Hallo, ein Kollege bat mich eine Lampe mit 230 V Versorgung zu reparieren. Zuleitung war defekt. Die Lampe bestand aus einem Holzfuss, Metallhals und Edelstahlhaube. 2 Drähte, Phase und Nulleiter, kein Schutzleiteranschluss, auch keine "Vorsehung" dafür. Ich habe die Reparatur abgelehnt mit Hinweis auf Gefährdung duch mangelnde Schutzmaßnahmen. Danch ging er zu einem ansässigen Elektriker welcher Ihm ohne mit der Wimper zu zucken das 2 adrige Kabel repariert/erneuert hat. Hab ich da richtig reagiert, wie ist eigentlich die offizielle "Gesetzeslage", in welchen Normen/Vorschruften ist das geregelt? Vielen Dank für sachkundige Kommentare.
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Ikeaner schrieb: > Hab ich da richtig reagiert, Ja. Die fehlen die notwendigen Kenntnisse um so eine Reparatur durchzuführen. Wenn Du Dich weiterbilden möchtest, schlag mal 'Schutzisolierung' oder 'Schutzklasse 2' nach. Der Elektriken kannte das und konte die Lampe fachgerecht reparieren.
Ikeaner schrieb: > Danch ging er zu einem ansässigen Elektriker welcher Ihm ohne mit der > Wimper zu zucken das 2 adrige Kabel repariert/erneuert hat. Der kennt halt Schutzklasse II.
Die fordert aber ein "zusammenhängendes, separates Gehäuse, oder besonders isolierte Leitungen?! Was ich da vorgefunden habe sah wie ein 08/15 Netzkabel aus a'la Notebooknetzteil ö.ä. aus..
Ikeaner schrieb: > Die fordert aber ein "zusammenhängendes, separates Gehäuse, oder > besonders isolierte Leitungen?! H03VV-F erfüllt das. > Was ich da vorgefunden habe sah wie ein 08/15 Netzkabel aus a'la > Notebooknetzteil ö.ä. aus.. Eben.
Ikeaner schrieb: > Was ich da vorgefunden habe sah wie ein 08/15 Netzkabel aus a'la > Notebooknetzteil ö.ä. aus.. Auch so ein Notebooknetzteil oder dein DVD Player haben Schutzklasse 2, obwohl da nur so ein '08/15' Netzkabel dran ist. Es ist doppelt isoliert und erfüllt die notwendigen Voraussetzungen.
Ikeaner schrieb: > Was ich da vorgefunden habe sah wie ein 08/15 Netzkabel aus a'la > Notebooknetzteil ö.ä. aus.. äh, ja, und ein Notebooknetzteil hat, in der Regel, welche Schutzklasse? Die Anschlußleitungen sind ein schlechtes Kriterium. Alle Netzleitungen müssen u.a. eine doppelte Isolierung haben. Wenn die Lampe dann eine Kunstofffassung hat steht der SKII nichts im Weg.
Matthias S. schrieb: > Auch so ein Notebooknetzteil oder dein DVD Player haben Schutzklasse 2, > obwohl da nur so ein '08/15' Netzkabel dran ist. Ein Notebooknetzteil ist i.d.R. in einem Vollkunststoffgehäuse und deshalb zu 100% isoliert. Die Lampe des TO hat einen Metallhals und eine Edelstahlhaube. Da sehe ich als Schutzklassen-Laie einen gewaltigen Unterschied. Diese Lampe möchte ich mir nicht in Bad oder Dusche stellen.
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Gustav K. schrieb: > Matthias S. schrieb: >> Auch so ein Notebooknetzteil oder dein DVD Player haben Schutzklasse 2, >> obwohl da nur so ein '08/15' Netzkabel dran ist. > > Ein Notebooknetzteil ist i.d.R. in einem Vollkunststoffgehäuse und > deshalb zu 100% isoliert. Die Lampe des TO hat einen Metallhals und eine > Edelstahlhaube. Da sehe ich als Schutzklassen-Laie einen gewaltigen > Unterschied. Diese Lampe möchte ich mir nicht in Bad oder Dusche > stellen. Zustimmung. In einem ähnlichen Fall hatte ich den Schutzleiter nachgerüstet. Da war das Kabel ähnlich wie hier durch die Metallröhren durchgeführt, auch doppelt isoliert. Allerdings war die an einem Gelenk schon fast durchgescheuert, da bringt die doppelte Isolierung auch nur eine Verzögerung des Dramas. Gruss Axel
In der Altbauwohnung meiner Eltern war im Bad nicht mal eine Steckdose. Also mit Haare föhnen oder rasieren war da nix. Selbst der Lichtschalter war außerhalb des Bades montiert. Das war dann wohl Schutzklasse 0.
Gustav K. schrieb: > Ein Notebooknetzteil ist i.d.R. in einem Vollkunststoffgehäuse und > deshalb zu 100% isoliert. Und der DVD Player? Der hat nämlich ein Metallgehäuse und trotzdem SK II. Das ist also kein Argument. Das gilt auch für so gut wie alle anderen Geräte der Unterhaltungselektronik - Eurostecker und trotzdem Metallgehäuse.
