Hallo, ich verwende den Analogschalter MAX14757. Die Idee war, dass wenn eine Spannung an dessen Eingang angelegt wird, aber keine Versorgungspannung vorhanden ist, die ESD Dioden den Analogschalter versorgen und die Ausgänge abgeschaltet bleiben. Mit 10k Widerständen an den Logikeingängen der einzelnen Schalter funktioniert das auch wunderbar im Testaufbau. Mit dem gleichen IC aus einer anderen Bestellung funktioniert das Prinzip auf der Platine allerdings nicht. Wenn man die Spannung am Eingang erhöht, schaltet der Analogschalter ungewollt bei ca. 5,5V von selbst die Ausgänge zu. Der IC wurde lediglich auf die Platine gelötet ohne Beschaltung oder Verbindung zu anderen Komponenten. Kann mir jemand dieses Phänomen erklären bzw. was ich dagegen tun könnte? Aus dem Testaufbau sollte doch die gleiche Funktionsweise auf der Platine zu erwarten sein order nicht? Mit vorhandener Versorgungsspannung funktioniert der Analogschalter wunderbar.
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EL schrieb: > Kann mir jemand dieses Phänomen erklären bzw. was ich dagegen tun > könnte? Betreibe den Chip so wie der Hersteller das vorsieht.
Ja ich weiß diese Betriebsart ist vom Hersteller unspezifiziert. Allerdings erklärt das doch nicht das Verhalten, dass es bei einem geht und bei 5 anderen nicht oder? Mein Problem ist, dass der Eingang direkt vom Gehäuse mit dem Eingang vom Analogschalter verbunden ist. Die Versorgung wird im Normalfall vom gleichen Netzteil vorgenomme. Die Versorgung des Analogschalters kann jedoch manuell entfernt werden, wodurch im worst case der Analogschalter keine Versorgungsspannung hat aber ein Signal an dessen Eingang anliegt.
EL schrieb: > wodurch im worst case der Analogschalter > keine Versorgungsspannung hat aber ein Signal an dessen Eingang anliegt. In diesem Fall wird sich der Analogschalter über die Substratdioden versorgen. Evtl. reicht es den Strom mit einem Widerstand zu begrenzen.
Hallo, wie bereits angemerkt, handelt es sich um eine unspezifizierte Betriebsart (daher kann eine Charge funktionieren, während die andere nicht geht). In so einem Fall kann es durchaus auch zu einem "Latch Up" kommen. Glücklicherweise hast Du ja einen Widerstand an dem Eingang vorgeschaltet. Wenn diese Betriebsart gewollt ist, dann sind Analogschalter hier unpassend! Die richtige Wahl wäre ein Relais (bistabil)! Die Lösung ist aber viel teurer und benötigt mehr Platz => ABER: es würde funktionieren Gruß TK
EL schrieb: > Mit dem gleichen IC aus einer anderen Bestellung funktioniert das > Prinzip auf der Platine allerdings nicht. Das war beim ersten IC dann einfach Zufall, dass es funktioniert hat. Oder da lag eine andere Beschaltung vor. > Wenn man die Spannung am Eingang erhöht, schaltet der Analogschalter > ungewollt bei ca. 5,5V von selbst die Ausgänge zu. Du hast die Grenzen von Analogschaltern gefunden: die Schalter sind nicht völlig potentialfrei wie z.B. Relaiskontakte. IdR. darf keiner der Pins arg weit über das Versorgungspotential kommen. Das steht so im Datenblatt. EL schrieb: > Ja ich weiß diese Betriebsart ist vom Hersteller unspezifiziert. Doch, sie ist sehr wohl spezifiziert: du hast die Absolute Maximum Ratings verletzt. Denn ohne Spannung an Vdd bist du schon +2V an irgendeinem Schalterpin aus dem Bereich (insofern hast du auch mit 5,5V noch ein "gutes" Exemplar erwischt). Dass es dann noch Exemplarstreueungen gibt, das liegt einfach in der Natur der Sache.
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Lothar M. schrieb: > Das war beim ersten IC dann einfach Zufall, dass es funktioniert hat. > Oder da lag eine andere Beschaltung vor. Vermutlich liegt es an den verschiedenen Schaltungen, die er ja beide nicht gezeigt hat. Es gibt extra ICs für Hot-Plugging, die ohne VCC hochohmig sind, d.h. U_in>VCC explizit erlauben. Oder man nimmt PhotoMOS.
