Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Peter-Prinzip in der Gründerszene


von Peter (Gast)


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Nach zwei Stellen in kleinen Startups oder stark wachsenden Unternehmen 
mit < 10MA ist mir mal folgendes aufgefallen. Nun bin ich in einem 
großen Unternehmen gelandet, wo das Problem sicher auch nicht ganz weg 
diskutiert werden kann.

Die Stufe maximaler Unfähigkeit bei inhabergeführten Betrieben ist für 
viele Geschäftsführer bereits mit der Gründung erreicht. Das soll 
heißen, dass Gründern vielleicht besser keine Gründer sein sollten. Es 
mangelt nicht unbedingt an fachlichem oder der Ausbildung. Es mangelt 
oft an ganz grundlegenden Dingen wie Organisation oder emotionaler 
Intelligenz.

Schlimm ist es insbesondere dann, wenn jemand noch vor dem Studium mal 
irgendwas mit Mikrocontrollern Programmiert hat und dann nach dem 
Studium entschließt Unternehmer zu werden. Daraus werden dann die 
Bastelbuden, wo der Chef zwar fachlich Ahnung haben mag aber sein Hobby 
zum Beruf machen wollte. Blöderweise sollte der Chef aber mehr Ahnung 
von Mitarbeiterführung haben und wissen wie man Kunden zufrieden stellt.

von Bürovorsteher (Gast)


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Könntest du dich beim Schreiben deiner Texte bitte soweit 
zusammenreißen, dass selbige halbwegs verständlich werden?

von Ivo -. (Gast)


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Und was verstehst du daran nicht?

von Bürovorsteher (Gast)


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Kurz gesagt, die Grammatik ist unter aller Sau. Keinerlei geistige 
Disziplin.
Peter-Prinzip beim Textverfassen.

von Ivo -. (Gast)


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Ja, aber der Text ist durchaus verständlich, ich gebe dir aber recht, 
dass besonders der TE vernünftig schreiben sollte.

von Vka (Gast)


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Naja was willst du machen? Die Leute brennen für ihre Interessen. In 
einer Anstellung können sie das nicht ausleben, also wird selbst was 
gegründet.
Natürlich stehen dann weiterhin die Interessen im Vordergrund und nicht 
die Kundenpflege und Buchhaltung.
Wenn du denen wirklich helfen willst, nutz ihre Stärken und bring denen 
bei, dass sie für die MA-Führung & Co. jemand einstellen sollten 
(Teamleiter). Dann haben die nämlich den nervigen Kram auch vom Tisch.
Die Kunst ist nur, zu verstehen dass man auch Chef sein kann ohne 
ständig MA-Gespräche zu führen und zu kontrollieren. Also den selbst 
lange ersehnten Freiraum auch anderen zugestehen.

von Micromanager (Gast)


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Vka schrieb:
> Die Kunst ist nur, zu verstehen dass man auch Chef sein kann ohne
> ständig MA-Gespräche zu führen und zu kontrollieren. Also den selbst
> lange ersehnten Freiraum auch anderen zugestehen.

Das wird nichts mehr.

von Amateur (Gast)


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@Peter
Wenn das, was Du hier abgesondert hast, so stimmen würde, hätte der 
Betrieb schon längst die Flügel gestreckt.

von Mr.Mainfold (Gast)


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Du hast schlicht keine Ahnung vom Unternehmertum.
Meinst Du einer kann alles!?
Deshalb ist es toll, wenn man so schnell wächst, das man kompetente 
Leuchte für die entsprechenden bereiche einstellen kann. Das ist das 
Ziel eines jeden Unternehmers.
Leider lassen die knallharten Zahlen das oft nicht zu wie man es sich 
wünscht.

Schau Dir die Threats hier an.
Hier sind unzählige Klugscheißer, die meinen sie wären die geilsten, 
würden aber als Unternehmer nichts gebacken bekommen.
Und was an seinem Text nicht verständlich war, erkläre jetzt bitte mal.
Ich sehe eher bei Dir das Problem, wenn Dich das Verstehen des Textes 
bereits überfordert.

