Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Photodiode vor Fremdlicht schützen-Lock-in-Verstärker?


von Hendrik Ostsieker (Gast)


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Hallo,

Ich brauche ein bisschen Rat von Elektronikexperten. Der ich nämlich 
nicht bin :-D.

Folgende Anwendung möchte ich realisieren :
Ich möchte die Intensität des Streulichts (ca. 620nm) in einem Winkel 
von 90° an einer Glasscheibe messen. Dazu habe ich einen starren 
Lichtleiter mit einer roten Led versehen der in 45° auf die Glasscheibe 
leuchtet. Direkt daneben befindet sich der andere Lichtleiter, welcher 
mit einer Photodiode versehen ist. Ebenfalls 45°. Vor der Photodiode ist 
ein Bandpassfilter, der nur das rote Licht durchlässt.

Der Messaufbau funktioniert soweit ganz gut, aber wie man sich 
vorstellen kann, muss es absolut dunkel sein. Das würde ich gerne ändern 
und frage mich, ob ich die LED und die Photodiode nicht modulieren kann. 
Dazu gibt es, soweit wie ich das verstehe Lock-in-Verstärker, die aber 
sehr teuer sind.

Deswegen ist meine Frage, ob es nicht noch eine andere Möglichkeit gibt 
die Messung vor Fremdlicht zu schützen? Könnte man vielleicht eine 
einfach lock in Schaltung selber bauen?
Eine weitere Möglichkeit wäre vielleicht Digitales Signal Processing zu 
benutzen, aber die Software dazu wäre wahrscheinlich sehr aufwendig zu 
schreiben.

Vielleicht kann mir ja jemand helfen,. Vielen Dank schonmal!!

: Verschoben durch Moderator
von Wolfgang (Gast)


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Hendrik Ostsieker schrieb:
> Das würde ich gerne ändern und frage mich, ob ich die LED und die
> Photodiode nicht modulieren kann.
> Dazu gibt es, soweit wie ich das verstehe Lock-in-Verstärker, die aber
> sehr teuer sind.

Einen Lock-in-Verstärker brauchst du nur, wenn das Signal dicht an oder 
unter dem Rauschen liegt. Solange dein Detektor durch das Umgebungslicht 
nicht übersteuert wird und trotzdem genug Nutzsignal vorhanden ist, das 
Umgebungslicht also nur einen lästigen und unbekannten Offset erzeugt, 
ist eine Modulation der Sende-LED und ein Signalverstärker mit 
Bandpassfilter eine gute Methode. Durch das Bandpassfilter gelangt dein 
Nutzsignal und ein Teil des Rauschens vom Umgebungslicht zum dahinter 
liegenden aktiven Gleichrichter. Ob man damit eine ausreichende Trennung 
erreicht, hängt von deinen Signalverhältnissen ab.

von Nein (Gast)


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Ja sicher, fuer einen festen Einbau geht was Einfacheres. zB einen 
ADA2200. Da muss man alles selbst aufbauen.
Die fertigen Lockin sind so teuer, wegen deren Moeglichkeiten. 
Modulationsfrequenz von mHz bis MHz, Filter von .., Verstaerkungen , ...
Du kannst ja zB mit 1kHz Modulationsfrequenz arbiten. Dann brauchst du 
noch einen 1kHz Filter, mit Guete zB 100. Und noch ein paar AC 
gekoppelte OpAmps.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Leute, die sich mit der Thematik sehr gut auskennen, sind durchaus in 
der Lage, eine für den konkreten Anwendungsfall geeignete 
Lock-in-Schaltung aufzubauen, die wesentlich preisgünstiger ist als ein 
fertiger Lock-in-Verstärker von Stanford Research o.ä.. Insbesondere bei 
größeren Stückzahlen lohnt sich das.

Wer entweder keine Ahnung oder keine Zeit hat oder das Projektrisiko 
minimieren will, muss eben ein fertiges Gerät kaufen.

