Hallo! Ich löte, wie sicher viele hier, mit verbleitem Zinn. Auch verwende ich einen nassen Schwamm zur Reinigung meiner Lötspitze. Blei ist jedoch giftig und sollte ja nicht ins Abwasser gelangen. Wie macht man einen Lötschwamm dann eigentlich korrekt sauber? Auswaschen dürfte doch ein bisschen problematisch sein. Oder nicht? Danke im Voraus für eure Hinweise.
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Wie du wäscht ihn ;)? In der Regel schütte ich nur ein bisschen Wasser aus der Flasche drauf und wenn er zu schlimm aussieht (was alle paar Jahre mal vorkommt) landet er halt im Restmüll, die Menge an Blei welche dadurch durch private Haushalte zustande kommt ist ein Witz, da hat das Bleigießen an Silvester garantiert mehr ausgemacht als die paar Hobbyisten welche ab und zu löten. Wenn du das ganze 100 prozentig korrekt machen möchtest dann bring deinen Schwamm den du nur wie ich oben befeuchtest und die Lötzinnreste welche sich dann ansammeln zum nächsten Umweltmobil oder Sondermüllsammelstelle.
Bleigießen zu Silvester gibt es kaum noch noch. Hab beim letzten Silvester festgestellt das alle Händler bei denen ich war diese altbekannte Gieß Sets angeboten haben, allerding wurde das Blei durch Silberfarbenes Wachs ersetzt, man war ich angepisst, es wird immer schlimmer. Gut kurz überlegt, die 4,5mm Mumpeln rausgeholt und die halt eingeschmolzen. Familienfrien war wieder hergestellt
Moechte nicht wissen, was auf dem Grund deutscher Angelseen rumliegt. Apropro: Die EVUs versenkten in den 60ern Atommuellfaesser rundum Europa im Ozean und man macht sich um das bisschen Blei aus dem Loetschwamm sorgen.
Lötspitzen halten wesentlich länger, wenn statt nassem Schwamm (die heiße Spitze kriegt jedesmal einen Abkühlungsschock) mal diese Messingwolle benutzt. Dann entfält auch das Auswaschen.
Um so kleine Mengen musst du dir keine Gedanken machen. Überhaupt wird das reichlich übertrieben. Im Berg hinter dem Haus wurde beispielsweise frühr Blei abgebaut. In den Abraumhalden der alten Bergwerke kann man immer noch Steinbrocken mit Anhaftungen von Galenit finden. Ich habe ein paar Stücke davon Zuhause. In dem Berg dürften noch viele Tonnen Blei drinstecken, und überall rinnt Wasser durch. Am Bergfuß wird Trinkwasser gewonnen. Mein Vorschlag: Wenn du das Blei nicht willst (was vernünftig ist), nimm bleifreies Zinn. Man kann damit vernünftig arbeiten, eine passende Lötstation vorausgesetzt. In der Arbeit mussten wir schon immer bleifrei lösten, das geht auch. Die Behauptungen über die schlechte Qualität der Lötstellen und der angeblich so schlechten Verarbeitbarkeit hier im Forum sind übertrieben. Das ist alles eine Frage der Technik, und wird in der Industrie schon seit 20 Jahren so gemacht.
Löter schrieb: > Blei ist jedoch giftig und sollte ja nicht ins Abwasser gelangen. Wenn Du was Witziges erleben willst, dann mach doch mal ne Anfrage an die Behörde, die für Euer Abwasserwerk zuständig ist.
Hallo nein lieber nicht, je nach dem bei wenn das tatsächlich landet schlägt so ein Unsinn heftige Wellen und es gibt bald eine weiter sinnfreie, hoffnungslos übertriebene weltfremde Vorschrift und fast noch schlimmer es wird in irgendwelchen Medien "Panik" verbreitet. Leute mit ein wenig Grundlagenwissen, bzw. denen klar ist das man als Mensch halt sterblich ist..., lachen sich nur einen, aber die ganzen Unwissenden haben ein neues Angstthema und Scharlatane bzw. Ökofundis nutzen das für ihre Zwecke aus. Leider ist die Satire /Humorerkennung bei vielen Unternehmen und Behörden sehr beschränkt und man sollte sehr vorsichtig sein damit so etwas nicht ernst genommen wird. Steve Ö.