P.S. Einstein war furchtbar in Grammatik sind Rechtschreibung..in Deinen 
Augen vermutlich auch unfähig..

von Sebastian H. (sebh)


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Ich wäre ein wunderbarer Chef, leider bin ich ein schlechter 
Angestellter und auch das Gründen fällt mir schwer.

Woher bekomme ich ein Unternehmen um meine Chef-Qualitäten zu beweisen?







Der Text mag leicht überspitzt klingen, wenn man das Peter-Prinzip 
umgehen möchte müsste man aber meiner Meinung nach wirklich eine Antwort 
darauf haben. Vielleicht wäre ich ja wirklich ein guter Chef / 
Abteilungsleiter / was-auch-immer und komme da nur nicht hin weil ich 
ein miserabler Angestellter bin.

von Piccoz (Gast)


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Hallo Peter

diese bärbeißigen überlgelaunten Chefs findet man eher bei schon 30-40 
Jahre
bestehenden Firmen , wo der "Patron"  krampfhaft am Zepter hält und
mit sachgrundlosen Befristungen seit xx Jahren es schafft genau die 
besten
Mitarbieter bzw NewInputer zu excerpieren ( und idealerweise gleich 
deren Karriere zu killen ...)

Das Problem heutiger Gründer speziell in der TEChszene ist ,dass man den 
MA nur als Trittbrett für die eigene Millionärsleiter sieht....

von Dennis (Gast)


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Piccoz schrieb:
> Das Problem heutiger Gründer speziell in der TEChszene ist ,dass man den
> MA nur als Trittbrett für die eigene Millionärsleiter sieht....

Das ist kein Problem heutiger Gründer, sondern war schon immer so. Die 
perversen jungen Gründer bis 35 geben mit sowas allerdings verstärkt an. 
Da muss man sich nur mal die Veranstaltungsfotos von 
Wirtschaftsverbänden auf Facebook oder die PR der Firmen ansehen. Wenn 
man das mal wirklich analysiert kann man gar nicht mehr aufhören zu 
kotzen.

von Work HARD, Play HARDER (Gast)


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Dennis schrieb:
> Da muss man sich nur mal die Veranstaltungsfotos von
> Wirtschaftsverbänden auf Facebook oder die PR der Firmen ansehen.

YOLO! Work is a big PARTEY! Wir sind immer gut drauf und ein 
abgeSWAGGTES TEAM! Wir sind innovativ, kreativ und produktiv!
Wir sind socially responsible and DIGITAL NATIVE. Komm zu uns und mach 
auch AUS DEINEM LEBEN eine DAUERPARTY. Wir arbeiten nicht in BÜROS, wir 
arbeiten in COOLEN LOUNGES und spielen jeden morgen die REISE NACH 
JERUSALEM (Desksharing - YAY).
Bei uns brauchst du KEIN GELD und KEINE ALTERSVORSORGE, denn bei uns 
bleibst du immer YOUNG and FRESH!

(Durchgehende Großschreibung ist als künstlerisches Gestaltungselement 
beabsichtigt.)

von AAAA B. (Gast)


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Work HARD, Play HARDER schrieb:
> .....
> Bei uns brauchst du KEIN GELD und KEINE ALTERSVORSORGE, denn bei uns
> bleibst du immer YOUNG and FRESH!
Jo man. Do ya wanna know where the party abgeht?

git' dis' : htpp://berlinstartupjobs.com/

WHAM! BAM!

Oh man bin ich gut drauf, ich muss erst mal ne Line reinziehen, der Chef 
hat sicher noch was in seiner Schublade.... SCHNIEEEEEEEEEEEEEF!!! AHHH!
Ich muss jetzt erst mal ins Berghain ...

von Timo (Gast)


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Amateur schrieb:
> Wenn das, was Du hier abgesondert hast, so stimmen würde, hätte der
> Betrieb schon längst die Flügel gestreckt.

Nicht unbedingt. Wenn die sich einmal ein paar Kunden gefangen haben, 
die sich von dem Produkt oder Dienstleistung abhängig gemacht haben und 
man sich dem Kunden gegenüber nicht komplett dumm anstellt kann das 
durchaus lange dauern bis die harte Landung auf dem Boden der Tatsachen 
kommt.

