Liebe Experten, ich würde gerne den folgenden Akku außerhalb des Gerätes laden, in dem er sich normalerweise befindet: https://buy.garmin.com/en-US/US/p/pn/010-12456-06 Nach einiger Recherche glaube ich, über diesen Akku Folgendes zu wissen: Er besteht aus zwei Zellen, die parallel geschaltet sind. Es handelt sich um Li-ION-Zellen mit 3.7 V. Die Kapazität des Akkus beträgt insgesamt 4400 mAh. Der Akku ist vom Typ 1ICR19/65-2. Wie Ihr seht, besitzt der Akku vier Kontakte. Ich habe Universal-Ladegeräte für Li-ION-Akkus mit 2 Kontakten gefunden (die gibt es massenweise, die Position der Kontakte des Ladegeräts ist dabei mit einem Schieber verstellbar), aber keine für Akkus mit 4 Kontakten. Ich nehme, daß die Zellen in dem Akku komplett voneinander getrennt sind und daß jeweils 2 Kontakte zu einer Zelle gehören. Dies würde es ermöglichen, mithilfe eines dieser Universal-Ladegeräts die Zellen nacheinander zu laden. Dies bedeutet aber den doppelten Zeitaufwand beim Laden - nicht akzeptabel. Deshalb: 1) Kennt jemand zufällig ein käufliches Ladegerät, mit dem man diesen Akku laden kann? 2) Welche sonstigen Optionen habe ich (mal abgesehen von der Option, ein Ladegerät für Li-ION-Rundzellen zu nehmen, dort Kabel an + und - bei zwei Schächten anzulöten und die Kabel dann irgendwie mit den Kontakten des Akkus zu verbinden)? Eine andere Idee spukt mir noch im Kopf herum, die ich selbst aber nicht ohne Hilfe umsetzen kann: Der Akku ist geschlossen - keine Chance, das Gehäuse ohne Zerstörung zu öffnen. Es wäre doch sehr schick, wenn man das Gehäuse mittels 3D-Drucker nachbauen könnte, allerdings so, daß es geöffnet werden kann. Dann könnte ich die Kapazität des Akkus sogar noch steigern (ich habe heute bei meinen Recherchen gesehen, daß es Li-ION-Rundzellen in der betreffenden Größe mit über 3000 mAh gibt ...), aber vor allem könnte ich die Zellen dann in einem üblichen Ladegerät laden. Besondere Schwierigkeiten sehe ich dabei, die Kontakte zu beschaffen und mechanisch mit dem Gehäuse zu verbinden. Ich habe keine Ahnung davon, wie man so etwas macht. Was haltet Ihr davon?
GPSler schrieb: > Besondere Schwierigkeiten sehe ich dabei, die Kontakte zu beschaffen und > mechanisch mit dem Gehäuse zu verbinden. Ich habe keine Ahnung davon, > wie man so etwas macht. Ganz einfach, man kauft diese Universalladegeräte mit dem Schieber der die Kontakte justiert, rupft die lebensgefährliche Elektronik dort raus und nutzt das als Adapter zum Anschluss an ein richtiges Ladegerät.
Die Akkus werden parallel geschaltet sein. Und zwei dieser Kontakte gehen zu den Akkus. Der Rest wird Temperatursensor und/oder ID sein.
GPSler schrieb: > Ich nehme, daß die Zellen in dem Akku komplett voneinander getrennt sind > und daß jeweils 2 Kontakte zu einer Zelle gehören. Das wäre eher unülich. Üblich ist eher ein eingebautes IC, welces Informationen über Ladezustand und Alter des Akkus speichert. Wenn man dann den Akku ausserhalb des vorgese- henen Gerätes lädt, kann es pssieren, das das Gerät den Akku als leer oder defekt einstuft, obwohl er voll ist. Aber sowas kann man mit Hilfe einiger Messungen an den Kontakten feststellen.
Ich denke eher das beide Zellen fest parallel verbunden sind und die anderen beiden Kontakte zur Kommunikation mit einem BMS sind.
