Forum: HF, Funk und Felder Filter mit Streifenleitungen, Fragen zur Güte


von Funker (Gast)


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Ich möchte ein Bandpassfilter für den GHz Frequenzbereich entwerfen.
Ich habe das schon ein paar mal gemacht, bisher waren die 
Spezifikationen relativ unkritisch, was die Einfügedämpfung anging und 
ich hatte auch bisher immer relativ breite Filter.

Jetzt brauche ich aber ein sehr schmalbandiges Filter (relative 
Bandbreite ca. 3%). Ich habe herausgefunden, dass es ein Chebyshev mit 6 
Polen sein soll, ein Ripple von 0.5db ist akzeptabel.

So, nun zu meinem Problem. Ich werde das Filter als Interdigitalfilter 
realisieren, da ich nach meiner Schätzung so am wenigsten Platz 
verbrauche. Ich habe für meinen ersten Versuch einfach mal eine Breite 
der Resonatoren festgelegt, das kann man ja machen (dadurch ändert sich 
nur die Ankopplung). Als ich ein FEM-Model von dem Filter gerechnet habe 
(ich plane, das ganze auf Rogers 4350B mit 0.5mm Dicke aufzubauen, etwas 
anderes gibt mein Fertiger nicht her), bemerkte ich, dass die 
Einfügedämpfung sehr gross ist, ca. 6-7db. Das ist mir einfach viel zu 
viel.

Bevor ich jetzt nochmals viele Stunden vergeude zum rum rechnen - wie 
kriege ich das Q von meinem Filter besser? ist meine folgende Überlegung 
richtig?

wenn ich die Resonatoren breiter mache, werden sie niederohmiger und 
dadurch wird die el. Feldstärke im Substrat kleiner, und damit auch die 
Verluste, oder? wie finde ich die optimale Breite? und: kann ich im 
Voraus die Einfügedämpfung des Filters abschätzen, angenommen ich wüsste 
das Q der Resonatoren?

von EMU (Gast)


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Funker schrieb:
> Jetzt brauche ich aber ein sehr schmalbandiges Filter (relative
> Bandbreite ca. 3%). Ich habe herausgefunden, dass es ein Chebyshev mit 6
> Polen sein soll, ein Ripple von 0.5db ist akzeptabel.
> bemerkte ich, dass die
> Einfügedämpfung sehr gross ist, ca. 6-7db. Das ist mir einfach viel zu
> viel.

Bist Du sicher dass ein so schmales Filter überhaupt mit 6-7dB 
Einfügedämpfung zu machen ist ?
Ich habe einmal das Programm Elsie befragt, bei 2GHz Filtermitte, 60MHz 
BW (=3%)und Ordnung N=3, 50R Abschlüssen , Chebyshev komme ich auf -11dB

Ich glaube ein Schaltbild und ein paar Eckdaten der Filterrealisierung 
wären für die Diskussion hifreich.

EMU

von EMU (Gast)


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Nachtrag,

mit was für einem Q für die Spulen rechnest Du ?
EMU

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Im Buch von Randy Rhea ISBN 9781884932250 ist ein interessanter Trick zu 
Interdigitalfiltern auf Leiterplattenmaterial. Er benutzt die Platine 
nur statt Blech für die Innenleiter der Koaxkreise, und fräst sogar die 
Zwischenräume frei. Das Metallgehäuse bildet dann den Außenteil.

von HF-Werkler (Gast)


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Vielleicht gibt es ja gute kompakte Filter bei der Frequenz schon.

Welche Frequenz wäre es denn?

von 123 (Gast)


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Für GPS oder ADSB nehme ich an?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.comnav-eng.com/index.htm
Ein Ein-Mann-Unternehmen zum Thema Mikrowellenfilter. Inclusive einer 
Software namens Dionysus zur Filterabschätzung. Lohnt sicher eine 
Anfrage.

von Funker (Gast)


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Danke.

zu den Fragen: ich verwende keine Spulen, da mein Filter mit 
Streifenleitern aufgebaut werden soll. Es soll fürs GPS Band sein.
Ein fertiges Filter möchte ich nicht benutzen, da ein LNA und GPS Modul 
gleich auf der selben Leiterplatte integriert werden sollen.

Ich habe jetzt versuchsweise in der Simulation die Resonatoren breiter 
gemacht. Tatsächlich wird das Q besser, die Theorie, dass die Verluste 
aufgrund der hohen elektrischen Feldstärke so hoch sind, war richtig. 
Mit einem breiteren Resonator wird dessen charakteristische Impedanz 
geringer und damit die elektrische Feldstärke, was die Verluste senkt.

von HF-Werkler (Gast)


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Funker schrieb:
> Ein fertiges Filter möchte ich nicht benutzen, da ein LNA und GPS Modul
> gleich auf der selben Leiterplatte integriert werden sollen.

Das Argument verstehe ich nicht.

Es gibt für GPS extrem gute und kostengünstige fertige Filter in 
kleinster Baufom (SMD).

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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und das sind keine Interdigitalfilter auf Platinenmaterial, sondern 
dielektrische Filter oder SAW-Filter.

z.B. http://www.aeccrystal.com/?o=item&a=view&id=15

: Bearbeitet durch User
von HF-Werkler (Gast)


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Das mag sein, oder auch BAW.

Was das Argument sein soll gegen fertige kommerzielle SMD-Filter würde 
ich dennoch gerne wissen wollen.

Der Platzbedarf kann es wohl eher nicht sein, das Übersprechen auch eher 
nicht.

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