Hallo zusammen, ich plane demnächst nebenberuflich ein Gewerbe anzumelden mit der klaren Absicht auch damit später Einkünfte zu erzielen (also nicht nur um bei der Steuer zu tricksen). Könnte jemand bitte bestätigen, dass folgende Thesen so funktionieren?: - Durch das Gewerbe kann ich Unternehmensverluste (durch Entwicklungszeiten) bei der Einkommenssteuer angeben und vermindere somit die Steuerlast der Hauptbeschäftigung - Wenn ich gleich auf die Kleinunternehmerregelung verzichte, bekomme ich die USt. direkt vom Finanzamt zurückerstattet, wodurch Anschaffungen leichter zu finanzieren sind - Nach spätestens 3 Jahren sollte ich Umsätze vorweisen können, damit mir nicht das Finanzamt das ganze als Liebhaberei ankreidet und unter Umständen die Steuern der letzten Jahre zurück haben möchte. - Der Arbeitgeber muss der Nebenbeschäftigung zustimmen Weiterhin wollte ich diejenigen fragen, welche das schon gemacht haben: Hast du Tipps für mich, die ich unbedingt beachten sollte? Wo du vielleicht selber schon gestolpert bist? Sollte man etwas unbedingt auf dem Schirm haben? Danke, viele Grüße, Paul
Wenn Du willst dass das Unternehmen Erfolg hat: fang an, sobald Du den ersten Kunden hat, der Dein zukuenftiges Produkt so sehr braucht, dass er jetzt schon bei Dir bestellt.
Paul W. schrieb: > Könnte jemand bitte bestätigen, dass folgende Thesen so funktionieren?: > - Durch das Gewerbe kann ich Unternehmensverluste (durch > Entwicklungszeiten) bei der Einkommenssteuer angeben und vermindere > somit die Steuerlast der Hauptbeschäftigung negative Einkünfte aus Gewerbebetrieb werden zusammen mit den positiven Einkünften aus nichtselbstständiger Tätigkeit (+den anderen Einkuftsarten) zum zu versteuernden Einkommen zusammengerechnet, richtig > - Wenn ich gleich auf die Kleinunternehmerregelung verzichte, bekomme > ich die USt. direkt vom Finanzamt zurückerstattet, wodurch Anschaffungen > leichter zu finanzieren sind richtig, dann musst du aber auch Umsatzsteuer abziehen, die du in deinen Verkaufspreisen einkalkulieren musst > - Der Arbeitgeber muss der Nebenbeschäftigung zustimmen siehe dein Arbeitsvertrag > Weiterhin wollte ich diejenigen fragen, welche das schon gemacht haben: > Hast du Tipps für mich, die ich unbedingt beachten sollte? Wo du > vielleicht selber schon gestolpert bist? Sollte man etwas unbedingt auf > dem Schirm haben? Wenn du Angestellte hast musst du für die Sorge tragen, also REGELMÄßIG deren Gehalt und (wichtig!) Sozialleistungen tragen können, und zwar ohne Unterbrechungen! Und verzettel dich nicht. Gerade bei Entwicklungsprojekten sollte schon bei Gründung des Gewerbes eine baldige Marktreife, damit Verkäufe, Umsätze und Einkünfte absehbar seien. Ist diese noch nicht vorhanden entwickle weiter in deiner Freizeit soweit, bis du möglichst Prototypen-Tests durchführen konntest und mit einem fast fertigen Produkt an den Markt treten kannst (Messen, Online-Angebot, Werbung). Dann rechnen was Produktion inkl. Anlaufschwierigkeiten und der Produktreifezyklus sowie der Verkauf (Werbung) noch kosten wird und dann erst starten. Die ganzen Formalien inkl. Mitarbeiter-Einstellungen werden dich dann noch genug zeit und Nerven kosten aber dein Produkt ist wenigstens fast fertig.