Das ändert dann aber nichts an internen Schwächen in seinem Unternehmen. 
Folglich wird die Mitarbeiterfluktuation hoch sein, wissen wandert 
ständig mit den Mitarbeitern und der Frust bei neuen macht nicht schon 
bei der Einarbeitung bemerkbar. So ein Unternehmen ist vergiftet und 
bleibt es auch.

von Steffen K. (botnico)


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Grundsätzlich finde ich es besser, wenn jemand nach dem Studium erstmal 
ein paar Jahre als Angestellter arbeitet, bevor er sich selbständig 
macht.

Das Problem als MA bei einem Gründer zu arbeiten ist, dass in der 
Gründerzeit meist das Geld knapp ist. Der MA ist vom Gesetz her ziemlich 
gut geschützt, das heisst für den Gründer vor allem 
Zahlungsverpflichtungen, auch wenn mal einige Monate kein Geld 
reinkommt. Den Druck muss er weitergeben, sonst macht sich das bei ihm 
früher oder später psychosomatisch bemerkbar.

Als MA bei einem Gründer zu arbeiten bedeutet zusätzlich, praktisch 
keine Aufstiegsmöglichkeiten zu haben ("flache Hierarchien", "familiäre 
Atmosphäre"), während das Geld und die Aufstiegsmöglichkeiten bei 
Konzernen und im Mittelstand liegen.

von Nop (Gast)


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Ich sehe nicht, wieso man überhaupt bei einem Startup anheuern sollte. 
Bezahlung ist meist unterirdisch. Wenn das Unternehmen scheitert, steht 
man auf der Straße und hat wegen des schlechten Gehalts auch noch wenig 
ALG 1.

Wenn es was wird, hat man am Ende mit miesem Gehalt und vielen 
Überstunden dem Unternehmer das Nest erarbeitet, in das er seinen 
Ruhestand planen kann, steht selber aber auch dann mit leeren Händen da.

Entweder, das Unternehmen bezahlt marktüblich, oder es gibt 
Unternehmensanteile - und zwar erheblich mehr als nominell draufsteht, 
weil das Risiko vergütet werden muß, daß die Anteile am Ende nichts wert 
sind. Wenn der Unternehmer das nicht will, dann kann er seine Arbeit 
halt selber machen, alleine.

von Max Maxens (Gast)


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Das Problem der inkompetenten Gründer ist vom TE sicherlich korrekt 
erkannt worden. Dürfte bei vielen Startups so sein, außer bei denen, wo 
sich BWLer hinsetzen und gründen, weil es gerade hip ist. Die scheitern 
dann aber an der inhaltlichen Kompetenz.
Man hat halt nie beides: Fachverstand und 
Unternehmenslenkungskenntnisse. Muss man sich beides erst erarbeiten. 
Und da scheitert der eine früher, der andere später und der dritte 
schafft es irgendwie.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass es tatsächlich dumm ist, bei 
Startups anzufangen, wenn man nicht wirklich gute Gründe dafür hat. Die 
meisten sind Schrott.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Work HARD, Play HARDER schrieb:
> YOLO! Work is a big PARTEY! Wir sind immer gut drauf und ein
> abgeSWAGGTES TEAM! Wir sind innovativ, kreativ und produktiv!
> Wir sind socially responsible and DIGITAL NATIVE. Komm zu uns und mach
> auch AUS DEINEM LEBEN eine DAUERPARTY. Wir arbeiten nicht in BÜROS, wir
> arbeiten in COOLEN LOUNGES und spielen jeden morgen die REISE NACH
> JERUSALEM (Desksharing - YAY).
> Bei uns brauchst du KEIN GELD und KEINE ALTERSVORSORGE, denn bei uns
> bleibst du immer YOUNG and FRESH!

