Forum: Ausbildung, Studium & Beruf 6 Monate Arbeit / 6 Monate Freiheit - Wie wirklich angehen?


von Gregor (Gast)



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Vorab: Das Thema ist "grenzwärtig", ich weiß. Dennoch bin ich kein Troll 
und habe Lust mich darüber zu informieren.

---

Hallo,

mein Studium ist nun rum und ich habe erfolgreich meinen ersten Job beim 
Dienstleister angenommen.

Geld ist so lala, aber die Kollegen sind in Ordnung und ich lerne 
eigentlich jeden Tag etwas.

Leider ist es dennoch langweilig in dem Sinne, dass ich nicht in meine 
eigene Tasche arbeite. Und da ich keine eigene Geschäftsidee habe, 
möchte ich den Weg gehen, nur 6 Monate im Jahr arbeiten zu "müssen".

Jetzt die spannende Frage, wie geht man das am besten an?

- Sabbatical bietet meine Firma nicht an
- Ich arbeite Projektbezogen, was ja schon mal nützlich sein könnte
- Chefs sind jung und haben dafür, so hoffe ich, Verständnis
- Ich habe Kollegen gefragt, und einige hätten auch Interesse daran

Kurze Frage:

- Wie läuft das mit den Renten- und Sozialversicherungsbeiträgen, wenn 
mich meine Firma unentdeltlich freistellen würde?

Mein Ziel ist es dann, während den 6 Monaten, in Spanien, Italien, etc. 
Wandern zu gehen und die Natur zu genießen. Forzugsweise im Sommer 
natürlich. Nebenbei könnte ich auch an einem "Sideproject" arbeiten, um 
evtl. eine eigene Sache hochzuziehen. Fände ich noch gleichgesinnte 
Kollegen, so wäre ich vermutlich auch nicht allein, denn bis jetzt wäre 
es erst einmal so. Aber das ist nicht so schlimm für mich.

Alle 12 Monate die Firma zu wechseln wird wahrscheinlich in die Hose 
gehen. Also 6 Monate arbeiten und Geld ansparen, dann 6 Monate frei um 
dann ab dem 13 Monat bei einer neuen Firma zu beginnen.

Anderer Gedanke:
Was meint Ihr, versuche ich hier nur einem Ideal hinterher zu laufen, 
welches mir duch die vielen "Freiheits-Blogger" im Internet, suggeriert 
wird es sei das Erstrebenswerteste auf der Welt?

Grüße und einen schönen Sonntag wünscht,
Gregor

:
von Mike (Gast)


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Erstmal Rechtschreibung trainieren...

Nein deine Firma wird kein Verständnis dafür haben das sie dich anlernen 
und du nach einem halben Jahr wieder gehts.

Die Sozialsversicherungsbeiträge musst du nach 1 Monat selbst zahlen.

von (prx) A. K. (prx)


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Gregor schrieb:
> - Sabbatical bietet meine Firma nicht an

Auf Nachfrage abgelehnt, oder überhaupt nicht gefragt?

von Christian M. (Gast)


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Gregor schrieb:
> Also 6 Monate arbeiten und Geld ansparen, dann 6 Monate frei

Das mache ich schon seit 20 Jahren so! Mach's einfach!

Gruss Chregu

von Nop (Gast)


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Gregor schrieb:

> Mein Ziel ist es dann, während den 6 Monaten, in Spanien, Italien, etc.
> Wandern zu gehen und die Natur zu genießen.

Auf gut deutsch, Dein Dienstleister kann Dich nie für längerfristige 
Projekte einplanen, sondern nur für Kurzeinsätze. Das wird weder beim 
Dienstleister noch irgendwoanders gern gesehen sein. Zu kompensieren 
wäre das aber eventuell, indem Du dann die Jobs machst, die sonst keiner 
machen will - permanente Feuerwehreinsätze mit weltweiter, kurzfristiger 
Mobilität. Familienleben, Wohneigentum und soziales Umfeld kannst Du 
dann allerdings vergessen.

von Max M. (zbmax)


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Als Angestellter stelle ich mir das relativ schwer vor. Das mag mal ein 
Jahr so gehen, vielleicht auch ein zweites mal nach einigen Jahren, aber 
nicht jedes Jahr.

Du könntest deinen AG fragen wie er zu längeren Urlaubszeiten steht. Am 
besten natürlich zwischen den Projekten. Vielleicht kannst du mit 
Überstunden und Urlaub 3 Monate am Stück frei nehmen. Das ist jedenfalls 
alle zwei Jahre schon eine ordentliche Sache und in 3 Monaten Urlaub 
kann man auch sehr viel machen und erleben

von Nebeltroll (Gast)


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Ein halbes Jahr arbeiten und ein halbes Jahr nicht sollte als fernes 
Ziel gesehn werden. Dann kann man sich zwischenzweitlich in dieser 
Richtung weiterentwickeln. Es gibt Laender und Communities da lebt man 
das, in Deutschland eher nicht..
Es gibt zB eine Communities von "Digital Natives", die haengen irgendwo 
auf der Welt ab, an einem schoenen Ort mit excellenter digitaler 
Infrastruktur. zB auch in Bali. Die schreiben ihe Software dort. 
Vielleicht gibt es solche Plaetze auch in Deutschland.
Um dahinzukommen musst du das alles erst drauf haben. Zusaetzlich zum 
Fachlichen musst man auch noch im Business sein. Bedeutet dein eigenes 
"Ding", oder teil von einem "Ding".

Ja, und Rentenkasse und solches Zeug ist dann eben nicht dabei. Das 
musst du loslassen. Aber nach der ersten Million wird das zunehmend 
leichter.

von Schreiber (Gast)


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Gregor schrieb:
> - Wie läuft das mit den Renten- und Sozialversicherungsbeiträgen, wenn
> mich meine Firma unentdeltlich freistellen würde?

Schlecht. Kranken- und Rentenversicherung darf man dann selber zahlen.

Besser: Chef zahlt den Lohn durchgehend, dafür jeden Monat aber nur die 
Hälfte.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die projektorientierten Mitarbeiter z.B. beim Film gehen sogar oft nach 
dem Projekt direkt zum Jobcenter und melden sich arbeitslos. Das ist für 
dich allerdings vermutlich keine Option, da du dann verfügbar bleiben 
musst.
Die Jungs kassieren allerdings so je nach Projektdauer dann ALG1.

von Realist (Gast)


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Wird wohl extrem schwirig eine Firma zu finden die das akzeptierst. In 
der Entwicklung sehe ich da keine Chance...
Wenn Geld nicht wichtig ist, könntest du dir einen Job als 
Skilehrer/Bademeister/etc oder so suchen (am besten in dem land das am 
besten bezahlt xD). Oder in der Baubranche gibt es (zumindest hier in 
der CH) über die Wintermonate an vielen Orten Kurzarbeit, was halt nicht 
so fix wäre... aber denke nicht das es das ist was du willst...

Bei Möglichkeiten wo deine Ausbildung nicht umsonst war, sehe ich am 
ehesten die (weltweite) Inbetriebnahme. Da sind Leute sehr gesucht, 
entsprechend flexible werden Firmen sein. (Natürlich auch nur bei 
Anlagen bei denen diese nicht ewig dauert.

von Max M. (zbmax)


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Letztlich ist unser System schon so gestrickt das die Leute nicht auf 
blöde Ideen kommen.
Muss man sich mal vorstellen, jeder würde das machen was er will, wo 
kommen wir da denn hin? :)

von Mark (Gast)


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Werde Skilehrer, oder allgemeiner, werde Saisonkraft, zum Beispiel in 
der Tourismus-Industrie. Deine Ingenieur-Karriere ist wegen
> Job beim Dienstleister
sowieso nichts besonders.

> Was meint Ihr, versuche ich hier nur einem Ideal hinterher zu laufen,
> welches mir duch die vielen "Freiheits-Blogger" im Internet, suggeriert
> wird es sei das Erstrebenswerteste auf der Welt?

Welche Freiheits-Blogger genau?

Eine Spezis nennt sich Digitale Nomaden. Die sind ein gutes Beispiel. 
Die einzigen DNs, die etwas verdienen, sind diejenigen, die anderen den 
Lebensstil und Dienstleistungen rund um das digitale Nomadentum 
verkaufen.

Dann gibt es zum Beispiel noch die Frugal Living, Homesteading und 
Financial Independence Lebensstil-Bewegungen. Zum Teil überschneiden die 
sich. So ist sich mal als Selbstversorger versuchen sehr chillig wenn 
man im Hintergrund finanziell unabhängig ist. Nach der ersten Million 
wird's leichter.

von Zuzel (Gast)


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Hallo

zu zufriedenen, lebensbejahenden Menschen die ihre beschränkte 
Lebenszeit auch schon in den frühen Jahren, der Blütezeit de Körpers, 
richtig ausleben, und nicht dauernd Systemdomform handeln müssen um ein 
von den Grundbedürfnissen her gesichertes Leben  zu haben?

Nein das geht nicht - "Karriere, Leistung, besser als die anderen sein" 
ist das was der Mensch wohl im innersten will - das aber erst nicht seid 
heute...

Vor allem traurig im Hinblick was mit der heutigen Technik möglich wäre 
- aber die wird, wie schon immer, nur zur Gewinnmaximierung und 
Machtgeilheit einiger weniger eingesetzt anstatt das Leben für alle 
leichter und angenehmer zu machen - aber solange es dieses "Überleben 
des Stärkeren" gibt, was ja wohl tief in Inneren aller Lebewesen 
eingeprägt ist, wird das nicht werden.

Es gab ja schon genug Theorien und "Langzeitversuche" die gezeigt haben 
das so etwas nicht funktioniert - ja sogar dafür gesorgt haben das es 
den Massen richtig mies ging und einigen wenigen extrem gut - der Mensch 
ist halt auch nur ein Tier.

Zuzel

von Qwertz (Gast)


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Ich halte 6 Monate Auszeit für zu lange, nachher hat man vielleicht gar 
keine Lust mehr im Büro zu arbeiten, wenn man sich erst einmal an die 
große Freiheit gewöhnt hat. Daher lieber 4-6 Wochen Urlaub am Stück, da 
kommt man nicht auf dumme Gedanken und ist danach gut erholt.

