Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Welches ABS und Nachbearbeitung


von Max (Gast)


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Hallo,

Mit welchem ABS Filament habt ihr gute Erfahrungen gemacht?
Sollte in 1,75mm verfügbar sein und nicht das teuerste sein...

Und: wo wir schon bei ABS sind, hat jemand Erfahrungen mit der 
Nachbearbeitung mit Aceton von etwas größeren Objekten, bspw. Gehäusen? 
Wie sauber werden die Oberflächen?

Danke!

von Timmo H. (masterfx)


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Wenn ich mal Abs drucke dann meist eSun ABS+.
Das glätten funktioniert bei mir am besten wenn ich einen Behälter 
(natürlich nicht aus Abs) nehme und den "noch" Boden mit mehren 
Küchentüchern auslege und mit Magneten fixiere und diese mit Aceton 
tränke. Das Objekt stelle ich dann auf den Deckel des Gefäßes (ggf. Mit 
kleinen Abstandhaltern) und stülpe dann das Gefäß über Kopf drüber. Ca. 
1 Stunde warten und dann runter nehmen und dann einige Stunden "ziehen 
lassen" (das arbeitet noch nach).
Die Zeiten können natürlich etwas variieren. Sehr feine Details können 
auch verloren gehen. Habe ich aber auch schon mit günstigeren noname ABS 
gemacht. Und auch ASA kann man mit Aceton glätten

: Bearbeitet durch User
von Max (Gast)


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Timmo H. schrieb:
> Wenn ich mal Abs drucke dann meist eSun ABS+. Das glätten
> funktioniert bei mir am besten wenn ich einen Behälter (natürlich nicht
> aus Abs) nehme und den "noch" Boden mit mehren Küchentüchern auslege und
> mit Magneten fixiere und diese mit Aceton tränke. Das Objekt stelle ich
> dann auf den Deckel des Gefäßes (ggf. Mit kleinen Abstandhaltern) und
> stülpe dann das Gefäß über Kopf drüber. Ca. 1 Stunde warten und dann
> runter nehmen und dann einige Stunden "ziehen lassen" (das arbeitet noch
> nach). Die Zeiten können natürlich etwas variieren. Sehr feine Details
> können auch verloren gehen. Habe ich aber auch schon mit günstigeren
> noname ABS gemacht. Und auch ASA kann man mit Aceton glätten


Danke, wo bestellst du das eSun Filament?

Gibt es von anderen Personen noch positive Erfahrungen mit weiteren ABS 
Marken?

von Bernd B. (berbog)


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ESun war in weiß sehr gut
Habe mal 13 € bezahlt
Aktuelle Quellen zu einem vernünftigen Preis habe ich auch nicht

Dafür wäre ich auch dankbar.

: Bearbeitet durch User
von Timmo H. (masterfx)


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Max schrieb:
> Danke, wo bestellst du das eSun Filament?
i.d.R. Amazon wenn per Prime Versand verfügbar ansonsten eBay

von c.m. (Gast)


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ich hab mit dem aceton-glätten von einem gehäuseartigen objekt optisch 
eher schlechte erfahrungen gemacht.
das problem ist, das auch ein ganz leichter z-wobbel auf vertikalen 
glatten wänden sehr gut sichtbar wird, während er etwas verschleiert 
wird wenn das material rauh bleibt.
schu obiges bild, und stell dir vor das die oberfläche spiegelglatt und 
richtig schwarz wird - der vorhandene ~5mm wobbel kommt dann sehr gut 
zur geltung.
das ist bei organisch geformten teilen vielleicht kein problem, aber 
plane flächen… mäh.

vom fertigen, geglätteten teil hab ich keine bilder zur hand, und auch 
keinen zugriff darauf - ist ein batteriehalter und steht im büro.

von Max (Gast)


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Bernd B. schrieb:
> ESun war in weiß sehr gut
> Habe mal 13 € bezahlt
Da sind meine „Funde“ gerade weit davon entfernt, 28€ für eSun abs+ und 
22€ für normales eSun ABS, ohne Plus... (eBay)

von Bernd B. (berbog)


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Gibt es eigentlich Shops mit Preisstaffelungen.
Bei 10 Rollen sollten eigentlich 30 % drin sein.

von Max (Gast)


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Jemand Erfahrungen mit dem hier?
https://www.amazon.de/gp/product/B0759B6QD7/ref=ox_sc_act_title_1?smid=A1WHC7QIIP8JCJ&psc=1

Sonst probiere ich es einfach mal...

von Max (Gast)


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Ich habe das Filament mal bestellt, bin auf die Ergebnisse gespannt.


