Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik bei Nakamichi Audio-HighEnd-Vorverstärker Netzteilelkos tauschen


von Holger H. (Firma: Selected Computer) (holgi_51)



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Hallo,


ich habe eine aus den USA importierte Audio-Stereo-Vorstufe Nakamichi 
CA-7A und hierbei eine Frage zum Elko-Tausch auf der Netzteilplatine:


Drei der vier eingebauten 3300 µF-Elkos im Netzteil sind leicht 
aufgebläht, eingebauter Typ:

- Nichicon Elko Snap In Radial 3900µF 50V 85° Rastermaß 10mm, Höhe 30 
mm, Dicke 30 mm

Die Elkos haben eigentlich keinen klanglichen Einfluß, da Sie nur 
Brummfrequenzen ausfiltern und die Versorgungsspannung glätten. Sie 
liegen nicht im Audiosignalweg,

Als Ersatz gäbe es entweder:

- Panasonic Snap-In Elko Kondensator 4700µF 50V 105°C ; ECEC1HA472DB ; 
4700uF, Preis 2 €

oder

- Mundorf Audio Grade Power Cap MLytic® AG 3.300uF 63V 125°C RM10, Preis 
12 €

Klanglich dürfte es hier kaum hörbar sein welcher Kondensator eingesetzt 
wird, da die Pufferung auf der Netzteilplatine ja an sich nichts mit der 
Audio-Signalverstärkung zu tun hat, sondern nur eine saubere/brummfreie 
Versorgungsgrundspannung liefert.

Da ich bei diesem einst 7000 DM teuren Vorverstärker aber gerne die 
besten Ersatzteilelkos einbauen möchte und weil für mich der Preis eher 
eine untergeordnete Rolle spielt, frage ich mich ob die "nur" 4 x 3300 
µF der Mundorf-Elkos zum Glätten der Versorgungsspannung ausreichen 
würden oder ob ich statt dessen lieber die etwas größeren, aber 
"normalen" Panasonic Elkos mit 4700 µF nehmen soll.

Die Kondensatoren dürfen nicht höher oder breiter als 30 mm sein, die 
Bauhöhe ist durch den Gehäusedeckel begrenzt, die Breite durch das 
Layout der Platine.

Allgemein sagt man ja, das Ersatzteilelkos generell niemals weniger 
Spannung oder Kapazität als die ursprünglichen Elkos haben sollten. Und 
eine Stufe größere Elkos (4700 bei den Panasonic statt 3900 wie beim 
original verbauten Nichicon-Elko) sind im allgemeinen unproblematisch, 
wenn nicht sogar etwas besser als das Original.

Meine Frage: kann ich auch eine Stufe nominal kleinere Elkos wie die 
Mundorf mit 3300 µF nehmen?

Ich nehme an das Mundorf Elkos ab Werk in der Serienstreuung eher etwas 
nach oben tendieren, so daß die 3300 µF Typen vielleicht meßtechnisch 
auf die 3900 µF kommen würden, wenn man eher von einer positiven 
Serienstreuung von +20 % ausgehen würde.

Vielen Dank vorab für eure Gedanken und Anmerkungen,


LG Holgi

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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ich glaube ich würde erst mal 105°C Typen wählen, dann evtl. wenn 
möglich kleinere Durchmesser bei gleichen Werten Kap. und 
Spannungsfestigkeit, dann haben die Kondensatoren etwas Luft um die 
Taille.

von Armin X. (werweiswas)


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Hi
Ich glaub nicht, dass die Elkos aufgebläht sind!
Das sind nur durch Netzsinus belastete Elkos. Die sind allenfalls mal 
taub, aber nie aufgebläht.
Schnitte mal das schwarze Plastikdeckelchen ab. Darunter wird ein planer 
Aluboden zum Vorschein kommen!

MfG

von Jim Beam (Gast)


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Die Qualität von Elkos ist von klar definierten und messbaren Fakten 
bestimmt.