Seit dem ich in Indien war, geb ich nen F*ck auf Umweltschutz. Weißte, der Deutsche pisst sich wegen paar Mikrogramm Feinstaub oder Stickoxide an, spült brav seinen Joghurtbecher aus und schleppt die Pfandflaschen zum Automaten, während drüben der Müll dort Kubikmeterweise auf die Straßen gekippt wird. Wenns zu viel wird und man nicht mehr durchkommt, zündet man es halt an. Als ich dort aus dem Flughafen gestiegen bin, hätte ich schon nach dem ersten Atemzug fast kotzen können, so sehr stinkt es da! In Mumbai kannst du nicht zum anderen Ufer der Bucht schauen vor lauter Smog und Sterne hab ich da auch keine gesehen, selbst auf dem Lande nicht. Seit dem fahr ich meinen Stink-Diesel grundsätzlich nur noch mit hoher Drehzahl im niedrigen Gang und schmeiß meinen Müll da rein, was grad zur Hand ist: Restmüll in Gelben Sack, Altpapier in Restmüll und Plastik ins Altpapier. Scheißegal, wird eh alles in Hochofen gekippt. Weißte, neulich haben es hier welche geschafft, ein halbes Sofa in den Müllschlucker zu stopfen (Sperrmüll wird hier kostenlos abgeholt, man muss nur anrufen oder ne Karte ausfüllen), dass Wochenlang gar nichts mehr ging und ich soll meine Pizzaschachtel bitte kongruent zum Magnetfeld bei Vollmond falten, damit das blauäugige Alpenvorlandveilchen nicht bei siener Balz gestört wird? *Mittelfinger zeig* Aber du kannst natürlich weiter mit der Pinzette jedes Milligramm-Fitzelchen Bleilot aus deinem Lötschwamm pulen und endlagern. Ich wette, allein dieser Beitrag hat in den Kraftwerken schon mehr Blei, Quecksilber und Uran in die Atmosphäre freigesetzt, als du in deinem ganzem Bastlerleben je wirst. Deal with it! P.S. Wer sich durch diesen Beitrag offendiert fühlt, darf gerne seine Gehfühle vortanzen, in die Hände klatschen oder die Adverbien bunt unterstreichen.
Ist ja interessant. Und, soll das indische Beispiel nun einen erstrebenswerten Zustand darstellen? Man sollte sich vielleicht nicht immer bloß nach unten orientieren. Schließlich ist die Lebenserwartung in Indien ja nur rund 13 Jahre niedriger als hier.
Sebastian schrieb: > Ist ja interessant. Und, soll das indische Beispiel nun einen > erstrebenswerten Zustand darstellen? Nein, aber solange über eine Milliarde Inder ihren Plastikmüll und sogar Fäkalien auf die Straße entsorgen (Die Familie in Mumbai, wo ich zu Gast war, hatte ebenfalls nur ein Plumsklo draußen), brauchen wir uns um die "Bleiprobleme" von einer Handvoll Bastlern in Deutschland keine Sorgen machen.
Hmm schrieb: > Um so kleine Mengen musst du dir keine Gedanken machen. > > Überhaupt wird das reichlich übertrieben. Im Berg hinter dem Haus wurde > beispielsweise frühr Blei abgebaut. In den Abraumhalden der alten > Bergwerke kann man immer noch Steinbrocken mit Anhaftungen von Galenit > finden. Ich habe ein paar Stücke davon Zuhause. In dem Berg dürften noch > viele Tonnen Blei drinstecken, und überall rinnt Wasser durch. Am > Bergfuß wird Trinkwasser gewonnen. Solche Absurditäten sind leider überall zu finden. Sehr "lustig" ist das auch in Autos; Die Elektronik und Verkabelung soll bleifrei sein und wenige Zentimeter nebendran ist dafür ein Bleiakku eingebaut mit fast kiloweise Blei drin...
