Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Boost-Converter für Sensor, sporadische Messung


von CoRiNt (Gast)


Lesenswert?

Ich möchte einen 10-16V Sensor (analog, am ADC vom uC) aus einer 
3V-Zelle betreiben. Wenn ich dazu einen Boost-Converter verwende, aber 
nur sporadisch messe, ändert sich ja ausgangsseitig die Last ständig. 
Welche Auswirkungen hat das? Mir ist nur bekannt, dass bei 
Laständerungen die Ausgangsspannung tendenziell stark schwankt. Was muss 
ich beachten?

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Für eine Antwort fehlen noch Datenangaben.
- Stromverbrauch des Sensors
- Häufigkeit der Messung  Anzahl Messungen/Zeitfenster
- Reaktionszeit des Sensors (eine bestimmte Zeit nach Anlegen der 
Versorgungsspannung kann erst ein brauchbarer Wert ausgelesen werden)

von CoRiNt (Gast)


Lesenswert?

- 6mA
- aller 30s
- 30ms

von der schreckliche Sven (Gast)


Lesenswert?

CoRiNt schrieb:
> dass bei
> Laständerungen die Ausgangsspannung tendenziell stark schwankt.

Diese Ansicht ist tendenziell nicht richtig.

von CoRiNt (Gast)


Lesenswert?

Ich habs gerade bei der Recherche wieder gelesen und lasse mich gern 
korrigieren. Dann ist es also unerheblich? Gern mehr Details...

von CuTee (Gast)


Lesenswert?

Frage ist inwiefern der Sensor empfindlich auf 
Versorgungsspannungs-Schwankungen ist.
Wenn die 6 mA tatsächlich der Stromverbrauch wärend der Mess-Phase ist 
und nicht der Gesamtdurchschnitt sind das nur 180 µAs für die gesamte 
Messung.
Akzeptiert man 100 mV Spannungsabfall kann man mit 1800 µF die gesamte 
Messung überbrücken, natürlich in dem Spannungsbereich nicht mehr ganz 
klein.

Etwas realistischer aber immer noch Milchmädchen: Mit entsprechend 
dimensionierter Ausgangs-Kapazität des Step-Up ist das kein Problem - 
geht man mal vereinfacht von 2 ms Ausregel-Zeit aus muss die 
Ausgangskapazität bei einem akzeptiertem Spannungs-Abfall von 50 mV noch 
240 µF betragen, was eher der Obergrenze entspricht, da der Regler schon 
früher mehr Strom liefert.

Für mehr aussagekraft würde ich aber zur Simulation greifen und den 
Step-Up Regler entsprechend anpassen. Damit lässt sich diee Kapazität 
sicher noch um mindestens eine Größenordnung reduzieren.

von der schreckliche Sven (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Damit wirst Du glücklicher.

von urp (Gast)


Lesenswert?

Die vorgeschl. 12V-Batterie finde ich tendenziell
erst mal gut. Spricht vielleicht etwas dagegen?

von Kolja L. (kolja82)


Lesenswert?

urp schrieb:
> Spricht vielleicht etwas dagegen?

Teuer...

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Weicht der Meswert stark ab, wenn die Versorgungspannung von 15V auf 11V 
fallen sollte?

von Der Vollstrecker (Gast)


Lesenswert?

Ich glaube nicht, daß die 12 Volt Batterie teuer ist.
Man muß die Sache nur zu Ende denken:

CoRiNt schrieb:
> - 6mA
> - aller 30s
> - 30ms

Mittlerer Stromverbrauch: 6 Mikroampere.

Den Spannungswandler von 3 auf 12 Volt möchte ich sehen, der da noch 
effizient arbeitet.

von CoRiNt (Gast)


Lesenswert?

Danke für eure Anregungen.

Mal als leicht erstaunter Hinweis: In so gut wie jedem Beitrag, den ich 
hier im Forum zu ähnlichen Themen gelesen habe, kommt rasch eine 
12V-Batterie als Diskussionsstopper. Schon in Erwägung gezogen, dass die 
Fragenden nicht einfach nur Umstandskästen sind, sondern evtl. a) aus 
dem komplexeren Design lernen wollen, b) Erweiterungen vorhaben, die 
dann über die einfachen Lösungen rauswachsen oder c) ein Studienprojekt 
o.ä. mit spezifischer Zielstellung haben? Wer schreibt denn "Kauf dir 
lieber ne Lichterkette", wenn nach der Ansteuerung von LEDs gefragt 
wird? :)

von Der Vollstrecker (Gast)


Lesenswert?

CoRiNt schrieb:
> Mir ist nur bekannt, dass bei
> Laständerungen die Ausgangsspannung tendenziell stark schwankt. Was muss
> ich beachten?

Also gut: Wenn die Ausgangspannung bei Laständerung stark schwankt, ist 
der Spannungswandler ein Glump.
Kaufe/baue Dir etwas gescheites.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Der Vollstrecker schrieb:
> Mittlerer Stromverbrauch: 6 Mikroampere.
> Den Spannungswandler von 3 auf 12 Volt möchte ich sehen, der da noch
> effizient arbeitet.

Es ist durchaus verständlich wenn corint alles aus einer Quelle gespeist 
aufbauen möchte. Es reicht für seinen Fall ein Schaltwander mit 
durchschnittlichen Wirkungsgraden.