Nicht von Esotherik oder marktschreierisch-prolligen-Aufdrucken,
die nachfolgenden Audio-Stufen können eh nicht lesen...

von hinz (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Ich glaub nicht, dass die Elkos aufgebläht sind!

ACK, diese sehen immer so aus wie auf dem Foto.

von Holgi_51 (Gast)


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Hallo.

Danke für eure Meinungen zu den Elkos.

Einer der Elkos hat einen flachen schwarzen Kunststoffdeckel, der nicht 
unter Spannung steht und sich auch nicht eindrücken läßt, so wie man 
sich einen normalen Elkodeckel vorstellt.

Die drei anderen Elkos haben teils deutlich gewölbte Deckel, die richtig 
unter Spannung stehen (gebläht als wären darunter kleine Ballons in 
denen Gas ist), diese Deckel lassen sich eindrücken und ploppen danach 
zurück.

Ich würde gerne glauben das die Elkos noch normal sind, was dagegen 
spricht ist das einer der Elkos am Deckel halt ganz anderes ist als die 
"geblähten" drei. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Nakamichi als 
ehemaliger High End-Hersteller dieses ursprünglich 7000 DM teuren 
Vorverstärkers so große Unterschiede beim Einbau der Elkos akzeptiert 
hätte.

Wenn ich die Kunststoffdeckel entfernen würde, um mir darunter die 
Aluperforation der Elkos anzusehen, dann zerstöre ich die intakte Optik 
der Elkos, was mir noch weniger behagt als neue Elkos dort einzulöten.

LG

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Miss doch bitte mal die Welligkeit an den Elkos, bevor du da rumlötest. 
Wenn das an allen Exemplaren etwa gleich aussieht, besteht kein 
Handlungsbedarf und du kannst das Gerät wieder schliessen.

Misst du deutliche Unterschiede, kauf Panasonics, die da genau wieder 
reinpassen (gerne auch 4700µF) und du bist fertig.
Es hat keinen Sinn, (und das haben wir gerade woanders auch dikutiert), 
die schlechten Elkos, die heute teilweise verbaut werden, mit der 
Qualität zu vergleichen, die in den 70er und 80er Jahren in hochwertige 
Produkte eingebaut wurden.
Diese Elkos sieben 50 oder 100Hz und das können sie über Jahrzehnte ohne 
Qualitätsverluste.

von hinz (Gast)


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Holger H. schrieb:
> Als Ersatz gäbe es entweder:
>
> - Panasonic Snap-In Elko Kondensator 4700µF 50V 105°C ; ECEC1HA472DB ;
> 4700uF, Preis 2 €

Als Ersatz abgelagerte Elkos zu nehmen ist auch nicht gerade die beste 
Idee.
Die HA-Serie ist ja schon einige Jahre abgekündigt.

von Vka (Gast)


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Holgi_51 schrieb:
> Ich kann mir nicht vorstellen, daß Nakamichi als ehemaliger High
> End-Hersteller dieses ursprünglich 7000 DM teuren Vorverstärkers so
> große Unterschiede beim Einbau der Elkos akzeptiert hätte.

Wieso nicht? Wenn das nur der olle Plastikdeckel ist..
Teuer heißt ja noch lange nicht handselektierte Elkos, wenn da ein 
Gehäuse drum ist erst recht nicht. Schade dass im Audio Bereich so ein 
Elko Wahnsinn herrscht!
P.S. Wenn die Mundorf weniger Kap. haben als original vorgesehen, wirst 
du trotz Premium Elkos das Gerät schlechter hinterlassen als vorher. 
Schreib dann bitte wenigstens auf die Platine was da eigentlich hin 
gehört.

von MaWin (Gast)


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Holger H. schrieb:
> Drei der vier eingebauten 3300 µF-Elkos im Netzteil sind leicht
> aufgebläht

Wahrscheinlich ist mit deinen Elkos alles in Ordnung.

