Forum: PC Hard- und Software Windows 10 friert auf älterem Notebook sporadisch ein


von Daniel (Gast)


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Hallo,

eine harte Nuss, die mich schon seit etwa einem Jahr beschäftigt.

Ich habe ein älteres Notebook, das in der Werkstatt seine "Gnadenfrist" 
gefunden hat. Es ist ein Samsung R505 mit Turion-CPU, das dank 4GB RAM 
aber unter Windows 10 erstaunlich flott läuft und gut benutzbar ist.
Gut benutzbar wäre, wenn nur nicht diese sporadischen Freezes wären...

Seit etwa einem Jahr bleibt es ab und an mitten im Betrieb hängen, d.h. 
weder Mauszeiger noch Tastatur reagieren und es tut sich auch 
tatsächlich gar nichts mehr bis zum harten Reset. Kein Bluescreen. Die 
Festplatten-LED leuchtet dann auch dauerhaft. Es hat etwas gedauert, bis 
ich gemerkt habe, dass ich den Fehler recht gut dadurch provozieren 
kann, dass ich die Festplatte stark beschäftige (z.B. durch einen 
Benchmark oder ein Backup auf sich selbst). Der Fehler tritt sowohl bei 
warmem als auch kaltem Notebook/Festplatte auf. Die Temperatur macht 
also keinen Unterschied. Auch nicht die CPU-Last.
Die Festplatte ist nicht mehr das Original, sondern wurde vor 3-4 Jahren 
gegen eine HDD/SDD-Hybridplatte getauscht. Diese lief aber lange ohne 
irgendwelche Probleme. Laut Smart-Werten ist alles ok.

Was ich schon versucht habe:
- Speicherdiagnose laufen lassen: kein Fehler, auch nach Stunden
- Festplattentest (Boot-CD von Seagate) laufen lassen: kein Fehler, auch 
nach Stunden
- Festplattentest unter Windows löst einen Freeze recht schnell aus
- Windows komplett neu installiert (erstmal ohne 
Drittanbieter-Software): keine Verbesserung
- Festplatte entnommen, Kontakte kontrolliert
- Notebook aufgeschraubt, entstaubt
- auch leichtes Klopfen gegen/Biegen des Mainboards ändern nichts 
(scheint also kein Hardwareproblem zu sein).
- ATI-Southbridge-Treiber anstatt des Standardtreibers von MS 
installiert: keine Änderung
- von AHCI auf IDE umgestellt: das Einzige, was sich ändert, ist, dass 
beim Freeze nun nicht mehr die Festplatten-LED leuchtet...

Windows 10 ist auf dem neuesten Stand. Defender läuft und meldet, alles 
sei ok. Ob der Fehler exakt seit dem 1703er Update vor einem Jahr 
auftritt oder nicht, kann ich nicht mehr sagen. Kann durchaus sein!
Was ich leider nicht testen konnte, ist eine andere Festplatte.

Relevante Hardware:
Chipsatz: AMD RX781 + AMD SB700
Festplatte: ST1000LM014-SSHD-8GB

Jemand eine Idee, was ich noch testen könnte?

von Peter M. (r2d3)


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Lüfter?

von Daniel (Gast)


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Lüfter dreht und ist frei von Staub. Kühlkörper ist ebenfalls sauber. 
Das Problem hat auch nichts mit der Temperatur irgendeinen Teils zu tun.

von Jay W. (jayway)


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Ich habe dieses Problem auch bei einem Thinkpad T530. Wenn ich beim 
Auftreten dieses Freezes den Netzstecker kurz abziehe, arbeitet wieder 
alles wie vorher.
Ich habe die Energiespareinstellungen im Verdacht. Der Fehler tritt auch 
ausschließlich im Netzbetrieb auf und erstmalig nach dem Creators-Update 
von Windows 10.

Du kannst das Abziehen des Netzsteckers ja mal ausprobieren.

Gruß Jay

: Bearbeitet durch User
von Daniel (Gast)


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Akku ist leider platt. Daher ist nur stationärer Betrieb möglich und 
dein Test nicht. :(
Ich erinnere mich aber jetzt, dass ich (das ist leider nicht 
reproduzierbar) den Freeze unterbrechen konnte durch Wake-on-LAN, Akku 
dranstecken (auch wenn er platt ist) und sogar ein Mal durch Drücken des 
Powerknopfes (der bei mir den Standbymodus auslöst). Selten hing Windows 
auch "nur" 15 Minuten und lief dann wieder. Ich habe da aber bisher 
keinen Zusammenhang gesehen.
Kann also durchaus sein, dass das mit dem Powermanagement zu tun hat!

