Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wann wechseln nach Einstieg?


von Einsteiger (Gast)


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Hallo zusammen,
ich habe vor knapp einem Jahr meinen Master abgeschlossen und danach bei 
einer kleinen Klitsche (<20 MA) angefangen zu arbeiten. Die Arbeit macht 
soweit Spaß, aber ich bin mit den Arbeitsbedingungen und dem Gehalt 
unzufrieden.
Meine Frage wäre, wann man üblicherweise den ersten Job nach dem Studium 
wechselt. Ein ehemaliger Vorgesetzter meinte, dass man 2 Jahre bleiben 
sollte.
Wie habt ihr das gemacht?

von F. F. (foldi)


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Immer dann, wenn dir ein anderer Job zusagt, es mehr (nicht nur Kohle, 
auch Lebensqualität) gibt und du den Job bekommen kannst.

So wie die Arbeitgeber heute gnadenlos feuern, brauchst du keine falsche 
Loyalität an den Tag zu legen.
Auch Renten muss man beachten.
Aber immer die eigene Haut so teuer verkaufen, wie das möglich ist.

von Nop (Gast)


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F. F. schrieb:
> Immer dann, wenn dir ein anderer Job zusagt, es mehr (nicht nur
> Kohle,> auch Lebensqualität) gibt und du den Job bekommen kannst.

Macht man das zu oft zu kurzfristig, dann ist der Lebenslauf verbrannt, 
und man bekommt keine besseren Jobs mehr. Niemand hat ein Interesse, 
jemanden einzustellen und einzuarbeiten, der nach einem Jahr sowieso 
wieder weg ist.

von Nop (Gast)


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Einsteiger schrieb:
> Ein ehemaliger Vorgesetzter meinte, dass man 2 Jahre bleiben sollte.

Das ist schon Unterkante, eher 3-4 Jahre - was aber in Deinem Fall 
anders aussieht, wenn Du mit dem Job ernstlich unzufrieden bist. 1 Jahr 
ist zuwenig, das verrät dann, daß Du Dich nicht durchbeißen kannst.

Wechseln kannst Du natürlich jederzeit, aber je öfter Du das machst, 
desto mehr versaust Du Deinen Lebenslauf. Gerade als Berufsanfänger 
stündest Du dann da mit einem Jahr Erfahrung, also fast nichts, und auch 
noch als jemand, den es sich gar nicht erst lohnt einzuarbeiten.

Falls Du allerdings jetzt sofort ein ganz erheblich besseres Angebot 
bekommen kannst, mußt Du das abwägen. Du kannst dann dem neuen 
Arbeitgeber im Bewerbungsgespräch ja ein paar Schlüsselfragen stellen, 
also wunde Punkte, deretwegen Du wechselst. Mußt ja nicht sagen, daß das 
in Deiner jetztigen Firma Probleme sind, denn man redet nie schlecht 
über vorige Jobs.

Der neue Chef kann sich seinen Teil ja selber denken, wenn Du nach 
kurzer Zeit von Deinem jetztigen Job wechselst und bestimmte Punkte 
direkt anfragst, die Dir sehr wichtig sind. Sofern der neue Laden in 
diesen Punkten OK ist, wird er auch wissen, daß Du nicht gleich wieder 
kündigst.

Ist nur halt so, daß Du diese Nummer nicht öfter bringen kannst - was 
der zweite Grund ist, wieso Du schon bei der Bewerbung die Dinge klären 
mußt.

von Dennis (Gast)


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Unsinn mit dem verbrannten Lebenslauf. Klitsche sofort verlassen da 
gibts keine Zukunft.

von F. F. (foldi)