Miss nach, ob ihre Kapazität noch stimmt, oder zumindest ob sie die 
Versorgungsspannung noch glätten (angeschlossenes Multimeter von 
Gleichspannung auf Wechselspannung umstellen, es sollten weniger als 15% 
angezeigt werden in der Hoffnung dass es einen Koppelkondensator 
enthält, sonst bei Wechselspannungsmessung einen 100nF Kondensator in 
die Messleitung einfügen).

Wenn du wirklich wechseln willst, weder durch alte Panasonic noch durch 
esoterische Mundorf, sondern seriöse Netzteilelkos ersetzen, ob 3300, 
3900, 4700 ist egal.

Nichicon GU könnte passen, um bei diesen Hersteller zu bleiben,
LGU1H392MELA aber letztlich musst du nehmen, was dein Händler da hat, 
als 85 (oder 105) snap in Elko.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Holgi_51 schrieb:
> diese Deckel lassen sich eindrücken und ploppen danach
> zurück.

Bei wirklich aufgeblasenen Elkos ploppt nichts. Außerdem werden die auch 
an der Seite rund.
Verstand einschalten und Elkotauschreflex unterdrücken.

von michael_ (Gast)


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Das ist nur der Plastedeckel, welcher unter (mech.) Spannung steht.
Der Überdruckausgleich ist am Boden.

von Carl D. (jcw2)


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michael_ schrieb:
> Das ist nur der Plastedeckel, welcher unter (mech.) Spannung steht.
> Der Überdruckausgleich ist am Boden.

Das ist kein Plastedeckel, Sendern ein PremiumAddOn, der immerhin 
80..90% des Kaufpreises ausmacht.

Was anderes würde der Hersteller des 7000DM Produkts doch gar nicht 
akzeptieren.

;-)

von der schreckliche Sven (Gast)


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michael_ schrieb:
> Der Überdruckausgleich ist am Boden.

Wer hat Dir denn diesen Bären aufgebunden?

von Harald W. (wilhelms)


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der schreckliche Sven schrieb:

>> Der Überdruckausgleich ist am Boden.
>
> Wer hat Dir denn diesen Bären aufgebunden?

Bei Bären ist der Überdruckausgleich auch eher unten...

von Stefan F. (Gast)


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Jetzt, wo sich herumgesprochen hat, dass fast alle Defekt durch 
Austausch von Elkos repariert werden können (wer's glaub wird selig), 
haben wir viel mehr Experten im Land.

Solange die Kondensatoren nicht massiv deformiert oder ausgelaufen sind, 
sollte man messen, ob sie ihren Zweck noch erfüllen. Solange du das 
nicht getan hast, ist der voreilige Austausch nicht ratsam.

von hinz (Gast)


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der schreckliche Sven schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Der Überdruckausgleich ist am Boden.
>
> Wer hat Dir denn diesen Bären aufgebunden?

Nix Bär, der ist bei dieser Bauform unten!

von der schreckliche Sven (Gast)


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Hinz, erzähl das Deiner Großmutter.
Ich hab auch schon kugelrunde Snap-in Elkos gesehen. Um den Alubecher so 
aufzublasen brauchts schon einige Bar Druck. Und jetzt kommt jemand und 
erzählt uns was von "Überdruckausgleich"???

von hinz (Gast)


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der dämliche Sven schrieb:
> Hinz, erzähl das Deiner Großmutter.
> Ich hab auch schon kugelrunde Snap-in Elkos gesehen. Um den Alubecher so
> aufzublasen brauchts schon einige Bar Druck. Und jetzt kommt jemand und
> erzählt uns was von "Überdruckausgleich"???

https://en.tdk.eu/inf/20/30/db/aec/B43641.pdf

Seite 2:

Overload protection by safety vent on the base.