Harald W. schrieb: > Üblich ist eher ein eingebautes IC, > welces Informationen über Ladezustand und Alter des Akkus > speichert. Klingt viel zu teuer für die Realität ;-) So etwas ist mir real noch nie untergekommen. Ich kenne nur die übliche Protection (Unterspannung usw.). Ich möchte aber natürlich nicht abstreiten das so etwas real existiert. Im Zweifel muss man halt nen Pack opfern und reinschauen.
nur zufällig hier schrieb: > Harald W. schrieb: >> Üblich ist eher ein eingebautes IC, >> welces Informationen über Ladezustand und Alter des Akkus >> speichert. > > Klingt viel zu teuer für die Realität ;-) > So etwas ist mir real noch nie untergekommen. Sowas ist inzwischen eher die Regel und nicht die Ausnahme. Zumindest bei Akkus für Computer o.ä. Solche ICs kosten bei grossen Stückzahlen nur wenige Cent.
Da wird ein 10K NTC drinn sitzen, ein Temperaturabhängiger Widerstand.
nur zufällig hier schrieb: > Ganz einfach, man kauft diese Universalladegeräte mit dem Schieber der > die Kontakte justiert, rupft die lebensgefährliche Elektronik dort raus > und nutzt das als Adapter zum Anschluss an ein richtiges Ladegerät. Kleines Mißverständnis: Als ich "... keine Ahnung davon, wie man so etwas macht." schrieb, meinte ich eigentlich den Nachbau des AKKU-Gehäuses (mit dem Zweck, das originale Gehäuse durch eines zu ersetzen, welches sich öffnen läßt). nur zufällig hier schrieb: > Die Akkus werden parallel geschaltet sein. Und zwei dieser Kontakte > gehen zu den Akkus. Der Rest wird Temperatursensor und/oder ID sein. Vielen Dank für die Erklärung. Das verkompliziert die Sache natürlich erheblich. Ich hätte mir noch vorstellen können, eine zu öffnende Version des Gehäuses nachzubauen, wenn es dabei rein um die Mechanik gehen würde. Mit Elektronik wird das wohl zu aufwendig. Daß zwei Zellen enthalten sind, die nicht in Reihe geschaltet sind, dessen bin ich mir sicher. Das geht aus der Typenbezeichnung hervor. Harald W. schrieb: > Das wäre eher unülich. Üblich ist eher ein eingebautes IC, > welces Informationen über Ladezustand und Alter des Akkus > speichert. Wenn man dann den Akku ausserhalb des vorgese- > henen Gerätes lädt, kann es pssieren, das das Gerät den > Akku als leer oder defekt einstuft, obwohl er voll ist. > Aber sowas kann man mit Hilfe einiger Messungen an den > Kontakten feststellen. Ich werde gleich einmal nachmessen. So ein Ärger. Ich war mir fast sicher, daß die Zellen nicht direkt parallel geschaltet sind. Führt die Parallel-Schaltung nicht zu großen Problemen, wenn die Zellen eine (auch nur minimal) abweichende Spannung aufweisen? nur zufällig hier schrieb: > Im Zweifel muss man halt nen Pack opfern und reinschauen. Das fällt mir im Moment ein bißchen schwer, bei einem Preis von 50 EUR für den Akku und angesichts eines nicht vorhandenen Ersatz-Akkus ... Ich hatte eigentlich die Hoffnung, daß das Gerät selbst den Schutz gegen Unterspannung und andere Bösartigkeiten implementiert und daß sich im Gehäuse tatsächlich nur die Zellen verbergen. Daß im Gehäuse ein Temperatur-Sensor sitzen sollte, sehe ich allerdings ein. Somit hat sich meine Vermutung von zwei Kontakten pro Zelle wohl erledigt. Ich werde jetzt messen gehen (soweit für mich möglich) und Euch dann nochmals um Rat bitten. Bis hierher schon einmal vielen Dank an alle!