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Wenn du selbst von deinem Können überzeugt bist, du den neuen 
Arbeitgeber ebenso von dir überzeugst und die dich wollen, dann putzen 
die sich allenfalls den Arsch mit dem Lebenslauf ab.
Fragen sie dich wieso du wechselst, dann sagst du, weil du jung bist und 
das Geld brauchst. ;-)
Nein, das ist natürlich quatsch. Dann sagst du, dass du ein 
entsprechendes Einkommen in der Zukunft haben möchtest und das bei dem 
alten Unternehmen nicht in Aussicht stand.
Reagieren sie komisch drauf, dann halt das nächste Angebot prüfen.
Alle wollen Kohle machen, Unternehmen müssen das und du als Arbeitnehmer 
sollst glücklich über ein kostenloses Butterbrot sein?
Wer sich das noch einreden lässt, der hat schon lange den Zug verpasst.
Alles immer unter der Prämisse, dass sie dich brauchen und wollen.
Die letzten paar hundert Jahre haben sie uns das eingebläut (die Herren 
Krupp und Konsorten), dass wir dankbar für die günstigen Wohnungen sein 
müssen.
Wenn sie uns ordentlich bezahlen, können wir uns das selbst aussuchen 
und uns vielleicht sogar ein Haus bauen.

Außerdem, mit vollen Hosen ist gut stinken. Will sagen, solange du den 
festen Job hast, kannst du beim vermeintlich neuem Arbeitgeber doch 
zocken. Wenn du erstmal drin bist, da ist das Zocken dann nicht mehr so 
leicht. Denn in deren Köpfen "gehörst du dann ihnen" und sie haben auch 
nicht mehr so den Respekt vor dir.

Und noch was! Versprechungen über später mehr Lohn, damit können sie 
sich ebenfalls den Arsch abwischen, das gehört in den Vertrag.

von Einsteiger (Gast)


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F. F. schrieb:
> Außerdem, mit vollen Hosen ist gut stinken. Will sagen, solange du den
> festen Job hast, kannst du beim vermeintlich neuem Arbeitgeber doch
> zocken.

Danke, so habe ich mir das auch gedacht. Ich denke ich werde dann noch 
die 1,5 Jahre komplett machen und mich dann bei besseren, bzw. größeren 
Unternehmen bewerben. Habe auch schon ein paar Ausschreibungen mit 1-2 
Jahren geforderter Berufserfahrung gesehen, was ich merkwürdig finde, da 
oft 3 Jahre gefordert sind, aber das würde ich dann ja sogar schon 
erfüllen.

Nop schrieb:
> Wechseln kannst Du natürlich jederzeit, aber je öfter Du das machst,
> desto mehr versaust Du Deinen Lebenslauf.

Danke, genau darauf bezieht sich ja meine Frage. Das der nächste Job 
dann länger gemacht werden sollte ist mir klar. Daher muss der schon 
klug gewählt sein wie du ja auch sagst. Mich würden halt ein paar 
Erfahrungswerte interessieren, ob es hier Leute gibt, die auch früh 
gewechselt haben. Privat kenne ich meist Leute die nach >2,5 Jahren 
gewechselt sind oder aber auf Ewigkeiten beim ersten Unternehmen (auch 
bei schlechten Arbeitsbedingungen) geblieben sind.

von Mähbalken (Gast)


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Einsteiger schrieb:

> Wie habt ihr das gemacht?
Sobald ich was Besseres hatte. Bessere Stelle gefunden? Und wech.

von Mähbalken (Gast)


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Nop schrieb:
> Macht man das zu oft zu kurzfristig, dann ist der Lebenslauf verbrannt,
> und man bekommt keine besseren Jobs mehr. Niemand hat ein Interesse,
> jemanden einzustellen und einzuarbeiten, der nach einem Jahr sowieso
> wieder weg ist.

Käse. Dieses Märchen mit den 2 Jahren ist ne Angststory von Arbeitgebern 
die davon profitieren, wenn man naive Hansel hat die den Stuss glauben.

Wer nix bietet der verliert sein Personal, das ist nicht mein Problem.

von F. B. (Firma: Finanzberater) (thomas1112)


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Ich bin seit 12 Jahren im gleichen Konzern (direkt nach der Uni). Werde 
dort hoffentlich bis zur Rente bleiben.
Langweilig ;-)

von Claus M. (energy)


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Thomas B. schrieb:
> Ich bin seit 12 Jahren im gleichen Konzern (direkt nach der Uni). Werde
> dort hoffentlich bis zur Rente bleiben.