Früher(tm) musste man häufig mit aufwändigen Lock-in-Verstärkern 
arbeiten, weil es keine ordentlichen A/D-Wandler gab; das höchste der 
Gefühle waren da vielleicht 12 Bit. Heutzutage gibt es aber durchaus 
viele ADC mit 24 Bit oder gar 32 Bit an Auflösung. Mit solchen ADC kann 
man dann vergleichweise einfach einen Lock-in in Software realisieren, 
da es ja nur um die Auflösung, aber nicht um die absolute Genauigkeit 
geht. Die Software sieht auch sehr einfach aus: man muss nur die LED 
schalten, etwas warten, den Helligkeitswert abtasten, LED schalten, 
usw.. Hierbei summiert man die Messwerte für hell und dunkel getrennt 
auf. Nach mehr oder minder vielen Durchläufen berechnet man die 
Differenz. Man muss nicht einmal irgendwelche wilden DSP-Algorithmen 
verwenden.

Wenn das Rauschen des Eingangssignals oder des Vorverstärkers 
hinreichend hoch, d.h. deutlich mehr als ein Wandler-LSB, ist, muss der 
ADC ggf. nicht einmal besonders hochauflösend sein.

von Wolfgang (Gast)


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Hendrik Ostsieker schrieb:
> Deswegen ist meine Frage, ob es nicht noch eine andere Möglichkeit gibt
> die Messung vor Fremdlicht zu schützen?

p.s.
Wenn du im Prinzip genug Nutzsignal hast, kannst du auch einfach 
hintereinander zwei Messungen machen - eine mit eingeschalteter LED und 
eine mit ausgeschalteter LED. Die Differenz ist dein Nutzsignal.

von Sven B. (scummos)


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Wolfgang schrieb:
> Hendrik Ostsieker schrieb:
>> Das würde ich gerne ändern und frage mich, ob ich die LED und die
>> Photodiode nicht modulieren kann.
>> Dazu gibt es, soweit wie ich das verstehe Lock-in-Verstärker, die aber
>> sehr teuer sind.
>
> Einen Lock-in-Verstärker brauchst du nur, wenn das Signal dicht an oder
> unter dem Rauschen liegt. Solange dein Detektor durch das Umgebungslicht
> nicht übersteuert wird und trotzdem genug Nutzsignal vorhanden ist, das
> Umgebungslicht also nur einen lästigen und unbekannten Offset erzeugt,
> ist eine Modulation der Sende-LED und ein Signalverstärker mit
> Bandpassfilter eine gute Methode. Durch das Bandpassfilter gelangt dein
> Nutzsignal und ein Teil des Rauschens vom Umgebungslicht zum dahinter
> liegenden aktiven Gleichrichter. Ob man damit eine ausreichende Trennung
> erreicht, hängt von deinen Signalverhältnissen ab.

Aber ist das nicht effektiv dasselbe wie ein Lock-In, nur ohne die 
Phasenempfindlichkeit? In's Blaue geraten würde ich sagen, dieser 
Vorschlag ist einfach einen Faktor sqrt(2) schlechter als ein Lock-In. 
Klingt trotzdem nach einer guten Lösung, wenn man nicht das letzte 
Quäntchen SNR braucht -- ich denke, zu so etwas würde ich auch raten.

Praktisch betrachtet ist die Frage: was ist denn konkret das Problem? Du 
detektierst und digitalisierst das Signal ja irgendwie, funktioniert das 
noch, wenn das Licht an ist, oder übersteuert das? Wenn ersteres, 
einfach die Laserdiode mit ein paar kHz modulieren, und den Rest am 
Computer machen. Andernfalls ist es vermutlich ausreichend, möglichst 
weit vorne im Signalpfad eine AC-Kopplung (Kondensator in Reihe) 
einzufügen und dann den Rest am Computer zu machen.

Von der Differenzmessung würde ich aus meinen persönlichen Erfahrungen 
mit Optik abraten, bei kleinen Signalpegel ist die Messung hier schon 
kaputt wenn nur eine Person im Raum herumläuft oder ein Objekt verstellt 
wird, weil sich der Pegel des Umgebungslichts leicht ändert. Auch eine 
vorbeiziehende Wolke kann da, selbst bei grob verdunkelten Fenstern, 
viel ausmachen.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Aber ist das nicht effektiv dasselbe wie ein Lock-In, nur ohne die
> Phasenempfindlichkeit?

Genau.