M.N. schrieb: > Seit dem ich in Indien war, geb ich nen F*ck auf Umweltschutz. Die ältere Fraktion, zu der ich zähle, weiß, dass das bei uns früher auch so war. So hatten wir hinter dem Haus eine "Graffelgrube" wie es so landläufig hieß. Da flog alles rein, von Asbest über Ölfässer bis hin zum FCKW-Kühlschrank. Ein Nachbar hat seine Altautos vergraben, inklusive Batterie, Altöl und allem was sonst noch drin ist. Als bei uns Mieter auszogen, wurde der Kram auf einen Haufen gehauen und angezündet. Heute ist das Wasserschutzgebiet ;-) An unseren Bergen konnte man den Stand des Hochnebels im Winter anhand der gelb verfärbten Nadelbäume auch im Sommer noch ablesen. Tolle Dinge wie die tolle Krupp-Krankheit kenne ich auch noch aus der Kindheit. Die Fichten in unserem Wald zeigen hoch heute starke Schäden. Der lokale Fluss stank im Sommer nach Abwasserkanal, und war undurchsichtig. Straßen roch man 10km gegen den Wind. Die Äpfel im Garten waren teils verrußt von den ganzen Ölheizungen. Das ist nicht solange her, erst in den 80ern besserte sich das langsam. Was ich damit sagen will: Der ganze Kram hat so schon seinen Sinn, und ich bin dankbar, inzwischen in einer halbwegs sauberen Umwelt leben zu dürfen. Dass ist meiner persönlichen Meinung nach DIE wichtigste Errungenschaft der letzten 30 Jahre! Nur wiel ihr Jungspunde das nicht kenn, glaubt ihr, bei uns wäre das besser gewesen? Statt arrogant über Inder und Chinesen die Nase zu rümpfen, solltet ihr mal dankbar sein, dass ihr heute so angenehme Lebensbedingungen habt.
Hmm schrieb: > Jungspunde LOL! so jung bin ich leider auch nicht mehr. Auch ich kenne noch aus Polen einen Fluss, der jeden Tag ne andere Farbe hatte und Schnee, der nur weiß war, so lange er noch fiel. Oma und Mutter konnten ihre Wäsche nicht draußen trocknen, da sofort verrußt. Blaues Wasser habe ich erst kennen gelernt, als ich nach Deutschland kam. 100 % meiner männlichen Verwandschaft haben das 60. Lebensjahr nicht überschritten, durch Krebs, Silikose und schlechte Arbeitsbedingungen in den Industriebetrieben. Ich sage nicht, dass man Umweltschutz verteufeln soll, aber man muss an den richtigen Hebeln ansetzen. Mich nervt einfach, dass aus allem gleich ein Hype gemacht wird, wie dieser ganze laktose-freie, gluten-freie, ungesättigte, vegane Hipster-Smoothie-Scheiß! Ich habe im letzten Jahr von meinem Restmüll-Kontingent von 520 Litern gerade mal 135 Liter umgesetzt. Da ist es sowas von egal, ob da jetzt die benutzten Tampons von Frauchen oder paar bleihaltige Lötzinnreste drin sind, während andere ihre abgefahrenen "Fett-Krass 3-er BMW Breitreifen" in den Fluß schütten und sich dessen nicht mal bewusst sind, dass sie was falsches tun.
Hmm schrieb: > Wenn du das Blei nicht willst (was vernünftig ist), nimm bleifreies > Zinn. Aber aufpassen: bei bleifreien Loten sind die Flussmittel deutlich aggressiver. Während Du F-SW34 oder Kolophoniumdämpfe noch relativ schmerzfrei einatmen kannst (Rauchen ist schlimmer) sollte bei bleifreiem Löten ein Abzug vorhanden sein. > Die Behauptungen über die schlechte Qualität der Lötstellen und der > angeblich so schlechten Verarbeitbarkeit hier im Forum sind übertrieben. Die Probleme sind mittlerweile gelöst, schließlich lötet die Industrie seit 2006 bleifrei. Aber Du solltest darauf achten, aktuelle Lötmittel zu kaufen. Kein Surplus aus der Anfangszeit, sonst hast Du genau die besagten Probleme.
Ich wasche meinen Lötschwamm regelmässig aus. Allein schon deshalb, weil er irgendwann anfängt zu müffeln ( Verkeimung? ) Das finde ich irgendwie ekelig, ausserdem sieht so ein ausgewaschener Schwamm fast wie neu aus. Ob sich das kostenmässig lohnt ist mir auch eher egal. M.N. schrieb: > Mich nervt einfach, dass aus allem gleich ein Hype gemacht wird, wie > dieser ganze laktose-freie, gluten-freie, ungesättigte, vegane > Hipster-Smoothie-Scheiß! Volle Zustimmung.