Ich wette dagegen!

von Venezuela (Gast)


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Einsteiger schrieb:
> Hallo zusammen,
> ich habe vor knapp einem Jahr meinen Master abgeschlossen und danach bei
> einer kleinen Klitsche (<20 MA) angefangen zu arbeiten. Die Arbeit macht
> soweit Spaß, aber ich bin mit den Arbeitsbedingungen und dem Gehalt
> unzufrieden.
> Meine Frage wäre, wann man üblicherweise den ersten Job nach dem Studium
> wechselt. Ein ehemaliger Vorgesetzter meinte, dass man 2 Jahre bleiben
> sollte.
> Wie habt ihr das gemacht?

2 Jahre nach dem ersten Job finde ich eine gute Faustformel. Länger muss 
es nicht sein.
Finde auch bei einem ordentlichen Sprung nach oben sollte man mindestens 
1 Jahr hinter sich haben.
Das lohnt sich schlicht auch für die persönliche Entwicklung.

Zweite Stelle sollte 2-5 Jahre besetzt sein. Außer ein weiterer guter 
Sprung nach oben ist drin.
Alternativ gelten aber auch immer andere nachvollziehbare Gründe wie 
hohe Pendelzeiten. Ist aber nicht so einfach das im Lebenslauf ab zu 
bilden...

Die dritte Stelle wird bei den meisten die Stelle die langfristig 
besetzt ist. Man ist 30-35, kauft eine Immobilie, vielleicht 
Familiengründung oder... und will deshalb mehr Sicherheit und 
"einfachen" Alltag im Beruf.


Man sollte wie ich finde alles in allem nicht als Stellenhopper 
aussehen. Wenn ich in 10 Jahren 5 AG gesehen habe und dabei nicht 
astrein aufgestiegen bin kommen Fragen auf.
Mehr wie 3 AG in 10 Jahren finde ich zumindest unglücklich.
Es ist auch schwierig von wertiger Berufserfahrung zu sprechen wenn man 
nur 1 oder max. 2 Jahre an der Position war. Je nach dem muss man sich 
ja schon mal ein halbes Jahr einarbeiten.

Alles in allem, bewirb dich auf das was dich interessiert und wenn du 
ein gutes Angebot bekommst mach es.
Die zweite Stelle solltest du dann aber schon 3 Jahre machen.

just my 2 cents

von Timo (Gast)


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Venezuela schrieb:
> 2 Jahre nach dem ersten Job finde ich eine gute Faustformel. Länger muss
> es nicht sein.
> Finde auch bei einem ordentlichen Sprung nach oben sollte man mindestens
> 1 Jahr hinter sich haben.
> Das lohnt sich schlicht auch für die persönliche Entwicklung.
>
> Zweite Stelle sollte 2-5 Jahre besetzt sein. Außer ein weiterer guter
> Sprung nach oben ist drin.
> Alternativ gelten aber auch immer andere nachvollziehbare Gründe wie
> hohe Pendelzeiten. Ist aber nicht so einfach das im Lebenslauf ab zu
> bilden...

Das ist das ewige Märchen vom versauten Lebenslauf. Der gute deutsche 
Bürger lässt sich auf so einen Unsinn auch noch ein. Was glaubt ihr denn 
wie schnell der Arbeitgeber euch los wird wenn der nächste billige 
Hansel eure Arbeit für deutlich weniger machen würde? Angst vor 
versautem Image? Kein bisschen. Ihr seid schneller beim Arbeitsamt als 
euch lieb ist.

