Material: * Amphenol BNC-Stecker 112116, erworben von Digi-Key (ACX1000-ND) * RG58-Kabel von Goobay, gekauft auf eBay (281597130643) * altes RG58-Netzwerkkabel, abgeschnitten (Bild im Anhang) Beim Goobay-RG58-Kabel beträgt der Durchmesser des Innenleiters 0,6mm, beim anderen Kabel immerhin 0,8mm. Werkzeug: * Weidmüller PZ 16 Crimpzange RG 58 59, gebraucht von eBay (173088532667) * KNIPEX 16 60 05 SB Koaxial-Abisolierwerkzeug Ein Foto der Backen der Zange im geschlossenen Zustand findet sich im Anhang. Wenn ich nun den Pin auf den Draht crimpe, dann hält dieser nicht. Er fällt wieder ab! :( Das Problem besteht bei beiden Kabeln. Dabei gehe ich vor wie von Amphenol in einem Video dokumentiert: https://www.digikey.de/en/videos/a/amphenol-rf/how-to-crimp-a-bnc-3-piece-crimp-coaxial-connector-on-rg-59-cable Was ist faul? Der Durchmesser des Innenleiters oder die Backen der Crimpzange? Auf einer Web-Seite der Händlers koax24 steht geschrieben, dass der Innenleiter von RG58-Kabeln einen Durchmesser von 0,9mm hat: https://www.koax24.de/koaxialkabel/koaxialkabel-50-ohm/49-61-mm-gr4/rg58.html Probeweise habe ich den Pin auf einen 1mm Kupferdraht gecrimpt, was gut geklappt hat. Nur bei meinen Kabeln sind die Innenleiter eben dünner. Mir ist bekannt, dass es andere Befestigungsmöglichkeiten für BNC-Stecker gibt, die möglicherweise vorzuziehen sind. Mich interessiert jedoch speziell, warum es mit dem Crimpen nicht klappt.
dann achte bitte zukünftig darauf das du RG58CU vorzugsweise die MIL Version kaufst. RG58CU hat auch keinen starren Draht sondern Litze als Innenleiter. Ralph Berres
Da laut Beschreibung dein Kabel eine Seele aus Staku hat (mit Magnet testen), vermute ich, dass es sich um falsch beschriftetes RG-59 oder ein anderes 75 Ohm Antennenkabel handelt. Wenn du ein Kapazitätsmeßgerät zur Hand hast, kannst du den Unterschied leicht feststellen: Bei Kabeln mit Voll-PE als Dielektrikum hat ein 50 Ohm Kabel etwa 29pF/m, während das 75 Ohm Kabel wegen seines dünneren Inneleiters nur etwa 21pF/m hat.
Felix K. schrieb: > Wenn ich nun den Pin auf den Draht crimpe, dann hält dieser nicht. Er > fällt wieder ab! :( dann helfe deiner Zange mit dem Schraubstock nach (oder Seitenschneider, einige Kerben in der Crimpung ohne durchzuzwicken sollten helfen)
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KORREKTUR! nachtmix schrieb: > Bei Kabeln mit Voll-PE als Dielektrikum hat ein 50 > Ohm Kabel etwa 29pF/m, während das 75 Ohm Kabel wegen seines dünneren > Inneleiters nur etwa 21pF/m hat. Ich hab mich da verschrieben. Das Obige sind die Kapazitäten pro FUSS! Pro Meter ist die Kapazität etwa drei Mal so hoch, also ca 60 bzw 90 pF.
Felix K. schrieb: > Was ist faul? Der Durchmesser des Innenleiters oder die Backen der > Crimpzange? Der Innenleiter ist zu dünn oder die Bohrung im Mittelkontakt ist zu groß. Kannst Du den Innenleiter länger abisolieren, falten und quasi doppelt in die Bohrung im Mittelkontakt einführen? Alternative Pfuschlösung: Löte den Innenleiter an den Mittelkontakt, crimpe den Rest.
