Aus den jüngsten IGM-Verhandlungen kam ja folgender Passus heraus: === Es gibt folgende Änderungen (bis auf b) gültig ab dem 1. Januar 2019: 11 a) Tarifvertrag zur Änderung des Manteltarifvertrags, des Tarifvertrags zum Einsatz von Leih-/und Zeitarbeitnehmern und des Tarifvertrags für Beschäftigungsentwicklung Änderung der Regelung zur Verteilung der Arbeitszeit im §2 MTV (ab 8. Februar 2018 gültig). Normale Vollzeit sind 35 Stunden. Verlängerte Vollzeit können bis zu 40 Stunden unter bestimmten Bedingungen sein. 1. Es gilt nach wie vor eine Quote von maximal 13 %. 2. Es kann vereinbart werden, dass das bisherige Modell im Betrieb weiter angewandt wird. 3. Über freiwillige Betriebsvereinbarungen kann in Sondersituationen (z. B. bei einem Fachkräftemangel) eine um bis zu 12 % ausgeweitete Quote vereinbart werden. 4. In Betrieben mit einem hohen Anteil von hohen Entgeltgruppen (mehr als 50 %) und einer Sondersituation können die Betriebsparteien eine Quote bis zu maximal 50 % vereinbaren. 5. Falls die vereinbarten Quoten nicht eingehalten werden, kann nach Einhaltung bestimmter Kriterien der Betriebsrat individuellen Arbeitszeiterhöhungen widersprechen und es kann unter bestimmten Bedingungen auch die Tarifliche Schiedsstelle einbezogen werden. 6. Anstelle einer Quote kann auch ein Volumenmodell vereinbart werden. Wenn der Arbeitgeber dieses Modell einführen will, muss der Betriebsrat rechtzeitig angehört werden und die Auswirkungen auf die einzelnen Beschäftigungsgruppen und auf die zukünftige Beschäftigungsentwicklung muss geprüft werden. Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit im Betrieb darf dabei eine bestimmte Durchschnittsstundenzahl nicht überschreiten (wie die Berechnung zu erfolgen hat, ist festgelegt). Es kann auch vereinbart werden, dass die Anzahl der Arbeitsverträge mit verlängerter individueller Arbeitszeit als die normale Arbeitszeit gleich der Anzahl der Arbeitsverträge mit geringerer individueller Arbeitszeit sein können. Bei Überschreitungen hat der Betriebsrat ein Widerspruchsrecht. Beim Volumenmodell sind Teilzeit Mitarbeiter/innen (die vorher in Vollzeit gearbeitet haben) bevorzugt zu berücksichtigen (bei der evt. Erhöhung der Stundenanzahl). Zum Ausgleich fehlender Kapazitäten kann eine Auszahlung der Zeitguthaben von bis zu 59 Stunden jährlich pro Mitarbeiter/in vereinbart werden oder eine Übernahme der Stunden in ein Langzeitkonto. === Wie sieht das bei euch in der Praxis aus?
Abradolf L. schrieb: > Wie sieht das bei euch in der Praxis aus? 40h GLZ Normzeit bei fast allen Ingenieuren in der Abteilung, von denen nur 1 Drittel wie Ich AT ist. Die ATler arbeiten im Schnitt 44h laut BR. Das sind aber nur die gestochenen Zeiten, die an der Meldeuhr (wegen Anwesenheit) erfasst sind. Was die noch daheim machen, bleibt unerfasst, ebenso die Reisezeiten, die gekappt werden und vor allem die Tage, an denen rechtzeitig abgestochen wurde, damit man die täglichen 10h oder auch die wöchentlichen 50h nicht überschreitet. Man kann im Schnitt rechnen, dass die Meisten so 5h im Jahr wegen der 50er Regelung wegstechen und sicher 10h-15h wegen 10h. Mitsamt der Kappung der nicht gezahlten Reisezeiten sind es pro Mann 40h im Jahr. Sagen wir also eine knappe Stunde je Woche mehr Arbeit. Das wären dann reale 45h. Dafür kriegen wir auch fast 20% mehr, als der Maximaltarif inklusive 30% Zulage. Lohnt aber netto nicht. Der Nettostundenlohn ist eher etwas geringer, als der der GLZ-40er. Die 35er sind am Besten dran. Aber geh mal hin und mache das den Chefs klar. Ich habe den Job überhaupt nur bekommen, weil Ich bereit bin, AT zu machen.