Daher: Nur Mut zum Wechsel. Etwas flexibler sein und mal die deutsche 
Arbeitsmoral über Bord werfen. Vielleicht mal darüber nachdenken kein 
Haus zu bauen um sich nicht von seinem Wohnort abhängig zu machen. 
Wechseln wird nämlich mit Kredit im Nacken und 2 Kindern nicht besonders 
einfach und das wissen auch Arbeitgeber. In dem Moment hat die Falle 
zugeschnappt und das war es dann.

Immer daran denken: Mitarbeiter sind das Kapital der Firma. Ohne 
Entwickler , Handwerker usw. geht nichts. Ich will nicht sagen, dass man 
keine Führungspersonen braucht aber davon nunmal deutlich weniger. Wenn 
der Arbeitgeber euch einfach so abservieren kann dann macht das bitte 
genauso.

Gerade in der kleinen Klitsche sollen Arbeitnehmer zwar buckeln bis zum 
Umfallen aber wehe man will mehr Gehalt. Wenn es nicht schmeckt dann 
Verschwinde aus der Bude.

von Qwertz (Gast)


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Timo schrieb:
> Gerade in der kleinen Klitsche sollen Arbeitnehmer zwar buckeln bis zum
> Umfallen aber wehe man will mehr Gehalt. Wenn es nicht schmeckt dann
> Verschwinde aus der Bude.

Das habe ich auch schon gehört, da frage ich dann nur, wie die 
qualifiziertes Personal finden?

von Timo (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Das habe ich auch schon gehört, da frage ich dann nur, wie die
> qualifiziertes Personal finden?

Entweder billige und motivierte Absolventen abgreifen (Gängige Praxis) 
oder eben die Dummen halten. Es gibt immer Menschen, die nicht merken, 
wenn sie ausgenommen werden oder den Wechsel scheuen. Die sind dann 
logischerweise eingearbeitet vegetieren in ihrem Job vor sich hin. 
Woanders könnten die mehr bekommen aber das erfordert Mut.

von Mähbalken (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Das habe ich auch schon gehört, da frage ich dann nur, wie die
> qualifiziertes Personal finden?
Sie plärren das Lied des Fachkräftemangels und warten auf ein Wunder.

von Cyblord -. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Das habe ich auch schon gehört, da frage ich dann nur, wie die
> qualifiziertes Personal finden?

Timo schrieb:
> Entweder billige und motivierte Absolventen abgreifen

This. Man glaubt garnicht wie hoch die Hemmschwelle bei manchen/vielen 
ist, einen Job-/Firmenwechsel zu wagen. Getreu dem Motto "Sicher ist 
sicher", ...

von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Timo schrieb:
>> Entweder billige und motivierte Absolventen abgreifen
>
> This. Man glaubt garnicht wie hoch die Hemmschwelle bei manchen/vielen
> ist, einen Job-/Firmenwechsel zu wagen. Getreu dem Motto "Sicher ist
> sicher", ...

Absolventen und Wechsel widersprechen sich aber.

von Cyblord -. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Absolventen und Wechsel widersprechen sich aber.

Nein, tut es nicht. Die Einsteiger bleiben einfach kleben bei ihren 
Erstjobs.

von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Qwertz schrieb:
> Absolventen und Wechsel widersprechen sich aber.
>
> Nein, tut es nicht. Die Einsteiger bleiben einfach kleben bei ihren
> Erstjobs.

Dann haben wir ein unterschiedliches Verständnis von einem Absolventen. 
Für mich ist das jemand, der frisch von der Hochschule kommt.

von Cyblord -. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Dann haben wir ein unterschiedliches Verständnis von einem Absolventen.
> Für mich ist das jemand, der frisch von der Hochschule kommt.

Absolvent kriegt seinen Erstjob in besagtem KMU, ist 1-2 Jahre später 
kein Absolvent mehr aber auch nicht wechselwillig, da froh gewesen zu 
sein irgendeinen Job zu kriegen.

von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Absolvent kriegt seinen Erstjob in besagtem KMU, ist 1-2 Jahre später
> kein Absolvent mehr aber auch nicht wechselwillig, da froh gewesen zu
> sein irgendeinen Job zu kriegen.

