Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akkutester Akkus testen


von Akkutester (Gast)


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Hi,

die Suche im Unterforum nach "Akkutester" lieferte 0 Ergebnisse :(

Es geht mir nicht um langwierige mAH-genue Messung mit einem µC, sondern 
um einen Grobtest.

Ich hab hier eine Schachtel Akkus (Nicd NimH) und such zwecks 
Aussortieren eine möglichst primitive, aber effektive Prüfmethode, um 
Zellen nach dem Laden zuverlässig einzuschätzen in gut, brauchbar, 
unbrauchbar.

Die Entldespannung ist ja bei 1V. Wie macht Ihr das?

Lämpchen oder gar ein Motor, gleich mehre Zellen gleicher Kapazität in 
Reihe belasten?

Gibts irgendwelche Richtwerte für z.B. Kapazität X mit Lämpchen Y zu 
prüfen oder eine Formel?

von Dieter (Gast)


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Messung mit Ladegerät Voltkraft IPC 1L. Bei anderen 
Elektronikversandhäusern auch als BC 300 usw. erhältlich. Diese haben 
eine Kapazitätsmessung. Das dauert zwar, ist aber eine einfache und 
recht zuverlässige Methode.

Allerdings ohne die Akkus vorher (vor allem NiCd) dem Refreshprogramm 
(das dauert einige Tage) zu unterziehen, würdest Du viele länger nicht 
benutzte Akkus, die noch in Ordnung wären, als unbrauchbar aussortieren.

von zyxw (Gast)


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Sehr einfache Methode: Kurzschlussstrom messen.
Bei guten Akkus größer als ca. 5A.

von Werner H. (werner45)


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Erstmal vor dem Laden die Zellenspannung messen, Zellen mit >100mV 
markieren, die haben sicher keinen Kurzschluß (z.B. aus 
Schrauber-Akkupack).
Dann alle in Reihe über Vorwiderstand laden und dabei wieder die 
Spannung der Einzelzellen messen und notieren. Zellen mit 0 V auch 
markieren, die sind kurz (evtl. reparierbar). Nach zwei Stunden nochmal 
messen. Jetzt kann man einen Ladefortschritt sehen. Zellen mit >1,4 V 
oder warme haben vermutlich zu kleine Kapazität, auch markieren.

Der Innenwiderstand einer geladenen Zelle ist ein brauchbares Kriterium 
für die Güte. Leerlaufspannung messen, 1 Ohm parallelschalten und 
Spannung messen. Sollte über etliche Sekunden konstant bleiben, zum 
Schluß nochmal die Leerlaufspannung messen. Mit den Werten kann man den 
Innenwiderstand ausrechnen.
Der ELV-Innenwiderstandsmesser ist dafür sehr komfortabel, weil er nur 
mit Pulsen belastet und direkt anzeigt.

Schau man in Modellflugforen bei Elektroflug, die quälen ihre Akkus 
richtig.

NiCd-Akkus sind viel robuster als NiMH, die gibt es bei ebay neu als 
Akkuschrauber-Ersatzteile (Sonderfall des EU-Verbots für NiCd).

Gruß   -   Werner

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Akkutester!

Ob Deine Akkus gut, brauchbar oder unbrauchbar sind, hängt immer von 
Deiner Anwendung ab.
Braucht Deine Anwendung viel Strom?
Schaltet Dein Gerät schon ab, bevor der oder die Akkus die 
Entladeschlussspannung von 1V (bzw. 0,9V) erreicht haben?

Gerade im zweiten Fall führt kein Weg daran vorbei, den Spannungsverlauf 
zu messen, oder etwas zu bauen, was genau dann abschaltet, wenn der 
Verbraucher auch abschaltet.

Der einfachste Weg führt über die Messung des Kurzschlussstroms, wie 
"zyxw" schrieb. Leider hat er nicht gesagt, für welche Akkubauform die 
5A gelten sollen.