Erstaunlich ist aber: Dein Notebook ist ein Intel und eine völlig andere 
Hardware. Demnach sollten die Freezes ja so gut wie überall auftreten 
können!?

PS:
In der Ereignisanzeige kriege ich ganz oft

"svchost (3480,G,0) Das Beta-Feature "EseDiskFlushConsistency" ist in 
ESENT aufgrund der Einstellungen 0x800000 für den Beta-Modus aktiviert."

Kann oder muss nicht damit in Zusammenhang stehen...

von Jay W. (jayway)


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Zumindest bei mir nicht. Diese Meldung finde ich auch im Log, hat aber 
keinerlei zeitlichen Zusammenhang mit den Freezes. Ich werde aber beim 
nächsten Mal, direkt danach, die Logfiles prüfen.

von Daniel (Gast)


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Kannst du es auch durch starke Festplattenaktivität provozieren?

von Andi_73 (Gast)


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Daniel schrieb:
> Es ist ein Samsung R505 mit Turion-CPU

Hat der eventuell Cool & Quiet im BIOS auf Enabled stehen ?
Bitte mal im BIOS nachschauen ob da was aktiviert ist, sonst 
deaktivieren.
C1E könnte auch Probleme machen, auch deaktivieren.

Ich hatte da auch Probleme mit einem AMD E450
in einem Lenovo X121E Netbook gehabt.
Seit deaktivieren keine Freezes mehr.

von Jay W. (jayway)


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Daniel schrieb:
> Kannst du es auch durch starke Festplattenaktivität provozieren?

Nein, ich kann es gar nicht provozieren. Mal mehrere Tage ohne Freeze, 
dann zwei- oder dreimal am Abend. Völlig zufällig. Mir ist aber beim 
Nachdenken noch ein anderer Verdacht gekommen, den ich noch verifizieren 
muss.
Das Problem besteht, wimre, erst seit ich eine neue Funkmaus verwende. 
Ich werde mal auf Kabel umstellen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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das wäre auch wieder so ein Fall
in dem man sich mal die Festplatte schnappen könnte.

Platine von der HDD entfernen,
darauf die Kontakte reinigen und wieder zusammen bauen.
Ich hatte schon einige Fehler in Rechnern die sich damit beheben 
liessen.
Zuviel, um das zu ignorieren.

und wie immer BIOS... Einen reset machen:

Akku entnehmen. Netzteil entfernen.

Mindestens für 10 Minuten die BIOS-Batterie entfernen und die 
Batteriekontakte der BIOS-Batterie für diese Zeit kurz schliessen.
wieder einbauen und dann failsafe defaults laden.
Schauen ob man wirklich alles das, was im BIOS auf enabled steht,
auch wirklich braucht.

: Bearbeitet durch User
von Daniel (Gast)


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Ich kann den Freeze NICHT dadurch provozieren, dass ich an der 
Festplatte leicht "wackele" oder gegen das Notebookgehäuse klopfe. Die 
Kontakte habe ich kontrolliert, die sehen 1A aus. Außerdem: Warum läuft 
der Festplattenhärtetest mit der DOS-Boot-DVD problemlos stundenlang 
durch? Das ist kein mechanisches Problem.

Interessanterweise (das habe ich vorhin mehrfach probiert) kann ich 
durch Akku raus/rein das System "wiederbeleben". Oft bleibt es sofort 
wieder hängen. Aber erstmal läuft es dann kurz wieder. Merkwürdig. IMMER 
wandert dabei zu allererst mal diese "EseDiskFlushConsistency"-Meldung 
ins Syslog. Kann natürlich Zufall sein.