Gustav K. schrieb: > Selbst der Lichtschalter > war außerhalb des Bades montiert. Ach... Das ist ja sooooooowas von ungewöhnlich...
Gustav K. schrieb: > In der Altbauwohnung meiner Eltern war im Bad nicht mal eine Steckdose. > Also mit Haare föhnen oder rasieren war da nix. Selbst der Lichtschalter > war außerhalb des Bades montiert. Das war dann wohl Schutzklasse 0. Wenn die Netzleitung mit doppelten Mantel bis zur isolierten Fassung gezogen ist und es keine scharfe Kante gibt welche die Netzleitung beschädigen könnte sehe ich keinen Grund warum sie nicht Schutzklasse 2 sein kann, siehe oben genanntes Beispiel DVD-Player. Es gibt auch einige Messgeräte mit Metallgehäuse und Schutzklasse 2, siehe so ziemlich jedem Messgerät von Grundig der 60er bis Anfang 90er... Bei den Grundig Oszilloskopen MO20/22 und MO30/33 gab es sogar die Schutzklasse 2 Option, der Unterschied zwischen den Geräten war einfach nur die Netzleitung und die Befestigung für die Rückseite wo man das aufgewickelte Kabel fixieren konnte. Sollte die Lampe sehr alt sein (Anfang 20. Jahrhundert) wäre auch Schutzklasse 0 (nur Basisisolierung) denkbar, auch wenn nicht mehr zulässig. Ich kenne die Lampe nicht aber ich gehe einfach mal davon aus das der Elektriker die Lampe mit Schutzklasse 2 richtig bewertet hat. Meine Wohnzimmer-Standlampe hat auch berührbare Metallteile und ist Schutzklasse 2.
René F. schrieb: > so ziemlich jedem > Messgerät von Grundig der 60er bis Anfang 90er... Noch viel schlimmer: Grundich hat sogar auf die Geräte-Rückseiten draufgeschrieben, dass das Gerät nicht Schutzgeleitert ist. Das aber nur für die ganz Doofen, die sich keinen Reim darauf machen konnten, warum der Netzstecker eines Gerätes im Metallgehäuse nur zwei Pröppel hat. Ähnlich der ganz Doofen hier und heute in diesem Thread. Nachtrag: Ikeaner ( also TO) ist von meiner Bemeckerung ausgeschlossen, weil er hat alles richtig gemacht.
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Achim B. schrieb: > Noch viel schlimmer: Grundich hat sogar auf die Geräte-Rückseiten > draufgeschrieben, dass das Gerät nicht Schutzgeleitert ist. > > Das aber nur für die ganz Doofen, die sich keinen Reim darauf machen > konnten, warum der Netzstecker eines Gerätes im Metallgehäuse nur zwei > Pröppel hat. Ich erkenne nicht warum das schlimm ist, das Grundig damals die Geräte offensichtlich gekennzeichnet hat, Schutzklassen-Symbole findet man heutzutage doch auch auf allen möglichen Geräten. Das einzige was ich nicht so prickelnd an den ganz alten Grundig Messgeräten fand ist das die Signalmasse mit dem Gehäuse verbunden war, wenn 2 Messgeräte nebeneinander standen so hat man durch die beiden Gehäuse schnell einen Kurzschluss in der Schaltung gehabt. Trotzdem waren es tolle und auch erschwingliche Messgeräte, habe heute auch noch einen TG5 im Regal stehen, auch wenn ich ihn nicht mehr verwende werde ich ihn niemals verkaufen, dafür liebe ich ihn zu sehr mit seinen Nixie Röhren und den Erinnerungen die ich mit ihm verbinde ;) Viel schöner finde ich aber immer noch den Aufdruck „Vor öffnen des Geräts Netzstecker ziehen!“ oder beim Oszilloskop sinngemäß „Die im Gerät entstehende Röntgenstrahlung wird durch das Gehäuse vollständig abgeschirmt“ Unabhängig von den Grundig Stories habe ich auch häufig unsachgemäße Reparaturen gesehen, ursprüngliche SK2 Geräte die auf SK1 „umgebaut“ wurden, SK1 Geräte deren Schutzleiter beim Tausch der Netzleitung eindeutig zu kurz angebunden waren etc...* *(Passiert sehr häufig, ich weiß jetzt gerade nicht die VDE Norm, aber der Schutzleiter muss so lange und so befestigt sein das er als letztes abreißen würde wenn die Leitung oder die Netzbuchse rausgerissen wird, habe auch schon Geräte gesehen die im Auslieferungszustand diesen Mangel aufweisten. Aber solange jeder CE ohne Prüfungen draufkleben darf und solange nichts passiert wird daran auch nichts geändert)
René F. schrieb: > Ich erkenne nicht warum das schlimm ist Ist es ja nicht. War ironisch gemeint. René F. schrieb: > Trotzdem waren es tolle und auch > erschwingliche Messgeräte Zustimmung auf breitester Ebene! Grundigs komplette NF-Messtechnik (anderes kenne ich nicht) ist noch immer vom Feinsten.
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