Hallo, weiß jemand was das für ein Gerät ist und was es macht bzw. für was es genau gut sein soll?
Regler ja, aber mit Röhre würde ich eher auf induktiven Abgriff tippen.
Da ist kein Fallbügel, dieser Bügel druckt die Zeigerstellung nämlich mithilfe eines Farbbands auf Registrierpapier. Fallbügelinstrumente sind meist mehrkanalig ausgeführt und waren oft in Schaltwarten zu finden. E80CC ist eine Doppeltriode mit Spezialkathode für lange Lebensdauer. Gruß - Werner
Hier noch ein paar Bilder, vielleicht wird es dann klarer:
1 | VALVO E 80 CC |
ist, wie es auch der Schriftzug darüber verrät, der Typ der Röhre, die man im Falle eines Falles als Ersatzröhre einsetzen soll. Mit Metrawatt und irgendeiner Gerätebezeichnung hat das überhaupt nichts zu tun.
Werner H. schrieb: > Da ist kein Fallbügel, dieser Bügel druckt die Zeigerstellung nämlich > mithilfe eines Farbbands auf Registrierpapier. Für mich sieht das absolut wie ein Fallbügelregler aus. Vergleiche mal mit der Zeichnug und der Erklärung hier: http://www.historische-messtechnik.de/images/hb_mess_1941-96.jpg http://www.historische-messtechnik.de/technik/grundlagen/temperatur.html
Geiles Teil ;-P Wenn man an der Pese mit der Schnecke da dreht, kann man den Sollwert einstellen. Ich seh aber keine Quecksilberkontakte. Sind in dem oberen Bereich irgendwelche Kotakte? Ist eine der ECC80 (mit kratzfreier Katode ;-D ) vielleicht ein Differenzverstärker oder sind die Röhren ein Wechselaspannungsverstärker? Ein Meßverstärker ists bestimmt. mfg
@ feldkurat: Das ist trotzdem kein Fallbügelregler, keinerlei Registrierpapier, also auch kein Fallbügel nötig. Ich kenne die Technik, habe zwei Geräte eingelagert. Hier handelt es sich um eine Anzeige mit Grenzwertgeber. Gruß - Werner
~Mercedes~ schrieb: > Ein Meßverstärker ists bestimmt. Ich tippe auf A-stabilen Multivibrator um den Fallhebel Zyklus zu steuern.
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Wenn es aber ein Regler sein soll, welcher denn? PID? Zweipunkt, etc.? Wie stellt man dann z.B. die P,I,D-Werte ein oder die Hysterese bzw. generell die Reglerparameter um Instabilität zu vermeiden?
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Beitrag #5393278 wurde vom Autor gelöscht.
Da ist kein Fallbügel drin, den braucht man nur um Quecksilberschaltröhren zu kippen (oder auf Papier zu registrieren). Am Zeiger ist etwa auf halber Länge eine Fahne aus Alu, das sieht stark nach Verwendung eines induktiven Abgriffkopfs aus. Mit der Röhre ist eine Oszillatorschaltung aufgebaut, deren Schwingung bei Eintauchen der Fahne durch Verringerung der Rückkopplung abreißt. Die Stromänderung zwischen Oszillator schwingt und schwingt nicht wird als Schaltsignal ausgewertet. Das ganze ist ein Messgerät mit Grenzkontakt, den man als (Zweipunkt-)Regler verwenden, muss man aber nicht unbedingt. Nachtrag: Es sind übrigens zwei Grenzkontakte die fest gekoppelt sind, es ist aber nur ein Zeiger nach vorne geführt. Sieht man recht gut auf Bild 5.
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Hallo ich stell mal eine Anschlussfrage,vielleicht hilft diese auch indirekt bei der Frage des TO: Wenn die Aussage von Dieter Werner zutrifft, wo und für welchen praktischen Zweck in welchen Anlagen oder Produktionsstätten wurden denn solche Geräte verwendet. Einer der Links bezieht sich auf Temperaturmessung - wenn ja aber wie und wo (welche Industrie, Werkstätte,Labor...) und warum mit solchen Geräten und nicht anders? Jemand
Hallo, wenn Du das bei ebay https://www.ebay.de/itm/Metrawatt-Fallbugelregler-Messverstarker-Elektronenrohren-VALVO-E80CC-Bosch-tube/323203472200?hash=item4b406d9b48:g:oYUAAOSw7p1azkDu nicht bist gibt es a) noch ein Gerät und b) noch jemanden, der nicht eriß was es ist... ;-) Gruß aus Berlin Michael
LOL doch das ist er. Sieht doch jeder, daß die Bilder identisch sind.
Hallo, in meiner Sammlung befinden sich ähnliche Instrumente. Die Position des Meßzeigers wird dabei über eine Oszillatorspule abgefragt. Die Position der Spule kann mit dem roten Zeiger, in dem Fall Temperatur, von vorne eingestellt werden. Bei erreichen der Temperaturvorgabe durch den roten Zeiger wird ein Relais geschaltet. Das Instrument selber kann direkt mit einem Fe-Konstantan-Fühler die Temperatur anzeigen. Es wird keine Hilfsspannung benötigt. Hilfsspannung ist nur nötig, wenn das Instrument etwas schalten soll, d.h. Versorgungsspannung für Relais und Oszillator + Relaistreiber. Diese Art der Temperaturmeßgeräte diente in Kunststoffspritzmaschinen zur Überwachung / Steuerung der Spritzparameter (Temperatur Kunststoffmasse, Temperatur Förderschnecke, Temperatur Spritzwerkzeug usw.) Ich nehme an, daß dies das transistorisierte Nachfolgemeodell des Röhrengerätes ist, wobei das Arbeitsprinzip beibehalten wurde. Gruß fossi
Dieter J. schrieb: > Es wird keine Hilfsspannung benötigt. ...und die Röhre arbeitet mit freier Energie?