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Danke für Eure Vorschläge und Erklärungen! Ein Trick, den ich selbst entdeckt habe, ist die Manschette des Pins zu crimpen. Eine saubere Lösung ist das aber nicht, weil sich dann der Pin evtl. nicht mehr sauber in das Steckergehäuse einführen lässt. Inzwischen habe ich ein wenig auf Digi-Key recherchiert, wo hochwertige Kabel angeboten werden. Außerdem habe ich mir die Reference-Guide angesehen, auf die im englischen Wikipedia-Artikel zu RG-58 verwiesen wird: https://info.belden.com/hubfs/resources/technical/product-brochures-bulletins/rg-coaxial-and-triaxial-reference-guide-product-bulletin.pdf Die dort gelisteten RG-58-Kabel haben Durchmesser zwischen 0,032 und 0,044 Zoll, also zwischen 0,8mm und 1,1mm. Ersteres ist – wie erwähnt – zu dünn. Auch die Produkt-Spezifikationen des Amphenol-Stecker habe ich mir angesehen: https://www.amphenolrf.com/112116.html Dort sind als kompatible Kabel gelistet: Belden 9907, Belden B7806A, LMR-195, RG-141, RG-303, RG-58, RG-58A, RG-58B, RG-58C. Die beiden Kabel von Belden finden sich in der oben erwähnten Reference-Guide. Durchmesser des Innenleiters: 0,037" = 0,9mm Ich frage mich nun, inwieweit RG-58 standardisiert ist. Im Endeffekt ist das aber reine Neugier. Flexible Kabel kann ich auch einfach fertig konfektioniert kaufen. Crimp-Zange und Stecker habe ich gekauft, um diese ihrem Zweck zu entfremden. So stelle ich damit „Koax-Röhrchen“ her, die Teil eines Konstruktionssystems sind: https://github.com/feklee/san/tree/e1d5f04f57887aa0bad76ef0768d4116c5fb573b/construction/edge PS: Ein Kapazitätsmessgerät habe ich leider nicht zur Hand.
Ich würde ausschließlich das RG58CU nach MIL nehmen. Es gibt unzählige Derivate mit verschiedenen Isolierungen, mit starren und mit flexiblen Draht, mit unterschiedlichen Toleranzen des Wellenwiderstandes usw. Die Teflonversion von dem RG58 heist glaube ich RG141 Ralph Berres
Felix K. schrieb: > Ein Kapazitätsmessgerät habe ich leider nicht zur Hand. Dann bastel dir aus einem CMOS-Gate, einem 5MΩ-Widerstand und der Kabelkapazität einen RC-Oszillator und vergleiche dessen Tonhöhe mit der, die sich mit entsprechenden Kondensatoren aus der Vorratskiste ergibt.
Ob es wirklich ein 50 Ohm oder doch ein falsch gelabeltes 75 Ohm Kabel ist, kann man nicht nur anhand der Kapazität messen, sondern man kann per TDR die Impedanz auch direkt messen. Also einen Puls mit steilen Flanken (z.B. aus einem Funktionsgenerator oder auch einfach nur einem kleinen RC-Oszillator aus einem 74AC14) in das Kabel reinschicken, am anderen Ende ein Trimmpoti (z.B. 0-100 Ohm), dort die Pulse reflektieren lassen und dann mit dem Oszi am Eingang beobachten was für Reflektionen ankommen. Trimmpoti einstellen bis man die korrekte Anpassung auf dem Oszi erkennt, dann mit dem Multimeter den aktuellen Wert des Trimmpotis ausmessen -> das ist die Kabelimpedanz. Genauer beschrieben z.B. in diesen beiden Videos: https://www.youtube.com/watch?v=Il_eju4D_TM https://www.youtube.com/watch?v=9cP6w2odGUc
Hallo Gerd. Gerd E. schrieb: > Ob es wirklich ein 50 Ohm oder doch ein falsch gelabeltes 75 Ohm Kabel > ist, kann man nicht nur anhand der Kapazität messen, sondern man kann > per TDR die Impedanz auch direkt messen. Der TO hat kein Kapazitätsmessgerät. Vermutest Du, dass er keins hat, weil er sich nach dem Kauf eines TDR keines mehr leisten kann? ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://ww.l02.de
Bernd W. schrieb: >> Ob es wirklich ein 50 Ohm oder doch ein falsch gelabeltes 75 Ohm Kabel >> ist, kann man nicht nur anhand der Kapazität messen, sondern man kann >> per TDR die Impedanz auch direkt messen. > > Der TO hat kein Kapazitätsmessgerät. Vermutest Du, dass er keins hat, > weil er sich nach dem Kauf eines TDR keines mehr leisten kann? ;O) Mit TDR meine ich kein fertiges (und knackig teures) Messgerät, sondern die Messmethode. Schau Dir mal das 2. von mir verlinkte Video an. Er bräuchte ein Oszi, ein paar BNC-Stecker, ein 74er-Logikgatter, ein Trimmpoti und ein paar Widerstände. Bis auf das Oszi alles Cent-Artikel.
Gerd E. schrieb: > Er bräuchte ein Oszi Hat er den denn? Und mit einer 20MHz Kiste musss das Kabel schon recht lang sein, damit man die Reflexion vernünftig sieht und nicht mit einer schlechten Anschlußtechnik verwechselt.