Bruuuuder, mach mal langsam mit dem Koks! :)

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Also das Peter-Prinzip ist nicht so bierernst gemeint wie es hier 
behandelt wird. Manche zählen daher das Buch "The Peter Principle: Why 
Things Always Go Wrong" von 1969 zur Unterhaltungsliteratur, das wird 
schon am überspitzen Untertitel deutlich.

Firmengründung und -führung ist für  Erstgründer ein Lernprozess, da ist 
keinesfalls schon zum Start der tiefste (oder höchste) Punkt erreicht. 
Das nennt man "training on the job". Das ist für deutsche Absolventen, 
die glauben mit Akademie-Abschluss hätten sie fertig, ein wenig 
geliebtes Konzept.
Die Unerfahrenheit von Jung-Chefs wird oft kompensiert indem die 
Investoren/Geldgeber darauf bestehen, dem Gründer einen Mentor aka 
Business-Angel zur Seite zu stellen. Prominentes Beispiel; Steve Jobs 
und Mike Markkula. Gerade Steve Jobs mussten einige basics im Umgang mit 
Menschen schonend anerzogen werden, oft mit mäßigen Erfolg.

https://www.youtube.com/watch?v=4RYKtfr-87E

von Martin S. (sirnails)


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Die Insolvenzquote liegt eigentlich bei 5% in Deutschland. Durch 
günstige Kredite wurde sie auf fast 0 gesenkt.

All die untragbaren Betriebe, die jetzt noch existieren, existieren nur, 
weil Geld aktuell nicht das größte Problem darstellt.

Sei beruhigt - die Zeiten werden sich auch wieder ändern. Und dann wird 
jede 20te Bude den Bach runter gehen... PRO JAHR!

von djm (Gast)


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Naja, wenn ich mir so die meisten inhabergeführten Betriebe bei uns in 
der Region anschaue werden die meisten von nem cholerischen Patriarchen 
geleitet. Ich sehe da keine große Veränderung zu heute. Der Effekt wird 
halt höchstens noch verschlimmert, weil heute gründen total fly ist.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Die Insolvenzquote liegt eigentlich bei 5% in Deutschland.

> Und dann wird jede 20te Bude den Bach runter gehen... PRO JAHR!

Hilf mir bitte auf die Sprünge. Wo ist da jetzt der Unterschied?

von SW I. (sw-ing)


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Wenn Konzernbeamte über Startups schreiben, was soll dabei schon raus 
kommen. Ich war in einem Startup und es war eines tolles Jahr, mit viel 
Arbeit, steiler Lernkurve und einem Gefühl, dass man kaum von Arbeit 
sprechen kann. Das ist für den konservativen Powerpoint Ingenieur, der 
schon 20 Jahre beim IGM Konzern versauert natürlich undenkbar, weil 
Arbeit muss aus seiner Erfahrung weh tun.

Was will man als junger ungebundener Ingenieur, die 35h Woche im 
altbackenen Konzern sich mit politischen Firlefanz aufhalten oder 
versuchen mal wirklich etwas Neues zu schaffen und dafür auch mal 
Überstunden schieben. Natürlich gibt es auch die Negativbeispiele, aber 
es gibt genug, die gerne dort Arbeiten und das liegt sicherlich nicht 
nur daran, dass es so HIP ist.

Wer das noch nie mitgemacht hat, kann seine Meinung für sich behalten, 
die ist nämlich nichts wert.

von Kastanie (Gast)


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SW I. schrieb:
> Wer das noch nie mitgemacht hat, kann seine Meinung für sich behalten,
> die ist nämlich nichts wert.

So ist es.

Entweder spielt hier Neid über die Firmengründer rein (aber die machen 
ja eh alle Pleite...), da man selbst den Arsch nicht hoch bringen würde.

Oder man lädt hier wieder mal seinen generellen Frust über die durchwegs 
unfähigen Chefs ab.

von Qwertz (Gast)


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Nop schrieb:
> Ich sehe nicht, wieso man überhaupt bei einem Startup anheuern sollte.
> Bezahlung ist meist unterirdisch.