Hallo Großes Daumen hoch für die interessante Beschreibung aus der (ehemaligen) Praxis heraus - damit kann man doch viel mehr anfangen als mit Diskussionen um die Geräteschaft an sich, denn so ein Instrument war sicherlich alles andere als billig und somit kein Selbstzweck. Mit dieser guten Beschreibung kann man dann weiterarbeiten und ins theoretisch, abstrakte Detail gehen. Irgendwie scheint es mir das die praxisfernen "Erklärungen" leider sehr verbreitet sind, egal ob in den Allgemeinbildenden Schulen, und erst recht in den verschiedensten Hochschulen. Aus der praktischen Anwendung heraus wäre so vieles wesentlich verständlicher und gerade für den Einstieg deutlich einfacher, das gilt aber nicht nur für die Elektrotechnik sondern viel mehr noch für die Mathematik. Es wird Zeit das mal über die Art und weise der Wissensvermittlung in unseren Bildungssystem nachgedacht wird - was möglich ist zeigen ja einige Koryphäen hier in Forum und auch so einige sehr gute Videotutorials. Mathematik als "das" Hassfach vieler Lernenden, egal welchen Alters, kann nämlich bei guter Erklärung und Anwendung in der Praxis auf einmal richtig Spaß machen und teilweise richtig Schön sein - das durfte ich selbst kennenlernen - leider aber erst sehr lange nach der Schulischen und Beruflichen Ausbildung... Jemand
Harald W. schrieb: > Dieter J. schrieb: > >> Es wird keine Hilfsspannung benötigt. > > ...und die Röhre arbeitet mit freier Energie? Bitte vor dem Griff in die Tasten zuerst mal lesen. Mein Instrument ist transistorisiert, also nix mit Röhren. Meine Text sagt doch, daß die Temperaturmessung ohne Hilfsspannung funktioniert, d.h. die Thermospannung reicht aus, daß das Instrument eine Temperatur anzeigt. Sollte das Instrument schalten ist natürlich eine Hilfsspannung für das Relais und den Oszillator notwendig. Ist das so schwer zu verstehen? Warum wird hier bei fast jedem sachlichen Beitrag immer wieder rumgenörgelt ? Wenn ich nichts zu dem Thema beizutragen habe, dann lass ich halt die Tasten ruhen. Gruß fossi
Danke, Dieter für den interessanten Beitrag. Diese schönen Skalen und Zeiger und solche Elektronik sehe ich immer gerne. Schade daß diese interessante feinmechanischen Gerätschaften schon so lange der Vergangenheit angehören. Mir haben früher immer die fernmeldetechnischen, feinmechanischen Produkte von S&H und anderen Firmen dieser Branche imponiert. Es ist einfach toll was man damals durch Anwendung erster Prinzipien zustande brachte. Da war angewandter Magnetismus zusammen mit Strom noch König:-) Ich habe eine Mutteruhr von T&N (Telefon und Normalzeit) die elektronisch den Invar Pendel kontaktlos bewegt. Ein Aluminium Bügel des Pendels unterbricht den elektromagnetischen Fluß durch eine Split Spule (ähnlich wie bei Dir) die den Transistor Oszillator unterbricht der dann den magnetischen Impuls zum Pendel weitergibt und steuert so den Antrieb des Pendels. Die Uhr bringt es im Monat im Mittel auf immerhin 1s Genauigkeit. Man sieht auch mit hochwertiger alter Technik läßt sich gute Leistung erreichen. Wenn man die Pendelperiode elektronisch quarzgenau mißt kann man sogar den Einfluß der Gezeiten/Mondes nachweisen. Naja, das geht weit vom Thema ab...
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Hallo, das Teil ging jetzt in Ebay für 1 Euro weg. Sieht man mal wieder dass so altes Zeug eigentlich nix mehr wert ist.
Hans M. schrieb: > das Teil ging jetzt in Ebay für 1 Euro weg. Vermutlich wird derjenige die beiden Röhren ausbauen und für 20€ das Stück an Röhrenfreaks vertickern.
Es gibt mittlerweile ein interessantes Video zu einem echten Fallbügelregler, dem Urvater der hier gezeigten Varianten. https://www.youtube.com/watch?v=GgilICFAtFs Absolut spannender Bakelitporno! (Obwohl das Gehäuse dem Video nach aus Guß ist.) Daß man eine Temperaturregelung mit einem Plattenspielermotor und Nockenscheiben realisiert hat, um einen mechanischen Zeiger abzutasten, der wiederum elektrisch bewegt wird, und das Abtastergebnis über ein mechanisches RS-Flipflop auf einen elektrischen Kontakt überträgt ist ein Lösungsweg, der sich am Anfang der Problembetrachtung nicht unmittelbar aufdrängt. :) Auf der weiter oben erwähnten Meßtechnikseite erfährt man, daß es sogar Varianten gab, wo der Sollwert durch Abfahren einer Progammscheibe einen Zeitverlauf bekam. Reflowlöten wäre also schon 1920 möglich gewesen, zumindest die Regelung dafür. Witzigerweise habe ich erst vor zwei Tagen so einen Regler gesehen, und zwar nach der Sollzeigerform das exakt selbe Modell wie im Video. An einer Stelle wo er nicht mehr benötigt wird und einer näheren Untersuchung harrt. Vielleicht komme ich ja nochmal vobei und kann ihn für Bastelzwecke bergen. Das nötige Thermoelement wird aber fehlen, denn irgendwelche Öfen waren da weit und breit nicht zu sehen. Rhodium habe ich leider keins in der Bastelkiste.
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