Beitrag #5364750 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gregor (Gast)


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Mike schrieb:
> Die Sozialsversicherungsbeiträge musst du nach 1 Monat selbst zahlen.

Okay danke! Es sind rund 180€ pro Monat, die ich dann vorher beiseite 
legen müsste.



A. K. schrieb:
> Gregor schrieb:
>> - Sabbatical bietet meine Firma nicht an
>
> Auf Nachfrage abgelehnt, oder überhaupt nicht gefragt?

Gefragt während des Vorstellungsgespräches. Antwort: Nein



Max M. schrieb:
> Vielleicht kannst du mit
> Überstunden und Urlaub 3 Monate am Stück frei nehmen.


Wäre eine Option, die ich einmal durchdenken werde. Danke!



Nebeltroll schrieb:
> Es gibt zB eine Communities von "Digital Natives", die haengen irgendwo
> auf der Welt ab, an einem schoenen Ort mit excellenter digitaler
> Infrastruktur. zB auch in Bali. Die schreiben ihe Software dort.


Die, die ich so im Web mir angesehen habe, spielen entweder professionel 
Poker, betreiben so Werbungsseiten (nennt sich wohl Aff-iliate) oder 
verticken eBooks. Hast du zufällig ein Beispiel an der Hand, von 
jemanden der Software schreibt?


Schreiber schrieb:
> Besser: Chef zahlt den Lohn durchgehend, dafür jeden Monat aber nur die
> Hälfte.

Naja, darauf wird er sich nicht einlassen, da ich dann ja keine Leistung 
erbringe.


Mark schrieb:
> Eine Spezis nennt sich Digitale Nomaden. Die sind ein gutes Beispiel.
> Die einzigen DNs, die etwas verdienen, sind diejenigen, die anderen den
> Lebensstil und Dienstleistungen rund um das digitale Nomadentum
> verkaufen.
>
> Dann gibt es zum Beispiel noch die Frugal Living, Homesteading und
> Financial Independence Lebensstil-Bewegungen. Zum Teil überschneiden die
> sich. So ist sich mal als Selbstversorger versuchen sehr chillig wenn
> man im Hintergrund finanziell unabhängig ist. Nach der ersten Million
> wird's leichter.


Hört sich alles nicht so spannend an. Würde gerne schon Software 
schreiben oder Support machen für ein Nischenprodukt. Am besten nicht 
allein, so etwas ist eh zu stressig dann.

von D2-Nutzer mit BMW-Z1 (Gast)


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Also die die ich kenne und sowas machen haben alle nen Batzen Geld 
geerbt der  ordentliche die Flautezeiten puffert, das Gekasper mit 
Software schreiben am Strand, bisl Webseiten machen mit Aufträgen aus 
Deutschland, nein die ganze Welt ist mein Kund! ist auch nur Show und 
bringt nicht wirklich Geld ein. Den Letzten von dem ich noch behaupten 
kann der hatte wirklich was auf dem Kasten und sein eigenes Produkt 
taugte was, habe ich schon seit über 2 Jahren nix mehr gehört seitdem 
seine Alte mit dem Geld abgehauen ist, vermutlich hängt er in Thailand 
an ner Palme und wurde noch nicht gefunden.

von S. B. (piezokristall)


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> Alle 12 Monate die Firma zu wechseln wird wahrscheinlich in die Hose
> gehen.
das geht nur für begrenzte Zeit und irgendwann wird Dich niemand mehr 
einstellen wollen.

> Anderer Gedanke:
> Was meint Ihr, versuche ich hier nur einem Ideal hinterher zu laufen,
> welches mir duch die vielen "Freiheits-Blogger" im Internet, suggeriert
> wird es sei das Erstrebenswerteste auf der Welt?
Die Idee ist sympathisch - aber Du bist gerade mal mit dem Studium 
fertig und hast noch nicht mal richtig gearbeitet; also viel zu früh, Du 
wirst wohl in den sauren Apfel beißen müssen.
Die Firma, die 6 Monate bzw. Freistellung macht, suche ich auch noch :-)

> Okay danke! Es sind rund 180€ pro Monat, die ich dann vorher beiseite
> legen müsste.
Du mußt nicht zwingend in die Rentenversicherung einzahlen; dann ist es 
eben eine beitragslose Zeit.
In die Krankenversicherung hingegen schon und die fängt je nach Vermögen 
auch so bei 180 Euro im Monat an.
Die Krankenversicherung kann Dir je nach Vermögen das Genick brechen und 
das Arbeitsamt oder gar Jobcenter ist eine ganz schwache Alternative, da 
Du ja dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen mußt .... und glaub mir die 
finden schnell was.

> Die, die ich so im Web mir angesehen habe, spielen entweder professionel
> Poker, betreiben so Werbungsseiten (nennt sich wohl Aff-iliate) oder
> verticken eBooks. Hast du zufällig ein Beispiel an der Hand, von
> jemanden der Software schreibt?
Vergiß es; die einzige Möglichkeit besteht darin Geldvermögen anzusparen 
und dann sinnvoll in Aktien anzulegen. Kannst mir ja eine PN schreiben - 
dann kannst Du von den Dividendeneinnahmen im kleinen Rahmen leben bzw. 
Deinen Traum verwirklichen, das braucht aber Zeit.

> Hört sich alles nicht so spannend an. Würde gerne schon Software
> schreiben oder Support machen für ein Nischenprodukt. Am besten nicht
> allein, so etwas ist eh zu stressig dann.
Ich würde erst mal anfangen zu arbeiten, mindestens 5 Jahre - dann 
kannst Du später die Ziele umsetzen; im Moment geht das doch gar nicht.

von Le X. (lex_91)


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Vergiss mal ganz schnell dieses Zeugs von den "Digital Nomads".
Wenn du dir deren Seiten und Blogs mal anschaust erkennst du recht 
schnell: es geht hauptsächlich darum, Werbung und Amazon-Links zu 
platzieren, verpackt in schöne, romantische Reisegeschichten.
Die finanzieren sich damit einen Teil ihres Aussteigerleben und geben 
dir Tipps wie du es (angeblich) auch machen kannst.
Schön herumreisen und darüber bloggen - klingt das nicht gut?
Leider ist das Ganze ein Schneeballsystem. Es braucht sehr viele Leser 
damit einige wenige Nomaden davon leben können.

Es gibt auch andere Ansätze:
in Südostasien hab ich vor Kurzem einen Deutschen kennengelernt, der 
macht so: 3 Monate in Australien auf ner Farm arbeiten für gutes Geld, 
danach 9 Monate durch Südostasien tingeln. Das macht er jetzt im dritten 
Jahr.
Ein anderer arbeitet 3 Monate in Kalifornien auf einer Weed-Plantage und 
bereist dann Länder wie Belize oder Guatemala.
Kann man machen, wenn man will.
Ich sehe aber darin keine langfristigen Perspektiven.
Du lebst halt nur für den Moment und bist am Ende des Jahres auf +- 0.
Rücklagen oder gar Rentenansprüche bildest du so nicht.

Ich handhabe das ganz einfach:
Gutes Geld in Deutschland verdienen, 6 Wochen im Jahr Urlaub (wobei du 
dank Ingenieursgehalt auch mal Island oder Neuseeland bereisen kannst 
und nicht auf Südostasien und andere Billigländer angewiesen bist wie 
die Aussteiger).
Dann vielleicht noch einen AG suchen der dir alle zwei, drei Jahre ein 
3-monatiges Sabbatical ermöglicht.
Das ist für mich der beste Ansatz.

Ich hab schon viele Aussteiger in vielen Ländern kennengelernt die ihren 
Traum dort leben. Eine Bar oder Hostel aufmachen und in den Tag hinein 
leben. Die wirken glücklich. Allerdings hab ich noch keinen gesehen wo 
ich sagen könnte: "das was der macht würd ich auch bis zum Tod machen 
wollen".
Wenn du aussteigst gibt es halt kein zurück mehr, zumindest nicht als 
Ingenieur.

: Bearbeitet durch User
von D2-Nutzer mit BMW-Z1 (Gast)


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Geh arbeiten solange du kannst und noch gut gezahlt wird, nicht 
andersrum ohne Arbeit und Geld "aussteigen", das ist alles 
Selbstverarschung mit ihren "Träumen". Wenn ich das schon immer höre 
"ich habe einen Traum", da gehen bei mir schon die Rolläden runter.

Hier mal ein anderes Beispiel, passt nicht ganz aber auch auf dem 
Sekbstfindungstripp:
Promovierte Juristin, fällt nach dem Studium ein dass Yoga doch besser 
ist aber das irgendwie auch nicht:

http://www.zeit.de/arbeit/2018-03/juristin-yogalehrerin-uebersetzerin-einkommen-gehaltsprotokoll

von S. B. (piezokristall)


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> Promovierte Juristin, fällt nach dem Studium ein dass Yoga doch besser
> ist aber das irgendwie auch nicht:
Ich schätze das ist alles fingiert a la Bild sprach zuerst mit dem 
Toten, um Auflage bzw. Traffic zu erzeugen - die Story kann man so nicht 
glauben und jeder fällt darauf rein, weil Klischees bedient werden.

von Qwertz (Gast)


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Le X. schrieb:
> Wenn du aussteigst gibt es halt kein zurück mehr, zumindest nicht als
> Ingenieur.

Das ist ein extrem wichtiger Punkt, den es zu beachten gilt. Ansonsten 
war das Studium nämlich beruflich gesehen für die Katz, und das wäre 
doch sehr schade.

Le X. schrieb:
> Ich handhabe das ganz einfach:
> Gutes Geld in Deutschland verdienen, 6 Wochen im Jahr Urlaub

Das scheint mir auch der richtige Weg zu sein. Vor allem hat man mit 
dieser Strategie irgendwann so viel an finanziellen Rücklagen, dass man 
tatsächlich von ihnen leben kann. Dann kann man sich immer noch 
überlegen, ob man noch weiter arbeiten möchte.

von Gregor (Gast)


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In Ordnung. Ich werde dann wohl von der Idee Abstand nehmen müssen. Die 
Antworten hier haben mich bis aufs erste überzeugt, dass andere Wege 
sinnvoller sind. Vielen Dank!

von Klaus B. (butzo)


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Gregor schrieb:

> Kurze Frage:
>
> - Wie läuft das mit den Renten- und Sozialversicherungsbeiträgen, wenn
> mich meine Firma unentdeltlich freistellen würde?
Na dann halt 90 Jahre sozialversicherungspflichtig mit einer halben 
Stelle angestellt...