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M.N. schrieb: > Ich sage nicht, dass man Umweltschutz verteufeln soll, aber man muss an > den richtigen Hebeln ansetzen. Ich ziehe auch nicht in Zweifel, dass manche Dinge übertrieben werden. So diskutiert man um einen Kanalanschluss dieser Hütte: https://de.wikipedia.org/wiki/Reichenhaller_Haus Sowas wurde schon gemacht, hier zjm Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Toni-Lenz-H%C3%BCtte https://de.wikipedia.org/wiki/Blaueish%C3%BCtte Und es ist Schwachsinn, solange ganze Dörfer noch keinen Kanalanschluss haben. Über solche Dinge könnte ich mich grenzenlos aufregen. Ich wollte aber klarstellen, dass saubere Luft, sauberes Wasser und eine saubere Umwelt weder selbstverständlich sind, noch dass wir sie schon immer hatten. Es ist eine teure Errungenschaft, und man muss sich schon Mühe geben, das zu erhalten oder weiter zu verbessern. Mit Augenmaß und Hirn natürlich.
Beitrag #5361352 wurde von einem Moderator gelöscht.
Löter schrieb: > Auswaschen dürfte doch ein bisschen problematisch sein. Normalerweise würde man denken das es (bis auf das Blei) kein Problem darstellen sollte. Jedoch hat normales Leitungswasser Kalk und Salze welche sich mit der Zeit im Schwamm konzentrieren. Diese Salze greifen Zinn und die Legierung der Lötspitze an (die Spitze wird schneller dunkel und lässt sich schwer reinigen). Das kommt (abgesehen von einem schlechten Flussmittel) hauptsächlich durch den Rückstand vom Leitungswasser! Nimm also destilliertes Wasser und das Problem ist behoben :-)
Marc H. schrieb: > Nimm also destilliertes Wasser und das Problem ist behoben :-) Naja, ob der Unterschied messbar ist... Wichtiger ist, dass die Spitze immer ordentlich verzinnt wird, bevor der Kolben abgelegt wird. Vor dem Löten wischt man das Lot ab, und hinterher wird die Oberfläche wieder ordentlich benetzt. So verzundert das Lot (was man durch den Einsatz von destilliertem Wasser sicher weiter minimieren kann) und nicht die Spitze.
soul e. schrieb: > Marc H. schrieb: > >> Nimm also destilliertes Wasser und das Problem ist behoben :-) > > Naja, ob der Unterschied messbar ist... > geht auch schweres Wasser?
bernte schrieb: > Hab beim letzten Silvester festgestellt das alle Händler bei denen ich > war diese altbekannte Gieß Sets angeboten haben, allerding wurde das > Blei durch Silberfarbenes Wachs ersetzt, man war ich angepisst, es wird > immer schlimmer. Tja, das liegt mal wieder an der EU, die in ihrem Regelwahn neue Verbote über das Land kippt: https://www.wp.de/panorama/eu-verbot-bleigiessen-an-silvester-2018-nicht-mehr-moeglich-id212980577.html Zitat unserer Behörde: "Auch beim Anfassen der Figuren gelange das Blei an die Hände." Mich würde doch mal eine Statistik interessieren, die sich mit der Zahl der Todesfälle durch Bleivergiftung beim einmal jährlichen Bleigiessen beschäftigt. Das könnte man dann vergeleichen mit, nun, zum Beispiel der Zahl der Toten die aufgrund der Betrugssoftware in Autos zu beklagen sind. Aber halt, da muß/darf die EU ja nix regeln, weil das eine wichtige Industrie ist. Mit geht es mittlerweile dermassen auf den Sack daß man rundum für vollverblödet gehalten wird. Da beschäftigen sich eine Tonne Bürokraten mit unwichtigem Firlefanz, anstatt die realen Probleme anzugehen. Und dann stellt sich die Pfeifenreihe der Politiker hin und fordert Medienkompetenz zu lehren. Anstatt für eine umfassende Bildung zu sorgen damit jeder sein Urteil selber treffen kann.