...und für die Erstfirma für immer der Lehrbub bleibt, dem man auch nach 
Jahren nicht mehr bezahlen braucht. Ist schon klar, worauf du hinaus 
willst.

von Klaus I. (klauspi)


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Qwertz schrieb:
> Timo schrieb:
>> Gerade in der kleinen Klitsche sollen Arbeitnehmer zwar buckeln bis zum
>> Umfallen aber wehe man will mehr Gehalt. Wenn es nicht schmeckt dann
>> Verschwinde aus der Bude.
>
> Das habe ich auch schon gehört, da frage ich dann nur, wie die
> qualifiziertes Personal finden?

In einer kleineren Firma hat man teilweise auch mehr Möglichkeiten. Ich 
persönlich sehe mich nicht so bei den großen Konzernen und akzeptiere da 
die 10 - 20 % Abschlag beim Gehalt gerne.

Natürlich gibt es auch kleine Klitschen die einen nur knechten ohne das 
man selbst etwas bewegen kann und Gruppen in großen Konzernen wo es 
umgekehrt ist.

Ansonsten:
Wechsel ab 2 Jahre ist in Ordnung. Wie schon jemand geschrieben hat, 
kann man davor kaum von Berufserfahrung sprechen.

Eine weitere Faustformel:
Wenn man mal 7 (+/- 1) Jahre auf einer Stelle war, bleibt einem die 
meistens auch. Das ist natürlich keine Regel, Märchen oder deutsche(tm) 
Mentalität - Es trifft nach meiner Beobachtung aber ziemlich häufig zu.

von Qwertz (Gast)


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Klaus I. schrieb:
> Eine weitere Faustformel:
> Wenn man mal 7 (+/- 1) Jahre auf einer Stelle war, bleibt einem die
> meistens auch.

Du meinst tatsächlich bis zur Eigenkündigung oder dem Renteneintritt?

von Jo S. (Gast)


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Einsteiger schrieb:
> Ich denke ich werde dann noch
> die 1,5 Jahre komplett machen und mich dann bei besseren, bzw. größeren
> Unternehmen bewerben. Habe auch schon ein paar Ausschreibungen mit 1-2
> Jahren geforderter Berufserfahrung gesehen, was ich merkwürdig finde, da
> oft 3 Jahre gefordert sind, aber das würde ich dann ja sogar schon
> erfüllen.

1,5 Jahre reichen vollkommen aus.

Initiativbewerbungen:
Deinen frühestmöglichen Termin zur Arbeitsaufnahme setzt du so, daß du 
die 1,5 J. voll bringst. Bereite dich so vor, daß du 3 Monate vorher die 
Bewerbungen losschicken kannst - das ist besonders bei großen 
Unternehmen wichtig, weil die i.d.R. langwierige Entscheidungsprozess 
haben. Beachte deine Kündigungsfristen und die Haupturlaubszeit 
(Schulferien).

Bewerbung auf Stellenausschreibungen:
Wenn die Firmen 1-2 J. BE fordern, dann kannst du das "merkwürdig 
finden", ist aber egal.  ;)  Das kann ein dezenter Hinweis sein, daß sie 
auch Absolventen suchen. Du kannst dich auf jeden Fall bewerben uns 
sollst es auch, um zu üben.

Typisch sind 2-3 J. BE für Juniors mit erster Berufserfahrung. Das ist 
der beste Zeitpunkt für den ersten Firmenwechsel.

Ist man aber mit den derzeitigen Konditionen unzufrieden, dann wechselt 
man früher. Länger abzuwarten wäre sonst reine Zeit- und 
Geldverschwendung.

Allgemein: Mehrmalige Firmenwechsel in den ersten Berufsjahren sind kein 
Handicap, wenn es plausible Begründungen gibt und eine klare Linie 
erkennbar ist. Auch ein Fehlgriff wird akzeptiert.

@TO,  Nutze die günstige Zeit!

Wünsche dir und allen anderen Wechselwilligen viel Erfolg!