Dumdi D. schrieb: > Wenn Du willst dass das Unternehmen Erfolg hat: fang an, sobald Du > den > ersten Kunden hat, der Dein zukuenftiges Produkt so sehr braucht, dass > er jetzt schon bei Dir bestellt. Und du ihm dann sagst, dass die Lieferfrist so ungefähr 3 Monate beträgt (weil die Einrichtung der Produktion so lang dauert). Welche gewinnbringende Markt-Lücke mag er da wohl mit seinem Produkt gefunden haben dass ein Abnehmer noch so lange wartet?
Mike B. schrieb: > Wenn du Angestellte hast musst du für die Sorge tragen, also REGELMÄßIG > deren Gehalt und (wichtig!) Sozialleistungen tragen können, und zwar > ohne Unterbrechungen! So weit soll es erstmal nicht kommen. Nur ein paar Freelancer, welche im Laufe der Entwicklung, bzw später für Marketingmaterial herangezogen werden sollen. Die Kosten kann ich ja dann auch einfach als Verluste eintragen. Mitarbeiter erst in ferner Zukunft, falls es irgendwann mal stabil laufen sollte. Danke Mike für deine Antworten :-)
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Paul W. schrieb: > Durch das Gewerbe kann ich Unternehmensverluste (durch > Entwicklungszeiten) bei der Einkommenssteuer angeben und vermindere > somit die Steuerlast der Hauptbeschäftigung Durch Entwicklungszeiten kannst du erstmal gar nichts von der Steuer absetzen, das ist dein Privatvergnügen. Nur Ausgaben die für die Entwicklung anfallen sind abzugsfähig.
> Nur Ausgaben die für die
Bei der IHK gab es kostenlose Lehrgänge zur Existenzgründung.
oszi40 schrieb: > Nur Ausgaben die für die > > Bei der IHK gab es kostenlose Lehrgänge zur Existenzgründung. Verschone und mit der IHK. die gehört boykottiert.
Dennis schrieb: > Verschone und mit der IHK. die gehört boykottiert. Nicht Jeder, der dort war zum Lehrgang war, hat gegründet. Erstellung des eigenen Businessplans war z.<b. schon interessant und hat einige zur Erkenntnis gebracht, daß ihr Geschäft so nicht zum laufen kommt.
Sebastian H. schrieb: > Durch Entwicklungszeiten kannst du erstmal gar nichts von der Steuer > absetzen, das ist dein Privatvergnügen. Nur Ausgaben die für die > Entwicklung anfallen sind abzugsfähig. Es sei denn er zahlt sich z.B. in einer GmbH ein Gehalt. Das wäre eine Ausgabe.
Tipp: Für eine wirksame Haftungsbeschränkung sorgen. Kann man mit einer GmbH machen, eine UG geht auch und kostet zudem weniger.
Schreiber schrieb: > Tipp: Für eine wirksame Haftungsbeschränkung sorgen. Kann man mit einer > GmbH machen, eine UG geht auch und kostet zudem weniger. Das ist theoretisch ein interessanter Punkt. Gibt es dabei aber nicht das Problem, dass die UG komplett eigenständig ist und ich daher die Verluste der UG nicht in meiner privaten Einkommenssteuererklärung geltend machen kann? Ich wäre ja dann nur bei der UG als Geschäftsführer eingestellt und bekomme dann halt kein Gehalt. Sebastian H. schrieb: > Durch Entwicklungszeiten kannst du erstmal gar nichts von der Steuer > absetzen, das ist dein Privatvergnügen. Entwicklungszeiten war vielleicht nicht optimal gewählt. Eher: Zeiten der Entwicklung, in der Ausgaben entstehen, die ich absetzen kann. Danke für eure Antworten. Tipps und Erfahrungen lese ich gern, falls jemand berichten mag :-)
Mit UG / GmbH haste dann auch alles an Papierkram an der Backe, was als Einzelunternehmer noch recht übersichtlich ist. Am besten du kontaktierst direkt Chris D., der kann sicherlich einen Umriss geben.