Hallo Hmm. Hmm schrieb: > Mein Vorschlag: > Wenn du das Blei nicht willst (was vernünftig ist), nimm bleifreies > Zinn. Man kann damit vernünftig arbeiten, eine passende Lötstation > vorausgesetzt. In der Arbeit mussten wir schon immer bleifrei lösten, > das geht auch. Nun, seit dem ich irgendwann Mitte der 70er Jahre mit dem Weichlöten angefangen habe, habe ich bleihaltig gelötet. Das war das Mittel der Wahl unserer Vorfahren. Sicher nicht ohne Grund. Erst Anfang dieses Jahrtausends schwenkte die Industrie auf bleifreies Weichlöten um. Unter diesem Gesichtspunkt halte ich die Formulierung "schon immer" für etwas gewagt. ;O) > Die Behauptungen über die schlechte Qualität der Lötstellen und der > angeblich so schlechten Verarbeitbarkeit hier im Forum sind übertrieben. > Das ist alles eine Frage der Technik, und wird in der Industrie schon > seit 20 Jahren so gemacht. Das hat aber seinen Grund im Umweltschutz und der Toxidität von Blei, und insbesondere dessen akkumulativen Wirkung. Bleifreie Lote benetzen schlechter als bleihaltige, und es braucht aggressivere Flußmittel. Darum lernt sich löten am besten mit verbleitem Lot, sonst wird es frustig. ;O) Wenn man denn bleihaltig löten kann, wird gewechselt auf bleifrei....und man meint, man fängt komplett neu an das Löten zu lernen. Die Löttemperatur ist deutlich höher. Das führt zu höherem Stress auf die Bauteile. Desweiteren bedeutet diese Temperatur, dass Du oberhalb einer Grenze bist, wo die Haftung der Kupferbeschichtung auf dem Platinenmaterial durch den Temperatureinfluss irreversibel schlechter wird. Unter Temperaturwechsel- sowie Biege- und Schwingungsfestigkeit schneidet bleihaltiges Lot in allen Einsatz Temperaturbereichen von ganz kalt bis ganz warm gut ab. Bei bleifreiem Lot hast Du für jeden Temperaturbereich eine spezielle Legierung (die dort sogar besser sein mag als bleihaltig), aber keine Legierung geht über den ganzen Temperaturbereich. Darum gibt es ja auch immer noch so viele Ausnahmen für bleihaltig in Luft- und Raumfahrt, militärischen und bei Sicherheitsanwendungen. Für jeden einzelnen Aspekt wirst du eine oder gar mehrere bleifreihe Legierungen finden, die ihn abdecken, aber das einzige Lot, das alles kann ist halt bleihaltig. Jeder einzelnen Aspekt, den Du betrachtest, lässt sich eben auch mit einem bleifreien Lot gut behandeln....aber eben nur dieser Aspekt. Dazu kommt die höhere Löttemperatur mit ihren Begleiterscheinungen und die schlechtere Benetzbarkeit.....und in Summe hast Du Dir einen üblen Rattenschwanz an vielen kleinen Problemen eingehandelt. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Hallo genervt. genervt schrieb: > Und dann stellt sich die Pfeifenreihe der Politiker hin und fordert > Medienkompetenz zu lehren. Was sollen die Kinder noch alles lernen? Die sind doch eh schon überfordert. Auf der anderen Seite stimmt das aber Grundsätzlich. Medien haben heute eine viel extremere Verbreitung als zu meiner Schulzeit. Bevor Du Deine unten erwähnte "umfassende bildung" beisammen hast, bist Du schon Medienabhängig. > Anstatt für eine umfassende Bildung zu sorgen > damit jeder sein Urteil selber treffen kann. Das wiederum ist das Problem, dass die ganzen Helikoptereltern Druck auf die Schulen ausüben, sich auch ja konform zum Lehrplan zu Verhalten - und auf der anderen Seite sollen sie dann jedem Trend hinterherjagen. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02,de
Erste Seite Google: "1974 wurden in den USA 227250 Tonnen Blei in Form von Antiklopfmitteln verbrannt." Wir sind beim Umweltschutz nicht mehr bei 80/20-Pareto, sondern eher bei 1000% Mehraufwand für 0,001% mehr Nutzen. Wer einen Schmetterling aufspießt oder eine Raupe für seine Kinder nachhause nimmt, begeht eine Umweltstraftat. (Angeblich ist sogar das Aufsammeln von toten Exemplaren bestimmter Arten strafbar, Schwarzer-Apollo-Flügel vom Asphalt kratzen-> böse.) Wer einen Qadratkilometer Naturschutzgebiet rodet und für immer betoniert, inklusive Schreddern von Säugetieren in den Bäumen, bekommt einen Händedruck vom Bürgermeister. Ich schaue bei sowas auf meine Ökobilanz: Dutzende Elektronikgeräte vom Müll gerettet, ebenso den einen oder anderen Zentner Blei- und Cadmiumakkus der Müllverbrennung entzogen sowie 20, 30 flügge gewordene Meisen im Kasten gehabt. Bei der nächsten Brut gibts mal zum Probieren Meisenspiegeleier. :) Und ein zerbrochenes Fieberthermometer würde bei mir, bevor ich 3 Liter Benzin für die Fahrt zum "Recyclinghof" verbrenne, ganz sicher im Hausmüll landen (wird verbrannt und im Bergwerk eingelagert.)