Durch die phasensynchrone Gleichrichtung beim Lock-In wird der 
stochastische Anteil des Umgebungssignals im Mittel unterdrückt, bei 
Filterung ohne phasenempfindlichen Gleichrichter hat man den Anteil mit 
drin. Darum bekommt man mit einem Lock-In sein Nutzsignal auch 
rausgefischt, wenn es weit unter dem Rauschen liegt. Beim Lock-In kann 
man außerdem die Filterbreite über die Integrationszeit (=Zeitkonstante) 
fast beliebig klein machen. Bei gewöhnlichen Bandpassfiltern stößt man 
schnell an die Grenzen des Machbaren.

von Bernd K. (prof7bit)


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Andreas S. schrieb:
> das höchste der
> Gefühle waren da vielleicht 12 Bit. Heutzutage gibt es aber durchaus
> viele ADC mit 24 Bit oder gar 32 Bit an Auflösung.

12 Bit reichen locker für das Verfahren das Du beschreibst in den 
allermeisten Anwendungen, damit kann man zum Beispiel schon 
Lichtschranken bauen die mit nackten Dioden ohne jegliche Optik 70m 
Entfernung sicher überbrücken während die Abendsonne frontal in den 
Empfänger knallt, immerhin kommen beim Integrieren über hunderte von 
Perioden noch sehr viele Bits an Auflösung hinzu.

Damit sowas wie ein 24 Bit ADC irgendeinen meßbaren Unterschied bewirken 
würde müsste der gesamte Aufbau so dermaßen rauscharm und empfindlich 
sein daß der Threadersteller konstruktive und elektrische Probleme zu 
meistern hätte hinter denen der Preis eines schnöden Lock-In-Verstärkers 
oder der Selbstbau eines solchen weit in den Schatten treten würde.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bernd K. schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> das höchste der
>> Gefühle waren da vielleicht 12 Bit. Heutzutage gibt es aber durchaus
>> viele ADC mit 24 Bit oder gar 32 Bit an Auflösung.
>
> 12 Bit reichen locker für das Verfahren das Du beschreibst in den
> allermeisten Anwendungen,

Sinnentstellendes Zitieren ist natürlich eine schöne Sache.

Ich habe keineswegs behauptet, dass der TE für sein konkretes Problem 
unbedingt einen 24- oder 32-Bit-ADC einsetzen solle, sondern das 
unterschlagene "Früher(tm)" kennzeichnet doch ganz klar, dass sich meine 
Ausführungen auf einige Aspekte bei der Entwickler älterer Verstärker 
beziehen.

In dem nachfolgenden Absatz, den Du selbstverständlich unterschlagen 
hast, steht doch ganz klar:

>> Wenn das Rauschen des Eingangssignals oder des Vorverstärkers
>> hinreichend hoch, d.h. deutlich mehr als ein Wandler-LSB, ist,
>> muss der  ADC ggf. nicht einmal besonders hochauflösend sein.

von Sven B. (scummos)


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... wobei "nicht besonders hochauflösend" unter den beschriebenen 
Umständen sowas heißt wie "2 bit genügen".

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Sven B. schrieb:
> ... wobei "nicht besonders hochauflösend" unter den beschriebenen
> Umständen sowas heißt wie "2 bit genügen".

Wenn das Rauschen hinreichend stark und die Integrationszeiten lang 
sind, reichen auch 2 Bit. Natürlich unter der Voraussetzung, dass sich 
währenddessen nicht die Messbedingungen allzu sehr ändern.

Vor langer Zeit hatte ich mich mit einem Professor unterhalten, der im 
Bereich Mikrowellenspektroskopie tätig war. Seine Spektrometer hatten 
sogar tatsächlich nur einen 1 Bit-Wandler; damals (Mitte der 1990er 
Jahre) hatte er aber gerade auch einen nagelneuen 4 Bit-Wandler 
angeschafft und war dabei, ihn in ein Spektrometer zu integrieren. 
Leider erinnere ich nicht mehr, um welche Abtastraten es ging. Durch die 
Kombination aus Überabtastung und Äquivalenzabtastung konnte man aber 
auch schon mit 1 Bit sehr hochauflösende Messungen durchführen. Der 4 
Bit-Wandler wurde hauptsächlich angeschafft, um die Messzeiten von 
vielen Stunden auf wenige Stunden oder gar Minuten zu drücken. Die 
Zeiten waren insbesondere deswegen so lang, weil ja ein durchaus großer 
Frequenzbereich abgefahren werden musste.