Geh zur IHK und lass dich beraten. Dein Geschäftsplan klingt sehr verworren und unausgegoren, weshalb sich hier auch keine sinnvollen Ratschläge geben lassen.
Mike B. schrieb: > Und du ihm dann sagst, dass die Lieferfrist so ungefähr 3 Monate beträgt > (weil die Einrichtung der Produktion so lang dauert). > Welche gewinnbringende Markt-Lücke mag er da wohl mit seinem Produkt > gefunden haben dass ein Abnehmer noch so lange wartet? Wenn der Kunde keine 3 Monate warten will ist es auch keine Marktluecke. Und wenn es keine Marktluecke ist, dann kauft er auch nicht bei einer neuen 1 Mannbude (falls Geschaeftskunde natuerlich)
Sebastian H. schrieb: > Paul W. schrieb: >> Durch das Gewerbe kann ich Unternehmensverluste (durch >> Entwicklungszeiten) bei der Einkommenssteuer angeben und vermindere >> somit die Steuerlast der Hauptbeschäftigung > > Durch Entwicklungszeiten kannst du erstmal gar nichts von der Steuer > absetzen, das ist dein Privatvergnügen. Nur Ausgaben die für die > Entwicklung anfallen sind abzugsfähig. In Fernost kann man (im passenden Land) Entwicklungskosten zum Teil mehrfach absetzen (legal). Paul, wenn Du an Kontakten in Fernost interessiert bist - mach Dein Produkt erst mal fertig. 1. wir arbeiten mit einer staatlich anerkannten Steuerberaterin in Fernost zusammen (aus der Familie) und das spart eine Menge. 2. ich entwickle mittlerweile selber in Fernost (mach auch EMV Tests usw. alles vor Ort), die Verbindung mit China ist hier ziemlich gut hier bestellt man üblicherweise mit SF-Express (das ist so wie DHL/UPS aber halt für Asien), die werden die nächsten Jahre sicher auch nach Europa kommen, in US arbeiten sie mit UPS zusammen. 3. Habe selber immer jemanden dabei der übersetzt und gut verhandelt (gut die Person kommt aus der Familie ;-)
Paul W. schrieb: > Schreiber schrieb: >> Tipp: Für eine wirksame Haftungsbeschränkung sorgen. Kann man mit einer >> GmbH machen, eine UG geht auch und kostet zudem weniger. > > Das ist theoretisch ein interessanter Punkt. Gibt es dabei aber nicht > das Problem, dass die UG komplett eigenständig ist und ich daher die > Verluste der UG nicht in meiner privaten Einkommenssteuererklärung > geltend machen kann? Ich wäre ja dann nur bei der UG als Geschäftsführer > eingestellt und bekomme dann halt kein Gehalt. 1. man kann auch Verluste aus eine UG/GmbH in der eigenen Steuererklärung geltend machen. Ist zwar etwas komplizierter, geht aber 2. Papierkram und Kosten sind zwar lästig, aber nicht unerfüllbar 3. der eigentliche Vorteil liegt in der Haftungsbeschränkung. Da geht es nicht primär um Verluste, sondern um Haftpflichtschäden. Also wenn das Produkt anfängt zu brennen und dabei gleich eine ganze Lagerhalle in Schutt und Asche legt. Oder wenn es Invaliden gibt und die Firmenhaftpflichtversicherung an ihre Grenzen kommt; Leichen sind deutlich günstiger und daher nicht ganz so schlimm...
Paul W. schrieb: > Hallo zusammen, > > ich plane demnächst nebenberuflich ein Gewerbe anzumelden mit der klaren > Absicht auch damit später Einkünfte zu erzielen (also nicht nur um bei > der Steuer zu tricksen). > > Könnte jemand bitte bestätigen, dass folgende Thesen so funktionieren?: Schon beantwortet. > > Hast du Tipps für mich, die ich unbedingt beachten sollte? Freiberuflich oder auch handelt? Haben einen Plan. Wenn die ersten kleinen Ziele schon nicht erreicht werden: Notbremse. Haftung. Vergesellschafte die Risiken und versichere diese. Wenn du dir die Hand verstauchst, nicht liefern kannst, Vertragsstrafen winken...was dann? Verheiratete sollen unbedingt das Gesellschaftsvermögen als Sondervermögen vereinbaren. Was nützen Millionen an Buchwerten, wenn die Ex-Frau Bares sehen will. Liquidität vor Rentabilität Viel Erfolg.