Um auch mal eine Antwort mit Bezug zur Frage im Ausgangsposting zu geben: > Wie macht man einen Lötschwamm dann eigentlich korrekt sauber? > Auswaschen dürfte doch ein bisschen problematisch sein. Oder nicht? Die Lötzinnreste fliegen bei mir in den Elektronikschrott, der seinerseits alle paar Monate zum Entsorger kommt. Wenn die das Gold rausholen wollen, müssen sie halt auch mein Blei entsorgen. Den verschmutzten Schwamm kann man prima mit Spül- oder Waschmittel reinigen. Nass machen, Waschmittel einwirken lassen und anschließend gründlich ausspülen. Das mache ich so alle paar Wochen und wenn er zu fransig wird, gibt's halt einen neuen.
Löter schrieb: > Hallo! > > Ich löte, wie sicher viele hier, mit verbleitem Zinn. Auch verwende ich > einen nassen Schwamm zur Reinigung meiner Lötspitze. > > Blei ist jedoch giftig und sollte ja nicht ins Abwasser gelangen. > Wie macht man einen Lötschwamm dann eigentlich korrekt sauber? > Auswaschen dürfte doch ein bisschen problematisch sein. Oder nicht? > > Danke im Voraus für eure Hinweise. Was für eine Frage... ;-) Ich habe noch immer einen der ersten Schwämme aus Anfang der 90er Jahre. Gelegentlich ausgewaschen (mit kräftigem Zitronenwasser, wegen Kalkrückstände) und ansonsten nur ein paar Spritzer Wasser drauf. Jede im Hausmüll landene Fischbüchse ist wohl giftiger, das defekt weggeworfene Ladeteil vom Handy sowieso. Old-Papa
2011 hat die NASA zum Thema RoHS bzgl. Blei ein recht interessantes Paper veröffentlicht: https://nepp.nasa.gov/whisker/reference/tech_papers/2011-kostic-pb-free.pdf Kurz zusammengefasst: 'Ready, Fire, Aim' - Alles Schwachsinn
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Hallo Bernd. Bernd S. schrieb: > Lötspitzen halten wesentlich länger, wenn statt nassem Schwamm (die > heiße Spitze kriegt jedesmal einen Abkühlungsschock) mal diese > Messingwolle benutzt. Dann entfält auch das Auswaschen. Du ersetzt den Temperaturschock dann durch grobes Kratzen. ;O) Es gibt wohl auch Schwämme aus hitzebeständigem Material, die können, müssen aber nicht feucht gehalten werden. In einigen JBC Lötstationen liegen statt den Bronze Drehspänen dann Edelstahl Drehspäne. Den nassen Schwamm haben sie aber trozdem nebenher. Das habe ich mir zum Vorbild genommen und verwende zuhause für meine Weller einen Haushalskratzschwamm aus Edelstahlwolle. Ok, weil ich jetzt einmal daran gewöhnt bin, verwende ich auch zuhause Bleifrei, und hebe mir meinen Bestand an bleihaltigem Lot für kritische Sachen, die sonst schwer zu löten sind, auf. In dieser Umgebung funktioniert das mit dem Edelstahlschwamm gut. Das erste mal, als ich einen solchen Schwamm gekauft habe, bin ich hereingefallen, weil er tatsächlich nicht aus Edelstahl war, und irgendwann rostete. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Hallo Matthias. Matthias S. schrieb: > 2011 hat die NASA zum Thema RoHS bzgl. Blei ein recht interessantes > Paper veröffentlicht: > https://nepp.nasa.gov/whisker/reference/tech_papers/2011-kostic-pb-free.pdf > > Kurz zusammengefasst: 'Ready, Fire, Aim' - Alles Schwachsinn Das was die NASA selber zuerst früher anführte, die Sache mit den Whiskers, hat sich übrigens weitestgehend erledigt, weil sich die Whisker Problematik immer nur auf reines Zinn bezog, aber selbst die übelsten Beifreilote waren immer Silber oder Kupfer legiert. Reinzinn wurde immer nur für Spezialanwendungen verwendet, und da besteht das Problem auch weiterhin. Dann gab es Fälle von verzinnten Eisenblechen. Normalerweise ist nach der Verzinnung genug Eisen im Zinn legiert, um eine Whiskerbildung auszuschliessen. Durch irgendeine Besonderheit im Prozess ist das aber wohl mal nicht passiert, und da gab es auch Probleme. Bei Konsumerprodukten bin ich wiederum oft der Ansicht, dass man die überhaupt nicht braucht. Dann würde sich dort aber auch die Frage nach Umweltaspekten (nicht nur Blei) nicht stellen. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Das Blei kommt aus der Erde. Und dorthin solls auch wieder zurück wenn es der Schwerkraft folgt. Und es gibt keinen rationalen Grund sein Privatleben auch noch freiwillig an den Hirnfürzen von irgendwelchen EU-Bürokraten auszurichten und einzuschränken.
