Hi Group, beim Einarbeiten in die Funktechnologie bin ich auf eine Behauptung gestoßen, die ich lieber nochmal hinterfrage. Die Berechnung der Gesamtsendeleistung sieht doch so aus (Quelle https://wiki.freifunk.net/WLAN-Antennen): Berechnet wird die Sendeleistung (in dBm) eines WLAN-Gerätes aus: + Sendeleistung (dBm) + Gewinn Verstärker (dB) (falls vorhanden) - Dämpfung Kabel (dB) - Dämpfung Stecker (dB) - Dämpfung Blitzschutz (dB) + Gewinn Antenne (dBi) ───────────────────────────────────── = Gesamtsendeleistung Jetzt habe ich woanders gelesen (Quelle habe ich leider nicht mehr), dass eine Antenne die Sendeleistung garnicht verstärken kann, sondern nur die Reichweite in bestimmte Richtungen vergrößern kann. (Ich hoffe, ich habe das so richtig zitiert, aber zumindest habe ich es so verstanden). Ist das so korrekt? Gruß Achim
Eine gerichtete Antenne "verstärkt" in eine Richtung (durch die Richtwirkung). In andere Richtungen ist der gain geringer. Ein verlustfreier Rundstrahler hat in alle Richtungen einen gain von 1.
Das ist wie mit einer Lampe mit und ohne Reflektor. Bei gleicher Lampenleistung strahlt die Lampe ohne Reflektor in alle Richtungen, aber weniger lm/cm², mit Reflektor wirds in einer Richtung gebündelt und in dieser Richtung mehr lm/cm². Dafür sind andere Richtungen unbeleuchtet. So ist das auch bei Rundstrahlern vs. Richtantennen.
Die absolut abgestrahlte Leistung ist von der Antenne unabhängig... Was du oben berechnet hast ist die effektive Isotropenstrahler Leistung (EIRP). Wie der Name aber schon sagt ist das nur eine rechnerische Größe.
Achim S. schrieb: > dass eine Antenne die Sendeleistung garnicht verstärken kann, Natürlich nicht, wo sollte die dafür nötige Energie auch herkommen? Trotzdem kann eine Antenne einen sog. "Gewinn" gegenüber einer einfachen, ungerichteten Antenne haben. Ohne einen solchen Antennen- Gewinn wäre z.B. Satellitenfernsehen m.W. garnicht möglich.
Hallo sehr einfaches Beispiel das man als sehender Mensch ganz ohne Physik und eventuell schwer verständliche, abstrakte, Mathematik verstehen kann: Jede Art von Scheinwerfer macht sozusagen ein Lichtgewinn in einer Vorzugrichtung - dort ist dann die Lichtstärke im Vergleich zur "nackten" Lichtquelle größer - woanders ist dann natürlich aber die Lichtstärke geringer. Der Lichtstrom, in Lumen, ändert sich aber natürlich nicht. Ham
Danke für die guten Rückmeldungen. Hab's verstanden. Gruß Achim
Achim S. schrieb: > Jetzt habe ich woanders gelesen (Quelle habe ich leider nicht mehr), > dass eine Antenne die Sendeleistung garnicht verstärken kann, sondern > nur die Reichweite in bestimmte Richtungen vergrößern kann. Das ist so nicht ganz richtig ausgedrückt. Die Sendeleistung wird im Sender erzeugt und hat mit der verwendeten Antenne erstmal nichts zu tun. Die Antenne kann aber so gebaut sein, dass die Leistung die vom Sender zur Verfügung steht, in eine Raumrichtung gebündelt wird. Die Beispiele mit der Lampe und dem Reflektor sind da schon sehr anschaulich. Das wäre dann das Extrembeispiel einer Richtantenne, nämlich die "Parabolschüssel". Andere Richtantennen verwenden andere Prinzipien um eine Richtwirkung zu erzielen ( Yagi-Antenne z.B. ). Für eine tieferen Einstieg gibt es das "Antennebuch" von Rothammel. Das ist sehr Praxisbezogen und kein theoribeladenes Mathebuch.
auf die Praxis bezogen, ist das Problem die schwache Sendeleistung der Clients zum Router. Deswegen ist es Vorteilhaft die Antenne des Routers zu wechseln, damit der Router die schwachen Clients besser empfängt, im Gegensatz sollte die Sendeleistung des Routers dann auch verringert werden, da sich durch den längeren Stab die Ausbreitung nach oben und unten verringert und es mehr in die horizontale bündelt. Dadurch werden die Clients noch mehr gestört und die Probleme sind ggf. dann noch höher als vorher.
Natürlich nicht! Eine Antenne ist für den Empfang geeignet, ein Verstärker zum Verstärken. Natürlich liefert die eine Antenne eine höhere Signalstärke als eine andere. Meist durch die Bauform bedingt.
Amateur schrieb: > Eine Antenne ist für den Empfang geeignet Es soll auch welche geben, die zum Senden geeignet sind. :-)
"Das ist des Verstärkers Ziel - vorne wenig, hinten viel" Dürfte von Dietrich Drahtlos stammen. Eine Antenne kann die reingesteckte Leistung nur bündeln, nicht verstärken.