Hallo Gerd. Gerd E. schrieb: > Bernd W. schrieb: >>> Ob es wirklich ein 50 Ohm oder doch ein falsch gelabeltes 75 Ohm Kabel >>> ist, kann man nicht nur anhand der Kapazität messen, sondern man kann >>> per TDR die Impedanz auch direkt messen. >> >> Der TO hat kein Kapazitätsmessgerät. Vermutest Du, dass er keins hat, >> weil er sich nach dem Kauf eines TDR keines mehr leisten kann? ;O) > > Mit TDR meine ich kein fertiges (und knackig teures) Messgerät, sondern > die Messmethode. > > Schau Dir mal das 2. von mir verlinkte Video an. Jaja. > > Er bräuchte ein Oszi, ein paar BNC-Stecker, ein 74er-Logikgatter, ein > Trimmpoti und ein paar Widerstände. Bis auf das Oszi alles Cent-Artikel. Dann formuliere ich um: Der TO hat kein Kapazitätsmessgerät. Vermutest Du, dass er keins hat, weil er sich nach dem Kauf eines Oszilloskops keines mehr leisten kann? ;O) PS: Es ginge auch mit einem Dipper, wenn er einen SDR als Messempfänger verwendet, um halbwegs genau die Frequenz zu bestimmen. Vermutlich eine Methode in ähnlicher Preislage wie das Kapazitätsmessgerät oder nur leicht darüber. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://ww.l02.de
Hallo Gerd. Gerd E. schrieb: > Bernd W. schrieb: >>> Ob es wirklich ein 50 Ohm oder doch ein falsch gelabeltes 75 Ohm Kabel >>> ist, kann man nicht nur anhand der Kapazität messen, sondern man kann >>> per TDR die Impedanz auch direkt messen. >> >> Der TO hat kein Kapazitätsmessgerät. Vermutest Du, dass er keins hat, >> weil er sich nach dem Kauf eines TDR keines mehr leisten kann? ;O) > > Mit TDR meine ich kein fertiges (und knackig teures) Messgerät, sondern > die Messmethode. > > Schau Dir mal das 2. von mir verlinkte Video an. Jaja. > > Er bräuchte ein Oszi, ein paar BNC-Stecker, ein 74er-Logikgatter, ein > Trimmpoti und ein paar Widerstände. Bis auf das Oszi alles Cent-Artikel. Dann formuliere ich um: Der TO hat kein Kapazitätsmessgerät. Vermutest Du, dass er keins hat, weil er sich nach dem Kauf eines Oszilloskops keines mehr leisten kann? ;O) Es ginge auch mit einem Dipper, wenn er einen SDR als Messempfänger verwendet, um halbwegs genau die Frequenz zu bestimmen. Vermutlich eine Methode in ähnlicher Preislage wie das Kapazitätsmessgerät oder nur leicht darüber. ;O) Die günstigste Lösung ist wohl die von machtmix: nachtmix schrieb: > Dann bastel dir aus einem CMOS-Gate, einem 5MΩ-Widerstand und der > Kabelkapazität einen RC-Oszillator und vergleiche dessen Tonhöhe mit > der, die sich mit entsprechenden Kondensatoren aus der Vorratskiste > ergibt. Aber alles mit Widerständen über 1M braucht schon etwas Umsicht, weil sonst die Oberfläche der Platine als unerkannter Widerstand mitspielt. Aber irgendwie traue ich dem TO zu, dass er das hinbekommt. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://ww.l02.de
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Felix K. schrieb: > Wenn ich nun den Pin auf den Draht crimpe, dann hält dieser nicht. Er > fällt wieder ab! :( Der Stift für den Innenleiter hat doch eigentlich immer ein kleines Loch drin. Ich mache es so dass ich den Innenleiter ganz leicht verzinne, ihn dann mit etwas Flussmittel benetze und ihn in den kleinen Stift schiebe. Danach füge ich Lötzinn hinzu und in den Stift lasse ich dann noch etwas Lötzinn rein fließen. Danach schiebe ich die Buchse hoch und vercrimpe sie mit der Hülse.
Mike J. schrieb: > Der Stift für den Innenleiter hat doch eigentlich immer ein kleines Loch > drin. Ja, das „Inspection Hole“. Hatte ich bisher allerdings nur bei den Amphenol-Steckern. Aber gute Idee mit dem Verlöten! Zum Vermessen des Kabels: Danke für die vielen Vorschläge! Vielleicht mache ich das bei Gelegenheit mal in der AfRA in Berlin. Evtl. gibt es dort ein Kapazitätsmessgerät, und Oszi sowieso.
Nimm ein Oszi, ein paar BNC-Stecker, ein 74er-Logikgatter, ein Trimmpoti und ein paar Widerstände. Mehr brauchst du nicht um dieses Signal zu messen.
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