Bernd S. schrieb: > Lötspitzen halten wesentlich länger, wenn statt nassem Schwamm (die > heiße Spitze kriegt jedesmal einen Abkühlungsschock) mal diese > Messingwolle benutzt. Dann entfält auch das Auswaschen. besser frisch verzinnen und ein Papiertaschentuch, vermeidet Wasser und Abkühlung
Bernd W. schrieb: > liegen statt den Bronze Drehspänen dann > Edelstahl Drehspäne. Welchen Vorteil haben Edelstahl- gegenüber Messingspänen? Soweit ich weiss, reinigen beide Materialien sehr gut. Von Messingwolle wird gesagt, dass die Spitze bei der Reinigung mit einer feinen Lotschicht überzogen wird, so keine Notwendigkeit zum Verzinnen vor dem Ablegen besteht.
Burkhard K. schrieb: > Von Messingwolle wird gesagt, dass die Spitze bei der Reinigung mit > einer feinen Lotschicht überzogen wird, so keine Notwendigkeit zum > Verzinnen vor dem Ablegen besteht. Diese Idee dürfte bei einer Messing Schmelztemp von über 900 Grad Celsius ... eher im esoterischen Bereich liegen
Ausserdem will man die Spitze vor dem Ablegen nicht dünn verzinnen, sondern mit einem dicken Tropfen Lot schützen. Dünn verzinnt wird vor dem Löten.
Matthias S. schrieb: > 2011 hat die NASA zum Thema RoHS bzgl. Blei ein recht interessantes > Paper veröffentlicht: > https://nepp.nasa.gov/whisker/reference/tech_papers/2011-kostic-pb-free.pdf > > Kurz zusammengefasst: 'Ready, Fire, Aim' - Alles Schwachsinn Bah, Amis. Keine Ahnung von Technik. Die tun ja geradezu so, als würde ROHS die Elektronik schlechter machen. Das stimmt so sicher nicht. Mein Arbeitgeber lässt bleifrei fertigen, seit langer Zeit schon (ich denke, mindestens 15 Jahren). Hunderttausende Platinen pro Jahr. Die beschriebenen Qualitätsmängel können hier nicht nachvollzogen werden. Im Gegenteil, die Qualität der Lötstellen sind sehr seltene Probleme - eher kommen schon mal Bestückungsfehler vor. Whisker hatten wir noch nie. Auch die Lebensdauer ist in Ordnung, nach 1 1/5 Jahrzehnten Felderfahrung mit ausreichenden Stückzahlen kann man das sagen. Ich rede hier auch von Industrieelektronik, die auch entsprechend beansprucht wird (Temperaurbereich, Dauerbetrieb, mechanische Belastung), nicht irgenwelchem armseligen Consumerspielkram, der nur im Schrank liegt. Ob der Verzicht auf Blei unbedingt nötig gewesen wäre, sei mal dahingestellt. Aber nachdem Europa seinen Elektronikschrott größtenteils in Ghana in die Natur kippt *1), sehe ich das trotzdem positiv. *1): https://www.youtube.com/watch?v=rG74HpFCbko
Hunsbuckel schrieb: > Diese Idee dürfte bei einer Messing Schmelztemp von über 900 Grad > Celsius ... eher im esoterischen Bereich liegen Niemand behauptet, die Lötspitze würde mit Messing "verzinnt". Im JBC-Handbuch heisst es dazu : "Messingwolle: ... Lässt eine dünne Lotschicht auf der Spitze, wodurch die Oxidation zwischen Reinigung und Rückbenetzung vermieden wird." Ich stelle mir das so vor, dass die Messingspäne noch vorhandenes Lot gleichmäßig auf der Spitze verteilen. soul e. schrieb: > sondern mit einem dicken Tropfen Lot schützen. Siehe oben. Nicht immer hilft viel viel. Schickt die Lötstation die geheizte Spitze beim Ablegen des Werkzeugs schlafen, spielt Verzundern praktisch keine Rolle mehr und es reicht leichtes Verzinnen, z.B. durch Drehen in Messingspänen.