Oder halt die entsprechenden % von derzeit 37.873€/p.a.  einzahlen:

KV+PV+RV+AV macht derzeit 15111,33 p.a. also halt die 7555 Euro für's 
Halbjahr selber löhnen...


Butzo

von Nebeltroll (Gast)


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von Bürovorsteher (Gast)


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> 6 Monate Arbeit / 6 Monate Freiheit

Das ist eine völlig falsche Lebenseinstellung!

Für den Ingenieur passieren die wirklichen Abenteuer am CAD-System und 
am Messplatz, nirgendwo sonst. Da brauchst du keinen Strand und keine 
Palmen.
Ein durchschnittlicher Internetzugang und ein Festnetztelefon reichen 
dann für die restlichen Probleme des Lebens.

von Nop (Gast)


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Zuzel schrieb:

> Nein das geht nicht - "Karriere, Leistung, besser als die anderen sein"
> ist das was der Mensch wohl im innersten will - das aber erst nicht seid
> heute...

Ich verstehe das Gejammer absolut nicht. Die Leute, die an der Kasse des 
Supermarktes arbeiten, oder als Kranken/Altenpfleger, bei der 
Müllabfuhr, odder zig andere durchaus notwendige Jobs, die arbeiten
a) härter
b) schlechter bezahlt
im Vergleich zu Ingenieuren, aber Letztere fangen an zu jammern. WTF?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gregor schrieb:
> Anderer Gedanke:
> Was meint Ihr, versuche ich hier nur einem Ideal hinterher zu laufen
Noch viel schlimmer: meinst du, dass die Mallorquiner gerade mal auf 
einen armen Schlucker aus Deutschland warten, der sich ein halbes Jahr 
ein paar Euro zusammenkratzt und dann auf Mallorca nichts tut?

> Leider ist es dennoch langweilig in dem Sinne, dass ich nicht in meine
> eigene Tasche arbeite.
Was hat "Langeweile" denn primär mit "in die eigene Tasche arbeiten" zu 
tun?
Und wenn du dem Arbeitgeber das Geld für die Verwaltung deiner 
Arbeitskraft nicht gönnst, dann hilft nur Selbständigkeit. Denn auch 
wenn du jeweils nur ein halbes Jahr arbeitest, dann arbeitest du 
trotzdem noch nicht "in deine eigene Tasche"...

> - Ich habe Kollegen gefragt, und einige hätten auch Interesse daran
Das ist das eigentlich Bedenkliche daran. Dass einer, der eigentlich 
studiert hat und sich mit dem Denken nicht so schwer tun sollte, 
überhaupt auf so eine Idee kommt.

> die vielen "Freiheits-Blogger" im Internet
Wenn du auch so ein selbständiger Lebenskünstler werden willst, dann 
musst du dazu eine Veranlagung haben. Die hast du nach eigener Aussage 
aber ganz offenbar nicht.

> - Chefs sind jung und haben dafür, so hoffe ich, Verständnis
Jaja, Hoffnung allein trägt uns voran...

Gregor schrieb:
> Die Antworten hier haben mich bis aufs erste überzeugt
... aufs erste ...
Du träumst also insgeheim weiter. Wach auf!

: Bearbeitet durch Moderator
von Zuviel Freizeit... (Gast)


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Ich hatte im Leben mehrmals das Unglück >6 Monate durch Arbeitslosigkeit 
frei zu haben. Die erste zeit ist das noch total toll Zeit zum Wandern 
Lesen und für Hobbys. Aber nach einiger zeit wird man träge. Man bleibt 
ewig im Bett weil man ja nicht aufstehen muss. Man fängt an faul zu 
werden (ach das mach ich halt morgen...) Man muss bedenken Freunde und 
bekannte müssen Arbeiten und haben nicht ewig zeit. Alleine all die 
Freizeit zu nutzen ist sehr schwer.

von Qwertz (Gast)


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Zuviel Freizeit... schrieb:
> Ich hatte im Leben mehrmals das Unglück >6 Monate durch
> Arbeitslosigkeit frei zu haben.

Oder Glück, wie man es sieht. Der Threadersteller wünscht sich ja genau 
so etwas...

> Die erste zeit ist das noch total toll
> Zeit zum Wandern Lesen und für Hobbys. Aber nach einiger zeit wird man
> träge. Man bleibt ewig im Bett weil man ja nicht aufstehen muss. Man
> fängt an faul zu werden (ach das mach ich halt morgen...)

Ein valider Punkt, den man wohl gerne übersieht. Der Mensch braucht in 
seinem Leben (mindestens) eine Aufgabe, besser mehrere. Einfach nur 
"nichts tun" ist wohl wirklich nur eine begrenzte Zeit schön (zum 
Beispiel ein paar Wochen Urlaub), aber dann fehlt wohl etwas.

Wahrscheinlich ist daher Teilzeit die bessere Alternative, da hat man 
seine Verpflichtungen, aber gleichzeitig trotzdem noch viel Freizeit. 
Bietet sich im Job als Ingenieur nur nicht so richtig an, weil man da 
oft dicke Bretter bohren muss. Schade.

> Man muss
> bedenken Freunde und bekannte müssen Arbeiten und haben nicht ewig zeit.
> Alleine all die Freizeit zu nutzen ist sehr schwer.

Es klingt erst einmal seltsam, aber plausibel. Ist wohl immer eine Frage 
der Dosis. Oder du findest Freunde, die auch immer Zeit haben. ;-)
Rentner und Privatiers bekommen das ja auch irgendwie gebacken.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Selbstaendigtkeit .. in die eigene Tasche arbeiten ..

Ja, ja. Du bekommst prospektive Kunden, die Fragen nach einer Offerte. 
Die wollen immer Fizpreis. Der Guenstigste bekommt den Auftrag.

-Du arbeitest 3 Tage daran, und er geht damit zum naechsten, welcher die 
Ausarbeitung nicht machen muss und daher guenstiger sein kann.

-Du verschaetzt dich um den Faktor 3 zu deinen Ungunsten. Dein 
Konkurrent verschaetzt sich um den Faktor 2, er ist teurer. Pech fuer 
dich. Dein Konkurrent verschaetzt sich um den Faktor 5, Glueck fuer 
dich. Der Auftrag geht zu dem, der sich am Meisten verschaetzt.

-Auftraege sind immer ein sich bewegendes Ziel. Es gibt immer 
Aenderungen. Es ist immer etwas dabei, das du nicht kennst, noch nie 
gemacht hast, das du unterschaetzt.

Das bedeutet du musst immer einen Freiheitsgrad behalten.
 von : Qualitaet - Preis - Zeit. Zur Not musst du aus einem Projekt 
aussteigen koennen.

von Le X. (lex_91)


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Ja, zumindest wenn man lange Zeit am Stück zuhause ist muss man seinen 
Tagesablauf irgendwie strukturieren.
Dazu bieten sich Hobbys an die eine gewisse Disziplin abverlangen, z.B. 
Sport (Laufen) oder ein Musikinstrument, indem man sich fixe 
Übungszeiten definiert.
Aber auch (ehrenamtliche) Tätigkeiten sind dazu hilfreich.
Um diese Fixpunkte herum kann man dann seinen Tag einrichten.

Es ist zwar schön mal eine Woche garnichts zu tun oder 2, 3 Serien zu 
bingewatchen, aber ein Dauerzustand sollte das nicht werden.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Sabberalot W. schrieb:
> -Du arbeitest 3 Tage daran, und er geht damit zum naechsten, welcher die
> Ausarbeitung nicht machen muss und daher guenstiger sein kann.

Das kannst aber auch Du selbst sein, weil ein anderer die Ausarbeitung 
gemacht hat :-)

> -Du verschaetzt dich um den Faktor 3 zu deinen Ungunsten. Dein
> Konkurrent verschaetzt sich um den Faktor 2, er ist teurer. Pech fuer
> dich. Dein Konkurrent verschaetzt sich um den Faktor 5, Glueck fuer
> dich. Der Auftrag geht zu dem, der sich am Meisten verschaetzt.

Das hat man üblicherweise recht schnell raus. Aber; ja, kalkulieren 
sollte man schon können. Das gilt für jeden Unternehmer.

> -Auftraege sind immer ein sich bewegendes Ziel. Es gibt immer
> Aenderungen.

Wenn man das entsprechend festzurrt, dann kostet das eben extra.

> Es ist immer etwas dabei, das du nicht kennst, noch nie
> gemacht hast, das du unterschaetzt.

Nö. Ich hatte hier damals durchaus Aufträge, die ich in der 
Vergangenheit schon mal abgearbeitet hatte. Das freut einen natürlich, 
weil man so ganz andere Gewinnspannen hat.

Letztendlich sind das Obige alles Probleme, die jeder Anfänger hat, die 
sich aber im Laufe der Zeit auflösen - oder der Unternehmer scheitert.

Und wenn man - wie wir hier - dann irgendwann nur noch eigene Sachen 
entwickelt und selbst vermarktet, dann ist das sowieso alles Geschichte 
:-)

zum OP:
Je nach Art der Selbstständigkeit kann sie durchaus eine Option sein. 
Ich kenne hier jemanden, der produziert ein dreiviertel Jahr seine 
(elektronischen) Produkte, ist dann für 3-4 Monate im Winter im warmen 
Süden und lässt jemanden die Sachen verschicken. Das klappt wohl ganz 
gut.
Mein nächstes Standbein wird auch etwas ein, das man auf Halde 
produzieren und leicht (= ohne weitergehend nötige Unterstützung) 
vertreiben kann.

Es spricht auch nix dagegen, mit dem Wohnmobil durch Europa zu tingeln 
und den Online-Shop von dort aus zu führen. Entsprechenden Vorrat 
mitnehmen, Paketdienste gibt es überall - fertig.

Es ist immer die Frage, wie und womit man so etwas aufzieht.

von Qwertz (Gast)


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Le X. schrieb:
> Es ist zwar schön mal eine Woche garnichts zu tun oder 2, 3 Serien zu
> bingewatchen, aber ein Dauerzustand sollte das nicht werden.