Geh dich schämen!

von der schreckliche Sven (Gast)


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Ich bin doch schon längst in dem Alter, in dem mir nichts mehr peinlich 
ist.

von Sven D. (Gast)


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hinz schrieb:
> https://en.tdk.eu/inf/20/30/db/aec/B43641.pdf
>
> Seite 2:
>
> Overload protection by safety vent on the base.
>
> Geh dich schämen!

Guckst du hier: https://no.mouser.com/datasheet/2/293/e-lks-884062.pdf

von hinz (Gast)


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der schreckliche Sven schrieb:
> Ich bin doch schon längst in dem Alter, in dem mir nichts mehr
> peinlich
> ist.

Man merkts deutlich.

von hinz (Gast)


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Sven D. schrieb:

> Guckst du hier: https://no.mouser.com/datasheet/2/293/e-lks-884062.pdf

Da gibts ja auch keine Abdeckung oben.

von Vka (Gast)


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hinz schrieb:
> Overload protection by safety vent on the base.

Genial, dann läuft die Soße unbemerkt unter den Teilen lang und 
hinterher fehlen großflächig die Leiterbahnen...

der schreckliche Sven schrieb:
> Um den Alubecher so aufzublasen brauchts schon einige Bar Druck.

Ja das fetzt schon ganz gut. So einen deformierten Becher ploppt man 
dann aber auch nicht mehr mit dem Finger zurück, und wenn doch bleibt 
der dann so und springt nicht wieder hoch.

von Sven D. (Gast)


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hinz schrieb:
> Sven D. schrieb:
>
>> Guckst du hier: https://no.mouser.com/datasheet/2/293/e-lks-884062.pdf
>
> Da gibts ja auch keine Abdeckung oben.

Da ich keine Bilder des Kondensatortyps im Netz fand, welche die 
Oberseite zeigen, hab ich doch einfach mal die Plastikabdeckung eines 
Elkos rausgepult, Ergebnis siehe Bild. Das ganze ist auch sinnvoll, im 
Ernstfall wird so ein Sekundärschaden durch grossflächig verteiltes 
Elektrolyt verhindert.

http://www.yageo.com/documents/recent/E-Cap_LargeCan_LH_2011_v1.pdf

von Sven D. (Gast)


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hinz schrieb:
> https://en.tdk.eu/inf/20/30/db/aec/B43641.pdf
>
> Seite 2:
>
> Overload protection by safety vent on the base.
>
> Geh dich schämen!

BTW: Du hättest mal die Zeichnung im von Dir verlinkten Datenblatt 
anschauen sollen, mit Base meinen die die Seite die gegenüber den 
Anschlüssen liegt.

Wer sich jetzt schämen darf, kann sich ja jeder selber denken ;-)

von hinz (Gast)


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Sven D. schrieb:
> Wer sich jetzt schämen darf, kann sich ja jeder selber denken ;-)

Ja?

von der schreckliche Sven (Gast)


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Der mit "Safety Vent" hat Schraubanschlüsse.
Bei einem "Snap-in" hätte es auch kaum Sinn, weil da das Ventil von der 
Platine verdeckt wäre.

von Sven D. (Gast)


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Nun in deinem Beispiel hat der Elko mit den Schraubanschlüssen die 
ôffnung am Boden. Der mit den Snap-In Anschlüssen scheinbar nicht aber 
diese Bauform ging es hier ja.

Lass mal gut sein :-) Es ist Wochenende.

von hinz (Gast)


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von Peter D. (peda)


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Holger H. schrieb:
> ich habe eine aus den USA importierte Audio-Stereo-Vorstufe Nakamichi
> CA-7A und hierbei eine Frage zum Elko-Tausch auf der Netzteilplatine:

Warum willst Du sie tauschen, brummt denn der Verstärker?