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> ich plane demnächst nebenberuflich ein Gewerbe anzumelden mit der klaren > Absicht auch damit später Einkünfte zu erzielen (also nicht nur um bei > der Steuer zu tricksen). Gratulation > Könnte jemand bitte bestätigen, dass folgende Thesen so funktionieren?: > - Durch das Gewerbe kann ich Unternehmensverluste (durch > Entwicklungszeiten) bei der Einkommenssteuer angeben und vermindere > somit die Steuerlast der Hauptbeschäftigung ich denke Du willst Einkünfte erzielen und somit Gewinne generieren? Also doch am Ende ein ganz anderes Unternehmensziel? Unternehmen als Steuersparmodell für nichtselbstständige Arbeit? > - Nach spätestens 3 Jahren sollte ich Umsätze vorweisen können, damit > mir nicht das Finanzamt das ganze als Liebhaberei ankreidet und unter > Umständen die Steuern der letzten Jahre zurück haben möchte. sorry, aber Du solltest schon im ersten Jahr Umsätze haben, sonst war Deine Unternehmensidee Schrott bzw. das Ganze wird zum Steuertrickser-Hobby; vielleicht ist das ja Deine eigentliche Idee? > - Der Arbeitgeber muss der Nebenbeschäftigung zustimmen Ja > Weiterhin wollte ich diejenigen fragen, welche das schon gemacht haben: > Hast du Tipps für mich, die ich unbedingt beachten sollte? Geh zur IHK und laß Dich da beraten.
S. B. schrieb: > Geh zur IHK und laß Dich da beraten. Was habt ihr immer mit der IHK. Das ist der reinste Lobbyverein der nicht daran interessiert ist, dass man erfolgreich ist sondern die eigene Machtposition erhalten will.
Beitrag #5392729 wurde vom Autor gelöscht.
Paul W. schrieb: > Nach spätestens 3 Jahren sollte ich Umsätze vorweisen können, damit > mir nicht das Finanzamt das ganze als Liebhaberei ankreidet und unter > Umständen die Steuern der letzten Jahre zurück haben möchte. GEWINNE brauchst du. Umsätze nützen dem FA gar nichts.
> Das ist der reinste Lobbyverein der nicht daran interessiert ist, dass man >
erfolgreich ist sondern die eigene Machtposition erhalten will.
Dafür ist aber die Gründerberatung kostenlos. Die IHK ist sehr wohl an
deinem Erfolg interessiert, weil sie ja deine Beiträge gebrauchen kann.
Je Erfolg, desto Einnahmen, um das mal stark verkürzt darzustellen.
> Umsätze nützen dem FA gar nichts.
Zu kurz gedacht, auch ohne Gewinne kassiert das FA die Umsatz- vulgo
Mehrwertsteuer.
S. B. schrieb: >> - Der Arbeitgeber muss der Nebenbeschäftigung zustimmen > Ja Das kommt darauf an... So, ist diese Klausel unwirksam.
Beitrag #5392856 wurde vom Autor gelöscht.
Bürovorsteher schrieb: >> Umsätze nützen dem FA gar nichts. > > Zu kurz gedacht, auch ohne Gewinne kassiert das FA die Umsatz- vulgo > Mehrwertsteuer. Das FA wird das Gewerbe trotzdem kassieren wenn da keine Gewinne gemacht werden. Egal wie hoch der Umsatz ist.