Weil...? Was passiert dann Schlimmes? Wird man zum Messie oder wie? Ich 
weiß es wirklich nicht, habe das noch nie ausprobiert.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Ich kenne hier jemanden
Das sind dann aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit 
solche Leute, die niemals bei einem Dienstleister anfangen würden. Oder 
gar das Antreten einer solchen Arbeit hinterher als "Erfolg" bezeichnen 
würden...

von Ich (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Ein valider Punkt, den man wohl gerne übersieht. Der Mensch braucht in
> seinem Leben (mindestens) eine Aufgabe, besser mehrere. Einfach nur
> "nichts tun" ist wohl wirklich nur eine begrenzte Zeit schön (zum
> Beispiel ein paar Wochen Urlaub), aber dann fehlt wohl etwas.

Richtig!

Eine Variante wäre die Zeiten nicht festzulegen, also 6 Monate Arbeit / 
6 Monate frei, sondern flexibler.

10 Monate arbeiten - 3 Monate frei - 8 Monate arbeiten - 5 Monate frei 
...

Man sollte aber einen Plan haben, was man mit dieser frei verfügbaren 
Zeit sinnvolles anfängt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Ich kenne hier jemanden
> Das sind dann aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
> solche Leute, die niemals bei einem Dienstleister anfangen würden.

Nein, bei einem Dienstleister ist er nicht, er ist nicht einmal 
"Studierter". Aber wie es so ist: richtiges Produkt zur richtigen Zeit: 
läuft ...

> Oder
> gar das Antreten einer solchen Arbeit hinterher als "Erfolg" bezeichnen
> würden...

"Erfolgreich angenommen" klang für mich nur nach "ich habe immerhin 
einen Job" ;-)

Aber an seiner Stelle würde ich auch erstmal etwas Erfahrung sammeln.

Träumen darf und sollte man, aber bis zum gelebten Traum gibt es eben 
meist eine mehr oder weniger lange Durststrecke (hier waren es über 
fünfzehn Jahre). Da ist Geduld gefragt.

von Le X. (lex_91)


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Qwertz schrieb:
> Weil...? Was passiert dann Schlimmes? Wird man zum Messie oder wie? Ich
> weiß es wirklich nicht, habe das noch nie ausprobiert.

Ich kann nur für mich (und Bekannte denen es ähnlich erging) sprechen:
Wie hier schon mal irgendwo geschrieben wurde wird man mit der Zeit 
träge.
Man kann sich morgen nicht mehr aus dem Bett raffen, man schiebt 
wichtige Aufgaben, man wird einfach lustlos.
Und ja, im Extremfall kann es sogar sein dass du zum Messi wirst.
Ich merke bei mir dass ich nach der Arbeit viel aktiver bin.
Der Kreislauf ist sauber hochgefahren, ich erledige alles was im 
Haushalt so anfällt sofort, sortier Post ein etc. pp.
Auch der Sport klappt besser.

Je länger dieser Zustand dauert desto schwieriger wird es sich wieder an 
einen "normalen" Tagesablauf zu gewöhnen.
Prominentes Beispiel: Dauer-Hartzer

Aber: das kann bei dir ganz anders sein.
Mir persönlich helfen Aufgaben und Strukturen (auch selbstdefinierte) um 
aktiv, neugierig und leistungsfähig zu bleiben.

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (derwisch)


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Ich war auch schonmal für knapp ein Jahr ohne AG und habe keinerlei 
Langeweile verspürt.
Was mich nach einer gewissen Zeit manchmal etwas gelähmt hat, war die 
Frage, wann und wo ich wieder einen vernünftigen AG finde, bevor mich 
das Arbeitsamt zum Spargelstechen einteilt.

Man muss ein bisschen aufpassen, dass man nicht depressiv wird.
Auch der Gedanke daran, dass die Kumpels alle nen tollen Job haben ist 
eher kontraproduktiv.

von Ich (Gast)


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Le X. schrieb:
> Ich kann nur für mich (und Bekannte denen es ähnlich erging) sprechen:

Kann Dir da nur zustimmen!

Eine vorher planbare längere Freizeit wäre nicht schlecht, man muss nur 
einen festen Plan haben, was man machen will.
Altbau renovieren, Jakobs-Pilgerweg laufen, über den Atlantik segeln, 
....

von Unwicht (Gast)


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Le X. schrieb:
> Man kann sich morgen nicht mehr aus dem Bett raffen, man schiebt
> wichtige Aufgaben, man wird einfach lustlos.
> Und ja, im Extremfall kann es sogar sein dass du zum Messi wirst.
> Ich merke bei mir dass ich nach der Arbeit viel aktiver bin.
> Der Kreislauf ist sauber hochgefahren, ich erledige alles was im
> Haushalt so anfällt sofort, sortier Post ein etc. pp.
> Auch der Sport klappt besser.
>
> Je länger dieser Zustand dauert desto schwieriger wird es sich wieder an
> einen "normalen" Tagesablauf zu gewöhnen.
> Prominentes Beispiel: Dauer-Hartzer
>
> Aber: das kann bei dir ganz anders sein.
> Mir persönlich helfen Aufgaben und Strukturen (auch selbstdefinierte) um
> aktiv, neugierig und leistungsfähig zu bleiben.

Dann wurden Sie vom System erfolgreich erzogen. Wie viele andere 
Menschen auch, können Sie sich ein Leben ohne die ganzen Strukturen 
nicht vorstellen, beziehungsweise Sie gehen zu Grunde.

von Qwertz (Gast)


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Le X. schrieb:
> Ich merke bei mir dass ich nach der Arbeit viel aktiver bin.
> Der Kreislauf ist sauber hochgefahren, ich erledige alles was im
> Haushalt so anfällt sofort, sortier Post ein etc. pp.

Vielleicht ist dann das Hamsterrad doch nicht so schlecht, wie es immer 
gemacht wird? Feste Strukturen hat man damit im Leben auf jeden Fall. Es 
bleibt nur immer so das Gefühl, man könnte mit der Arbeitszeit doch was 
Schöneres anstellen. Ob man es in der Realität auch wirklich tun würde, 
bleibt allerdings offen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Mir scheint die Diskussion sehr einseitig, aus der Perspektive der 
lebenslangen Arbeit, betrachtet zu sein. Ohne eine Lösung anzubieten, 
jedoch einen Perspektivwechsel zu ermöglichen, empfehle ich das Buch 
„Dieser Mensch war ich“ von Christiane zu Salm. Kein ein Einziger, der 
dort zu Wort kommen Sterbenden, hat geäußert, er hätte in seinem Leben 
zu wenig gearbeitet. Vielmehr waren ganz andere Dinge wichtig im Leben!

von Mr.T (Gast)


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Mike schrieb:
> Erstmal Rechtschreibung trainieren...
>
> Nein deine Firma wird kein Verständnis dafür haben das sie dich anlernen
                                                     ^^^
Owned!

von Ich (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Vielleicht ist dann das Hamsterrad doch nicht so schlecht, wie es immer
> gemacht wird? Feste Strukturen hat man damit im Leben auf jeden Fall. Es
> bleibt nur immer so das Gefühl, man könnte mit der Arbeitszeit doch was
> Schöneres anstellen. Ob man es in der Realität auch wirklich tun würde,
> bleibt allerdings offen.

Klar könnte man mit der Arbeitszeit etwas schöneres, bzw. anderes 
anstellen, nur arbeiten die meisten doch, um ihr Leben zu finanzieren.

Ein anderer Job, der mehr Spaß macht, schöner ist,... auch wenn man ggf. 
weniger verdient?

Was will man überhaupt schönes tun, wenn man die Freiheit hätte?
und genug Geld verdient, um davon Leben zu können.

von Zuzel (Gast)


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Hallo

ohne das Buch zu kennen, und ohne so ein Situation bisher erleben zu 
müssen(Zum Glück? - Wäre auf jeden Fall sehr belastend und darauf möchte 
ich verzichten) bin ich mir Sicher das solch eine Lektüre jede Menge 
Erkenntnisgewinn mit sich bringt.

Aber muss es erst solche Extremerfahrungen geben das man sich über den 
extrem übertriebenen Status der Arbeit klar wird.
Da reichen doch deutlich weniger extreme Erfahrungen aus dem Alltag 
aus...

Um so trauriger das man leider bei diesen Spiel mitspielen muss wenn man 
eine gewisse finanzielle Sicherheit haben will und auf (doch 
hoffentlich) selbstverständliche Lebensumstände (Wohnraum, Nahrung, 
Unterhaltung, Bildung, Hobby...) Wert legt.

Millionär ist leider kein Ausbildungsberuf...

Zuzel

von Mark B. (markbrandis)


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Le X. schrieb:
> Wenn du aussteigst gibt es halt kein zurück mehr, zumindest nicht als
> Ingenieur.

Zumindest nicht in Deutschland.

In manch anderen Ländern sieht man das nicht so eng, da wechseln die 
Menschen durchaus ein bis mehrere Male im Leben den Job komplett. In 
Neuseeland zum Beispiel kommt das durchaus öfter vor.

Was in Deutschland wohl noch am ehesten funktioniert:
Ein Halbtagsjob, bei dem man 6 Monate voll arbeitet und 6 Monate gar 
nicht. Ausbezahlt wird zwölf Monate am Stück.

: Bearbeitet durch User
von Qwertz (Gast)


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Ich schrieb:
> Klar könnte man mit der Arbeitszeit etwas schöneres, bzw. anderes
> anstellen, nur arbeiten die meisten doch, um ihr Leben zu finanzieren.

Nicht unbedingt, manchmal ist das nur ein Grund neben anderen für eine 
bestimmte Arbeit bzw. ein erwünschter Nebeneffekt. Arbeit kann auch 
Erfüllung bedeuten, weil man das tut, was einem Freude bereitet, und 
andere (Chefs, Kollegen, Kunden, Freunde) erkennen sie an.

> Ein anderer Job, der mehr Spaß macht, schöner ist,... auch wenn man ggf.
> weniger verdient?

Ja, die Frage sollte man sich ernsthaft stellen, da Geld nur ein 
Job-Faktor ist (vor allem nicht der wichtigste).

> Was will man überhaupt schönes tun, wenn man die Freiheit hätte?
> und genug Geld verdient, um davon Leben zu können.