Leider weiß ich nicht mehr, von wem die Wandler stammten, aber es war 
definitiv keine der großen bekannten Marken. Die Frequenzsynthesizer 
waren auf jeden Fall von HP, ebenso der zentrale, mittels DCF77 
nachgeführte Referenzoszillator.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Andreas S. schrieb:
> Sinnentstellendes Zitieren ist natürlich eine schöne Sache.

Andreas S. schrieb:
> "Früher(tm)" kennzeichnet doch ganz klar, dass sich meine
> Ausführungen auf einige Aspekte

Es klang so als ob man "früher" keine Wahl gehabt hätte weil 12 Bit ADC 
der limitierende Faktor waren und man es damit keine Wahl gehabt hätte.

Tatsächlich aber denke ich war "damals"[TM] in vielen Fällen einfach ein 
analog aufgebauter Lock-In die pragmatischere und preiswertere Lösung 
als noch einen klobigen teuren Mikrocontroller draufzusetzen um das 
mittels DSP zu lösen.

Heute jedoch bekommt man Mikrocontroller mit dem Vielfachen der 
Leistungsfähigkeit für Cent-Beträge nachgeworfen die außerdem noch 10 
mal kleiner sind als jede denkbare diskret aufgebaute Alternative so daß 
man anfängt alles Mögliche was man früher ohne mit der Wimper zu zucken 
diskret aufgebaut hätte jetzt lieber möglichst komplett in Software 
macht.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ich habe mal einen Primitiv-Lock-In-Verstärker ohne Phasendetektion
skizziert (s. Anhang).

- Der Oszillator ist ein einfacher Rechteckoszillator. Falls dein Aufbau
  einen Mikcrocontroller enthält, kannst du das Rechtecksignal auch
  damit erzeugen.

- Die Phasenverschiebung der Sende- und Empfangsschaltung sollte gering
  sein, was du u.a. dadurch erreichst, dass du die Modulationsfrequenz
  nicht zu hoch wählst.

- Als invertierenden Verstärker im Demodulator kannst du irgendeinen
  Opamp mit passender Bandbreite und entsprechender Beschaltung nehmen.

- Als Umschalter kannst du einen Analogschalter wie den 74HC4053 nehmen.

- Die Bandbreite des Systems entspricht der doppelten Grenzfrequenz des
  Tiefpasses. Je größer die Zeitkonstante des RC-Glieds ist, umso besser
  werden also Störungen unterdrückt. Allerdings verlängert sich damit
  auch die Einschwingzeit des Systems.

- Modulationsfrequenz und Bandbreite sollten so gewählt werden, dass die
  durch Stromnetz, Deckenleuchten usw. erzeugten Störfrequenzen deutlich
  außerhalb des Bandes liegen.

- Ein Gleichanteil im Emfängersignal stört nicht, sollte aber natürlich
  nicht so hoch sein, dass die nachfolgende Schaltung übersteuert wird.

- Am Ausgang erscheint ein – abhängig vom Tiefpassfilter mehr oder
  weniger glattes – Gleichspannungssignal, das der Amplitude des
  Empfängersignals entspricht und weitgehend frei von Störungen durch
  Umgebungslicht ist.

Ich habe eine Schaltung dieser Art schon erfolgreich für einen optischen
Näherungssensor genutzt. Die Kosten einschließlich Sende- und Empfangs-
schaltung und einem Mikrocontroller mit ADC zur Auswretung liegen im
einstelligen Euro-Bereich.

Falls die Sende- oder Empfangsschaltung unvermeidbare und evtl. sogar
unbekannte Phasenverschiebungen aufweist, brauchst du den Demodulator
einschließlich Tiefpass zweimal. Der erste Demodulator wird direkt mit
dem Oszillatorsignal, der zweite mit einem dazu um 90° phasenversetzten
Signal angesteuert. Die beiden Ausgangssignale ergeben pythagoräisch
addiert die gewünschte Signalamplitude. Die Phasenverschiebung ist der
Arcustangens2 der Ausgangssignale, dürfte hier aber wohl weniger von
Interesse sein.

von Werner H. (werner45)


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Skizziere mal den Aufbau, ich glaube, da klemmt etwas auf der optischen 
Seite.