c.m. schrieb:
> ich hab mit dem aceton-glätten von einem gehäuseartigen objekt
> optisch
> eher schlechte erfahrungen gemacht.
> das problem ist, das auch ein ganz leichter z-wobbel auf vertikalen
> glatten wänden sehr gut sichtbar wird, während er etwas verschleiert
> wird wenn das material rauh bleibt.
> schu obiges bild, und stell dir vor das die oberfläche spiegelglatt und
> richtig schwarz wird - der vorhandene ~5mm wobbel kommt dann sehr gut
> zur geltung.
> das ist bei organisch geformten teilen vielleicht kein problem, aber
> plane flächen… mäh.
>
> vom fertigen, geglätteten teil hab ich keine bilder zur hand, und auch
> keinen zugriff darauf - ist ein batteriehalter und steht im büro

Dieser "z-Wobbel" ist bei mir lange nicht so extrem wie bei dir.
Und das minimale kann man mit feinem Schleifpapier glätten...

von Timmo H. (masterfx)


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Bevor ich stundenlang schmirgeln würde, würde ich den Z-Wobble einfach 
mal schon an der Hardware eliminieren. i. D. R. Ist das eine Sache von 
ein paar Minuten. Im schlimmsten Fall muss man halt die Spindel tauschen 
wenn sie zu sehr insich selbst gebogen ist.

von c. m. (Gast)


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Max schrieb:
> Dieser "z-Wobbel" ist bei mir lange nicht so extrem wie bei dir.
> Und das minimale kann man mit feinem Schleifpapier glätten...

so extrem ist der gar nicht. der lichteinfall macht ihn gut sichtbar, 
und dieser effekt wird noch sichtbarer wenn das glätten eine 
"klavierlack"-oberfläche hinterlässt.
probiers halt selbst und poste das ergebnis :)

von Gerd E. (robberknight)


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c.m. schrieb:
> das problem ist, das auch ein ganz leichter z-wobbel auf vertikalen
> glatten wänden sehr gut sichtbar wird

Ist das denn wirklich Z-Wobbel, also ungleichmäßige Schritthöhe auf der 
Z-Achse und dadurch werden die Schichten ungleichmäßig zusammengedrückt?

Oder ist das nicht eher ein Schwingen in der X- oder Y-Achse (je nachdem 
wie rum das Teil auf dem Drucker stand) und der Druckkopf ist die 
Positionen bei den betroffenen Schichten einfach ein paar µm verschoben 
angefahren?

von c. m. (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> c.m. schrieb:
>> das problem ist, das auch ein ganz leichter z-wobbel auf vertikalen
>> glatten wänden sehr gut sichtbar wird
>
> Ist das denn wirklich Z-Wobbel, also ungleichmäßige Schritthöhe auf der
> Z-Achse und dadurch werden die Schichten ungleichmäßig zusammengedrückt?

das wäre layer smash, nicht wobble, und würde sich durch eine 
zusammengedrückte schicht bemerkbar machen, nicht wellen.

> Oder ist das nicht eher ein Schwingen in der X- oder Y-Achse (je nachdem
> wie rum das Teil auf dem Drucker stand) und der Druckkopf ist die
> Positionen bei den betroffenen Schichten einfach ein paar µm verschoben
> angefahren?

das ist wobble, eiernde z-achsen.

WAS es ist hat aber nichts mit dem thema zu tun.

von Timmo H. (masterfx)


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Gerd E. schrieb:
> c.m. schrieb:
>> das problem ist, das auch ein ganz leichter z-wobbel auf vertikalen
>> glatten wänden sehr gut sichtbar wird
>
> Ist das denn wirklich Z-Wobbel, also ungleichmäßige Schritthöhe auf der
> Z-Achse und dadurch werden die Schichten ungleichmäßig zusammengedrückt?
>
> Oder ist das nicht eher ein Schwingen in der X- oder Y-Achse (je nachdem
> wie rum das Teil auf dem Drucker stand) und der Druckkopf ist die
> Positionen bei den betroffenen Schichten einfach ein paar µm verschoben
> angefahren?

Z-Wobble kann sich in zwei Effekten manifestieren:
1. Die Krümmung der Gewindespindel bewegt die X oder Y Achse (je nach 
Drucker aufbau) wodurch man periodische Layer-Verschiebungen bekommt. 
Also mal glupschen die Lagen nach links raus und mal nach rechts, aber 
auf einer Seite glupscht es rein, auf der anderen raus.

2. Die Krümmung der Gewindespindel bewegt nicht die X oder Y Achse 
sondern die Z-Achse selbst. Denn dadurch dass die Gewindespindel nicht 
gerade in der Mutter der Z-Achse läuft (und die Mutter immer etwas spiel 
hat) wird sie durch das Wackeln minimal angehoben bzw. abgesenkt. Dies 
passiert ebenfalls periodisch, jedoch zeigt es sich an allen seiten des 
Drucks durch eine Stauchung bzw. Streckung der Lagen.

von c.m. (Gast)


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nachtrag: so sieht das dann aus.
wieder möglichst so aufgenommen das man die wellen gut sieht.

von Max (Gast)


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c.m. schrieb:
> nachtrag: so sieht das dann aus.
> wieder möglichst so aufgenommen das man die wellen gut sieht.

