Forum: HF, Funk und Felder Auflösungsverlust aufgrund Rauschleistung


von Marc H. (marc_h616)



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Hallo ich bin grad daran eine Schaltung aufzubauen welche ein Signal 
empfängt (Antenne, bzw direkte Einspeisung) dieses  verstärkt, von 1 GHz 
auf 0Hz runtermischt und anschließend mit einem Tiefpassfilter auf 40 
MHz begrenzt um es mit dem ADC sampeln zu können.

Meine Aufgabe bei der ich nicht weiß wie man sie löst ist folgende:

Ich möchte die Anzahl der Bits berechnen die ich durch die 
Rauschleistung verliere.

Mein Ansatz ist soweit folgender, dass ich von einer bekannten 
Signalleistung ausgehe, diese mit einem LNA verstärke (von diesem sind 
Gain und Noise Figure bekannt) und anschließend um die Gainfaktoren 
meiner Verstärkerkette verstärke, da der größte Einfluss der 
Rauschleistung ja vom ersten Verstärker (LNA) abhängt.

Der Verstärker vor dem ADC ist ein Variable-Gain-Amplifier (ADL5202) 
welcher differentielle Ausgänge besitzt die auf 150 Ohm angepasst sind. 
Im Datasheet ist eine empfohlene Anwenderschaltung drinnen (Anhang: 
Vorgeschlagene Schaltung) welche noch vor dem ADC verwendet werden soll. 
Der ADC welcher auch differentielle Eingänge hat und angeschlossen wird 
ist der AD9637. Der differentielle Eingangswiderstand beträgt 5.2k Ohm 
und die differentielle Eingangskapazität beträgt 3.5 pF.

Da die empfohlene Schaltung relativ viele frequenzabhängige Bauteile hat 
bin ich mir nicht sicher wie ich die Simulation aufbauen soll, damit ich 
sehe ob der Frequenzgang annähernd bei 1 liegt wie er es sein soll.

Grundsätzlich habe ich gedacht, dass ich eine Rauschleistung ermittle 
und dann mit dem ohmschen Gesetz über einen Widerstand an dem die 
Leistung anliegt auf die Spannung komme welche am ADC anliegt damit ich 
sehe wieviele Bits aufgrund der Rauschleistung verloren gehen.

Da nun aber so viele frequenzabhängige Komponenten in der empfohlenen 
Schaltung vorhanden sind, habe ich keine Ahnung wie ich darauf komme, 
wie groß die Amplitude der Rauschspannung maximal ist.

Durch meine Berechnung erhalte ich die Rauschleistung am Ausgang des 
letzten Verstärkers aber ich habe keine Ahnung wie ich diese in die 
Spannung umrechne welche dann tatsächlich anliegt (Zusammenhang der 
differentiellen Eingangswerte des ADCs und der empfohlenen Schaltung).

Kann mir da jemand helfen? Wie rechnet man sonst aus wieviele Bits man 
aufgrund des Rauschens beim ADC verliert?

von Possetitjel (Gast)


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Marc H. schrieb:

> Kann mir da jemand helfen? Wie rechnet man sonst aus
> wieviele Bits man aufgrund des Rauschens beim ADC verliert?

Was gefällt Dir an der Antwort nicht, die ich Dir vor
drei Tagen in "Analoge Elektronik und Schaltungstechnik"
gegeben habe?

von Nebeltroll (Gast)


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Wie hach ist denn die Rauschleistung ?

von Sven B. (scummos)


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Du verlierst keine Bits -- du wählst die Verstärkung so, dass das nicht 
passiert ;)

Warum hindern dich frequenzabhängige Bauteile am Aufbau einer 
Simulation? Simulationsprogramme simulieren dir auch den Frequenzgang 
mit. Die Gesamt-Rauschleistung ist dann das Integral über die 
Rauschleistungsdichte über das Band, was du misst. Als Überschlag kannst 
du aber auch in der Mitte des Bandes rechnen, das für das ganze Band 
annehmen und dann durch zwei teilen oder so, so wahnsinnig exakt wird 
das später sowieso alles nicht passen.