GPSler schrieb: > Führt die > Parallel-Schaltung nicht zu großen Problemen, wenn die Zellen eine (auch > nur minimal) abweichende Spannung aufweisen? Wenn die Zellen passend selektiert sind, gibts keine Probleme. Eine solche Parallelschaltung gibts massenhaft in Laptops.
So ... ich habe gerade gemessen, verstehe aber das Ergebnis nicht: Der Akku scheint ein ein gemeinsames Plus zu haben (rechter Kontakt). Der zweite Kontakt von rechts liefert gegen dieses Plus 3.7 V, ebenfalls der dritte Kontakt von rechts. Ich vermute, daß der zweite Kontakt von rechts das Minus einer Zelle ist und der dritte von rechts das Minus der anderen Zelle (wahrscheinlich liege ich wieder falsch ...). Ein Rätsel ist mir der vierte (und somit letzte) Kontakt von rechts. Dieser liefert gegen das oben erwähnte Plus 4 V; es ist also ganz sicher irgendeine Elektronik enthalten. Die Spannung an diesem Kontakt hängt NICHT von der Temperatur des Akkus ab. Die restlichen möglichen 3 Paare (2. und 3. Kontakt von rechts, 2. und 4. Kontakt von rechts, 3. und 4. Kontakt von rechts) liefern 0 V. Wie könnte man das interpretieren?
GPSler schrieb: > Ein Rätsel ist mir der vierte (und somit letzte) Kontakt von rechts. > Dieser liefert gegen das oben erwähnte Plus 4 V; Dann dürfte das wohl der "echte" Minuspol sein.
Harald W. schrieb: > Dann dürfte das wohl der "echte" Minuspol sein. Wie ist das gemeint (bitte entschuldige, falls die Frage blöd ist ...)? Dann wäre also eine Elektronik enthalten, die aus irgendeinem Grund die Spannungsversorgung von den 3.7 V der Zellen auf 4 V erhöht? Einen Grund dafür gäbe es eigentlich nicht. Ich hatte noch nicht verraten, daß das Batteriefach des fraglichen Geräts auch die Möglichkeit bietet, statt des Akkus, um den es hier geht, 3 NiMH-Akkus der Bauform AA einzulegen. Diese werden dann in Serie betrieben, liefern also 3.6 V. Das bedeutet, daß das Gerät nur 3.6 V an Spannung benötigen sollte. Natürlich kann man nicht ausschließen, daß das Gerät selbst die von den NiMH-Akkus gelieferte Spannung intern auch auf 4 V wandelt, jedoch von dem Akku, um den es hier geht, erwartet, dies selbst zu tun. Aber richtig Sinn macht das nicht ... oder doch?
Harald W. schrieb: > Dann dürfte das wohl der "echte" Minuspol sein. Noch eine Frage hierzu: Auf dem Akku steht noch "Nominal Rating: 3.7 V, 4400 mAh, 16.28 Wh". Muß das "Nominal Rating" nicht der gelieferten Spannung entsprechen (und somit die 4 V etwas anderes sein als der "echte Minuspol")?
LiIon-Zellen haben aufgeladen 4.2V, leer ca 3.2V und nominal 3.7V.
Die Zellen sind ganz sicher parallel. Der Akku liefert dann zwischen 3 und 4,2V. Hast du das Gerät? Dann schliesse doch einfach das USB-Ladekabel(?) an und miss im Batteriefach. Ich würde nach deiner Messung auch vermuten dass links Minus ist, rechts Plus, und in der Mitte ein Temperatursensor, wozu auch immer. Theoretisch solltest du nur noch zwischen den richtigen Pins Spannung messen wenn du deinen Spannungsmesser mit 100R oder so brückst. Dem Akku sollte das nichts ausmachen. Zum Laden ist der Temperatursensor irrelevant. Du musst nur die 2 richtigen Pins finden.
GPSler schrieb: > Ich hatte noch nicht > verraten, daß das Batteriefach des fraglichen Geräts auch die > Möglichkeit bietet, statt des Akkus, um den es hier geht, 3 NiMH-Akkus > der Bauform AA einzulegen. Dann kennst Du ja die Haupt-Spannungsanschlüsse.