Genauso ist es. Mir würde es nicht im Traum einfallen, bei einem Startup 
als Angestellter zu arbeiten. Eher frage ich mich, wie die überhaupt 
Leute finden. Vermutlich alles naive Frischlinge, die mit ein paar 
Unternehmensanteilen gelockt quasi für lau rund um die Uhr arbeiten. 
Naja, wer's mag.

von David S. (Firma: Bankenaufsicht) (avmsterdam)


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Qwertz schrieb:
> Vermutlich alles naive Frischlinge, die mit ein paar
> Unternehmensanteilen gelockt quasi für lau rund um die Uhr arbeiten.

Das ist ein Klischee, das nicht immer zutrifft.

Es gibt auch sehr gut finanzierte Start-Ups, hinter denen große Firmen 
stehen. Die zahlen mindestens branchenübliche Löhne.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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SW I. schrieb:
> Wenn Konzernbeamte über Startups schreiben, was soll dabei schon raus
> kommen. Ich war in einem Startup und es war eines tolles Jahr, mit viel
> Arbeit, steiler Lernkurve und einem Gefühl, dass man kaum von Arbeit
> sprechen kann. Das ist für den konservativen Powerpoint Ingenieur, der
> schon 20 Jahre beim IGM Konzern versauert natürlich undenkbar, weil
> Arbeit muss aus seiner Erfahrung weh tun.

Das ist durchaus möglich und war wohl nie anders ;-)

Als ich mich damals selbstständig machte, gab es natürlich auch von 
allen Seiten gute und schlechte Ratschläge. Diejenigen, die seit vielen 
Jahren fest im Sattel saßen, verstanden einfach nicht, warum ich diesen 
Schritt ging. Dass es mir dabei nicht um's Geld ging, sondern darum, mir 
einen sehr wichtigen Teil meines Lebens genau so zu gestalten, wie es 
mir gut tut. Und ich bereit war, dafür auch ein paar nicht einfache 
Jahre durchzustehen.

> Was will man als junger ungebundener Ingenieur, die 35h Woche im
> altbackenen Konzern sich mit politischen Firlefanz aufhalten oder
> versuchen mal wirklich etwas Neues zu schaffen und dafür auch mal
> Überstunden schieben. Natürlich gibt es auch die Negativbeispiele, aber
> es gibt genug, die gerne dort Arbeiten und das liegt sicherlich nicht
> nur daran, dass es so HIP ist.
>
> Wer das noch nie mitgemacht hat, kann seine Meinung für sich behalten,
> die ist nämlich nichts wert.

Jepp. Man kann jemandem, der das nicht gemacht hat, schwer vermitteln, 
wie man sich in so einem Umfeld in Aufbruchstimmung fühlt.

Bei mir war plötzlich der doppelte Boden weg, dafür sagte mir plötzlich 
niemand mehr, wann ich wo wie zu arbeiten hatte. Ich konnte Dinge denken 
und umsetzen, ohne jemanden fragen zu müssen.

Mit der Gewissheit, dass am Monatsende eben nicht das Gehalt einfach auf 
dem Konto erscheint (manchmal auch gar nichts), muss man umgehen können. 
Andererseits setzte das bei mir zusammen mit den gefallenen Zwängen 
eines Angestelltendaseins auch sehr viel Energie frei.

Einfach mal etwas riskieren, den alten Ballast abwerfen, etwas komplett 
Neues wagen - das ist ein mutiger Schritt. Hier hängt an der Pinnwand 
immer noch mein alter Notizblockzettel, den ich damals mit einem Spruch 
von Goethe bekritzelt habe: "Zu allem Großen ist der erste Schritt der 
Mut!" - und dieses blöde Zettelchen hat mir tatsächlich schon oft den 
letzten Schubser gegeben, etwas umzusetzen.

Ob es funktioniert, wird die Zukunft zeigen. Aber entscheidend ist: man 
hat es versucht!

Da muss in DE auch eine andere Mentalität her: wer Pleite gegangen ist, 
dem haftet hier ein Makel an. bei mir nicht: ich frage denjenigen immer 
extrem nach den Gründen des Scheiterns aus und natürlich auch, was er 
als nächstes  versucht.