Ich fürchte, dass darauf viele Leute gar keine Antwort parat hätten...

von Le X. (lex_91)


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Qwertz schrieb:
> Vielleicht ist dann das Hamsterrad doch nicht so schlecht, wie es immer
> gemacht wird? Feste Strukturen hat man damit im Leben auf jeden Fall.

Jein.
Im Job-Hamsterrad mag ich natürlich nicht feststecken.

Ich kann mir ja auch während meines Urlaubes selbst Halt und Struktur 
verordnen, z.B. durch Sport oder Lernen von Musikinstrumenten oder 
Fremdsprachen.
Wichtig ist (für mich) irgendeine Form des geregelten Tagesablaufes.
Der Spruch ist zwar abgedroschen, aber: "wer rastet der rostet", da ist 
durchaus was dran.

Wie schauts denn bei dir aus? Hast du mal drei Wochen am Stück Urlaub 
zuhause verbracht?
Warst du in dieser Zeit aktiv oder eher träge?
Kannst du dir vorstellen dein Leben lang so vor dich hinzuleben?

: Bearbeitet durch User
von Ich (Gast)


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Qwertz schrieb:
>> Was will man überhaupt schönes tun, wenn man die Freiheit hätte?
>> und genug Geld verdient, um davon Leben zu können.
>
> Ich fürchte, dass darauf viele Leute gar keine Antwort parat hätten...

Eben

Kann sich ja jeder mal über Ostern überlegen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Gregor schrieb:
> Vorab: Das Thema ist "grenzwärtig", ich weiß. Dennoch bin ich kein
> Troll
> und habe Lust mich darüber zu informieren.
>
> ---
>
> Hallo,
>
> mein Studium ist nun rum und ich habe erfolgreich meinen ersten Job beim
> Dienstleister angenommen.
>
> Geld ist so lala, aber die Kollegen sind in Ordnung und ich lerne
> eigentlich jeden Tag etwas.
>
> Leider ist es dennoch langweilig in dem Sinne, dass ich nicht in meine
> eigene Tasche arbeite. Und da ich keine eigene Geschäftsidee habe,
> möchte ich den Weg gehen, nur 6 Monate im Jahr arbeiten zu "müssen".
>
> Jetzt die spannende Frage, wie geht man das am besten an?
....
> Grüße und einen schönen Sonntag wünscht,
> Gregor

Das geht nur als Selbständiger durch geschickte Steuerung der 
Einahmesituation. Allerdings musst du in Austria dann trotzdem 
ganzjährig deine Pflichtbeiträge selbst entrichten, da mit 
vorübergehender Abmeldung sofort alle Aufgeschobenen Beiträge fällig 
werden.

Als AN achtet der Staat und dein AG darauf dir rechtzeitig alles 
abzunehmen was du nicht unmittelbar zur Wiederherstellung deiner 
Arbeitskraft benötigst um genau diese Verhalten der AN zu unterbinden, 
welches das Unternehmen Profit und dem Staat Steuereinnahmen kostet. des 
halb wurde auch der Rechtsanspruch auf Teilzeit wieder eingestellt.

Namaste

von Qwertz (Gast)


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Le X. schrieb:
> Wie schauts denn bei dir aus? Hast du mal drei Wochen am Stück Urlaub
> zuhause verbracht?

Drei Wochen zwar nicht (da fahre ich normalerweise weg), aber ich weiß, 
was du meinst.

> Warst du in dieser Zeit aktiv oder eher träge?

Eher träge. Wobei ich das dann nicht als so negativ empfinde, ich 
genieße es eher. Nach dem Motto: einfach mal nichts tun, keine nervigen 
Verpflichtungen, das habe ich mir jetzt auch verdient.

> Kannst du dir vorstellen dein Leben lang so vor dich hinzuleben?

Das ist genau der Punkt: Auf Dauer ist es wohl eher nichts. Da muss man 
für sich selbst Projekte finden, die man umsetzt. Das sollte aber 
machbar sein, denke ich. Es hängt sicher auch davon ab, wie gut man mit 
sich selbst auskommt, eine eher introvertierte Persönlichkeit kann da 
hilfreich sein.

von Qwertz (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> des halb wurde auch der Rechtsanspruch auf Teilzeit wieder eingestellt.

In Deutschland zum Glück nicht, da ist im Gegenteil sogar derzeit das 
garantierte Rückkehrrecht auf Vollzeit in Planung.

von A. S. (Gast)


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Du stehst also am Anfang  Deines Berufes, also quasi  der Ausbildung und 
hast schon keinen Bock zu starten. Vergiss doch das Studium, lebe deinen 
Traum und wenn sich irgendwo eine Gelegenheit ergibt, wo Du Dein Studium 
gebrauchen kannst, super! Und wenn nicht, auch gut.

von Ali (Gast)


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digitaler Nomade, das hat mich auch mal interessiert.

Habe mich da mal an einem kleinen Projekt beteiligt um das mal kennen zu 
lernen.

Ist eben ne Nische für ganz bestimmte Leute. Meistens leben die Leute in 
irgendwelchen armen Ländern unter den Einheimischen.

Entsprechend wenig Geld braucht es für die Lebenshaltungskosten.
Viel Reisen ist aber auch nicht immer drin weil die Kohle dann doch 
nicht ganz reicht. Oder aber weil man digital gebunden ist, also Strom 
und vor allem Internet braucht.

Habe dein Eindruck 95% der digitalen Nomaden sind im Grunde eine Art 
Tagelöhner die eine grundsätzlich andere Einstellung zum leben an sich 
haben.

Allerdings halte ich das nach einer gewissen Zeit für finanzierbar.
Wenn man "nur" 1000€ im Monat macht reicht das in Vietnam schon ein 
ganzes Stück weiter wie hier in DE.
Rente und ähnliches ist bei denen wohl auch nicht üblich, einzig 
Krankenversicherung scheint durchweg beliebt zu sein und wird daher 
bezahlt.

Man muss einfach für sich entscheiden was man will. Will man ein 
großteils freies Leben und kann gleichzeitig auf Luxus (was in de oft 
Standard wäre) verzichten geht das. Dann braucht es auch nicht viel 
Geld.
Klar muss aber sein das die abschätzbare Zukunft irgendwo innerhalb von 
einem bis einige wenige Monate liegt. Alles was danach kommt ist 
fraglich.
Diesen Fakt muss man im Grunde so schon wollen sonst ist man in der 
Branche falsch^^

So mancher von den digitalen Nomaden hat dann aber auch das Glück ein 
langfristiges oder gar dauerhaftes Projekt zu ergattern.
Wenn man dann 2000, 3000 oder mehr Euro verdient geht es einem in 
Vietnam natürlich gut.

Im übrigen scheinen viele DN auch kräftig die Steuer zu bescheißen. 
Jedenfalls ist es ein offenes Geheimnis das man die Kohle vom 
Auftraggeber trotz der Regelungen des Landes in dem man lebt voll für 
sich ausgibt.

von Mark B. (markbrandis)


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Ja, mit der deutschen Vollkaskomentalität ist das nicht unbedingt so 
leicht vereinbar. ;-)

von Ali (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Ja, mit der deutschen Vollkaskomentalität ist das nicht unbedingt so
> leicht vereinbar. ;-)

wer es anderes macht muss ja auch verrückt sein :)

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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nach dem Studium solltest du dir Gedanken machen
wie man arbeitet und
nicht wie man nicht arbeitet

r.i.p. Made in Germany

von Ali (Gast)


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Einen kleiner Tipp tortzdem noch. Schau dich mal im öffentlichen Dienst 
um. Da ist die Chance etwas passendes für 6/6 Monate größer.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Mike B. schrieb:
> nach dem Studium solltest du dir Gedanken machen
> wie man arbeitet und
> nicht wie man nicht arbeitet
>
> r.i.p. Made in Germany

-2 lololol

unangenehme Wahrheit?

Oder meint ihr, die Arbeit macht sich plötzlich in der Hälfte der Zeit?

Oder jeder darf bei Industrie 4.0 seinen eigenen Roboter mitbringen der 
für ihn die restlichen 6mon im Jahr arbeitet? (damit das Jahresbrutto am 
Ende auch ausreicht)

von S. B. (piezokristall)


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> Was in Deutschland wohl noch am ehesten funktioniert:
> Ein Halbtagsjob, bei dem man 6 Monate voll arbeitet und 6 Monate gar
> nicht. Ausbezahlt wird zwölf Monate am Stück.
Diesen Job gibt es in Deutschland so nicht!
Halbtagsjob ist dann eben nur 4 oder 6 Stunden pro Tag, Maximum 
vielleicht noch 3 bis 4 Tag die Woche (inclusive Wochenende) frei, die 
restlichen 3 Tage Vollzeit (wenn das gesetzlich überhaupt geht); aber 
eben nicht 6 Monate arbeiten und dann 6 Monate frei - gibt es nicht, Du 
erzählst Märchen.

: Bearbeitet durch User
von TT008 (Gast)


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Wenn Du W bist und dann noch behindert und dann im ÖD. Dann kannst Du 
ein halbes Jahr Urlaub machen auf gelben Schein.

Entlassen wirst Du nicht, musst nur Schaupielern können.
Hab das schon mitbekommen.
Musst halt eine Behinderung nachweisen.
Und so eine riesen Brille tragen.

Der ÖD bevorzugt, solche Mitarbeiter.
Und wenn Du arbeitest, gaaaanz langsam, damit die anderen in Ruhe in 
Rente gehen können.

von Le X. (lex_91)


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TT008 schrieb:
> Wenn Du W bist und dann noch behindert und dann im ÖD. Dann kannst
> Du ein halbes Jahr Urlaub machen auf gelben Schein.
>
> Entlassen wirst Du nicht, musst nur Schaupielern können. Hab das schon
> mitbekommen. Musst halt eine Behinderung nachweisen. Und so eine riesen
> Brille tragen.
>
> Der ÖD bevorzugt, solche Mitarbeiter.
> Und wenn Du arbeitest, gaaaanz langsam, damit die anderen in Ruhe in
> Rente gehen können.

Du arme, vom Leben entäuschte traurige Seele.

von Mark B. (markbrandis)


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S. B. schrieb:
> Diesen Job gibt es in Deutschland so nicht!
> Halbtagsjob ist dann eben nur 4 oder 6 Stunden pro Tag, Maximum
> vielleicht noch 3 bis 4 Tag die Woche (inclusive Wochenende) frei, die
> restlichen 3 Tage Vollzeit (wenn das gesetzlich überhaupt geht); aber
> eben nicht 6 Monate arbeiten und dann 6 Monate frei - gibt es nicht, Du
> erzählst Märchen.