Schönes, (hoch-) sommerliches WE   :)

    Jo S.

von Normal (Gast)


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Alle 2 - 4 Jahre aufsteigen, notfalls mit AG-Wechsel. Solange, bis Dir 
andere Sachen wichtiger sind.

von Nina (Gast)


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In den ersten 2 Jahren hat ein Absolvent aus Sicht des Arbeitgebes nur 
Geld verbrannt, weil nicht in der Lage, für seinen eigenen Arbeitsplatz 
Umsatz oder Produktivität zu generieren. Das wissen auch die anderen 
Arbeitgeber.

von Nop (Gast)


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Btw., Anekdote von der Jobsuche direkt nach dem Studium, wo ich 
zumindest schon wußte, was ich nicht wollte.

Bewerbungsgespräch. Chef fragte, ob ich C konnte. Ja, hatte ich schon 
mehrfach mit gearbeitet. Nee, so richtig richtig gut, hakte er nach. Ich 
wurde mißtrauisch und wollte den wunden Punkt gleich mal abklopfen; ich 
meinte also, daß es doch schließlich ohnehin noch zum Code die Doku 
gebe. Die Antwort war genau das, was ich befürchtet hatte: der Code WAR 
die Doku.

Nach meiner Rückfrage, ob die Firma denn wenigstens plane, die 
Entwicklung mal auf eine professionellere Basis zu stellen, war das 
Gespräch de facto zuende. :-)

von Dennis (Gast)


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Nina schrieb:
> In den ersten 2 Jahren hat ein Absolvent aus Sicht des Arbeitgebes
> nur Geld verbrannt, weil nicht in der Lage, für seinen eigenen
> Arbeitsplatz Umsatz oder Produktivität zu generieren. Das wissen auch
> die anderen Arbeitgeber.

Bei solch einem Arbeitgeber will man auch nicht arbeiten.

von Nop (Gast)


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Dennis schrieb:

> Bei solch einem Arbeitgeber will man auch nicht arbeiten.

Bei einem Laden, wo ahnungslose Uni-Frischlinge die ganze 
Produktivarbeit machen, will man hingegen als erfahrener Hase nicht 
arbeiten.

von Friggler (Gast)


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Dennis schrieb:
> Bei solch einem Arbeitgeber will man auch nicht arbeiten.

Völlig richtig. Sonst muss man den ganzen auf Unwissenheit beruhenden 
Bullshit wieder aufräumen..

von Dennis (Gast)


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Nop schrieb:
> Dennis schrieb:
>
> Bei solch einem Arbeitgeber will man auch nicht arbeiten.
>
> Bei einem Laden, wo ahnungslose Uni-Frischlinge die ganze
> Produktivarbeit machen, will man hingegen als erfahrener Hase nicht

Nop schrieb:
> Dennis schrieb:
>
> Bei solch einem Arbeitgeber will man auch nicht arbeiten.
>
> Bei einem Laden, wo ahnungslose Uni-Frischlinge die ganze
> Produktivarbeit machen, will man hingegen als erfahrener Hase nicht
> arbeiten.

Das Verhältnis muss eben stimmen.

von Klaus I. (klauspi)


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Friggler schrieb:
> Dennis schrieb:
>> Bei solch einem Arbeitgeber will man auch nicht arbeiten.
>
> Völlig richtig. Sonst muss man den ganzen auf Unwissenheit beruhenden
> Bullshit wieder aufräumen..

... und bekommt als Dank noch die gelb-rote Karte gezeigt!

von Joachim B. (jar)


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Einsteiger schrieb:
> Meine Frage wäre, wann man üblicherweise den ersten Job nach dem Studium
> wechselt.

wenn man sich gut eingelebt hat alles rund läuft dann könnte man auch 
Erfolge beim jetzigen AG schaffen.
Oder man wechselt kurz bevor alles über einem zusammenbricht, solche 
Nachfolge hatte ich mal angetreten, 2 Ings haben sich vom Acker gemacht 
und ich durfte dann ausputzen.

von Qwertz (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Oder man wechselt kurz bevor alles über einem zusammenbricht, solche
> Nachfolge hatte ich mal angetreten, 2 Ings haben sich vom Acker gemacht
> und ich durfte dann ausputzen.