Hmm schrieb: > > Ob der Verzicht auf Blei unbedingt nötig gewesen wäre, sei mal > dahingestellt. Aber nachdem Europa seinen Elektronikschrott größtenteils > in Ghana in die Natur kippt *1), sehe ich das trotzdem positiv. > Yeahhh!!! Wir Gut(e)Menschen schicken unsern Müll nach Ghana! Als Gegenleistung sagen wir zum Schwarzen Mann nicht mehr Neger - und er bekommt den Müll bleifrei! Und so wie bei den Negern die Müllberge wachsen, wächst proportional unsere Selbstzufriedenheit! Alles wird gut!
Hunsbuckel schrieb: > Hmm schrieb: > Yeahhh!!! > > Wir Gut(e)Menschen schicken unsern Müll nach Ghana! > Als Gegenleistung sagen wir zum Schwarzen Mann nicht mehr Neger - und er > bekommt den Müll bleifrei! > > Und so wie bei den Negern die Müllberge wachsen, wächst proportional > unsere Selbstzufriedenheit! > > Alles wird gut! ??? Was ist deine Lösung? Herstellung von Elektronik einstellen (und damit auch gleich dieses Forum)?
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Bearbeitet durch User
Alex G. schrieb: > ??? > Was ist deine Lösung? > > Herstellung von Elektronik einstellen (und damit auch gleich dieses > Forum)? Wie wäre es mit etwas mehr Ehrlichkeit? Weniger Verblödung des Volkes! Andere Bildung mit mehr Wissenschaft und weniger Ideologie? Akzeptanz von Realitäten!
Was für eine Ehrlichkeit soll das denn sein? Du willst einfach dass wir alle ein schlechtes Gewissen haben? Hilft das wirklich irgendwem weiter?
Alex G. schrieb: > Herstellung von Elektronik einstellen (und damit auch gleich dieses > Forum)? Wie wäre es mal mit hier in DE recyclen? Die Technik ist da, die Anlagen auch. Möglicherweise müsste man die Kapazitäten etwas ausbauen, aber es ginge. Lohnen tut es sich auch. Die hier tun das zum Beispiel: https://www.aurubis.com/en/products/page-recycling Das ist mit Sicherheit sauberer und besser als in Ghana. Dazu noch langlebigere Produkte (die von mir aus auch teurer sein dürfen), schon wäre das Problem sehr viel kleiner.
Lötschwamm auswaschen, mach ich nie. Er wird ausgeschüttelt und die Kehrfrau (Ich) fegt es weg. Was machst du eigentlich mit deinen Socken? Da ist mehr Giftmüll drin!
michael_ schrieb: > Lötschwamm auswaschen, mach ich nie. > Er wird ausgeschüttelt und die Kehrfrau (Ich) fegt es weg. > > Was machst du eigentlich mit deinen Socken? Da ist mehr Giftmüll drin! Tja, bei mir werden nur die Socken ausgeschüttelt. Ein frisch gewaschener (und entkalkter) Lötschwamm ist schon was Feines. Old-Papa
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