .

Alles eine Frage der inneren Einstellung. Das kommt auch mit dem Alter 
und der Erfahrung.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Qwertz schrieb:

> Alles eine Frage der inneren Einstellung. Das kommt auch mit dem Alter
> und der Erfahrung.

Vor allem ein Lernprozess, in dem man wichten lernt, sich selbst, 
wichtig genug zu nehmen und seinen inneren Kreis gegen Überboardungen zu 
schützen.
Was bedeutet, lerne deine Grenzen zu setzten und dich nicht von deinen 
Ängsten in die Selbstzerstörung Treiben zu lassen. Hierbei kann eine 
Therapie helfen. Denn oft machen wir selbst den Fehler, uns zu sehr 
zurück zunehmen und uns selbst zu überfordern. Das nimmt dann den 
Anderen auch Die Möglichkeit unsere Grenzen zu erkennen und wir laden 
geradezu ein, uns zu überboarden, nicht nur im Beruf sondern auch im 
Alltag und privat.

Namaste

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.