Wie schon weiter oben von verschiedenen Leuten angesprochen ist es dann 
mit Angestellten nochmal etwas anderes. Solange man nur für sich selbst 
verantwortlich ist, ist das eine Sache. Mit einem MA trägt man eine ganz 
andere Verantwortung - zumindest geht/ging es mir so.

"Chef sein" kann man - leider - nirgendwo vorher lernen und letztendlich 
muss man dafür wohl auch einfach geeignet sein, das Talent haben.

Ein ganz wichtiger Schritt zu einem (hoffentlich) guten Chef war bei 
mir, dass ich meinem MA recht bald einfach vertrauen konnte und nicht 
alle seine Schritte überwachen musste, damit er sie auch ja richtig 
macht. Wenn man dieses Vertrauen darin, dass derjenige die Arbeit genau 
so gut macht wie man selbst, hat, dann gestaltet sich das verhältnis MEn 
recht einfach, denn dann lässt man ihn einfach machen, und zwar auf 
seine Weise, nicht auf meine.

Und die Krönung zum guten Chef ist mEn, wenn man erkennt, dass der MA 
einige Dinge viel besser kann als man selbst und ihn bevorzugt mit 
diesen Dingen füttert. Das ist dann der beste Zustand: der MA ist 
zufrieden, weil er das machen kann, was er gut kann, worin er also 
Talent hat - und gleichzeitig ist das ein riesiger Gewinn für das 
Unternehmen.

Der Spruch "Wer sich gegen sein Talent entscheidet, entscheidet sich für 
die Mittelmäßigkeit." gilt sowohl für die AN als auch die AG.

Und: ja, es kann ein wirklicher Genuss sein, wenn man das tun kann, 
was man gut kann und leidenschaftlich verfolgt. Gemeinhin nenn man das 
wohl "Muße".

Ich nehme an, um das beurteilen zu können, muss man es wohl einfach mal 
gemacht haben.

: Bearbeitet durch Moderator
von Debbis (Gast)


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Max Maxens schrieb:
> Das Problem der inkompetenten Gründer ist vom TE sicherlich korrekt
> erkannt worden. Dürfte bei vielen Startups so sein, außer bei denen, wo
> sich BWLer hinsetzen und gründen, weil es gerade hip ist. Die scheitern
> dann aber an der inhaltlichen Kompetenz.

Es gibt auch die Kombination wo Fachwissen und BWL Tussie als 
Geschäftsführer da sitzen. Wenn beide Frisch von der Uni kommen und noch 
nie unter jemandem gearbeitet haben ist das für die Mitarbeiter in so 
einem Unternehmen in der Regel großer Mist.

Problematisch ist dann, dass Geschäftsführer sich dann für die Top 
Arbeitgeber halten. Sie wissen schließlich nicht wie die Position eines 
Mitarbeiters aussieht.

von Marc (Gast)


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Irgendwie finde ich hier wird die Gründerszene massiv durch den Dreck 
gezogen. Ihr solltet mal überlegen, dass die eventuell für Innovation 
sorgen und ein paar Arbeitsplätze schaffen.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Marc schrieb:
>  und ein paar Arbeitsplätze schaffen.

Zynikermodus an
 Wer braucht schon Arbeitsplätze wenn er Bafög, Mutti oder H4 hat.
Zynikermodus aus

von Dennis (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Marc schrieb:
>>  und ein paar Arbeitsplätze schaffen.
>
> Zynikermodus an
>  Wer braucht schon Arbeitsplätze wenn er Bafög, Mutti oder H4 hat.
> Zynikermodus aus

Stimmt. So deutlich über H4 Niveau ist das Gehalt in manchen Bastelbuden 
nämlich nicht.

von Bürovorsteher (Gast)


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... Bastelbuden usw.

Und welcher Anteil in deinem hochmögenden Großkonzern ist auf deinem 
Mist gewachsen. Herr Großkotz?

von Qwertz (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> ... Bastelbuden usw.
>
> Und welcher Anteil in deinem hochmögenden Großkonzern ist auf deinem
> Mist gewachsen. Herr Großkotz?