> Das FA wird das Gewerbe trotzdem kassieren wenn da keine Gewinne gemacht > werden. Egal wie hoch der Umsatz ist. Irrtum, Ehrwürden. Ich habe gute zehn Jahre keinen Gewinn gemacht und dem FA war es völlig gleichgültig. Jahresumsatz dabei ab 100 k€ steigend auf ca. 140 k€. Danach ließen sich die Gewinne nicht mehr vermeiden.
Ich sollte natürlich nicht unerwähnt lassen, dass das FA kräftig Lohnsteuern nebst SolZ kassiert hat. Ist ja auch eine geldwerte Einnahme.
Cyblord -. schrieb: > Paul W. schrieb: >> Nach spätestens 3 Jahren sollte ich Umsätze vorweisen können, damit >> mir nicht das Finanzamt das ganze als Liebhaberei ankreidet und unter >> Umständen die Steuern der letzten Jahre zurück haben möchte. > > GEWINNE brauchst du. Umsätze nützen dem FA gar nichts. Nein, es braucht keine Gewinne, es braucht die Absicht langfristig Gewinne zu erzielen. Eine Projektgesellschaft für eine Windkraftanlage wird während den ersten Jahren praktisch immer Verluste schreiben. Grundstückkauf, Rechtsberatung, Planung, Genehmigung, Steuern, Stromanschluss... solange sich das Rädchen nicht dreht, kommt auch kein Geld rein!
Schreiber schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Paul W. schrieb: >>> Nach spätestens 3 Jahren sollte ich Umsätze vorweisen können, damit >>> mir nicht das Finanzamt das ganze als Liebhaberei ankreidet und unter >>> Umständen die Steuern der letzten Jahre zurück haben möchte. >> >> GEWINNE brauchst du. Umsätze nützen dem FA gar nichts. > > Nein, es braucht keine Gewinne, es braucht die Absicht langfristig > Gewinne zu erzielen. > > Eine Projektgesellschaft für eine Windkraftanlage wird während den > ersten Jahren praktisch immer Verluste schreiben. Grundstückkauf, > Rechtsberatung, Planung, Genehmigung, Steuern, Stromanschluss... solange > sich das Rädchen nicht dreht, kommt auch kein Geld rein! Natürlich. Aber das ist nur eine Frage der Zeit. Und kommt natürlich auch auf das Gewerbe an. Ein Windpark ist sicher was anderes als eine Imkerei im Hinterhof. Bei letzterer kannst du vielleicht 2-3 Jahre ohne Gewinne durchkommen, danach wird es als Liebhaberei eingestuft und du darfst blechen.
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Paul W. schrieb: > Das ist theoretisch ein interessanter Punkt. Gibt es dabei aber nicht > das Problem, dass die UG komplett eigenständig ist und ich daher die > Verluste der UG nicht in meiner privaten Einkommenssteuererklärung > geltend machen kann? Dir gehts doch echt nur um Steuerhinterziehung. Das geht auch einfacher. Mach ein Geschäft auf wo mit Bargeld bezahlt wird (z.B. Dönerbude). Da läuft locker die Hälfte an den Büchern vorbei. Da kommst du mit deinem Schein-Gewerbe nicht so schnell hin. Das FA ist ganz so doof.
Cyblord -. schrieb: > > Das geht auch einfacher. Mach ein Geschäft auf wo mit Bargeld bezahlt > wird (z.B. Dönerbude). Da läuft locker die Hälfte an den Büchern vorbei. > Da kommst du mit deinem Schein-Gewerbe nicht so schnell hin. Das FA ist > ganz so doof. Genau aus diesem Grund wurde in Österreich die Registrierkassenpflicht eingeführt. Insbesondere die Wirte jammerten über diese "Schikane".