und das Ganze in realen Zahlen
Abradolf L. schrieb: > Wie wird die neue Quotierungsregelung 35h->40h bei euren Firmen > umgesetzt? Die Frage stellst du ein Jahr zu früh. Wie soll ich dir jetzt sagen, wie eine Regelung umgesetzt geworden sein wird (Futur II for the win?), welche erst ab 2019 gilt?
Ingenieur schrieb: > und das Ganze in realen Zahlen Schöner Netto Stundenlohn. In München kann man als Putzfrau übrigens schon problemlos 20€/h verlangen, ohne Abzüge versteht sich. Schöne gerechte Steuerwelt.
Sebastian H. schrieb: > Schöner Netto Stundenlohn. In München kann man als Putzfrau übrigens > schon problemlos 20€/h verlangen, ohne Abzüge versteht sich. jaja, ohne Abzüge aber auch nur bei Bezahlug nach BAT (=Bar-auf-Tatze) Zusätzlich gibts dann noch Wohnung+Taschengeld+Krankenversicherung vom Staat. Dieses innovative Steuersparmodell nennt man Schwarzarbeit&Hartz4
Schreiber schrieb: > Sebastian H. schrieb: >> Schöner Netto Stundenlohn. In München kann man als Putzfrau übrigens >> schon problemlos 20€/h verlangen, ohne Abzüge versteht sich. > > jaja, ohne Abzüge aber auch nur bei Bezahlug nach BAT (=Bar-auf-Tatze) > Zusätzlich gibts dann noch Wohnung+Taschengeld+Krankenversicherung vom > Staat. > > Dieses innovative Steuersparmodell nennt man Schwarzarbeit&Hartz4 Jap, und anstatt dagegen vorzugehen bittet die Dame vom FA mich meine Quittung für das Bewerbungsfoto einzureichen, denn es könnte ja sein das ich 16100€ Steuern zahlen müsste statt 16000€ (Schätzwert). Oh, und der 200€ Schreibtisch Bedarf einer Bescheinigung meines Arbeitgebers, dass er mir keinen Schreibtisch zur Verfügung stellen würde. Was das an Zeitaufwand auf meiner Seite und auf der Seite meines AG verursacht interessiert natürlich niemanden. Wie war das nochmal, die hohen Steuern auf Zigaretten sollen den Zigaretten-Konsum verringern? Bei mir funktioniert das mit den hohen Steuern auf mein Einkommen auch ganz wunderbar, wirkt absolut demotivierend und das nächste Performance Review wird sich um mehr Freizeit und nicht um mehr Gehalt drehen. Das kostet den Staat dann halt doppelt, entgangene Steuern und entgangene Wertschöpfung, aber das hat noch keiner dort gecheckt.
Sebastian H. schrieb: > Wie war das nochmal, die hohen Steuern auf Zigaretten sollen den > Zigaretten-Konsum verringern? Tun sie ja auch, jetzt werden weniger deutsche Zigaretten geraucht. Raucher rauchen jetzt selbstgedrehte oder selbst importierte Zigaretten...
Sebastian H. schrieb: > Bei mir funktioniert das mit den hohen Steuern auf mein Einkommen auch > ganz wunderbar, wirkt absolut demotivierend und das nächste Performance > Review wird sich um mehr Freizeit und nicht um mehr Gehalt drehen. Ist doch super, so hast da am Ende auch was davon. Freizeit ist eh kaum mit mehr Geld aufzuwiegen.
> Re: Wie wird die neue Quotierungsregelung 35h->40h bei euren Firmen > umgesetzt? Überhaupt nicht !
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