Wegen der BIOS-Optionen schaue ich morgen mal. Da gibt es aber nicht 
viel. Ist ja ein Notebook.

von Thomas S. (doschi_)


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Daniel schrieb:
> ...
> Relevante Hardware:
> Chipsatz: AMD RX781 + AMD SB700
> Festplatte: ST1000LM014-SSHD-8GB  <---

Eine ST2000LX001-1RG.. (2TB, SSHD)  unter Windows7 Pro (in einem Lenovo 
Thinkpad T410) zeigt m.E. ähnliche Effekte, die sich dadurch äußern, 
dass der Rechner nach dem Standby anscheinend nicht mehr startet, bzw. 
über mehrere Minuten nicht bedienbar ist.
Bisherige Diagnose mit Hilfe des Ereigniss-Protokolls:
Immer, wenn der Effekt auftritt, sind auch Fehler-Einträge im 
Ereignis-Protokoll unter Windows-Protokolle, System zu finden, (miestens 
4 x, Abstand 1 Minute)
Prokollname: System
Quelle: iaStor
Ereignis-ID: 9
Text "Das Gerät \Device\Ide\iaStor0 hat innerhalb der Fehlerwartezeit 
nicht geantwortet."

Alle bisherigen Suchen und Reparaturversuche haben nicht zu einem 
nachhaltigen Erfolg geführt. Die Platte weist keinerlei Fehler auf, mit 
SMART ist alles in Ordnung.
Als Versuch schalte ich derzeit mit hdparm ("hdparm -B 250 hda") in 
einem Script, dass auch ereignisgesteuert läuft, den "Sleep" aus. Das 
hat dazu geführt, dass der Effekt deutlich seltener auftritt.

Treten bei Dir vergleichbare Fehlermeldungen auf?

von M.K. B. (mkbit)


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Ich hatte vor einiger Zeit ein ähnliches Problem nach dem Umstieg auf 
Windows 10. Bei mir war der Bildschirm zu sehen, aber Maus und Tastatur 
reagierten nicht.

Dann habe ich mal VNC installiert und geschaut, ob das Bild steht oder 
nur der USB von Maus und Tastatur nicht mehr geht. Bei mir hing das Bild 
komplett.

Die Lösung bei mir war dann ein Update des Grafiktreibers (Intel). 
Vermutlich  kam der alte mit irgendeinem Powermode nicht zurecht.

von Jim M. (turboj)


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Thomas S. schrieb:
> Alle bisherigen Suchen und Reparaturversuche haben nicht zu einem
> nachhaltigen Erfolg geführt. Die Platte weist keinerlei Fehler auf, mit
> SMART ist alles in Ordnung.

Hattest Du beim Hersteller mal nach Firmwareupdates gesucht? Die gibt es 
mittlererweile auch für Festplatten...

Aggressives Power-Management kann da Bugs auslösen - leider auch 
Hardware Bugs (trockene Elkos z.B).

von Thomas S. (doschi_)


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Jim M. schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> Alle bisherigen Suchen und Reparaturversuche haben nicht zu einem
>> nachhaltigen Erfolg geführt. Die Platte weist keinerlei Fehler auf, mit
>> SMART ist alles in Ordnung.
>
> Hattest Du beim Hersteller mal nach Firmwareupdates gesucht? Die gibt es
> mittlererweile auch für Festplatten...
>
> Aggressives Power-Management kann da Bugs auslösen - leider auch
> Hardware Bugs (trockene Elkos z.B).

Danke für die Tipps.
FW-Update: ja, das habe ich geprüft. Für diese relativ neue SSHD gibt es 
bisher kein Firmware-Update.
Bei dem Notebook ist dieser Fehler definitiv erst mit dem Wechsel der 
Festplatte (HDD zu SSHD) aufgetreten, ein agressives Power-Management 
liegt nicht vor. Es ist davon auszugehen, dass der Fehler innerhalb 
Windows im Umfeld "iaStor" zu suchen ist.
Nachtrag:
mir geht es auch darum, ob ggf beim TO auch ein Zusammenhang mit der 
SSHD vorliegt.  Daher war der Beitrag vorrangig an den TO addresiert.