Cyblord -. schrieb: > Dir gehts doch echt nur um Steuerhinterziehung. Nein. Vor allem weil es wenig bringt, wenn sie dir die die Steuerbescheide nur vorläufig ausstellen und dir nach drei Jahren Liebhaberei vorwerfen und man alles zurückzahlen darf. Es geht mir darum, dass ich recht hohe monatliche Ausgaben für Material etc. (für Entwicklungen) habe, welche ich gerne auf Dauer gesehen zu einer Serienreife bringen möchte. Das kostet Geld und Zeit. Und wenn ich einen Teil meiner Ausgaben durch die private Steuererklärung zurückbekomme, habe ich effektiv mehr Geld um sie in die Entwicklung zu stecken um daraus zum Beispiel den einen oder anderen Freelancer zu bezahlen, weil man nicht in allem der Beste sein kann.
Paul Weh, um was in etwa handelt es sich überhaupt (in etwa)? - einfache Consumer Güter oder B2B mit dementsprechend notwendigen Zertifizierungen? - Große oder eher Kleine Sachen? Bei relativ kleinen Dingen kann ich über Fernost behilflich sein mit dem Versand. Herstellung, QA können wir hier auch machen. Vor allem ist dann auch keine WEEE Registrierung notwendig, keine Registrierung der Verpackung (Plastik / Papier), weder in Deutschland noch sonst wo in Europa. EMV/CE Prüfungen können wir hier auch durchführen lassen, ich mach üblicherweise die Pre-Tests für n paar EUR. Steuerlich ist es natürlich auch nicht uninteressant Zahlung kann z.B über'n PayPal oder Stripe Konto erledigt werden.
@ FamilyGuy Es läuft wohl doch nicht so toll in Vietnam, dass du dich um solchen Popelkram (ich bitte Niine um Verzeihung für diese Abwertung) bewerben musst? Außerdem: wie soll er dich wohl kontaktieren, wenn ihr beide nicht angemeldet seid?
Niine schrieb: > Es geht mir darum, dass ich recht hohe monatliche Ausgaben für Material > etc. (für Entwicklungen) habe, welche ich gerne auf Dauer gesehen zu > einer Serienreife bringen möchte. Das kostet Geld und Zeit. Und wenn ich > einen Teil meiner Ausgaben durch die private Steuererklärung > zurückbekomme, habe ich effektiv mehr Geld um sie in die Entwicklung zu > stecken um daraus zum Beispiel den einen oder anderen Freelancer zu > bezahlen, weil man nicht in allem der Beste sein kann. Das kannst Du tun. Es sollte nur - je nach Entwicklung - in absehbarer Zeit etwas Zählbares (zumindest Umsatz, besser Gewinn) dabei herauskommen. Für das FA muss zumindest eine ernsthafte Gewinnabsicht erkennbar sein - und das ist eben eine schwammige Sache, wenn man über viele Jahren keinen Gewinn macht und auch die Umsätze nicht steigen. Man darf mit einer Unternehmung auch scheitern, also mit Verlusten dort rausgehen - dann verlangt das FA auch nichts zurück. Aber es muss plausibel sein. Am einfachsten überzeugst Du das FA, wenn Du zügig Gewinne generierst ;-) Du kannst übrigens auch sog. "vorweggenommene Betriebsausgaben" (also vor der Gewerbeanmeldung) geltend machen und Dir bspw. die Vorsteuer zurückholen. Habe ich damals auch gemacht. Wenn Du also Dir in einem Jahr alles Nötige an Messtechnik usw. zusammenkaufst und erst dann anmeldest, dann sind das trotzdem schon Betriebsausgaben.
Cyblord -. schrieb: > Natürlich. Aber das ist nur eine Frage der Zeit. Und kommt natürlich > auch auf das Gewerbe an. Ein Windpark ist sicher was anderes als eine > Imkerei im Hinterhof. Bei letzterer kannst du vielleicht 2-3 Jahre ohne > Gewinne durchkommen, danach wird es als Liebhaberei eingestuft und du > darfst blechen. Schlechtes Beispiel! Imkerei ist Landwirtschaft, da wird der Gewinn pauschal ermittelt. Bis 30 Wirtschaftsvölker ist der Gewinn/Verlust komplett steuerfrei, bei 30-70 Völkern rechnet das Finanzamt pauschal mit 1000€ Gewinn. Unabhängig vom tatsächlichn Gewinn oder Verlust und Rechnungen gibts mit 10,7% Mehrwertsteuer vom NICHT Vorsteuerabzugsberechtigten Imker...