Lothar M. schrieb: > Doch, sie ist sehr wohl spezifiziert: du hast die Absolute Maximum > Ratings verletzt. Denn ohne Spannung an Vdd bist du schon +2V an > irgendeinem Schalterpin aus dem Bereich (insofern hast du auch mit 5,5V > noch ein "gutes" Exemplar erwischt). Dass es dann noch > Exemplarstreueungen gibt, das liegt einfach in der Natur der Sache. Naja aber über die Dioden im Analogschalter wird die Betriebsspannung doch mit angehoben oder nicht? D.h. ich wäre maximal um die Flussspannung der Diode über dem maximum und die sollte doch unterhalb der 2V liegen oder nicht? Peter D. schrieb: > Es gibt extra ICs für Hot-Plugging, die ohne VCC hochohmig sind, d.h. > U_in>VCC explizit erlauben. Hättest du zufällig ein Beispiel-Exemplar dieser ICs? Danke für eure Antwort
Hast Du mal die Absicherung mit 2 Dioden (Sheet S.11 Figure 10) probiert? Das ist nämlich der eigentliche Schutz für Analogschalter bei Über-/Unterspannung (und somit auch vor Latch-Up)? Gruß TK
EL schrieb: > Naja aber über die Dioden im Analogschalter wird die Betriebsspannung > doch mit angehoben oder nicht? D.h. ich wäre maximal um die > Flussspannung der Diode über dem maximum und die sollte doch unterhalb > der 2V liegen oder nicht? Du verwechselt Ursache und Wirkung: entsprechend den Absolute Maximum Ratings darf die Spannung am den Pins gar nicht so weit ansteigen, dass die Dioden zu leiten beginnen. Davon abgesehen sieht es mit den +2V so aus, als ob da tatsächlich irgendwelche (geplanten) Dioden drin sind...
EL schrieb: > Hättest du zufällig ein Beispiel-Exemplar dieser ICs? Stichwort: Power-off protection Z.B.: http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/ADG5243F.pdf
TK schrieb: > Hast Du mal die Absicherung mit 2 Dioden (Sheet S.11 Figure 10) > probiert? > Das ist nämlich der eigentliche Schutz für Analogschalter bei > Über-/Unterspannung (und somit auch vor Latch-Up)? > > Gruß > TK Ja so ist es eben auf der Platine auch verschaltet. Das funktioniert auch, nur schaltet der interne Schalter des Analogschalters eben bei ca 5,5V zu, was eigentlich nicht gewollt ist. Lothar M. schrieb: > Du verwechselt Ursache und Wirkung: entsprechend den Absolute Maximum > Ratings darf die Spannung am den Pins gar nicht so weit ansteigen, dass > die Dioden zu leiten beginnen. > > Davon abgesehen sieht es mit den +2V so aus, als ob da tatsächlich > irgendwelche (geplanten) Dioden drin sind... Also im Datenblatt sind Dioden mit eingezeichnet, was ich durch Messungen auch bestätigen kann. Außerdem ist im Datenblatte (wie TK bereits referenziert hat) explizit eine Über- und Unterspannung mittels Dioden vorgesehen, also dürfte das doch kein Problem sein. Danke für eure Antwort.
EL schrieb: > Also im Datenblatt sind Dioden mit eingezeichnet, was ich durch > Messungen auch bestätigen kann. Richtig, aber im Datenblatt ist auch der Betriebsbereich Min...Max angegeben, in dem der Schalter wie erwartet funktioniert. Alles, was diesen Bereich verlässt aber noch nicht die Absolute Maximum Ratings überschreitet, kann funktionieren, muss aber nicht. > also dürfte das doch kein Problem sein. Dann gehen die Schalter in deiner Betriebsart Mit Vcc=0 halt noch nicht kaputt, sie funktionieren aber eben auch nicht mehr richtig, weil du an den Schalterpins mehr als Vdd hast...
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Lothar M. schrieb: > Dann gehen die Schalter in deiner Betriebsart Mit Vcc=0 halt noch > nicht kaputt, sie funktionieren aber eben auch nicht mehr richtig, > weil du an den Schalterpins mehr als Vdd hast... Ich verstehe, dass der Schalter dann nicht mehr wie gewollt funktioniert. Aber wenn ich den Analogschalter wie in Abbildun 10 auf Seite 11 verschalte, wird die Versorgungsspannung des Analogschalters automatisch über die Dioden von der Eingangsspannung mit nach oben gezogen. D.h. Die Betriebsspannung wäre immer gleich der Eingangsspannung minus der Diodenspannung. Also kann meine Eingangsspannung doch nie höher sein als die Betriebsspannung wenn ich das so verschalte? und über die 2V aus den maximum ratings dürfte ich da auch nicht kommen. Man müsste lediglich sicherstellen, dass die 70V bei einer SS nicht überschritten wird. Danke für die Antwort
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