Forum: HF, Funk und Felder Idealer Hertzscher Dipol - Blindwiderstand?


von Andreas (Gast)


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Hallo,
ich habe an mehreren Stellen in der Literatur (z.B. Rothammels 
Antennenbuch) gelesen, dass der ideale Lambda/2 Dipol (unendlich dünn, 
verlustlos, im freien Raum) eine Eingangsimpedanz von (73+j42,5)Ohm 
haben soll.
Nun meine Frage: Woher kommen die Zahlenwerte?
Ist der Blindwiderstand nicht von der Frequenz abhängig?
Bei Resonanz müsste dieser ja beispielsweise = 0 sein.
Leider finde ich dazu keine Angaben.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Was jetzt, Lambda/2 oder Hertzscher Dipol? Letzterer ist unendlich kurz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hertzscher_Dipol
...ohne räumliche Ausdehnung (Punktdipol)...

von Andreas (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Was jetzt, Lambda/2 oder Hertzscher Dipol? Letzterer ist unendlich
> kurz.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Hertzscher_Dipol
> ...ohne räumliche Ausdehnung (Punktdipol)...

Oh, danke für den Hinweis, dachte immer die beiden wären Synonym.
Allerdings wird im Antennenbuch von einem "idealen Lambda/2 Dipol" 
gesprochen..

von Elektrolurch (Gast)


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Lies am besten in einem "richtigen" Antennenbuch.

Wie z.B. dieses Skriptum "Antennen und Antennensysteme" von Wiesbeck:

http://download.prgm.org/ham/ant/wiesbeck-aas-05skript.pdf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Es würde auch genügen, den Rothammel komplett zu zitieren.

Der Blindanteil verschwindet, wenn man den Dipol geringfügig kürzt
gegenüber der exakten Länge von lambda/2.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es ist auch eine Definitionsfrage, wie man die Resonanzfrequenz 
definiert.

Wenn man das Lambda einfach aus der Lichtgeschwindigkeit in Luft/Vakuum 
berechnet, dann ist der Antennenanschluß eben nicht rein reell. 
Anscheinend muss man da auch einen "Enden-Effekt" berücksichtigen wie 
bei Microstrip-Leitungen.

Man könnte auch die Frequenz als Resonanz bezeichnen, bei der die 
Impedanz dem 50-Ohm Punkt am nächsten kommt.

Und die 50 Ohm sind willkürlich gewählt. Beispielsweise empfiehlt der 
"Antennenpapst" Martin Steyer als Speisedipol von Yagi-Antennen eher 
niedrigere Werte, die dann mit Lambda/4-Leitungen hochtransformiert 
werden.

von Günter Lenz (Gast)


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Andreas schrieb:
>Ist der Blindwiderstand nicht von der Frequenz abhängig?
>Bei Resonanz müsste dieser ja beispielsweise = 0 sein.

Ja, ist so, der Sender sieht dann bei einem Dipol
nur einen Ohmischen Widerstand von etwa 50 bis 60 Ohm ohne
Blindanteil. Ist der Dipol etwas zu kurz, sieht der Sender
einen kapazitiven Blindanteil, also quasie eine Reihenschaltung
von Kondensator und Ohmischen Widerstand. Ist der Dipol etwas
zu lang, sieht der Sender einen Induktiven Blindanteil, also
quasi eine Reihenschaltung aus Spule und Ohmischen Widerstand.

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