: Bearbeitet durch User
von Daniel (Gast)


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Für meine Festplatte gibt's auch kein Firmwareupdate. Mit Treibern 
allgemein sieht es ähnlich schlecht aus. Da das Notebook schon einige 
Jahre auf dem Buckel hat, findet man, wenn man Glück hat, Treiber für 
Windows 7. Aber nicht für Windows 10. Dafür bringt Windows 10 aber 
passende Treiber mit. Im Gerätemanager sieht auch alles supi aus.
Nichtsdestotrotz hatte ich natürlich schon- ohne Erfolg- die originalen 
Grafiktreiber für Windows 7 ausprobiert. Ich bezweifle aber auch, dass 
es an der Grafik liegt.
Ähnlich mit dem BIOS. Das "neueste" ist schon drauf.
Es gibt dort einen einzigen Punkt zum Thema Powermanagement. "AMD Power 
now". Den habe ich jetzt mal deaktiviert.

von Daniel (Gast)


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Achso, und hdparm hat leider nichts gebracht.

von Matthias (Gast)


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Schnellstart in der Energieverwaltung mal deaktivieren.

von Alles Humbug (Gast)


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Daniel schrieb:
> - Festplattentest (Boot-CD von Seagate) laufen lassen: kein Fehler, auch
> nach Stunden
> - Festplattentest unter Windows löst einen Freeze recht schnell aus
> - Windows komplett neu installiert (erstmal ohne
> Drittanbieter-Software): keine Verbesserung

Nur mal so als Hinweis, bei mir ging's weg als ich die Festplatte am NB 
erneuerte.

von Daniel (Gast)


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Die Option "Schnellstart" finde ich bei diesem Gerät nirgendwo.

Leider hat das Abschalten von AMD Powernow auch nichts gebracht. :(

von Daniel (Gast)


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Es bringt auch nichts, per Gerätemanager den Schreibcache des Laufwerks 
zu deaktivieren.

von Daniel (Gast)


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Windows friert sogar im abgesicherten Modus ein, wenn ich große Dateien 
hin- und herkopiere! Auch dort kann ich dann manchmal (leider nicht 
immer) das System durch an-/abstecken des Akkus wiederbeleben.

von MM (Gast)


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Wenn möglich, teste ein anderes Netzteil. Wenn mit dem Alter der Bart 
(Ripple) wächst, gibt es auch solche Effekte. Der Moment des Problems 
bei hohem Datendurchsatz spricht für mich dafür.

(notfalls 1-2 mF-Elko am Netzteilausgang zum testen vorsehen)

von Daniel (Gast)


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Sieht schlecht aus mit einem anderen Netzteil. Der Stecker ist kein 
Standard. Bevor ich das Notebook nochmal aufschraube und etwas bastele, 
habe ich mal eine Ubuntu-Live-DVD gebootet und kopiere fleißig Daten 
hin- und her. Ein halbes Terabyte hat er jetzt schon ohne Probleme und 
ohne auffällige Kernellog-Meldungen geschafft...
Ich hatte das Notebook vor 1-2 Wochen schonmal zerlegt und bei der 
Gelegenheit der Spannungsversorgung der Festplatte einige Kerkos extra 
spendiert. Da waren noch unbestückte Lötpads, welche vorhandenen 
Kondensatoren parallel geschaltet sind.
Ansonsten kann ich die CPU ja auch beliebig stark und lange belasten und 
es treten keine Probleme auf.
Ich glaube eigentlich überhaupt nicht mehr an ein Hardwareproblem.

von Matthias (Gast)


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Die Schnellstartoption findet sich irgendwo in der Energieverwaltung. Je 
nach Update mehr oder weniger versteckt.

von Daniel (Gast)


Angehängte Dateien:

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Die Schnellstart-Funktion ist völlig unschuldig, denn die gibt's hier 
gar nicht.

von Daniel (Gast)


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Weitere Erkenntnisse:

- Platte getauscht gegen SSD -> keine Änderung! Immernoch Freezes

- älteres ISO Windows 10 1607 gesucht und installiert -> geht... 
zumindest kann ich stundenlang (offline) Dateien kopieren

- online gegangen, mit wushowhide Update auf 1709 verhindert, restliche 
Updates installiert, reboot -> Freezes treten wieder auf (in der 1607)

- Updates nacheinander einzeln deinstalliert (sind ja glücklicherweise 
nicht so viele), rebootet und getestet -> Nach Deinstallation von 
KB4049411 treten keine Freezes mehr auf

Es reicht in der 1607 nur KB4049411 zu deinstallieren. Alle anderen 
Updates sind ok. Frage: Was macht KB4049411? Welche Dateien werden 
getauscht?

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