Selbstverständlich geht das. Und zwar genau dann, wenn Arbeitgeber und 
Arbeitnehmer sich darauf einigen dass es geht.

von S. B. (piezokristall)


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> Selbstverständlich geht das. Und zwar genau dann, wenn Arbeitgeber und
> Arbeitnehmer sich darauf einigen dass es geht.
genau - und da Du kein konkretes Beispiel nennen kannst, gibt es das 
nicht; es würde auch seitens des Gesetzgebers zu Schwierigkeiten kommen, 
die der Arbeitgeber natürlich vermeiden will.

von Mark B. (markbrandis)


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S. B. schrieb:
>> Selbstverständlich geht das. Und zwar genau dann, wenn Arbeitgeber und
>> Arbeitnehmer sich darauf einigen dass es geht.
> genau - und da Du kein konkretes Beispiel nennen kannst, gibt es das
> nicht

Beispiele:

https://www.feelgood-at-work.de/workplaces/perk/sabbaticalauszeit/

https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article117787630/So-bekommen-Sie-die-Auszeit-vom-Job-durch.html

> es würde auch seitens des Gesetzgebers zu Schwierigkeiten kommen,
> die der Arbeitgeber natürlich vermeiden will.

Was für Schwierigkeiten sollen das sein?

von Schreiber (Gast)


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Ali schrieb:
> Im übrigen scheinen viele DN auch kräftig die Steuer zu bescheißen.
> Jedenfalls ist es ein offenes Geheimnis das man die Kohle vom
> Auftraggeber trotz der Regelungen des Landes in dem man lebt voll für
> sich ausgibt.

Da müsste man die Steuergesetze kreativ lesen. Es gibt durchaus einige 
Fälle, in denen man entweder gar nicht Steuerpflichtig ist, oder aber in 
einem Land, indem der Steuersatz bei 0% liegt...

Dazu noch die frage, ob die da wo sie arbeiten auch arbeiten dürfen...

Qwertz schrieb:
> Le X. schrieb:
>> Wenn du aussteigst gibt es halt kein zurück mehr, zumindest nicht als
>> Ingenieur.
>
> Das ist ein extrem wichtiger Punkt, den es zu beachten gilt. Ansonsten
> war das Studium nämlich beruflich gesehen für die Katz, und das wäre
> doch sehr schade.

Würde ich nicht ausschließen. Gibt, zumindest in der Luftfahrt- und 
Logistikbranche Arbeitszeitmodelle mit X Monaten Arbeit, abschließend X 
Monate Urlaub. Berufspilotenschein ist allerdings hilfreich. Arbeitsort 
ist meist im afrikanischen oder asiatischen Raum

Die goldenen Zeiten sind allerdings vorbei, zeitweise gabs für erfahrene 
Hubschrauberpiloten inklusive aller Zulagen >100k€/Monat netto.
In den finanziell interessanten Ländern ist derzeit aber "fast nix los", 
was allerdings die Eingeborenen freut...

von Jerome McAllister (Gast)


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Der Artikel ist älter, aber hier habe ich noch ein paar Antworten:
Es gibt alternativen die ich auch seit 4 Jahren so mache.
Löse dich von deinem jetzigen Job, der dir das nicht ermöglicht.
Schaue mal nach "fly in fly out" jobs - kurz fifo.
Du kannst auch gutes Geld auf Fischerschiffen verdienen. Es ist harte 
Arbeit, aber du bist 3 Monate im Dienst und wohnst auf einem 
Fischerschiff in einer 6 Stunden Schicht. In Norwegen verdienst du so 
bis zu 5000 Euro im Monat (oder auch weitaus mehr)
Da du kein Geld ausgibst für Miete  Unterkunft  Essen oder Auto um zur 
arbeit zu kommen... hast du in 3 Monaten 15000 Euro zum verbrasseln...
Ich wohne so zB dann in WG's auf der ganzen Welt... In Spanien zahlst du 
in Andalusien ca 300 Euro im Monat für eine Unterkunft... in Amerika / 
Californien um die 1000$ im Monat... Ist auf jeden fall günstiger als 
sich ein Appartment zu mieten für diese Zeit, und du bist sorglos...
WGs finde ich für Spanien über Idealista oder für Amerika über Zillow.
Habe bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht. Am besten meldest du dich 
auch aus Deutschland ab.
Es bleibt dir immer noch genügend über zu sparen nach den 3 Monaten und 
du hast keine Verpflichtungen mit Mietverträgen, Möbel kaufen, oder 
sonstiges, was du im Alltag brauchst, weil dort schon alles vorhanden 
ist.
Du bist quasi Saison-Arbeiter und kannst dich nach den Monaten überall 
auf der Welt erholen und 3 Monate dort wandern gehen wo du möchtest...
Schaue aber, das du einen Job findest, wo du auch wiederkommen kannst.
Es gibt auch dutzende gute Vermittlungen für solche Saisonarbeiten.
Wenn du sparsam lebst, kannst du auch mit deinem ersparten dich in 
günstigen Ländern wie Spanien, Thailand und co Niederlassen, noch bevor 
du deine 67 Jahre erreichst und deine Rente geniessen.
Du darfst NUR NICHT in dieses Hamsterrad fallen und dich nicht von Protz 
und Prall von deinen Mitmenschen in deiner Umgebung beeinflussen 
lassen...
Ich bin jetzt 38 Jahre alt, keine Kinder etc... Ich hab immer das 
gemacht was mir spaß macht und was mich irgendwie weitergebracht hat.

Ich bin damals auf den Gedanken gekommen, wo ich in den Niederlanden 
gearbeitet habe, wo wir viele Leute aus Polen oder Kroatien hatten, die 
immer nur für 3-6 Monate bei uns waren... Frag genau solche Leute mal, 
wenn du mal die Möglichkeit hast. Die machen nichts anderes... Die 
Arbeiten hier für diese Zeit und den rest der Zeit leben die in Ihrem 
land weiter mit dem verdienten Geld und haben eine etwas sorglosere Zeit

von Restekocher (Gast)


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Gregor schrieb:
> möchte ich den Weg gehen, nur 6 Monate im Jahr arbeiten zu "müssen".
>
> Jetzt die spannende Frage, wie geht man das am besten an?

Such dir was aus dem StGB das Dich für ein halbes Jahr in staatliche 
Obhut bringt.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Jerome McAllister schrieb:
> Am besten meldest du dich
> auch aus Deutschland ab.


und kommst wieder wenn Du krank wirst...

von Boomer (Gast)


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D2-Nutzer mit BMW-Z1 schrieb:
> Geh arbeiten solange du kannst und noch gut gezahlt wird, nicht
> andersrum ohne Arbeit und Geld "aussteigen", das ist alles
> Selbstverarschung mit ihren "Träumen". Wenn ich das schon immer höre
> "ich habe einen Traum", da gehen bei mir schon die Rolläden runter.
> Hier mal ein anderes Beispiel, passt nicht ganz aber auch auf dem
> Sekbstfindungstripp:
> Promovierte Juristin, fällt nach dem Studium ein dass Yoga doch besser
> ist aber das irgendwie auch nicht:
> 
http://www.zeit.de/arbeit/2018-03/juristin-yogalehrerin-uebersetzerin-einkommen-gehaltsprotokoll

Schon kek dass gerade die Arbeit bei dir keine Selbstverarschung ist.

Es ist ein gigantisches Hamsterrad.

Man muss unbedingt rechtzeitig die Reißleine ziehen.

Meine Generation wurde durch den Immobilien-Markt massiv gefickt, es ist 
unmöglich für uns Wohneigentum zu besitzen - selbst eine Wohnung zahlst 
du schon weit über 30 Jahre ab. Dafür täglich hackeln während irgendein 
Gesindel komplette Vollversorgung bekommt dessen gesamte Sippschaft noch 
nie einer legalen Tätigkeit nachgegangen ist.

von Belustigt (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Jerome McAllister schrieb:
>> Am besten meldest du dich
>> auch aus Deutschland ab.
>
> und kommst wieder wenn Du krank wirst...

Das sind mir ja auch die Liebsten... immer schön vom freien Leben 
schwafeln und Unabhängigkeit, das ganze Leben lang keinen Cent in DE 
Steuern gezahlt, aber wenn sie alt und pleite sind kommen sie wieder und 
schmarotzen sich hier durch. Kann nicht verstehen dass dieses Thema so 
positiv besetzt ist und von vielen gefeiert wird, gerade unter den 
angeblichen Weltverbesserer Aktivisten. Tragen nichts zur Gesellschaft 
bei, zehren nur vom westlichen Wohlstand und sind stolz darauf.

Boomer schrieb:
> Meine Generation wurde durch den Immobilien-Markt massiv gefickt, es ist
> unmöglich für uns Wohneigentum zu besitzen - selbst eine Wohnung zahlst
> du schon weit über 30 Jahre ab. Dafür täglich hackeln während irgendein
> Gesindel komplette Vollversorgung bekommt dessen gesamte Sippschaft noch
> nie einer legalen Tätigkeit nachgegangen ist.

Das ist doch auch wieder kompletter Müll, wenn du zu den gleichen 
Bedingungen leben wölltest wie das "Gesindel in Vollversorgung" dann 
stünde dir das selbstverständlich frei. Klar kann sich nicht jeder 
Hanswurst die 150qm Wohnung in München aus der Portokasse zahlen, aber 
ansonsten ist es in DE großflächig weiterhin ohne Probleme möglich 
Wohneigentum zu erwerben. Nur bei vielen passt der Anspruch halt nicht 
zur Realität. Früher war es z.B. für die meisten üblich im 
Mehrgenerationen- / Zweifamilienhaus zu leben, da hast du nicht das 
Problem dass die halbe Bude 30 Jahr leersteht wenn die Kinder raus sind. 
Es gibt genug Immobilien in DE, sie werden nur nicht effizient genutzt. 
Du scheinst auch anzunehmen dass es ein Naturgesetz ist dass der 
Wohlstand von Generation zu Generation stets steigen muss. Reality 
Check: es geht immer mal auf und ab, und wenn die Boomer Generation 
ausstirbt sieht es wieder ganz anders aus am Markt. Hier in der Region 
wird es in ca. 20 Jahren ein deutliches Überangebot geben an Immos.

von J. T. (chaoskind)


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Ich schrieb:
> Man sollte aber einen Plan haben, was man mit dieser frei verfügbaren
> Zeit sinnvolles anfängt.