Ich habe das mit den Bastelbuden zwar nicht geschrieben, aber zu deiner 
Frage: Ist das denn überhaupt relevant? Ich finde nicht; da ist das hohe 
monatliche Gehalt neben einem professionellen Arbeiten schon wesentlich 
wichtiger.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Ist das denn überhaupt relevant?

Ich meine, ja, ist es. Die ständige Geringschätzung kleinerer 
Unternehmen ist hier auffallend ausgeprägt. Diejenigen, die sich hier 
ständig über kleine und kleinere Unternehmen mokieren, bekommen mit mit 
einiger Wahrscheinlichkeit keine selbständige Tätigkeit gebacken. Sich 
beim Großkonzern einstellen zu lassen und dann von ganz oben 
herabzuschauen, ist keine Kunst.

> da ist das hohe monatliche Gehalt neben einem professionellen Arbeiten
> schon wesentlich wichtiger.

Ich denke schon, dass es bei mir sehr professionell zugeht, das hohe 
Gehalt ist auch kein Problem.

Unbestreitbar gibt es auch die als solche bezeichneten 
Bastelunternehmen, wo von der Hand in den Mund gelebt wird. Kenne ich 
auch. Dann durfte ich aber auch Bastelgroßkonzerne kennenlernen mit 
fragwürdigen Entwicklungsabteilungen.
Es gibt also die ganze Bandbreite der Fähigkeiten/Unfähigkeiten über 
alle Unternehmensgrößen hinweg annähernd gleichmäßig verteilt. Die 
einfachen Gleichungen Konzern = erste Sahne und Kleinunternehmen = 
letzter Müll stimmen nicht immer.

Aber weshalb sollte mich das alles interessieren? Die Meinungen der 
Foristen werden den Gang der Dinge auf der Welt in keiner Weise 
beeinflussen.

von Martin S. (sirnails)


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Bürovorsteher schrieb:
> Unbestreitbar gibt es auch die als solche bezeichneten
> Bastelunternehmen, wo von der Hand in den Mund gelebt wird. Kenne ich
> auch. Dann durfte ich aber auch Bastelgroßkonzerne kennenlernen mit
> fragwürdigen Entwicklungsabteilungen.

Hier!

Vom Regen in die Traufe. Dabei beide Seiten gesehen.

Oder anders: Zwei Beispiele, wie man vieles NICHT machen sollte.

von Jack (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
>> Ist das denn überhaupt relevant?
>
> Ich meine, ja, ist es. Die ständige Geringschätzung kleinerer
> Unternehmen ist hier auffallend ausgeprägt.

Dann lese mal diesen Thread von Anfang an. Da gibt es ausreichend 
Bashing von Konzernen, IGM-Betrieben usw. Wie in vielen anderen Threads 
auch.

> Sich
> beim Großkonzern einstellen zu lassen und dann von ganz oben
> herabzuschauen, ist keine Kunst.

Siehst du, da haben wir wieder das Konzern-Bashing. Als ob man nichts 
können muss um in einem Konzern zu arbeiten.

von Steffen K. (botnico)


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Hier noch was zum Peter-Prinzip, beim Linux-Kernel, also auch bei 
nichtkommerziell, non-profit und so:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Linux-Entwickler-Kernel-Community-wird-unter-eigener-Buerokratie-zusammenbrechen-4030460.html

Ab der Überschrift "Bürokratie-Apokalypse" wirds interessant, auch das 
Zitat von Daniel Vetter.

von Alex G. (dragongamer)


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Steffen K. schrieb:
> Als MA bei einem Gründer zu arbeiten bedeutet zusätzlich, praktisch
> keine Aufstiegsmöglichkeiten zu haben ("flache Hierarchien", "familiäre
> Atmosphäre"), während das Geld und die Aufstiegsmöglichkeiten bei
> Konzernen und im Mittelstand liegen.
Naja, dafür gibt es nicht selten Unternehmensbeteiligungen und wenn das 
Unternehmen wächst, ist man recht automatisch in einer höheren Position, 
denn die sehr flachen Hierarchien werden früher oder später aufgegeben.

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