Ein Verstärker ist doch kein Auto, wo man alle xxx km den Zahnriemen 
wechselt.

von Holgi_51 (Gast)


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Ich bin begeistert wieviel professionelle Resonanz ich bekommen habe. 
Der Plastikdeckel auf dem Elko mit dem Samtstreifen drauf macht bei der 
Nakamichi Sinn, denn der Aludeckel des Gehäuses liegt da direkt auf, 
sprich zwischen Elkos und Deckel passt kein Blatt Papier. Vielleicht 
wollten die verhindern, das der Aludeckel des Gehäuses durch 
auslaufendes Elektrolyt nicht beschädigt wird ;-)

Ich werde morgen mal einen der "geblähten" Elkos auslöten und 
durchmessen, mal schauen was mein Multimeter sagt. Wenn der Wert 
abweicht kommen die raus.

Mittelerweile ist mir auch aufgefallen, daß es nur zwei Elkos mit 4700 
µF und 50 Volt sind, die zwei anderen sehen zwar äußerlich identisch 
aus, haben aber 8200 µF und 16 Volt.

Ich habe deswegen bei Mouser schon mal nachgeschaut, als Ersatz für den 
4700 µF 50 Volt 85° 30x30mm habe ich mir den Folgenden ausgeguckt (es 
gab auch von den Werten her noch schönere (105° und andere "bessere" 
Werte, die sind aber nicht kurzfristig lieferbar):

Herst. Teilenr.:     LKS1J472MESB
Produktkategorie:   Aluminum Electrolytic Capacitors - Snap In
Hersteller:    Nichicon
RoHS:   RoHS-konform
Serie:   LKS
Kapazität:   4700 uF
Nennspannung DC:   63 VDC
Abweichungstoleranz:   20 %
Minimale Betriebstemperatur:   - 40 C
Maximale Betriebstemperatur:   + 85 C
Durchmesser:   30 mm
Länge:   30 mm
Leiter-Abstand:   10 mm
Verpackung:   Bulk
Produkt:   Audio Grade Electrolytic Capacitors
Montage:   Snap In


Als Ersatz für den 8200 µF, 16 Volt, 85° diesen:

Herst. Teilenr.:    LKS1V103MESB
Produktkategorie:   Aluminum Electrolytic Capacitors - Snap In
Hersteller:   Nichicon
RoHS:   RoHS-konform
Serie:   LKS
Kapazität:   10000 uF
Nennspannung DC:   35 VDC
Abweichungstoleranz:   20 %
Minimale Betriebstemperatur:   - 40 C
Maximale Betriebstemperatur:   + 85 C
Durchmesser:   30 mm
Länge:   30 mm
Leiter-Abstand:   10 mm
Verpackung:   Bulk
Produkt:   Audio Grade Electrolytic Capacitors
Montage:   Snap In


Was haltet Ihr von den Ersatztypen? Ich hätte gerne eine Stufe mehr µF 
bei beiden Elkos und eine höhere Spannungsfestigkeit. Der 10000 µF Typ 
hat allerdings zwei Stufen mehr Volt, soweit ich nich erinnere spielt 
das aber keine große Rolle, oder? Es darf doch nur nicht weniger als im 
Original sein?

Desweiteren ist mir beim Umdrehen der Platine aufgefallen, daß von unten 
an die Radial-Elko-Anschlüsse noch ein Koppel-Kondensator mit 560 PF 
angelötet ist (siehe Bild).


Diesen möchte ich auch gleich ersetzen, welche Typen von Mouser kann ich 
denn dafür nehmen, da gibt es soviel Auswahl, da steig ich nicht mehr 
richtig durch?

Nochmals vielen Dank für eure professionelle Hilfe,

Holgi

von Michael B. (laberkopp)


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Holgi_51 schrieb:
> Was haltet Ihr von den Ersatztypen?

Klingt gut.

von Mouser Vertreter (Gast)


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Warum nicht gleich alle Bauteile ersetzen?

von Michael B. (laberkopp)


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von nochwas (Gast)


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Holgi_51 schrieb:
> denn der Aludeckel des Gehäuses liegt da direkt auf,
> sprich zwischen Elkos und Deckel passt kein Blatt Papier.