Wenn du einen Plan hast, ist die Zeit verplant und nicht frei.

von Udo S. (urschmitt)


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Boomer schrieb:
> Meine Generation wurde durch den Immobilien-Markt massiv gefickt, es ist
> unmöglich für uns Wohneigentum zu besitzen - selbst eine Wohnung zahlst
> du schon weit über 30 Jahre ab. Dafür täglich hackeln während irgendein
> Gesindel komplette Vollversorgung bekommt dessen gesamte Sippschaft noch
> nie einer legalen Tätigkeit nachgegangen ist.

Komisch, die meisten "Boomer" die ich kenne haben Wohneigentum.
Für jemand der jetzt erst anfängt dürfte es viel schwerer werden als es 
noch vor 20 oder 30 Jahren war.

von Händeringend gesuchter Ingenieur (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Boomer schrieb:
>> Meine Generation wurde durch den Immobilien-Markt massiv gefickt, es ist
>> unmöglich für uns Wohneigentum zu besitzen - selbst eine Wohnung zahlst
>> du schon weit über 30 Jahre ab. Dafür täglich hackeln während irgendein
>> Gesindel komplette Vollversorgung bekommt dessen gesamte Sippschaft noch
>> nie einer legalen Tätigkeit nachgegangen ist.
>
> Komisch, die meisten "Boomer" die ich kenne haben Wohneigentum.
> Für jemand der jetzt erst anfängt dürfte es viel schwerer werden als es
> noch vor 20 oder 30 Jahren war.

Glaub du hast dich verlesen. Dein Post widerspricht deinem zitierten in 
keinster Weise.

von Udo S. (urschmitt)


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Händeringend gesuchter Ingenieur schrieb:
> Glaub du hast dich verlesen.

Eher nicht. Ein Boomer ist 55+ Er nennt sich "Boomer" und behauptet er 
sein vom Immobilienmarkt "gefickt" worden?

von Belustigt (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Händeringend gesuchter Ingenieur schrieb:
>> Glaub du hast dich verlesen.
>
> Eher nicht. Ein Boomer ist 55+ Er nennt sich "Boomer" und behauptet er
> sein vom Immobilienmarkt "gefickt" worden?

Das nennt man Sarkasmus.

von Belustigt (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Boomer schrieb:
>> Meine Generation wurde durch den Immobilien-Markt massiv gefickt, es ist
>> unmöglich für uns Wohneigentum zu besitzen - selbst eine Wohnung zahlst
>> du schon weit über 30 Jahre ab. Dafür täglich hackeln während irgendein
>> Gesindel komplette Vollversorgung bekommt dessen gesamte Sippschaft noch
>> nie einer legalen Tätigkeit nachgegangen ist.
>
> Komisch, die meisten "Boomer" die ich kenne haben Wohneigentum.
> Für jemand der jetzt erst anfängt dürfte es viel schwerer werden als es
> noch vor 20 oder 30 Jahren war.

Man sollte vielleicht noch dazu sagen dass die meisten Boomer auch nicht 
nach dem Abi erstmal n Jahr Work & Travel in Australien gemacht haben, 
den ganzen Luxus den die moderne Dienstleistungsgesellschaft genießt 
nicht hatten (kostet auch Geld..), nicht zig. teure Gadgets hatten und 
sich alle 2 Jahre die neueste Grafikkarte für 1000€ bestellt haben, 
nicht jedes Jahr den Kleiderschrank komplett ausgetauscht haben, und die 
Immobilie die einzig wirklich Geldanlage war. Wenn man bei den heutigen 
Gehältern so leben würde wir damals, könnte man auch locker im Monat 3k 
für die Rate abdrücken, aber will ja keiner weil man dann nicht mehr 
jede Woche schick essen gehen und den neuesten GTI leasen kann. Das sage 
ich als Jahrgang 87, mit selbst von Grund auf saniertem Zweifamilienhaus 
und ohne Überflieger-Einkommen. Man muss sich halt entscheiden was man 
will.

von Oliver S. (oliverso)


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Udo S. schrieb:
> Für jemand der jetzt erst anfängt dürfte es viel schwerer werden als es
> noch vor 20 oder 30 Jahren war.

Das haben die vor 20 oder 30 Jahren genauso gesagt. Und die davor auch.

Oliver

von Zocker_62 (Gast)


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> von Belustigt (Gast)
> 07.02.2023 10:07

> Das sage ich als Jahrgang 87, mit selbst von Grund auf saniertem
> Zweifamilienhaus und ohne Überflieger-Einkommen.

Sehe ich genau so.

Aber Jahrgang 87, da hatte ich schon 10 Jahre Berufserfahrung als 
Inbetriebnahme-Ingenieur.

von Händeringend gesuchter Ingenieur (Gast)


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Belustigt schrieb:
> Man sollte vielleicht noch dazu sagen dass die meisten Boomer auch nicht
> nach dem Abi erstmal n Jahr Work & Travel in Australien gemacht haben,
> den ganzen Luxus den die moderne Dienstleistungsgesellschaft genießt
> nicht hatten (kostet auch Geld..), nicht zig. teure Gadgets hatten und
> sich alle 2 Jahre die neueste Grafikkarte für 1000€ bestellt haben,
> nicht jedes Jahr den Kleiderschrank komplett ausgetauscht haben, und die
> Immobilie die einzig wirklich Geldanlage war. Wenn man bei den heutigen
> Gehältern so leben würde wir damals, könnte man auch locker im Monat 3k
> für die Rate abdrücken, aber will ja keiner weil man dann nicht mehr
> jede Woche schick essen gehen und den neuesten GTI leasen kann. Das sage
> ich als Jahrgang 87, mit selbst von Grund auf saniertem Zweifamilienhaus
> und ohne Überflieger-Einkommen. Man muss sich halt entscheiden was man
> will.

Kenne niemanden der das gemacht hat. Work & Travel in Australien 
finanzieren die reichen Eltern. Diese Leute haben kein Problem 
Wohneigentum zu erlangen.
Zudem, selbst wenn man von seinen, sagen wir mal 3k netto 2,5k für den 
Kredit auszugeben bereit wäre, macht das keine Bank mit.

von InterWebz (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Ein Halbtagsjob, bei dem man 6 Monate voll arbeitet und 6 Monate gar
> nicht. Ausbezahlt wird zwölf Monate am Stück.

War auch mein Gedanke, 50% Stelle mit überaus flexiblem 
Überstundenmodell.
Vielleicht im Gespräch offen damit umgehen und damit rechnen das es 
nicht ganz 6 Monate werden^^
Wenn man dann noch bereit ist in der Zeit wo man Überstunden abbaut auch 
mal "Mobile zu worken" kann das klappen.

von Boomer (Gast)


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Belustigt schrieb:
> Wenn man bei den heutigen Gehältern so leben würde wir damals, könnte
> man auch locker im Monat 3k für die Rate abdrücken

Damit du eine Rate von 3000€ bedienen kannst, muss dein Nettogehalt erst 
einmal 3000€ deutlich übersteigen.

Ein guter Geselle hat grob so viel. Mit Glück etwas mehr. Aber das ist 
schon die obere Grenze. Wie soll der also eine Rate von 3000€ bezahlen? 
0€ Lebenshaltungskosten? Stromanschluss gibt es keinen im Eigenheim, 
genauso keinen Brennstoff oder Lebensmittel?

Eine Rate von 3000€ wird erst ab 4500-5000€ netto realistisch. Und die 
Leute kannst an einer Hand abzählen.

von Belustigt (Gast)


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Boomer schrieb:
> Damit du eine Rate von 3000€ bedienen kannst, muss dein Nettogehalt erst
> einmal 3000€ deutlich übersteigen.
>
> Ein guter Geselle hat grob so viel. Mit Glück etwas mehr. Aber das ist
> schon die obere Grenze. Wie soll der also eine Rate von 3000€ bezahlen?
> 0€ Lebenshaltungskosten? Stromanschluss gibt es keinen im Eigenheim,
> genauso keinen Brennstoff oder Lebensmittel?
>
> Eine Rate von 3000€ wird erst ab 4500-5000€ netto realistisch. Und die
> Leute kannst an einer Hand abzählen.

Alles schön und gut, eine so hohe Rate brauchst du aber auch nur in 
Top-Lagen.  Wenn du eine Bestandsimmo für sagen wir 500k kaufst (oder 
abgeranzt für 300k und für 200k komplett kernsanierst), und 100k gespart 
hast, dann zahlst du für die 400k Kredit vielleicht 1800 monatlich 
(inkl. Zinsen) für 25 Jahre.

Ich stimme dir zu, dass es heute insgesamt weniger erschwinglich ist 
Eigentum zu erwerben, aber die Einstellung "wir sind gefickt und so arm 
dran" triggert mich, weil es einfach nicht stimmt, da sich der 
Lebensstandard auch außerhalb von Wohneigentum entwickelt hat und alles 
kommt zu einem Preis.

von Boomer (Gast)


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Belustigt schrieb:
> Ich stimme dir zu, dass es heute insgesamt weniger erschwinglich ist
> Eigentum zu erwerben, aber die Einstellung "wir sind gefickt und so arm
> dran" triggert mich, weil es einfach nicht stimmt, da sich der
> Lebensstandard auch außerhalb von Wohneigentum entwickelt hat und alles
> kommt zu einem Preis.

Das ist schlichtweg unsinnig.

Schau einmal was du bei üblichen Wohnungen an Hausgeld mittlerweile 
zahlst. Man braucht ja einen Dienstleister für jeden scheiss. Und 3 
Hausmeister. 400€ Hausgeld pro Monat sind keine Seltenheit mittlerweile 
mehr.