Gruß   -   Werner

von Hendrik O. (henne24)


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Hallo,

ich bin es nochmal. Vielen Dank für die Tipps. Ich hatte leider diesen 
Monat extrem viel um die Ohren und kam gar nicht dazu mich zu bedanken.

Der Tipp von Yalu X. hört sich schon mal gut an! Ich habe mich auch das 
erste mal in der Nutzung von Eagle vertraut gemacht. Ich muss gestehen, 
dass ich damit schon überfordert bin :-/. Das einzige, was ich geschafft 
habe, ich die Bauteile rauszusuchen und zu verbinden. Aber ich muss 
diese ja noch mit Spannung versorgen und trotz (invoke) weiß ich einfach 
nicht, an welche Versorgungspins ich dran muss. Ganz davon abgesehen, ab 
davor noch Kondensatoren etc. vorgeschaltet werden müssen oder ob ich 
die Schaltung überhaupt richtig angeordnet habe.

Als Mikrokontroller habe ich einen ATmega328 (Arduino Nano).

Ich weiß, es ist viel verlangt, aber kann sich jemand den Schaltplan mal 
angucken? Vielleicht gibt es ja auch ein einfacheres Programm. Sobald 
ich weiß welcher Pin wie verlötet muss, komme ich schonmal vieeeeell 
weiter.
Ich entschuldige mich jetzt schon für den Schaltplan... ist wie gesagt 
mein erster überhaupt.

Vielen Dank! und ein schönes Wochenende

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Hendrik O. schrieb:
> ist wie gesagt mein erster überhaupt.

Eine LED braucht einen Vorwiderstand.

Dein Photodiodenverstärker verstärkt nicht, siehe 
Transimpedanzverstärker

https://www.digikey.de/de/articles/techzone/2017/jun/how-to-design-stable-transimpedance-amplifiers-automotive-medical-systems

Ein LM358 ist kaum ein Messverstärker, nimmt was genaueres.

Dir fehlt noch völlig das invertierte Signal, von Yalu Demodulator 
beschriftet.

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210141.htm

Achte drauf, daß Operationsverstärker und Analogschlater auch eine 
versorgungsspannung brauchen, und diese weiter sein muss, als das 
verarbeitete Signal, welches durch Invertierung auch negative Spannungen 
umfasst.

Also +12V/-12V bei normalen OpAmps oder -5V/-5V bei Rail-To-Rail OpAmps 
wie LTC6244

von Wolfgang (Gast)


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Hendrik O. schrieb:
> Ich entschuldige mich jetzt schon für den Schaltplan... ist wie gesagt
> mein erster überhaupt.

Entschildigung angenommen - überall, wo drei Leitungen aufeinander 
treffen, muss eine Junction hin. Sonst haben die Leitungsteile (meist) 
verschiedene Netznamen und zählen bei EAGLE nicht als verbunden.
Einfacher Test: Show und Leitung anklicken. Dann müssen alle Teile des 
Netzes (= alle zugehörigen Leitungen) aufleuchten.

Für Widerstände, Kondenstoren usw. sollten die Namen angezeigt werden, 
wenn man die Schaltung diskutieren will und brauchen einen Wert. Davon 
hängt die Funktion der Schaltung ab.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)



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Hi, Hendrik,

mich begeistern simple Lösungen, die Bausteine mißbrauchen für Zwecke, 
für die sie gar nicht gebut worden sind.

Wie die Anwendung des superbilligen Ton-Dekoders NE567 als 
Lock-In-Detektor.
Schätz nur mal kurz ab, ob der Deine Anforderungen schon erfüllt!