Eine andere Sache die du bedenken solltest ist dass du mit einem 
einzelnen Mischer immer ein Upper und ein Lower Sideband hast, die du 
nicht mehr getrennt kriegst ...

Bei 40 MSa/s ADCs sind nicht die ADCs das Problem, sondern die 
Elektronik, die das Signal dahinter erfasst -- hast du dir das schon 
überlegt? 40 MSa/s ist nicht gerade wenig, da brauchst du zumindest USB3 
dafür, oder etwas noch komplizierteres wie GBit Ethernet oder PCIe, plus 
ein FPGA oder einen großen uC der die Schnittstelle und den ADC 
ansteuert. Das ist m.E. der größte Aufwand an so einem Projekt.

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Marc H. schrieb:
> von 1 GHz
> auf 0Hz runtermischt

Das macht man nicht.
Ausser mit der Spiegelfrequenz wirst du es mit dem 1/f-Rauschen und 
Popcorn zu tun bekommen.

von Marc H. (marc_h616)


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Du hast gesagt, ich sollt es ins HF Forum posten da es hier besser 
passt. Hab im anderen Thread schon geantwortet! Danke (;

von Marc H. (marc_h616)


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Hallo, grundsätzlich gehe ich von einem Signal aus das 10e-8 Watt als 
Signalleistung hat wenn ich es empfange (bzw direkt anschließe um die 
Antenne zu simulieren).

Die Rauschleistung wäre nach dem letzten Verstärker bei 2,4207 e-5 Watt. 
Der Verstärker hat aber 150 Ohm Ausgänge und ich bin mir nicht sicher 
wie ich auf einen Spannungswert komme da der differentielle 
Eingangswiderstand des angeschlossenen ADCs 5.2kOhm sind und die 
differentielle Eingangskapazität 3.5pF beträgt.


Es hindert mich nicht (hab mich falsch ausgedrückt), jedoch bin ich mir 
nicht sicher wie ich den Aufbau gestalten soll.

Kann ich als Eingangssignal einfach ne AC Quelle verwenden die bei AC+ 
und AC- auf 75 Ohm geht, anschließend auf 100nF Kondensatoren und direkt 
beim ADC anschließen oder muss ich das irgendwie anpassen?

Es gibt ja empfohlene Schaltungen (Anhang ADC_Eingang) ,jedoch weiß ich 
nicht warum diese Werte verwendet werden und bevor ichs nicht verstehe 
übernehm ich es nicht.


Das PCB Layout mach ich selber , es wird ein Xilinx FPGA Modul 
verwendet, ist also kein Problem von dem her. (bzw sollte keines sein 
von der Seite betrachtet).

Freue mich über jede Antwort !!!

von Wolfgang (Gast)


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Marc H. schrieb:
> von 1 GHz auf 0Hz runtermischt

Die Gleichspannungspegel durch Offsetspannungen will man auch nicht 
gerade in der Verarbeitungskette drin haben. Normalerweise versucht man 
gerade, die 0Hz raus zu halten und treibt dafür Aufwand (z.B. 
Chopperstabilisierte Verstärker).

von Sven B. (scummos)


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10e-8 = 1e-7, meinst du also 1e-8 oder 1e-7?

Das thermische Rauschen am Eingang sind bei Zimmertemperatur -174 
dBm/Hz, bei 40 MHz Bandbreite also -174 dBm + 76 dB = -98 dBm = -68 dBW 
~= 1e-7 W. Wenn du also 1e-8 W Signal meinst, ist deine Rauschleistung 
über das gesamte Band schon zehnmal größer (was keinesfalls heißt, dass 
das Signal nicht detektierbar ist!), und darauf solltest du die Pegel 
auslegen, nicht auf die Signalleistung.

Tatsächlich sind -98 dBm schon 8 uV pp. Mehr als 40 dB verstärken macht 
hier m.E. nicht viel Sinn.

: Bearbeitet durch User
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