Das kommt also fix oben drauf und wenn die Wohnungsgemeinschaft 
beschließt, dass die Fassade neu gemacht wird, dann zahlst du egal ob du 
willst oder nicht. Siehe Vonovia. Ist deine Finanzierung auf Kante 
genäht (was sie mit 1800€ definitiv ist bei 3000€ netto zzgl 250€ 
Hausgeld) platzt ziemlich schnell deine Finanzierungsstrategie.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Belustigt schrieb:
> Man sollte vielleicht noch dazu sagen dass die meisten Boomer auch nicht
> nach dem Abi erstmal n Jahr Work & Travel in Australien gemacht haben,

Nee, da gab's doch noch nach dem Abi den 15..18monatigen Aktivurlaub mit 
Y-Reisen (Sie buchen, wir fluchen) :-)

Gruss
WK

von Belustigt (Gast)


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Boomer schrieb:
> Das ist schlichtweg unsinnig.
>
> Schau einmal was du bei üblichen Wohnungen an Hausgeld mittlerweile
> zahlst. Man braucht ja einen Dienstleister für jeden scheiss. Und 3
> Hausmeister. 400€ Hausgeld pro Monat sind keine Seltenheit mittlerweile
> mehr.
>
> Das kommt also fix oben drauf und wenn die Wohnungsgemeinschaft
> beschließt, dass die Fassade neu gemacht wird, dann zahlst du egal ob du
> willst oder nicht. Siehe Vonovia. Ist deine Finanzierung auf Kante
> genäht (was sie mit 1800€ definitiv ist bei 3000€ netto zzgl 250€
> Hausgeld) platzt ziemlich schnell deine Finanzierungsstrategie.

Sorry, aber ich hab das ganze persönlich bereits durch und mich dabei 
mit vielen anderen ausgetauscht die ebenfalls gekauft / gebaut haben. 
Diese Zahlen sind absolut realistisch, in einigen Teilen Deutschlands 
(südliches Niedersachsen, ländliches NRW, Osten) geht es auch noch 
deutlich günstiger. Ich rede hier nicht von Toplagen in Großstädten, die 
konnten sich schon immer die wenigsten leisten. Hast du persönlich 
Erfahrung mit dem Thema oder gibst du hier nur wieder was du auf Social 
Media liest? Und seitdem es Homeoffice / Hybrid Work gibt, tun sich 
nochmal ganz andere Möglichkeiten auf, wenn man wirklich das Ziel einer 
Immobilie hat.

von Händeringend gesuchter Ingenieur (Gast)


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Belustigt schrieb:
> Ich stimme dir zu, dass es heute insgesamt weniger erschwinglich ist
> Eigentum zu erwerben, aber die Einstellung "wir sind gefickt und so arm
> dran" triggert mich, weil es einfach nicht stimmt, da sich der
> Lebensstandard auch außerhalb von Wohneigentum entwickelt hat und alles
> kommt zu einem Preis.

Und was wenn man diesen vermeintlichen Lebensstandard nicht braucht 
sondern lieber ein Haus will? Da hat man das Nachsehen. Ob man 1x mehr 
in Urlaub fährt und sich das neue iPhone kauft oder nicht spielt doch 
gar keine Geige. Das sind auf den Monat gerechnet vielleicht 300€. Man 
bräuchte aber mindestens 1000€ mehr um den Zins- und Preisanstieg der 
letzten 5 Jahre auszugleichen plus nochmal knapp 2000€ mehr damit man 
nicht die max. ±40% Belastung überschreitet ab der die Banken den Spaß 
nicht mehr mitmachen.

von Oliver S. (oliverso)


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Boomer schrieb:
> Eine Rate von 3000€ wird erst ab 4500-5000€ netto realistisch. Und die
> Leute kannst an einer Hand abzählen.

Die Leute, die bei 5k netto eine Finanzierung mit 3k Rate abschließen, 
sind tatsächlich nicht viele. Das macht keine Bank mit, und wenn doch, 
sind das dann die, die schon bei 0,1% Zinserhöhung in die 
Zwangsversteigerung rutschen.

Ergo. Du faselst über Dinge, von denen du keine Ahnung hast.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Boomer (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Boomer schrieb:
>> Eine Rate von 3000€ wird erst ab 4500-5000€ netto realistisch. Und die
>> Leute kannst an einer Hand abzählen.
>
> Die Leute, die bei 5k netto eine Finanzierung mit 3k Rate abschließen,
> sind tatsächlich nicht viele. Das macht keine Bank mit, und wenn doch,
> sind das dann die, die schon bei 0,1% Zinserhöhung in die
> Zwangsversteigerung rutschen.
> Ergo. Du faselst über Dinge, von denen du keine Ahnung hast.
> Oliver

Vielleicht solltest du Lesen lernen - ich bezog mich dabei auf den 
Boomer der behauptet, dass man ohne Jahresurlaub problemlos eine Rate 
von 3k bedienen könne.

Ich habe darauf das Mindestmaß an Lebenshaltungskosten geschlagen und 
damit aufgezeigt, dass ein Gehalt welches dafür notwendig wäre 
vollkommen unrealistisch ist für eine Einzelperson.

Und dass eine Bank dir keine Finanzierung mit über der Hälfte deines 
Nettos gibt es eine vollkommen andere Thematik.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dergute W. schrieb:
> Y-Reisen (Sie buchen, wir fluchen)
"Y-Tours - Wir buchen. Sie fluchen!" heißt das auch heute noch:
* https://www.stupidedia.org/stupi/Y-Tours
* 
https://www.welt.de/print/die_welt/politik/article156659196/Wir-buchen-Sie-fluchen.html

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Ein halbes Jahr ist sehr viel Zeit, die du im Betrieb fehlst.
Es wird praktisch nicht möglich, dich mit irgendwelchen Projekten zu 
betrauen. Würdest du am Band arbeiten oder stupide austauschbare 
Arbeiten verrichten, dann wäre das einfacher.

Ich spreche aus Erfahrung. Ich habe mal in einem Laden gearbeitet, wo 
eine Kollegin 90 Tage Jahresurlaub hatte. Die hat immer auf einer warmen 
Insel überwintert.
4 Wochen Sommerurlaub sind kein Problem, so lange können die meisten 
Sachen auch warten. Für möglicherweise Dringlicheres hat man 
Stellvertreter.
Aber "kommt erst wieder in 4 Monaten" ist schwierig. Dann muss man ohne 
diesen Mitarbeiter planen, er ist höchstens eine saisonale Hilfskraft.

von Belustigt (Gast)


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Boomer schrieb:
> Vielleicht solltest du Lesen lernen - ich bezog mich dabei auf den
> Boomer der behauptet, dass man ohne Jahresurlaub problemlos eine Rate
> von 3k bedienen könne.

Das habe ich wo gesagt? Mit den in heutigen Haushalten üblichen 1,5 bis 
2 Gehältern ist es möglich, und üblich eine Rate von 2,5 - 3k zu 
bedienen und es gibt sehr viele die das machen. Ich schrieb auch, dass 
man mit deutlich weniger auskommen kann Rate 1,5 - 2k, wie oben grob 
vorgerechnet. Wir haben vor 2 Jahren gekauft und 1,5 Jahre lang neben 
Beruf selbst saniert und zahlen 1,2k pro Monat ab, hatten knapp über 
100k EK (Stadthaus, 220qm, 350qm Grund). Wir haben wenn beide voll 
arbeiten gehen 6k netto.

Händeringend gesuchter Ingenieur schrieb:
> Ob man 1x mehr
> in Urlaub fährt und sich das neue iPhone kauft oder nicht spielt doch
> gar keine Geige. Das sind auf den Monat gerechnet vielleicht 300€.

Stimmt nicht. Nehmen wir mein Beispiel mit 400k Kreditvolumen, das ist 
bei 25 Jahren bei 1% Zins 1,5k und bei 3% Zins 1,9k Rate. Da machen 300€ 
viel aus. (Abgesehen davon ist ein zusätzlicher Urlaub mit den Kids, 
alle 4 Jahre neues Auto leasen, neueste Gadgets eher 500+ Mehrbelastung 
pro Monat.) Ich sage nicht dass man so leben muss, und wenn das Angebot 
da ist, ist es sicherlich schwierig da zu widerstehen, aber deswegen zu 
sagen, "Haus ist nichtmehr finanzierbar", wohlgemerkt als gutbezahlter 
Ing., das ist realitätsfern.

von Händeringend gesuchter Ingenieur (Gast)


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Belustigt schrieb:
> Wir haben vor 2 Jahren gekauft und 1,5 Jahre lang neben Beruf selbst
> saniert und zahlen 1,2k pro Monat ab, hatten knapp über 100k EK
> (Stadthaus, 220qm, 350qm Grund).

Vor 2 Jahren war die Situation wesentlich anders mit Zinsen unter 1%. 
Heute würdet ihr für die selbe Immobilie ein paar hundert Euro mehr 
Abtrag zahlen.

von Belustigt (Gast)


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Händeringend gesuchter Ingenieur schrieb:
> Belustigt schrieb:
>> Wir haben vor 2 Jahren gekauft und 1,5 Jahre lang neben Beruf selbst
>> saniert und zahlen 1,2k pro Monat ab, hatten knapp über 100k EK
>> (Stadthaus, 220qm, 350qm Grund).
>
> Vor 2 Jahren war die Situation wesentlich anders mit Zinsen unter 1%.
> Heute würdet ihr für die selbe Immobilie ein paar hundert Euro mehr
> Abtrag zahlen.

Ja das stimmt, heute wären es 200-300€ mehr aber dennoch locker möglich. 
Vor 20 Jahren hätte das Haus wahrscheinlich noch die Hälfte gekostet. 
Irgendwas ist immer.

Ist mein letzer Beitrag in diesem Thread, macht eure eigenen Erfahrungen 
oder lasst es...

von Händeringend gesuchter Ingenieur (Gast)


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Belustigt schrieb:
> Ja das stimmt, heute wären es 200-300€ mehr aber dennoch locker möglich.
> Vor 20 Jahren hätte das Haus wahrscheinlich noch die Hälfte gekostet.
> Irgendwas ist immer.

Vor 20 Jahren hatten wir auch noch keine Umweltauflagen ohne Ende, keine 
5 Mio. Flüchtlinge aus aller Welt im Land, und so weiter. Heute kommt 
das alles zusammen plus hohe Preise und hohe Zinsen. Wer in den nächsten 
10 Jahren eine Familie gründen will mit Haus ist gearscht. Klar wird das 
vielleicht irgendwann wieder besser, aber die Kinder können nicht ewig 
warten.

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