John D. schrieb: > Genau aus diesem Grund wurde in Österreich die Registrierkassenpflicht > eingeführt. Insbesondere die Wirte jammerten über diese "Schikane". Ist .de auch bald Pflicht.
Bürovorsteher schrieb: > @ FamilyGuy > > Es läuft wohl doch nicht so toll in Vietnam, dass du dich um solchen > Popelkram (ich bitte Niine um Verzeihung für diese Abwertung) bewerben > musst? > Außerdem: wie soll er dich wohl kontaktieren, wenn ihr beide nicht > angemeldet seid? Nein, ich mach das nach dem Motto mehr geht immer, ich bin durchaus auch an anderen Geschäftsmodellen als meinem aktuellen interessiert welches mir mein Einkommen sichert. Kontakt herstellen ist ja wohl das geringste Problem. So nebenbei gerade ihr in Berlin habt dort ne Firma die Leiterplatten fertigt und auch die qualitativ höherwertigen Leiterplatten in Fernost fertigen lässt. Sie garantiert die Qualität der Leiterplatten und dass es keine Probleme in Fernost gibt. Soll ich hier jetzt auch sagen so gut ist deren Geschäftsmodell dann auch nicht? Und dort bestellen zum Teil auch Hochschulen (kenne da so einige). Alles hat irgendwo seine Berechtigung.
Paul W. schrieb: > Weiterhin wollte ich diejenigen fragen, welche das schon gemacht haben: > Hast du Tipps für mich, die ich unbedingt beachten sollte? Wo du > vielleicht selber schon gestolpert bist? Sollte man etwas unbedingt auf > dem Schirm haben? Gerade Kollegen, die von 0 auf 100 relativ schnell einiges an Gewin machen, vergessen ab und zu, dass die Umsatzsteuer dem FA gehört und dass die Gewinne auch versteuert werden müssen. Nach dem am Ende des 2. Geschäftsjahr die erste Steuererklärung abgegeben wurde, kann da einiges zusammen kommen, wenn man nicht vorher mit dem FA entsprechende Vorrauszahlungen vereinbart hat. Auch wenn die Geschäfte gut laufen, erst einmal für eine gute Liquidität sorgen. Das schaft die Gelassenheit, auch mal "Nein" sagen zu können. Mach Dir klar wohin Du fachlich möchtest. Anonsten bestimmen Deine Kunden mit Ihren Aufträgen Deine Ausrichtung und Du bist dann plötzlich in einer Ecke in die Du nie wolltest. mfg Torsten
> Nein, ich mach das nach dem Motto mehr geht immer, ich bin durchaus auch > an anderen Geschäftsmodellen als meinem aktuellen interessiert welches > mir mein Einkommen sichert. Damit kannst du im Hinterzimmer planen, aber nicht hier im Forum offenbaren. Das wirkt unseriös und du machst dich zur Lachnummer. > So nebenbei gerade ihr in Berlin habt dort ne Firma die Leiterplatten > fertigt Kenne ich, saumäßiger Service, keine Online-Nachbestellungen möglich, weil sie in Papua-Neuguinea keine Archivierung machen und die Gerber- und Drillfiles jedesmal bei Auftragseingang neu händeln. Als das asiatische Neujahr anstand, ging wochenlang vor- und nachher gar nichts mehr. Schlimmer als hier Ostern, Pfingsten, Weihnachten und Neujahr auf einen Ritz. Und als Berliner kauft man ohnehin nichts aus Berlin. Ich bin dann mit meinem Leiterplattenbedarf zum Wessi nach Krefeld gewechselt. 1A Qualität, zuverlässig, termintreu, alles online, niemand geht mir mit endlosen Rückfragen auf den Keks. bestens, ich bin begeistert. Ja, und natürlich absolut marktgängige Preise. > Und dort bestellen zum Teil auch Hochschulen Das ist kein Maßstab. Wenn du geschrieben hättest, R&S, Tektronix, Agilent, dann wäre ich beeindruckt gewesen. > Alles hat irgendwo seine Berechtigung. Ohne jeden Zweifel.