Würde es denn entsprechend gewürdigt und monetär belohnt?

von Joachim B. (jar)


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Qwertz schrieb:
> Würde es denn entsprechend gewürdigt und monetär belohnt?

nicht wirklich, die Probezeit wurde auf mein Wunsch verkürzt (ich durfte 
bleiben, ein anderer in der Probezeit musste gehen, dabei habe ich dem 
noch nebenbei das Prüfprogramm geschrieben, nur er konnte es nicht 
vorführen), für die nächste Stufe musste ich in der Fa. wechseln, erst 
als mich die alte Abteilung zurück brauchte sagte ich dem zuständigen 
Abteilungsleiter nicht wenn er mich verar***t, ich blieb hart bis er 
Zugeständnisse machte.
Es war ein K(r)ampf aber ich konnte mich dann letztendlich durchsetzen, 
mehr Geld, meinen alten Gruppenleiter und meine Freiheiten. Der "Chef" 
den ich bekommen sollte der durfte mir über die Schulter schauen, 
Kommentare abgeben aber nichts entscheiden, das wäre auch schief 
gegangen am ICT, er meinte immer "nimm doch mal den Testknoten weg mal 
sehen was dann für Messwerte rauskommen", dabei kann man mit einer Nadel 
oder einer Meßstrippe nur schwer sinnvolle Meßwerte bekommen. Ich habe 
dann immer verweigert :)

Manchmal war es OK, manchmal nervig aber da ich frei entscheiden konnte 
bis es lief war es im Großen und Ganzen erfolgreich.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Klaus I. schrieb:
> In einer kleineren Firma hat man teilweise auch mehr Möglichkeiten.

Jain, ich als Frischling sollte stellvertretender Werkstattleiter werden 
ob ich mich durchsetzen kann gegen alte Elektromeister, klar kann ich 
aber die können einen auch auflaufen lassen und als ich fragte warum 
mein Vorgänger gegangen sei.......

Ne da habe ich nicht anfangen wollen, wobei 30 Jahre später ist diese 
kleine Fa. umgezogen 5 Minuten von meinem Wohnort jetzt, man fragt sich 
hätte man nicht doch.....aber damals war mir das zu stressig und nicht 
meine Wunschfirma. Ständig nur Reglertechnik, schwierige Kollegen, ich 
fand Kommunikationstechnik interessanter, echte Computer & Hardware, 
nicht immer nur kleine µC, die besseren Kollegen fand ich auch, da ist 
das Geld in den Hintergrund getreten.

von Normal (Gast)


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Wenn es die erste Stelle nach dem Studium ist: frühestens nach 1 Jahr 
wechseln. Warum? Wegen Hartz 4 (Arbeitslosengeld 2); dass möchte man auf 
jeden Fall vermeiden: es ist zwar kein Todesurteil, aber eine 
unvergessliche Erfahrung der negativen Art.

Angenommen, Du kündigst nach 5 Monaten beim 1. AG und beim 2. AG läuft 
was gehörig schief und wirst nach 6 Monaten gegangen, dann hast Du nur 
11 Monate in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt —> Hartz 4 als 
junger dynamischer MINTler. So kann‘s gehen.

@Threadersteller: Du hast das erste Jahr vorüber, das ist gut. Kannst ja 
nach einem anderen Kob Ausschau halten, interessante Firmen auf Deine 
Liste setzen, Kontakte knüpfen eventuell zu Kunden, Zuliefern usw. und 
Dich bewerben. Dieses Mal aber mehr recherchieren. Und: man kann sich 
auch wo bewerben UND dann dennoch absagen. Momentan kannst Du noch 
wählerisch sein. Was willst Du mehr?

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