Threads zur Entsorgung von verbrauchtem Natriumpersulfat mit gelösten Kupferionen gibt es ja zu genüge. Dass man die Brühe nicht einfach in den Ausguss kippt ist auch klar. Man ließt jedoch häufig, dass das Natriumpersulfat beim Erhitzen über 50°C zerfällt. Was genau passiert dann? Ich habe ca. 4L verbrauchte Ätzlösung, die ich im Volumen etwas reduzieren möchte. Verdunsten lassen funktioniert zwar, dauert aber ewig. Ideal wäre es, wenn ich die Suppe erhitzen könnte um den Vorgang zu beschleunigen. Was spricht also dagegen die Ätzlösung über 50°C zu erhitzen, wenn ich nur die gelösten Feststoffe entsorgen will?
Luca E. schrieb: > Was genau passiert dann? Es entsteht Sauerstoff und Natriumsulfat. Na2S2O8 + H2O ---> 2 NaHSO4 + 1/2 O2 Achtung: Natriumsulfat ist ein Salz der Schwefelsäure, also ziemlich ätzend.
Ausfällen des Kupfers mittels Natronlauge oder Natriumcarbonat funktioniert auch aus "dünnen" Lösungen. Kupferoxid, -hydroxid u. -Carbonat sind allesamt defacto unlöslich in Wasser. Man braucht also nur solange neutralisieren, bis der ph-wert leicht alkalisch wird und warten, bis sich der Schlamm abgesetzt hat. Warum also viel Energie ins Eindampfen stecken, wenn es auch so funktioniert?
Michael B. schrieb: > Achtung: Natriumsulfat ist ein Salz der Schwefelsäure, also ziemlich > ätzend. Soso... dann lies mal, was Glaubersalz ist und wofür man das verwendet. https://de.wikipedia.org/wiki/Natriumsulfat Als Abführmittel, also sogar innerlich. Da wird es wohl eher nicht ätzend sein ;-) "Faustformel" - starke Säuren mit starken Basen geben neutrale Salze. Nur wenn ein Part stark und einer schwach ist, dann sind die Salze nicht neutral und meist auch leicht zersetzlich mittels einer stärkeren Säure/Base, je nachdem, was schwach ist. Bespiele für Letzteres sind z.B. Zyankali (schwache Säure, starke Base), da wird sogar schon durch das CO2 der Luft die Blausäure aus dem Salz verdrängt. Oder Ammoniumchlorid (Salmiak, Lötstein). Mit Natronlauge wird Ammoniak freigesetzt, bei Hitze zersetzt er sich und reinigt deshalb chem. die Lötkolbenspitze.
Gerald B. schrieb: > Ausfällen des Kupfers mittels Natronlauge oder Natriumcarbonat > funktioniert auch aus "dünnen" Lösungen. Reicht da das übliche Waschsoda? Gerald B. schrieb: > Man braucht also > nur solange neutralisieren, bis der ph-wert leicht alkalisch wird und > warten, bis sich der Schlamm abgesetzt hat. Wie lange dauert das Absetzen etwa? Ich habe gerade keine PH-Teststreifen zur Hand. Reicht zum Filtrieren ein einfacher Kaffeefilter? Wie stelle ich dann sicher, dass die übrige Lösung keine Kupferionen mehr enthält?
Waschsoda sollte reichen. Die übrige Lösung enthält kein lösliches Kupfer mehr, wenn sie nicht blau oder grün ist. Das sieht man gegen weißen Hintergrund ganz gut. Die gängigen Kupfersalze haben immer diese charakteristische Färbung. Außerdem kannst du noch das Prinzip der Beilsteinprobe abgewandelt anwenden https://de.wikipedia.org/wiki/Beilsteinprobe Bei der Beilsteinprobe hat man Kupfer und sucht nach Halogenen. Du nimmst halt ein Chlorid o.ä. und suchst nach Kupfer ;-)
Ich habe jetzt ca. 1l der Ätzlösung mit Natriumcarbonat auf ph-Wert 8 gebracht. Die Farbe hat sich von tiefblau (klar) in türkis (trüb) geändert. Ich nehme an, dass der penetrante Chlorgeruch normal ist? Jetzt also nur noch abwarten?
Türkis könnte Kupfercarbonat sein, das unlöslich ist. Trüb stimmt also. Das Kupfercarbonat sollte sich als Schlamm absetzen. Chlorgeruch sollte nicht auftreten. Kann ich mir nur so erklären, das das kein reines Soda (Backsoda) ist, sondern eher ein Reinigungsmittel, das noch ein Oxidationsmittel. Percarbonat, Peroxid oder was in der Richtung enthält. Bei Kupfersulfat sollte ohnehin nichts passieren, aber bei Kupferchlorid kann dann auch elementares Chlor entstehen. Das ist ja der Grund, warum man Bleichmittel und saure Reiniger nicht mischen soll.
Gerald B. schrieb: > Kann ich mir nur so erklären, das > das kein reines Soda (Backsoda) ist, sondern eher ein Reinigungsmittel, > das noch ein Oxidationsmittel. Percarbonat, Peroxid oder was in der > Richtung enthält. Ich habe das "Heitmann Reine Soda" verwendet. Enthält lauf Aufdruck nur Natriumcarbonat aber da es als Reinigungsmittel verkauft wird kann es natürlich sein, dass da noch mehr drin ist.
Nach zweifacher Filtration ist das Wasser nun ziemlich klar. Ich denke, dass die Konzentration des Kupfers jetzt gering genug ist, um das Wasser im Ausguss zu entsorgen.
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Moin, mal eine bescheide Frage. Was soll der ganze Aufriss? Warum bringst Du nicht einfach Deine nicht mehr brauchbare Ätzlösung zum Wertstoffhof? Holger
bei mir auf dem balkon steht ein schwarzer benzinkanister, da leere ich neutralisierte lösung rein. zumindest im sommer knallt da die sonne drauf und sorgt für ordentlich verdunstung.
Wertstoffhof. Die dürfen sich gern darum kümmern, bei den fetten Müllgebühren.
Holger D. schrieb: > Moin, mal eine bescheide Frage. Was soll der ganze Aufriss? Warum > bringst Du nicht einfach Deine nicht mehr brauchbare Ätzlösung zum > Wertstoffhof? Wenn er sie eindampft muss er nur alle 50 Jahre mal dort hin fahren, ansonsten würde er alle Nase lang hauptsächlich Wasser transportieren oder herumstehen haben und Platz wegnehmen.
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