Könntest ja die Plasteabdeckung entfernen, den oberen Rand noch etwas 
beschneiden und dann mit Wärmeleitpads den Elko thermisch an den 
Gehäusedeckel ankoppeln zwecks Kühlung. Die Pads gibt es doch in Stärken 
von 0,5-xx mm.

von Carl D. (jcw2)


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Mouser Vertreter schrieb:
> Warum nicht gleich alle Bauteile ersetzen?

Reicht nicht. Auch auf den PCBs hat sich gelb-brauner Klangschmutz 
festgesetzt. Alles wegtauschen!

von michael_ (Gast)


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Holger H. schrieb:
> Da ich bei diesem einst 7000 DM teuren Vorverstärker aber gerne die
> besten Ersatzteilelkos einbauen möchte und weil für mich der Preis eher
> eine untergeordnete Rolle spielt,

Alles klar!
Hast du das Ding überhaupt mal in Betrieb genommen?

Spielt es oder ist es defekt?

von Georg A. (georga)


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Nach dem Tausch aller funktionierenden Bauelemente auch unbedingt noch 
mit C37 Lack einsprühen, sonst klingt der Verstärker nicht mehr.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ist der Verstärker in Ordnung?
Wenn ja, was soll das gebastel? Dir wurde schon mehrmals gesagt, daß es 
unwahrsscheinlich ist, daß die Elkos defekt sind.
Diese Elkotauschmanie kann einem wirklich auf den Senkel gehen. Wenn 
deshalb dann noch ein Nakamichi Vorverstärker dran glauben muß, tut 
einem das in der Seele weh.

von Stefan F. (Gast)


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> Ich hätte gerne eine Stufe mehr µF bei beiden Elkos

Warum? Willst du ihn kaputt machen?

Du denkst wohl: Viel hilft viel.

Aber größere Elkos bringe auch schlechte Nebenwirkungen mit sich. Du 
kannst dein Auto auch nicht einfach mit größeren Einspritzdüsen 
ausstatten!

von Achim B. (bobdylan)


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Ich lehne mich mal ein Stückchen weit aus dem Fenster: da nach den 
Monsterelkos offenbar eine halbbeleiterte Spannungsreglung stattfindet, 
wäre auch Elkos mit einem Zehntel der Kapazität mehr als ausreichend.

Kleine Elkos machen sich auf Fotos und im Prospekt aber nicht so gut, 
und bei  Geräten dieser Art und in dieser Preisklasse muss der 
Entwickler nicht sparen.

von Stefan F. (Gast)


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Vielleicht hat der Vorverstärker 2x50W Ausgangsleistung.

Preisfrage: Wie viel Watt hat dann wohl die dazu passende Endstufe? :-)

von Carl D. (jcw2)


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Stefanus F. schrieb:
> Vielleicht hat der Vorverstärker 2x50W Ausgangsleistung.
>
> Preisfrage: Wie viel Watt hat dann wohl die dazu passende Endstufe? :-)

Mit wirklich guten Lautsprechern tut's ein 10:1 Abschwächer.

von Michael B. (laberkopp)


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Achim B. schrieb:
> Ich lehne mich mal ein Stückchen weit aus dem Fenster: da nach den
> Monsterelkos offenbar eine halbbeleiterte Spannungsreglung stattfindet,
> wäre auch Elkos mit einem Zehntel der Kapazität mehr als ausreichend.

Sicher nicht, sonst hätte der Hersteller die eingebaut.

So dämlich wie Hobbyisten sind die dortigen Ingenieure nicht.

von hinz (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Achim B. schrieb:
>> Ich lehne mich mal ein Stückchen weit aus dem Fenster: da nach den
>> Monsterelkos offenbar eine halbbeleiterte Spannungsreglung stattfindet,
>> wäre auch Elkos mit einem Zehntel der Kapazität mehr als ausreichend.
>
> Sicher nicht, sonst hätte der Hersteller die eingebaut.
>
> So dämlich wie Hobbyisten sind die dortigen Ingenieure nicht.

