Hi, ich sortiere gerade meine Bauteile. Leider habe ich mir zu den SMD Keramikkondensatoren nie die Spannungsfestigkeit aufgeschrieben. Auf den Kondensatoren selbst steht nix, die Kapazität kann man ja messen. Aber kann man auch die Spannungsfestigkeit irgendwie ermitteln? Oder sollte ich einfach anhand der Gehäusegröße (0805 / 1206) das mögliche Maximum annehmen? Es sind X5R und X7R Kondensatoren zwischen 1µF und 47µF. Oder ich gehe davon aus, das sie wenigstens für 10V geeignet sind und bestelle mir im Zweifelsfall neue... Grüße Markus
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Markus M. schrieb: > Aber kann man auch die Spannungsfestigkeit irgendwie ermitteln? Labornetzteil langsam hochdrehen. :-)
> Oder ich gehe davon aus, das sie wenigstens für 10V geeignet sind Es gibt auch welche, die nur für 6,3 V spezifiziert sind > und bestelle mir im Zweifelsfall neue... Wenn du viele brauchst, ja. > Labornetzteil langsam hochdrehen. Wenn du nicht so viele brauchst und etwas Zeit mitbringen kannst, ist das die Lösung der Wahl.
Bürovorsteher schrieb: > Es gibt auch welche, die nur für 6,3 V spezifiziert sind Und sogar welche mit 4 und 2,5V. Üblicherweise werden die Dinger schon vom Werk aus mit 2,5 oder 3facher Spannung getestet. Wann die aber bei nur nem kurzen Test abrauchen, ist nochmal ne andere Sache. Das kann glatt erst die 5- oder 10fache Spannung sein... Die tatsächliche Spannungsfestigkeit unter allen späteren Bedingungen kann man so eigentlich kaum ermitteln.
Bei Keramikkondensatoren gäbe es noch einen anderen Weg, da die relative Dielektzitätskonstante nicht wirklich konstant ist. Mit zunehmender Spannung nimmt diese also ab. Zur Ermittlung müßte ein Wechselsignal von 10...50mV zusätzlich aufgebracht werden und die Kapazität bei jedem Volt mehr Ladung gemessen werden. Wenn diese abnimmt im Vergleich zu anderen bekannten SMD Kondensatoren, wäre die Spannungsfestigkeit ermittelt. Ein anderer Test verwendet die Selbstentladungskennlinie als ähnliches Kriterium.
Macht es Sinn, sie auf eine bestimmte Spannung aufzuladen und dann schauen wie schnell sie sich von selbst entladen? Ich vermute, dass sie sich bei Überspannung schneller entladen.
Stefan U. schrieb: > aufzuladen und dann > schauen wie schnell sie sich von selbst entladen? Das dürfte sehr von der Qualität und sogar der Charge abhängen. Das mit dem Kapazitätsverlust bei Spannung X klingt doch sehr brauchbar. Allerdings auch wieder nur, wenn sich der TO wirklich sicher ist, aus welchem Material sie bestehen. Also er müsste aus Prinzip immer NUR X5R/X7R gekauft haben. Ist gerade bei hochkapazitiven Kerkos sonst sehr fraglich...
Vergiss es. Kerkos halten in Sachen Überspannung viel mehr aus als spezifiziert bevor ein defekt Eintritt. Leider ist die Kapazität wie beschrieben sehr abhängig vom bias. Das wäre die einzige Möglichkeit mmn. Bias anlegen und dann kapazität messen.
Oki, Danke. Kerkos mit <10V habe ich eigentlich nie gekauft. Dann gehe ich mal davon aus sie können wenigstens 10V, für alles andere muss ich mir dann neue kaufen, ist ja jetzt keine Rieseninvestition.
a)Bei X7R ist die Kapazität bei DC bias Nennspannung nur noch halb so groß wie bei DC 0V. Bei X5R hab ich es gerade nicht im kopp. X7R und X5R kannst du per Temperaturkennlinie voneinander trennen. b)Hast du noch die Bestellbestätigungen irgendwo rum liegen?
Ja, für einige habe ich tatsächlich noch die Bestellhistorie gefunden. Die 100nF 1206 können sogar 50V...
illegal schrieb: > a)Bei X7R ist die Kapazität bei DC bias Nennspannung nur noch halb so > groß wie bei DC 0V. Bei X5R hab ich es gerade nicht im kopp. So einfach ist das nicht. https://www.maximintegrated.com/en/app-notes/index.mvp/id/5527 > X7R und X5R kannst du per Temperaturkennlinie voneinander trennen. Kaum. http://shinyspace.com/images/mlc/MLC_Chart.jpg
Karl der erste von oben schrieb: > Bias anlegen und dann kapazität messen. gehört jetzt nicht direkt zum Thema. -Was versteht man unter Bias anlegen.- Eine ähnliche Formulierung hatte ich bei einer Flüssigkristallanzeige gelesen.
Markus M. schrieb: > Oder ich gehe davon aus, das sie wenigstens für 10V geeignet sind und > bestelle mir im Zweifelsfall neue... Funktioniert normalerweise. Sofern keine Folgeschäden drohen: so machen Markus M. schrieb: > Aber kann man auch die Spannungsfestigkeit irgendwie ermitteln? Ja, ein Schliffbild anfertigen und anhand der Schichtdicken mit den Tabellen vom Keramikhersteller die Spannungsfestigkeit bestimmen.
Stefan U. schrieb: > Ich vermute, dass sie > sich bei Überspannung schneller entladen. Nur über die Luft im Umkreis von ca. 2 Metern, manchmal auch weiter... Die kannst Du dann einsammeln...;-)
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wolle g. schrieb: > -Was versteht man unter Bias anlegen.- https://de.wikipedia.org/wiki/Bias_(Elektronik)
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