Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED Netzteil identifizierung


von Marcel H. (multiholle)


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Ich habe hier einen LED-Baustrahler mit defektem Netzeil liegen. Ich 
würde gerne das Netzteil ersetzen. Leider kann ich keine Parameter zum 
Netzteil oder zur LED finden. Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen?

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von Der Mitleser (Gast)


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Gibt es da noch weitere Aufdrucke oder Aufkleber?

von Manfred (Gast)


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Marcel H. schrieb:
> LED-Baustrahler mit defektem Netzeil

Mit einem Labornetzteil kannst Du die LED testen und deren Flußspannung 
abschätzen. Der Strahler wird eine Leistungsangabe haben, aus dieser und 
der ermittelten Spannung kannst Du den Strom rechnen.

von Marcel H. (multiholle)


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Mehr Aufdrucke gibt es leider nicht. :/ Ich konnte folgende Daten zu dem 
Strahler finden:

Farbtemperatur  6500 K
Lichtstrom  3300 lm
Leistung  35 W

Wie kann ich mit dem Labornetzteil die Flußspannung abschätzen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich zähle da 70 LED, d.h. jede LED soll etwa 0,5W liefern. Rechnet man 
grob mit etwa 3V Durchflussspannung, kommt man auf etwa 160-170mA, die 
durch die LED fliessen.

Die Höhe der Spannung weiss man natürlich nur dann, wenn man die 
Organisation der LEDs auf der Platine durchklingelt. Da die 
Ausgangselkos nur mit 50V angegeben sind, müssen es also mindestens 5 
Ketten sein, das wären dann 14 LED pro Reihe und damit so ungefähr 14 x 
3 = 42V.
Das Netzteil ist in diesem Fall also eine 166mA x 5 ~ 800mA KSQ.
Würdest du die Bezeichnung auf dem Controller lesen können, kann man 
daraus und aus dem Shunt (vermutlich R12) auf den eingestellten Strom 
schliessen.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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35W wird die Leistungsaufnahme sein, also ehr 30W und 700mA am Ausgang.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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hinz schrieb:
> 35W wird die Leistungsaufnahme sein, also ehr 30W und 700mA am Ausgang.

Ist klar, genau trifft die Rechnung nicht zu, zumal die Flussspannung ja 
auch nur grob geschätzt ist. Ich hänge die LED Platte in so einem Fall 
an ein LNT (oder 2 in Serie wg. der hohen Spannung) und rechne so 
weiter.

von Marcel H. (multiholle)


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Matthias S. schrieb:
> Würdest du die Bezeichnung auf dem Controller lesen können, kann man
> daraus und aus dem Shunt (vermutlich R12) auf den eingestellten Strom
> schliessen.

Hier man ein besseres Foto. Ich kann leider zu dem Controller nichts 
finden.

: Bearbeitet durch User
von Marcel H. (multiholle)


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Ich habe den Controller gefunden! OB3330CP 
http://u.dianyuan.com/upload/space/2012/03/09/1331276981-613264.pdf

von hinz (Gast)


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OB3330

von hinz (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> nd aus dem Shunt (vermutlich R12) auf den eingestellten Strom
> schliessen.

Klappt ohne das Übersetzungsverhältnis des Trafos nicht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Cool, zwischen Pin 5 des Controllers und Masse der Versorgung liegt also 
der Shunt - ist leider immer noch nicht genau zu sehen, welcher es ist.

Mit der Formel aus dem Datenblatt auf Seite 7 lässt sich nun der Strom 
durch die LED berechnen, vorausgesetzt, wir wissen die Flussspannung der 
LED Platte und damit das Windungsverhältnis des Trafos.
Ist aber gar nicht so entscheidend, als erstes braucht man sowieso die 
Flussspannung der LED Platte, also deren Organisation.

von Marcel H. (multiholle)


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Ich konnte gestern das Gehäuse des Strahlers nicht öffnen. Jetzt habe 
ich es geschafft. Auf der LED Platine steht: CD. Q. A367003-20

Es sind immer 7 LEDs Parallel und insgesamt 10 Gruppen in Reihe 
geschaltet.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Marcel H. schrieb:
> Es sind immer 7 LEDs Parallel und insgesamt 10 Gruppen in Reihe
> geschaltet.

Du wirst also eine KSQ mit etwa 1,5A-1,6A und einem Spannungsbereich 
brauchen, der bis etwa 25-30V reicht. Wenn dir was an längerer 
Lebensdauer der LED liegt, reduziere auf 1,2A.

von hinz (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Marcel H. schrieb:
>> Es sind immer 7 LEDs Parallel und insgesamt 10 Gruppen in Reihe
>> geschaltet.
>
> Du wirst also eine KSQ mit etwa 1,5A-1,6A und einem Spannungsbereich
> brauchen, der bis etwa 25-30V reicht. Wenn dir was an längerer
> Lebensdauer der LED liegt, reduziere auf 1,2A.

Ich denke die LEDs werden mit 1A/30V betrieben.

von Manfred (Gast)


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Marcel H. schrieb:
> Wie kann ich mit dem Labornetzteil die Flußspannung abschätzen?

Ich stelle am Netzgerät die Strombegrenzung ein, sagen wir mal auf ca. 
100mA. Dann drehe ich die Spannung hoch, irgendwann beginnen die LEDs zu 
glimmen.

Weiter hoch, werden sie deutlich heller, der Strom steigt, aber die 
Spannung ändert sich nur noch relativ wenig - das wäre in etwa die 
Flußspannung.

Wenn Dein Labornetzteil das hergibt, mehr Strom freigeben und vorsichtig 
mit der Spannung weiter hoch, bis Strom mal Spannung 30 Watt ergibt, 
dann hast Du einen Betriebspunkt.

Das Ersatznetzteil wird nicht nach der Spannung ausgewählt, sondern 
muß den gewünschten Strom konstant liefern, im Englischen CC (constant 
current) und dabei stehen haben, in welchem Spannungsbereich es den 
einhalten kann.

von Marcel H. (multiholle)


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Ihr seid echt gut. :D Ich hatte heute durch Zufall die Möglichkeit die 
gleiche Lampe nochmal vor mir zu haben. Diese hatte nur einen 
Kabelbruch, so dass ich nach Reparatur den Strom vom Netzteil messen 
konnte: 1 A.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Marcel H. schrieb:
> den Strom vom Netzteil messen
> konnte: 1 A.

Sehr gut - ich hatte da oben parallel mit seriell verwechselt, aber hinz 
hats ja korrigiert.

von Manfred (Gast)


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Marcel H. schrieb:
> den Strom vom Netzteil messen konnte: 1 A.

Jetzt musst Du noch die Spannung über der LED messen, dann hast Du die 
Eckdaten. Ich schätze mal, die Spannung wird um 27..30 Volt liegen.

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