Sie bauen sogar Goldohrelkos ein!

von Carl D. (jcw2)


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Michael B. schrieb:
>
> So dämlich wie Hobbyisten sind die dortigen Ingenieure nicht.

ne nur gut mit dem Marketing vernetzt.
Wenn ich durch Einbau eines 18€ statt 2€ Elkos den Verkaufspreis um 
n-mal 16€ anheben kann (n deutlich größer 2), dann drückt der Ingenieur 
auch mal beide Augen zu.

von Joachim B. (jar)


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Michael B. schrieb:
> So dämlich wie Hobbyisten sind die dortigen Ingenieure nicht.

bei "HiFi" wird sogar 1,5m Netzkabel für 12500,-€ verkauft nur damit die 
Optik und das Preisgefüge stimmt zu Anlage, wie sinnig das ist merkt der 
Fachmann ja wenn hinter der Steckdose das 50,-€/100m 3x 1,5mm² NYM 
liegt.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Joachim B. schrieb:
> wenn hinter der Steckdose das 50,-€/100m 3x 1,5mm² NYM
> liegt.

ja, aber das sieht man nicht.

Erst mal hier drübergejagt:
https://www.loftsound.de/hifi-tuning-supreme-3-referenz-power-harmonizer?c=12

Aber richtig absichern muß man die Leitung schon:
https://www.loftsound.de/hifi-tuning-supreme-3-kupfer-feinsicherung-5x20mm-traege?c=12

Dann wird alles gut.

von hinz (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Dann wird alles gut.

Ohne Klanglack?

von Andreas B. (bitverdreher)


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hinz schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Dann wird alles gut.
>
> Ohne Klanglack?

Der kommt dann auf die Endstufen. Aber das ist hier nicht das Thema.

von Oliver S. (oliverso)


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Holgi_51 schrieb:
> Der 10000 µF Typ
> hat allerdings zwei Stufen mehr Volt, soweit ich nich erinnere spielt
> das aber keine große Rolle, oder?

Da üblicherweise mehr Kapazität und ein paar Stufen mehr Volt auch ein 
paar Stufen mehr Größe bedeutet, spielt es dann eine Rolle, wenn der 
Ersatz nicht mehr reinpasst.

Oliver

von Mark S. (voltwide)


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Holgi_51 schrieb:
> daß von unten
> an die Radial-Elko-Anschlüsse noch ein Koppel-Kondensator mit 560 PF

Gibt es irgendeinen Grund den auszutauschen?

: Bearbeitet durch User
von ich wer sonst (Gast)


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Holgi_51 schrieb:
> Desweiteren ist mir beim Umdrehen der Platine aufgefallen, daß von unten
> an die Radial-Elko-Anschlüsse noch ein Koppel-Kondensator mit 560 PF
> angelötet ist (siehe Bild).

Da koppelt gar nix. Du verstehtst offensichtlich überhaupt nichts von 
dem, was du da vor dir hast. Hör bitte auf, solche Klassiker zu 
vermurksen!

von Holgi_51 (Gast)


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Ich habe heute alle vier Radial-Elkos ausgelötet und durchgemessen.

Beide 4700 µF Elkos erreichen ihre angegebenen 4700 µF bei weitem nicht 
mehr, einer hat noch 2800 µF, der andere 1600 µF, bei beiden ist auch 
der Aludeckel unter dem schwarzen Plastikdeckel schon leicht nach oben 
gewölbt, aber noch nicht geplatzt.


Der 8200 µF Elko mit dem geblähten Plastik-Deckel erreicht nur noch 5600 
µF, ist aber unter dem schwarzen Plastik ok gewesen, der einzige Elko wo 
kein geblähter Plastikdeckel drauf war ist hingegen völlig ok und 
erreicht noch 8300 µF, was im Rahmen der angegebenen +/-20% Einstufung 
wäre.


