Hallo zusammen, eigentlich halte ich von den Stellenausschreibungen bei denen der Bewerber geduzt wird, gar nichts und ignoriere diese üblicherweise. Jetzt ist es aber so, dass ich mir ausversehen eine solche "Du-Stellenausschreibung" durchgelesen habe und diese optimal passt sodass ich mich bewerben würde. Doch in welcher Form bewerbe ich mich? Jetzt wieder zum Sie zu wechseln wäre doch albern, wo wir schon beim Du sind... Aber "Hallo Alfons, ich habe eure Stellenanzeige entdeckt und bewerbe mich hiermit bei euch..." klingt schon sehr sehr merkwürdig... In welcher Form würdet ihr euch bewerben?
Troll oder erster Tag auf dem Arbeitsmarkt? Ohne ausdrückliche Erlaubnis zum duzen immer siezen und alle Höflichkeitsfloskeln einhalten.
Beitrag #5367900 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ist doch toll! Du schrieb: > "Hallo Alfons, > ich habe eure Stellenanzeige entdeckt und bewerbe mich hiermit bei > euch..." > klingt schon sehr sehr merkwürdig... Wenn die Anzeige auf "Du" ist heißt das, dass ich ab dem ersten Arbeitstag alle duze. Wird Zeit, dass man das "Sie" in diesem Land über Bord wirft, ich duze auch wenn es geht jeden, auch wenn ein "Sie" zurückkommt - solange am anderen Ende nicht jemand sitzt, der eine Machtposition hat und aufgrund dessen evtl. viel Geld, sprich Aufträge vorbehält. "Sie" schafft nur unnötig Distanz, habe mich früher auch immer mit meinen Chefs geduzt.
Ok danke, dann bleibe ich beim Sie. Ist mir auch wesentlich lieber, aber prinzipiell macht es für mich trotzdem keinen Sinn. Aber egal, Thema ist gegessen. Ist alles andere als ein Startup, sondern eine große Niederländische Firma.
Du schrieb: > Ist alles andere als ein Startup, sondern eine große Niederländische > Firma. In Holland wird niemand gesiezt ausser dem König. Die Holländer sind halt etwas fortschrittlicher als die konservativen Deutschen (ich kann es nicht häufig genug sagen).
Curby23523 N. schrieb: > In Holland wird niemand gesiezt ausser dem König. Die Holländer sind > halt etwas fortschrittlicher als die konservativen Deutschen (ich kann > es nicht häufig genug sagen). Heutzutage noch einen König zu haben finde ich nicht sehr fortschrittlich. Für den eine Anrede zu reservieren ändert das nicht. Auf eine "Du-Stellenausschreibung" würde ich nur antworten, wenn der gesamte Ton der Anzeige, deren Webseite, usw. noch respektvoll ist und wenn die Firma kein durchgeknalltes Startup ist. D.h. wenn man neben Respekt, vernünftiger Ausstattung, regelmäßiger Gehaltszahlung usw., auch die Einhaltung von Recht und Gesetz erwarten kann. In der Bewerbung würde ich beim Sie bleiben. Beim Gespräch dürfte man mich gerne darauf hinweisen, dass in der Firma das Du üblich ist. Nach Rückfrage ob die Gesprächspartner geduzt werden wollen und Bestätigung würde ich sie duzen.
Curby23523 N. schrieb: > (ich kann es nicht häufig genug sagen). Warum denn nicht? Ist Dir der Mund schon ausgetrocknet? > "Hallo Alfons, > ich habe eure Stellenanzeige entdeckt und bewerbe mich hiermit bei > euch So geht es nicht... Hallo Alfons, Du altes Scheißding! Ich hätte zwar nicht erwartet, daß es Deine Bude überhaupt noch gibt, aber: Sei's drum. Kannst Du mich gebrauchen? Ich bin bestes Mann, wo gibt, weißt Du, voll konkret korrekt! Ruf mich an, wegen Arbeitszeit, Kohle und so... Erwin
bei sovielen Läden, die auf Personalsuche sind... Ist man dann auf einen angewiesen, dessen Hilferuf einen nicht 100%ig gefällt?
Curby23523 N. schrieb: > In Holland wird niemand gesiezt ausser dem König. Woher beziehst Du diese falsche Weisheit? Warum gibt es im Niederländischen "u" en "je"? "Kunt u ... AUB" - das ist eindeutig "Sie" plus Höflichkeitsformel!