Harald W. schrieb: > Dann kennst Du ja die Haupt-Spannungsanschlüsse. Danke für den Hinweis. Gute Idee - Ich werde morgen mal messen, ob die Anschlüsse tatsächlich zusammenhängen. Die NiMH-Akkus werden nämlich quer in das Batteriefach eingebaut und dabei mit Anschlüssen kontaktiert, die räumlich (einige cm) von den Anschlüssen des Akkus getrennt sind, um den es hier geht. Deshalb bin ich noch gar nicht auf die Idee gekommen, daß die Anschlüsse 1:1 zusammenhängen, obwohl es logisch wäre. Das wird interessant - ich werde berichten.
Ich habe in der Zwischenzeit weitere Ergebnisse erarbeitet: Harald W. schrieb: > Dann kennst Du ja die Haupt-Spannungsanschlüsse. Der Minus-Pol der NiMH-Akkus hängt mit dem Minus-Pol des Li-ION-Akkus zusammen (0 Ohm). Für den Plus-Pol gilt das NICHT. Weitere Verbindungen waren nicht ersichtlich (jeweils mehrere hundert kOhm zwischen den Kontakten für die NiMH-Akkus und denen für den Li-ION-Akku). Ich habe zwischenzeitlich einen weiteren Test durchgeführt: Ich habe den Akku voll geladen und dann das Gerät laufen lassen, bis es sich abgeschaltet hat. Dann habe ich den Akku entnommen und nochmals die Spannungen zwischen den Kontakten gemessen. Das Ergebnis ist interessant: Die Spannung zwischen den äußeren beiden Kontakten ist von 4 V auf 3.1 V gefallen. Die Spannung zwischen dem rechten Kontakt und zwischen dem zweiten Kontakt von rechts ist von 3.7 V auf 2.8 V gefallen, ebenso die Spannung zwischen dem rechten Kontakt und dem dritten Kontakt von rechts. Ich vermute nun, daß die beiden mittleren Kontakte über eine Diode mit dem linken Kontakt verbunden sind. Die Spannungsdifferenz zwischen den beiden mittleren Kontakten und dem linken scheint jedenfalls immer gleich zu bleiben (nämlich 0.3 V bei vollem wie bei leerem Akku). Darf ich daraus schließen, daß die beiden mittleren Kontakte doch nicht für Daten oder Auswertung eines NTC gedacht sind, sondern nur der Spannungsüberwachung beim Laden dienen? Dirk D. schrieb: > Hast du das Gerät? Dann schliesse doch einfach das > USB-Ladekabel(?) an und miss im Batteriefach. Ja, das habe ich (neu gekauft). Ich würde es gerne behalten (es ist am Freitag eingetroffen, ich kann es also noch zurückgeben), aber nur, wenn ich das hier geschilderte Problem gelöst bekomme. Vielen Dank für die Idee - das Ergebnis der Messung werde ich nachreichen (heute oder morgen). Dirk D. schrieb: > Theoretisch solltest du nur noch zwischen den richtigen Pins Spannung > messen wenn du deinen Spannungsmesser mit 100R oder so brückst. Auch für diese Idee vielen Dank. An den Temperaturmesser glaube ich im Moment nicht mehr wirklich (siehe oben), aber vielleicht kann man aus dieser Messung etwas lernen. Das Ergebnis reiche ich auch heute oder morgen nach. Mein Meßgerät kann übrigens die üblichen NTCs auswerten, und ich habe alle möglichen Paarungen von Kontakten in jeder Richtung (also 12 Möglichkeiten) getestet; leider gab es dabei keinen "Treffer" in Form eines sinnvollen Wertes.
Akkus mit 4 Anschlüssen sind nichts Besonderes. Siehe eigentlich alle Akkus für Mobiltelefone. Nach meiner Erfahrung sind die äusseren Anschlüsse immer die "Hauptkontakte", die man zum laden / entladen kontaktiert. die Inneren sind oft die Kontakte für den eingebauten Temperatursensor. Meist steht an den äusseren Anschlüssen ja auch "+" und "-" dran.
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