Erstaunlicherweise hat der Vorverstärker vor dem Auslöten noch 
einwandfrei funktioniert, aber ich nehme an das die Restkapazitäten der 
Elkos noch ausgereicht haben.


Ich werde nun alle vier Elkos gegen die Nichicon Audio Grade Typen von 
Mouser ersetzen.


Ich danke allen die mir hier Tips und Entscheidungshilfe beim Elkotausch 
gegeben haben, Ihr seid eine klasse Community!

von Mani W. (e-doc)


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Holgi_51 schrieb:
> Erstaunlicherweise hat der Vorverstärker vor dem Auslöten noch
> einwandfrei funktioniert, aber ich nehme an das die Restkapazitäten der
> Elkos noch ausgereicht haben.

Liegt eher an kleineren Elkos, die im Vorverstärker plaziert sind an
gewissen Schaltungspunkten...

von Olaf (Gast)


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> Erstaunlicherweise hat der Vorverstärker vor dem Auslöten noch
> einwandfrei funktioniert,

Das ist nicht erstaunlich. Vermutlich sind die Elkos etwa 10x 
ueberdimensioniert weil Geld keine Rolle gespielt hat und es wichtig war 
das der Verstaerker auf den Photos in der Audio oder Hifivision gut 
rueber kam.

Ich wuerde im uebrigen empfehlen in dieselbe Kapazitaet wieder 
einzubauen damit eine eventuell vorhandene Sicherung nicht ausloest. Da 
heutige Elkos in der Tendenz kleiner sind nimmst du dann welche die eine 
hoehere Spannung abkoennen. Also nach der Baugroesse auswaehlen. Das 
sorgt dann dafuer das der Elko ewig haelt.

Ansonsten ist es natuerlich interessant das deine Elkos eine geringere 
Kapazitaet haben. Solche Elkos werden ja in dieser Anwendung kaum 
genutzt. Zum einen sind sie sehr gering belastet (ESR, Temperatur) zum 
anderen hat so ein Verstaerker nur eine sehr geringe Laufzeit. Das zeigt 
letztlich das der Hersteller die Abdichtung nicht so richtig im Griff 
hatte. Und das sollte dich auch gemahnen nur bewaehrte Grosserientechnik 
eines Markenherstellers einzubauen und nichts was eine kleine Hifibude 
im Keller zusammendengelt. Falls letztere nicht sowieso bloss einen 
anderen Schrumpfschlauch auf 2Euro Elkos aufschrumpft. .-)

Olaf

von Stefan F. (Gast)


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Ich denke, dass der Zusatz "Audio grade" bei diesen Elkos die falsche 
Wahl ist, denn sie übertragen nicht das Audio Signal sondern 
stabilisieren die Stromversorgung.

von Joachim B. (jar)


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Olaf schrieb:
> Ich wuerde im uebrigen empfehlen in dieselbe Kapazitaet wieder
> einzubauen damit eine eventuell vorhandene Sicherung nicht ausloest.

ich auch und evtl. 105°C Typen damit die Hitzestau besser verkraften und 
wenns geht kleinere Bauform, die Entwicklung ist ja nicht 
stehengeblieben, heutige bauen kleiner so das sie nicht so gedrängt 
stehen und ihre Abwärme besser an die Umgebunng loswerden.

von Olaf (Gast)


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Gerade eine kleinere Bauform wuerde ich nicht waehlen. Einfach weil dann 
weniger Saft im Elko ist. Du kannst das doch schoen bei Panasonic sehen. 
Die haben auch Typen mit extra langer Lebensdauer im Programm die sich 
vor allem in der Baugroesse unterscheiden.

Wenn der Temperatur wuerde ich mir bei einem Vorverstaerker keine so 
grossen Gedanken machen. Das ist ja nicht so ein moderner Dreck wo alles 
so weit es nur geht zusammengequetscht ist und der Schaltregler 1mm 
daneben sitzt!

Olaf

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