Es gibt zum Beispiel unter diesem Link genügend Wander von 2,5 (ggf. 
auch niedriger) auf 12V.
http://www.watterott.com/de/Power/Module

Aber es muss den an/aus-SteuerEingang des IC angezapft werden können um 
jeweils im Abstand von 30s den Wandler zu starten und wieder zu stoppen. 
Je nach Typ wird dieser Pin meist auf Plus oder Masse gelegt und ggf. 
notwendig die Leiterbahn zu dem Pin abzukratzen.
Somit stellt sich die Frage an corint, ob hierzu konkrete Vorschläge ihm 
weiterhelfen würden.

von CoRiNt (Gast)


Lesenswert?

Dieter schrieb:
> Es reicht für seinen Fall ein Schaltwander mit
> durchschnittlichen Wirkungsgraden.

Was heißt durchschnittlich in diesem Fall?

Wie gesagt, ich würde schon vorziehen, alles aus einer Quelle zu 
speisen. Dein Vorschlag dazu klingt schon mal gut.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

CoRiNt schrieb:
> ... Was heißt durchschnittlich in diesem Fall?
Keine Schaltungskniffs um noch das letzte aus dem Wirkungsgrad 
herauszuquetschen.

Anbei ein Beispiel eines Wandlers, der diese Option der Abschaltung 
besitzt:

http://www.watterott.com/de/Pololu-12V-Step-Up/Step-Down-Voltage-Regulator-S10V2F12
(Kosten ca. 5 Euro)

"The input voltage should be between 2.5 V and 18 V."

Funktioniert somit mit Deinen 3V. Hält Dir aber auch die Option offen 
eine andere Spannungsquelle auch anzuschließen.

"This step-up/step-down regulator has four connections: shutdown (SHDN), 
input voltage (VIN), ground (GND), and output voltage (VOUT).
The SHDN pin can be driven low (under 0.4 V) to power down the 
regulator."

Um diesen Anschluss anzusteuern wird von deinem uC ein 
Digitalsteuerausgang benötigt.

"The quiescent current in this shutdown mode is dominated by the current 
in the 10 kΩ pull-up resistor from SHDN to VIN. With SHDN held low, this 
resistor will draw 0.1 mA per volt on VIN (for example, the shutdown 
current with a 5 V input will be 0.5 mA). This pin should only ever be 
driven low or left floating; this can be accomplished with a physical 
switch that toggles it between ground and disconnected, or electrically 
with something like a transistor controlled by an I/O line."

Das Signal des uC von oben, kann auch verwendet werden um diesen 
Stromverbrauch ebenfalls zu senken über einen Schalttransistor. Der 
Widerstandsteiler für die Spannungseinstellung (Regelung) kann auch 
hochohmiger ausgeführt werden, siehe Datenblatt (Pausenstrom 10uA 
realistisch erreichbar). Vermutlich wurde es bei dem Modul niederohmiger 
ausgeführt wegen EMV oder der Teiler stellt zugleich die notwendige 
Mindestlast. Eine Plazierung von 2LED in Reihe mit Widerstand als 
Mindestlast fände ich besser und wäre zugleich eine Betriebsanzeige.

Das Datenblatt des IC müßte folgendes sein:
https://www.semtech.com/uploads/documents/sc4503.pdf

(Diskret mit 2 Transistoren, einer ZD und einer Spule als Hauptelemente 
wäre eine Wandlerschaltung für diese kleinen Ströme auch möglich.)

Ggf. kennt hier im Forum Jemand noch ein idealeres Modul, oder besseren 
Vorschlag.

von CoRiNt (Gast)


Lesenswert?

Noch kurz eine Frage, der uC wird ja aus der selben Zelle versorgt. Gibt 
es diesbezüglich noch was zu beachten, damit dieser nicht beeinträchtigt 
wird? (Dimensionierung bzgl. Strom etc.)

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Da der naehere Aufbau nicht bekannt ist, kann es noch Ueberraschungen 
geben. Kannst ja dann wieder hier posten.

Nachrechnen,  ob die Zellen lang genug durchhalten, ist ja nur 5. Kl 
Volksschulmathematik und wird Dir ueberlassen.

von Micid (Gast)


Lesenswert?

der schreckliche Sven schrieb:
> Damit wirst Du glücklicher.

Hhahah

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Kolja L. schrieb:
> Teuer...

Was ist dein Maßstab für "teuer"?

55ct für 55mAh dürfte 1 Jahr halten.
https://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=28010;SEARCH=23A

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

CoRiNt schrieb:
> Ich möchte einen 10-16V Sensor (analog, am ADC vom uC) aus einer
> 3V-Zelle betreiben. Wenn ich dazu einen Boost-Converter verwende, aber
> nur sporadisch messe, ändert sich ja ausgangsseitig die Last ständig.

Wieso das? Wie groß ist denn die Stromaufnahme des Sensors im aktiven 
bzw. inaktiven Zustand? Schaltest du den Sensor aus? Wie? Warum sollte 
den ausgeschalteten Sensor interessieren, wie groß die Betriebsspannung 
ist? Warum läßt du den Boost-Konverter überhaupt an, wenn du den Sensor 
abschaltest?

Ein halbwegs erfahrener Elektroniker würde in einer solchen Situation 
einen Spannungswandler mit Abschaltfunktion verwenden und in den 
Meßpausen einfach den Wandler abschalten. Dann ist der Sensor aus und 
der Stromverbrauch ist Null.

Womöglich paßt das ja für dich nicht. Z.B. weil der Sensor permanent 
Spannung braucht. Oder weil du noch andere Sachen aus der hochgesetzten 
Spannung versorgen mußt. Aber so lange du davon nichts sagst, kann das 
natürlich niemand berücksichtigen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.