Danke dir für das Foto, da bei mir praktisch keine Wellen vorhanden 
sind, bin ich mal auf das Ergebnis gespannt, mein erstes ABS Filament 
kommt morgen ;)

von c.m. (Gast)


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Max schrieb:
> c.m. schrieb:
>> nachtrag: so sieht das dann aus.
>> wieder möglichst so aufgenommen das man die wellen gut sieht.
>
> Danke dir für das Foto, da bei mir praktisch keine Wellen vorhanden
> sind, bin ich mal auf das Ergebnis gespannt, mein erstes ABS Filament
> kommt morgen ;)

bin auch gespannt. herzeigen sobald was vorzeigbares da ist :)

von Max (Gast)


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Nur kurz für euch zur Info:
Ich habe aktuell noch Probleme mit dem Filament zu drucken, kann aber 
auch daran liegen dass ich mit meinem Anycubic Temperaturprobleme habe.

Kam sauber verschweißt und m.E.n sauber aufgewickelt an.

von c.m. (Gast)


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anycubic i3 mega hab ich auch. was sind die probleme?

von Timmo H. (masterfx)


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Der offene Bauraum

von Max (Gast)


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c.m. schrieb:
> anycubic i3 mega hab ich auch. was sind die probleme?

Kannst du problemlos ABS drucken?
Ich komme auf max. 95' C, da haftet das ABS nach ein paar Layern einfach 
nicht mehr...

von c. m. (Gast)


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"problemlos"
ich habe das typische problem bei umbeheizten bauräumen: warping.
was ein wenig hilft ist
- eine haube mit vorhang auf den drucker zu setzen (bild)
- das druckbett mit aceton+ABS lösung vor zu behandeln
- viel brim um das objekt drucken (20mm)

und selbst dann hab ich noch warping, aber bei weitem nicht so schlimm 
wie ohne obige massnahmen.
mein heizbett lässt sich bis 100°C aufheizen, dauert allerdings und 
zugluft darf es auch nicht geben.

von Max (Gast)


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Naja, solche Lösungen will ich eigentlich nicht.

PETG müsste sich ja mit dem Anycubic gut drucken lassen? Die Möglichkeit 
mit der Acetone Nachbearbeitung fällt dann halt weg :(

Der Nachteil von PETG ggü. ABS ist doch, dass es nicht so kratzresistent 
ist (und einen höheren Preis hat), oder hab ich was überlesen?

@Timmo Welcher Drucker ist denn deiner Meinung nach gut geeignet um ABS 
zu drucken? (Ohne große Modifikationen und anderes Preissegment als der 
Ultimaker)

von Timmo H. (masterfx)


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Max schrieb:
> @Timmo Welcher Drucker ist denn deiner Meinung nach gut geeignet um ABS
> zu drucken? (Ohne große Modifikationen und anderes Preissegment als der
> Ultimaker)
Naja im prinzip jeder sofern du ihn in ein Gehäuse einbaust um die Wärme 
im Bauraum zu halten. Wegen der benötigten Betttemperatur von 100-110°C 
würde ich auf jeden Fall zu einem Drucker mit 24V bzw. Silikonheizbett 
raten. Einen klassischen kartesischen Drucker bei dem das Bett die 
Z-Achse ist, ist es natürlich einfacher die Seiten z.B. mit Acrylglas 
abzudecken. Oder mit Ikeatischen ist auch eine einfache Variante wo z.B. 
auch der CR-10 rein passt.
Für den LulzBot Mini gibt es auch fertige Gehäuse: 
https://www.aliexpress.com/item/LulzBot-Mini-Enclosure-by-Printed-Solid-acrylic-plate-enclosure-kit-for-Lulzbot-mini-3D-printer/32804419353.html
Einige nehmen auch ein Fotografierzelt.

Ich benutze für ABS meinen CTC (Makerbot Clone). Der hatte damals schon 
24V und heizt problemlos auf 110°C in < 10 Minuten. Die Seiten habe ich 
mit Acrylglas dicht gemacht. Von oben kann man z.B. einfach eine große 
Aufbewahrungsbox aus dem Baumarkt legen.

Komplett fertigen Drucker mit geschlossenem Bauraum angeht bin ich 
leider nicht so auf dem Stand. Müsstest du einfach mal googeln, was der 
Markt da so her gibt.

Solltest du deinen Anycubic in ein gehäuse stellen wollen, musst du 
natürlich etwas aufpassen, dass dein Netzteil etc. schon noch Frischluft 
bekommt.
Dein Netzteil kannst du auch noch über den Poti auf ca. 13-14 V drehen, 
dann sollte das Bett noch etwas höher gehen. Ebenso würde ich das 
Heizbett von unten isolieren.
Des weiteren weiß ich jetzt auch nicht ob die Ultrabase jetzt so optimal 
für ABS ist.

: Bearbeitet durch User
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