Ciao
Wolfgang Horn

von Hendrik O. (henne24)


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Hallo,

vielen Dank für die weiteren Tipps.
Ich glaube das übersteigt leider gerade etwas meine Fähigkeiten. Ich bin 
aber schon stolz einen LCT1044/7660 mit in den Schaltkreis aufgenommen 
zu haben um den Operationsverstärker zu betreiben. Also wenigstens etwas 
gelernt :-)
Ich hatte etwas gehofft, dass man eine bestehe Platine umbauen kann 
(z.B. IR-Empfänger/Detektor mit 38 kHz) aber ich finde nichts 
wirkliches, was mir eine Intensität ausspuckt. Bzw. sind die meisten 
IR-Empfänger fertige ICs, sodass mir die IR-Wellenlänge nichts bringt.

Vielen Dank Wolfgang für den Tipp mit dem NE567. Aber auch dieser würde 
mir ja keine Intensität auspucken oder?


Ich versuch mich mal weiter an der Schaltung... :-)

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Hendrik,

> Vielen Dank Wolfgang für den Tipp mit dem NE567. Aber auch dieser würde
> mir ja keine Intensität auspucken oder?

Der enthält einen Quadraturdemodulator. Er demoduliert sowohl die 
Phasendifferenz zwischen Oszillator- und Eingangssignal, als auch die 
Amplitde des Eingangssignals.
Die Phasendifferenz zwischen beiden Kanälen hat aber einen kleinen 
Fehler, weil sie mit RC-Gliedern erzeugt wird. Gut genug für einen 
Tone-Dekoder - und vielleicht auch für Deine Anwendung.


Ciao

Wolfgang Horn

von Dieter (Gast)


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Für Messungen mit Licht/-Schranke gibt es folgende Stufen der 
Verbesserung:

a) Mit Linsen die Ausrichtung auf einen exakten Punkt verbessern
b) Selektives Farbfilter plus ggf. Raum mit einfarbigen Kunstlicht 
anderer Farbe beleuchten
c) Aufmodulieren einer Frequenz , z.B. 1...100 kHZ, auf die LED und 
zugehörigen Bandpass im Empfangsverstärker.
d) Lock in Verstärker - Korrrelationsprinzip zu aufmodulierten Signalen

Vom Aufwand und von der Wirkungsfähigkeit wäre die nächste Stufe Lösung 
c) und danach käme Lösung d).
c) kann auch mit d) kombiniert werden in dem das Signal mit den Lock-in 
Signalen aufmoduliert wird.

von Lurchi (Gast)


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Der NE567 kann schon ein Intensitätssignal ausgeben (an pin 1), 
allerdings ist die Genauigkeit nicht unbedingt sehr gut. Auch der 
Eingang ist nicht unbedingt gut für eine Photodiode geeignet. Wenn man 
sowieso einen µC hat, der den Takt Erzeugen kann, vereinfacht der NE567 
die Sache auch nicht wirklich.

Die Variante mit 4053 CMOS Schalter ist dagegen je nach Aufbau auch über 
einen größeren Bereich genau. Der Vorschlag von Yalu passt schon und ist 
ein Möglichkeit, wenn auch nicht die einzige.

Der erste versuch der Umsetzung ist aber noch weit daneben: Das Signal 
der Photodiode wird man vermutlich erst einmal verstärken müssen und den 
DC Anteil herausfiltern (AC Kopplung). Erst dann kommen der Inverter und 
CMOS Umschalter. Je nach µC und Hintergrund dann ggf. noch einmal etwas 
DC Verstärkung nach dem Filter.

Die ICL7660 Ladungspumpe ist nett um eine negative Versorgung zu 
erzeugen, die produzieren aber leicht auch recht viel Störungen. Ich 
würde da eher eine virtuelle Masse und falls nötig Rail-Rail OPs 
bevorzugen, so dass man mit 4-5 V Versorgung auskommt.

von F. F. (foldi)


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Wolfgang schrieb:
> p.s. Wenn du im Prinzip genug Nutzsignal hast, kannst du auch einfach
> hintereinander zwei Messungen machen - eine mit eingeschalteter LED und
> eine mit ausgeschalteter LED. Die Differenz ist dein Nutzsignal.

Oder mit einer zweiten Fotodiode dein Nutzsignal über einen Bandpass 
(also umgekehrt) rausschmeißen, das Signal abziehen und du hast in 
Echtzeit dein reines Signal.

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