Das sind auch nur Menschen. Da würde ich anrufen, mir einen wichtigen Menschen aus der Personalabteilung geben lassen und fragen, ob Bewerbungen mit "Sie" gleich aussortiert werden. Wenn man das mit einem unverkniffenen, netten Tonfall macht, hat man schon eine "Bezugsperson" in dem Laden. Hat mir schon einmal geholfen...
Hallo ""Sie" schafft nur unnötig Distanz, habe mich früher auch immer mit meinen Chefs geduzt." Nun ja, so verschieden sind die Erwartungen und Vorzüge. Ich bin sehr froh das ich meinen Chef (und auch andere bestimmte Leute) sieze eben genau weil damit eine Distanz erzeugt wird. Zum duzen gehört für mich Vertrauen und zumindest eine Beziehung die auf "Kumpelniveau" ist. Ihr kennt bestimmt irgendeinen TV Fernsehfilm,oft irgendein Krimi, der im Skandinavischen Umfeld spielt - für mich ist es dann immer äußerst befremdlich bis schon verachtend oder unfreiwillig lächerlich wenn ein Vorgesetzter seinen Mitarbeiter suspendiert oder sogar entlässt und ihn dabei duzt. Dadurch wird die Sache nur noch schlimmer. So etwas im echten leben, auch nur bei einer Kleinigkeit, wäre mich sehr grotesk. Nein der Abstand soll zumindest für mich immer gewahrt sein, solange eben nicht mindestens ein echtes Kumpelhaftes Verhältnis besteht. Typisch Deutsch? Chris
Beitrag #5368023 wurde von einem Moderator gelöscht.
Man kann das Du umschiffen, indem man es durch kluge Wortwahl vermeidet. Wenn das ums verrecken nicht geht, würde ich beim Sie bleiben. Du schrieb: > ich habe eure Stellenanzeige entdeckt und bewerbe mich hiermit bei > euch..." Beispiel: "ich habe die Stellenanzeige entdeckt und bewerbe mich hiermit." Wäre auch kürzer und somit würzer. Wobei ich auch noch anmerken möchte: Wenn mir jemand schreiben würde, dass er die Stellenanzeige "entdeckt" hat, würde ich denken: "Huch, Indianer-Jones bewirbt sich um einen Job."
Beitrag #5368025 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ich denke, ich würde mit Du antworten. Wenn das so in der Stellenanzeige steht, kann man wohl annehmen, dass ein Du erwartet oder zumindest akzeptiert wird. Warum sollte man mit 'Sie' antworten müssen? Wegen des Gedankens 'wir sind die großen Arbeitgeber, wir dürfen duzen, aber du kleiner Wicht hast unsere Überlegenheit durch ein respektvolles 'Sie' anzuerkennen'? Kleine Geschichte am Rande: Im Dorf meiner Eltern wohnte ein Über-Achtziger, der jeden geduzt hat. Als ein 25-jähriger ihn dann auch geduzt hat, hat er sich über dessen Frechheit beschwert.
Manfred schrieb: > Woher beziehst Du diese falsche Weisheit? Verwandschaft aus Holland und ich denke die kennen ihre Sprache besser als wir. Je und jij ist auch dasselbe.
Merkt denn Keiner dabei, dass sowas auf ein Psychospielchen hinausläuft? Den zukünftigen MA mal etwas lockerer aus der Reserve locken und sehen wie weit der sich vortraut? So sortiert man flatterhafte und vllt. sogar illoyale Typen schon im Vorfeld einfach aus. Ist ja fast wie im Theater, nur leider etwas zu heikel um es falsch zu spielen? Beim Du fallen Barrieren und Hemmnisse wie Zurückhaltung, das ist nicht unbedingt auf Kameradschaft fixiert. In so einer Fa. werden entweder nur leicht steuerbare oder absolut korrekte Typen im zwischenmenschlichem Umgang tolleriert. Oder welchen Sinn soll das im Besonderen sonst haben? Bewerben sollte man sich so dass es funktioniert, ohne Experimente!
Curby23523 N. schrieb: > Verwandschaft aus Holland und ich denke die kennen ihre Sprache besser > als wir. Je und jij ist auch dasselbe. Naja, es gibt auch Engländer, die uns glauben machen, sie würden sich alle duzen. Das Gegenteil ist der Fall. Das liegt aber nicht an den Engländern, sondern daran, dass wir annehmen, es müsse eine 1-1-Übersetzung geben.
Wie wär's mit schief eingescanntem Zweifarben-PDF.
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