Jörg W. schrieb: >> Eine Antenne ist für den Empfang geeignet > > Es soll auch welche geben, die zum Senden geeignet sind. :-) Und fast alle können sogar beides!
Man unterscheidet zwischen Sendeleistung und Strahlungsleistung. Die Strahlungsleistung kann durch eine Bündelung der Sendeleistung in eine bestimmte Richtung auch höher als die Sendeleistung sein. Der gewünschte Bündelungsgrad hängt von der Antennenkonstruktion ab.
Die Feldstärke lässt sich in Strahlrichtung entsprechend dem Gewinn der Richtantenne erhöhen. Bei der Selbsterklärung in Sachen EMV ist dieser Umstand zu berücksichtigen. Die Freigrenze für die man sich die Erklärung sparen kann liegt bei 10 Watt EIRP. Bei entsprechend leistungsfähigen Antennen sind diese mitunter schon mit wenigen Watt Einspeiseleistung erreicht, wobei du natürlich in deiner Berechnung Kabeldämpfungen mit berücksichtigen darfst.
Genau genommen ist eine Antenne ein passives Übertragungsbauteil welches elektrische leitungsgebundene Leistung mit dem Freiraum koppelt und umgekehrt. Definitionsgemäß erzeugt ein Passives Bauteil keine Leistung sondern überträgt sie oder wandelt sie um wobei Verluste entstehen. Verstärkung lässt sich nur durch zuführen von Hilfsenergie erzielen. Dazu wird der Hilfsenergie der Signalstrom(Datenstrom)aufmoduliert. Namaste
herbert schrieb: > Die Freigrenze für die man sich die > Erklärung sparen kann liegt bei 10 Watt EIRP. Bei entsprechend > leistungsfähigen Antennen sind diese mitunter schon mit wenigen Watt > Einspeiseleistung erreicht, wobei du natürlich in deiner Berechnung > Kabeldämpfungen mit berücksichtigen darfst. Mit einer vernünftigen Antenne (z.B. 17 El. Yagi auf 430MHz) überschreitest du die "Frei"-Grenze schon bei 300mW, wenn die Antenne dicht an der Sendeendstufe hängt.
Verstärkung heisst üblicherweise, dass am Ausgang mehr Signalenergie herauskommt als reingeht. Da ein Perpetuum mobile nicht exisiert, muss diese Energie irgendwoher zugeführt werden, normalerweise als Gleichleistung, die im Verstärker teilweise in Wechselleistung umgewandelt wird. Es gibt ein paar exotische Ausnahmen, den parametrischen Verstärker, der Wechselleistung auf einer Pumpfrequenz zuführt, oder auch mit injection locking, wo ein Leistungsoszillator auf ein schwächeres Eingangssignal einrastet, und auch beispielsweise dessen FM-Modulation übernimmt - das wäre auch eine Art Verstärker.
Funker schrieb: > Mit einer vernünftigen Antenne (z.B. 17 El. Yagi auf 430MHz) > überschreitest du die "Frei"-Grenze schon bei 300mW, wenn die Antenne > dicht an der Sendeendstufe hängt. Bei 15db Gewinn ja. Häufig kommt man ohne lange Kabel ja nicht aus , hat diverse Steckverbinder mit Verlusten, Stehwellen Messgerät eingeschleift ,Antennenumschalter...Ehe man sich versieht liegt man bei der Einspeisung im Wattbereich. Ob die 15db Gewinn Antenne tatsächlich den rechnerischen Gewinn ausspielen kann hängt dann auch noch von der Aufbauhöhe über Grund bzw.über Dach ab.
herbert schrieb: > Stehwellen Messgerät eingeschleift ,Antennenumschalter.. Der umschalter den verstehe ich, das Dauerhaft eingeschleifte SWR-Meter nicht. Das kann blöde nebeneffekte, dämpfung bereiten. Kontrolle -> SWR OK -> Raus mit dem kram, verbrennt ja nur leistung. So handhabe ich das.
herbert schrieb: > Häufig kommt man ohne lange Kabel ja nicht aus , ... Deswegen verwendet man häufig ferngesteuerte HF-Frontends. Dann können Sender bzw. Empfänger(-eingangsstufe) dicht an der Antenne sitzen, man spart sich lange, insbesondere bei höheren Frequenzen verlustbehaftete, Kabel, hat besseres SNR am Empfänger und braucht effektiv weniger dicke Sender. Darum hat z.B. fast jede Fernsehschüssel ihren LNB direkt am Fokus vom Parabolspiegel.
Wolfgang schrieb: > Deswegen verwendet man häufig ferngesteuerte HF-Frontends. Na ja, solche fernsteuerbare Equipments sind ja noch nicht so lange auf dem Markt und sind auch sicher nicht für jeden OM das "Mass aller Dinge" Ich zb. wohne in einem Mietshaus und habe meine Wertsachen gerne unter Kontrolle. Das Wort "häufig" würde ich nicht unterschreiben ...schon eher aber , dass häufig mit langen Kabeln gearbeitet wird. Leider wird auch dies immer schwieriger weil eine Antennengenehmigung nicht zu bekommen ist. Ich kannte einen Om der musste heimlich nächtens zum funken eine Groundplane aus einem stillgelegtem Kamin schieben. Man gönnt sich ja sonst nix...
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