Ich kenne beide Firmen (Krefeld & Berlin), und ich würde bei beiden Firmen keine LPs fertigen lassen. Die Lieferzeit ist einfach zu lange im Verhältnis zu den Kosten. Krefeld kann keine Impedanzkontrollierten LPs herstellen, daher hab ich die schon ziemlich früh rausgenommen (preislich sind die bei lange Wartezeiten heutzutage auch noch relativ teuer). Produkte bestehen aber natürlich nicht nur aus LPs, wie man die Kosten bewertet muss man selber wissen.
Niine schrieb: > Es geht mir darum, dass ich recht hohe monatliche Ausgaben für Material > etc. (für Entwicklungen) habe, welche ich gerne auf Dauer gesehen zu > einer Serienreife bringen möchte. Das kostet Geld und Zeit. Und wenn ich > einen Teil meiner Ausgaben durch die private Steuererklärung > zurückbekomme, habe ich effektiv mehr Geld um sie in die Entwicklung zu > stecken um daraus zum Beispiel den einen oder anderen Freelancer zu > bezahlen, weil man nicht in allem der Beste sein kann. In folgender Reihenfolge vorgehen: -1. Labormuster mit Hobbymitteln bauen. Wenn das halbwegs funktioniert: 0. Gewerbeschein besorgen. Solange noch nichts zertifiziert oder produziert wird, ist das Haftungsrisiko minimal. 1. VOLLSTÄÄNDIGES Lasten- und Pflichtenheft für die Entwicklung. Von erfahrener Person nochmals prüfen lassen. 2. REALISTISCHE Marktforschung. Wie viel kann man realistischerweise zu welchem Preis absetzen? Marketingaufwand? Wie bekomme ich das Produkt später an den Kunden? Tante-Emma-Laden? Amazon? Großhändler? 3. Buissnessplan. Kosten für Entwicklungsaufwand, Vorrichtungsbau und Produktionskosten schätzen. Schätzung VERDOPPELN-VERDREIFACHEN, dann wird sie realistischer. Einnahmen schätzen, daran denken, dass die Konkurenz nicht schläft. Bürokratie&Steuern nicht vergessen. Für unvorhergesehenes mindestens 10k€ Puffer einplanen. 4. Produkt serienreif und FERTIGUNGSGERECHT entwickeln. Prototypen und Nullserienmuster GRÜNDLICH testen. Kompetentes Personal ist teuer, inkompetentes noch sehr viel teurer... 5. spätestens jetzt UG oder GmbH gründen und für kompetente Rechtsberatung sorgen. 6. Bei potentiellen Kunden Klinken putzen und gleichzeitig Produktion hochfahren. Torsten R. schrieb: > Auch wenn die Geschäfte gut laufen, erst einmal für eine gute Liquidität > sorgen. Das schaft die Gelassenheit, auch mal "Nein" sagen zu können. Man benötigt Liquidität und Rentabilität. Nicht jeder Kunde zahlt freiwillig...
FamilyGuy schrieb: > Paul, wenn Du an Kontakten in Fernost interessiert bist - mach Dein > Produkt erst mal fertig. Ohne die Diskussion stoeren zu wollen,...: Kann der FamilyGuy mal das Familienoberhaupt(mich) kontaktieren? :-)
Werde mich gegen Samstag/Sonntag melden dann können wir uns ausgiebig unterhalten (muss hier noch n paar Dinge fertigmachen, entwickle & fertige ja auch meine Geräte in Fernost (FPGA/MCU/..))
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