Folgende Lösung habe ich mir überlegt:

Du besorgst Dir einen guten neuen Akku, Batteriehalter, ein paar 
1,2V-Birnchen

https://www.reichelt.de/E14-E10-E5-5-Sockel/L-3620/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=3048&ARTICLE=45789&SEARCH=l3620&START=0&OFFSET=16&;

und Sockel (Artikel: "Fassung F4" oder "Fasssung F12")

Diese Birnchen belasten Deine Akkus mit etwa 150mA.
Zu den Lampen schaltest Du 5 oder 10-Ohm-Widerstände parallel.
Jeder 10-Ohm-Widerstand bewirkt etwa 120mA an Stromfluss, 5Ohm bewirken 
240mA.
Wenn Du die Akkus mit 500mA testen willst, schaltest Du dem Lämpchen 
einfach drei 10-Ohm-Widerstände parallel.

Bau diese primitive Schaltung so auf, dass die Lämpchen parallel 
nebeneinander stehen. Dann kannst Du anhand der Helligkeit und des 
Helligkeitsverlauf im Zeitablauf Deine Akkus sortieren.

: Bearbeitet durch User
von Akkutester (Gast)


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vielen Dank für Eure Antworten!

von Paul P. (Gast)


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hilft alles nichts...NICD stibt unter anderem durch die stark erhöhte 
Selbstentladung.
Was bringt es wenn der Strom super ist, die Kapazität auch, aber die 
Zelle nach 3 Tagen liegen leer...

von Stefan F. (Gast)


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> Sehr einfache Methode: Kurzschlussstrom messen.

Mache ich auch so. Eine umfangreichere Messung lohnt sich für meine 
Anwendungsfälle nicht.

Denn meine Geräte werden alle mit NiMH mehreren Zellen in Reihe 
betrieben. Die Reihenschaltung führt dazu, dass die schwächste Zelle von 
den stärkeren zerstört wird. Nach wenigen Zyklen erkennt das Ladegerät 
dies:

a) Die Leerlaufspannung vor dem Laden ist geringer als 0,7V, oder
b) Die Spannung erreicht während des Ladens mehr als 1,9V

In beiden Fällen verweigert mein Ladegerät den Ladevorgang. Ich habe oft 
mit unterschiedlichen Methoden versucht, diese Zellen nochmal wieder zu 
beleben. Aber das hat in der Praxis keinen Sinn, verschlissene Zellen 
bleiben verschlissen.

Wenn das Unterlassen der Wiederbelebung dazu führt, dass jede 5. Zelle 
voreilig im Müll landet, kann ich damit leben. So teuer sind die nicht, 
dass sich die Fummelei lohnen würde. Mir ist wichtiger, dass ich 
jederzeit einfach eine Hand voll Zellen aus der Vorratsdose nehmen kann 
und mich darauf verlassen kann, dass sie funktionieren.

von Frank D. (frank-de)


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Hallo.
Werfe mal 2 Artikel in die Runde :
ebay Artikelnummern:
272859330603
391937418267

Gruß Frank

von Volle22 (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Sehr einfache Methode: Kurzschlussstrom messen.
>
> Mache ich auch so. Eine umfangreichere Messung lohnt sich für meine
> Anwendungsfälle nicht.


es gibt keine Akku-Technologie die durch eine Kurzschluss nicht 
geschädigt wird.

Ist also eine eher dumme Testmethode.
Auch  wenn du ja geschrieben hast das Geld keine Rolle spielt
der Umwelt schadet es trotzdem.

von Stefan F. (Gast)


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> es gibt keine Akku-Technologie die durch eine
> Kurzschluss nicht geschädigt wird.

KFZ Starter Batterien können sich dabei deformieren und intern einen 
Kurzschluss erleiden.

Bei NiMh Akkus spielt meines Wissesn jedoch nur der thermische Effekt 
eine Rolle. Und so schnell werden die nicht heiß.

von Werner H. (werner45)


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@ Paul P:

Ich habe NiCd-Zellen in einem für 3 Jahre vergessenen Karton mal 
nachgemessen. 2/3 hatten noch über 1 V, von den NiMH nur wenige. Die 
Zellen waren seinerzeit vorselektiert, defekte schon entfernt, sie 
wurden geladen aufbewahrt. Angeblich ist das Lagern entladener NiCd 
besser, mal sehen.

Akkus, die geladen nach 3 Tagen oder 1 Monat Liegen leer sind, entsorge 
ich, die anderen werden gebunkert.

Besonders gute und langlebige kommerzielle Akkus gibt es von der Firma 
SAFT, auch in Dauerlade- oder  Hochtemperatur-Version (hatte ich in 
verschrotteter Notbeleuchtung gefunden).

Gruß   -   Werner

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