Hallo :) warum wird die Befestigungsbohrung auf dem Bild mit den Vias ausgeführt? Oder anders gefragt, gibt es "DIE" Befestigungsbohrung? Was ist gängige Praxis?
Weil das Profis so machen ;-). Die Vias sind durchkontaktiert, dass erhöht die Stabilität zwischen Leiterplattenober und -unterseite. Beim Anziehen einer Schraube wird das Leiterplattenmaterial zw. Top und Bottom zusammengepresst. Jedes Via fügt einen Kupferkanal hinzu, welcher einer Verformung des FR-4 entgegenwirkt.
HumanPHY schrieb: > Jedes Via fügt einen Kupferkanal hinzu, welcher > einer Verformung des FR-4 entgegenwirkt. Ja klar, Kupfer ist auch sooh hart, indbesondere auf Druck. IMHO überschätzt du da die mechanischen Eigenschaften einer 20µm dicken Kupferschicht deutlich. Das Via ist eher geeignet, über eine Schraube einen gesicherten elektrischen Kontakt zu einem Gehäuse herzustellen.
Hallo, manche Sachen machen Entwickler auch, weil es originell ist und andere dann darüber staunen und grübeln, welchen Sinn das wohl hat ;-) > Wolfgang schrieb: > Das Via ist eher geeignet, über eine Schraube einen gesicherten > elektrischen Kontakt zu einem Gehäuse herzustellen. Wenn überhaupt, würde ich das auch mal so annhemen. Eine Bohrung für z.B. eine M4-Schraube hat Innen einen Umfang von knapp 14mm. Bei angenommen 35um Kupferbelag macht das einen Leiterquerschnitt zu einer Innenlage von nur ca. 0,5mm². Mit den 10 zusätzlichen VIAS bei angenommen 1mm Durchmesser hat man einen zusätzlichen Leiterquerschnitt von ca. 10 x 3,14 x 0,035 mm2 = 1,1 mm². Macht also gut das Doppelte! Man müßte dann allerdings auch eine Scheibe drunter legen, welche die Vias abdeckt und einen guten flächigen Kontakt zum Pad gibt. Gruß Öletronika
U. M. schrieb: > Mit den 10 zusätzlichen VIAS bei angenommen 1mm Durchmesser hat man > einen zusätzlichen Leiterquerschnitt von ca. 10 x 3,14 x 0,035 mm2 = 1,1 > mm². Und das rechne mal gegen die Kraft einer M4-Stahlschraube, die (in der Industrie natürlich nicht) bis kurz vorm Abreißen angeknallt ist und mit ihrem Kernquerschnitt von 8 mm² ungefähr die 7-fache Fläche hat. IMHO zieht das (weiche) Kupfer da den Kürzeren.
Die Induktivität des Gehäuseanschlusses wird durch die zusätzlichen Durchkontaktierungen massiv verringert. Wenn grosse Stromspitzen abgeleitet werden müssen, hilft das. Ausserdem wird dadurch gewährleistet, dass eine gute Verbindung zwischen Ober- und Unterseite (und somit beider Seiten zum Gehäuse) gewährleistet bleibt, selbst wenn einer mal eine Schraube ganz wüst in das Loch würgt und das Kupfer wegkratzt.
Die vielen Vias bieten auch eine gewisse Redundanz. Die mech. Kräfte einer Schraube überleben die Vias nicht unbedingt unbeschadet, z.B. reißt die Verbindung zu der einen oder anderen (Innen-)Lage.
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