Hallo allerseits, ich habe hier ein älteres schnelles Rennrad in gut gebrauchsfähigem Zustand, dessen Tretlager leider knackt beim Reintreten. Genauer: Das Tretlager habe ich zerlegt, gereinigt und neu mit Graphitfett gefüllt, damit es richtig gut läuft und wieder eingebaut. Die Laufbahn zeigte keinen nennenswerten Verschleiß. Jedoch beim Einbau der Lagerschalen fiel mir auf der einen Seite bereits auf, daß die Lagerschale sehr leicht einzuschrauben ist, leichter als sonst üblich. Dann noch den Konter-Ring fest zu gemacht und "fertig". Seitdem bin ich damit nur vielleicht 200km gefahren und stellte ein zunehmendes Knacken fest, das ich mir zunächst nicht erklären konnte. Mittlerweile kann man erkennen, wie die ganze Kurbel samt Kontermutter hin und her klappt. Das ist nicht so toll! Nun suche ich nach Ideen zur Abhilfe. Klar ist, daß diese linke Lagerschale im Gewinde des Rahmens keinen richtigen Halt hat, deshalb ging sie so leicht hinein zu schrauben. Schlecht wäre, wenn bereits Gewindegänge abgerissen wären. Gibt es die Möglichkeit, mit einem Kleber/Metallkleber/Hanf/Siliconband, das Gewinde zu füllen, so daß die Lagerschale wieder stramm rein geht und somit das Spiel zumindest auf ein ungefährliches Maß zurück zu bringen ist? Für KFZ gibt es doch diese Helicoil-Gewindereparatur-Sets. Aber da sind es oft keine Feingewinde. Hat jemand eine Idee diesbezüglich? mit freundlichem Gruß
.. ich würde auf eine Achse mit Industrielagern wechseln, z.B. Shimano BB-UN26K, giebts natürlich auch von anderen Herstellern ;-) Grüße leo
Stichwort "Patronenlager". Allerdings werden auch die eingeschraubt. Dazu muss gfs das Gewinde im Rahmen neu geschnitten werden, oder man muss es ausschleifen, dass man die Patrone durchschrauben / schieben kann.
Da ich die im Stahlrahmen festgefressenen Kunststofftretlager sowieso jedesmal rausmeisseln muss, und mein Feingewinde inzwischen davon nicht mehr ganz neu ist, habe ich das Tretlager vor einiger Zeit einfach mit Uhu-Plus eingeklebt. Das hält jetzt wenigstens. Ziemlich dumme Idee, an der Stelle Feingewinde zu verwenden, aber alle machen das so. Dazu je nach Nation Rechts/Linksgewinde oder beide identisch, die Achslänge auch bei jedem Rahmen wieder anders. Die Halteschraube muss eigentlich mit dem Schlagschrauber angeknallt werden, aber erst mit Aceton entfettet und dann dick mit blauer Schraubensicherung eingeschmiert hält es schon ein paar Monate oder sogar mehr. Nur wehe, wenn man es mal demontieren will...
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Christoph K. schrieb: > Dazu je nach Nation Rechts/Linksgewinde ... das Linksgewinde auf der einen Seite dient dazu, dass du beim Treten die Schraube nicht löst. Aus gleichem Grund gibt es bei den Pedalen ein Rechts- und ein Linksgewinde
Da will man vor lauter "haue" für/gegen Elektro/Diesel Automobil auf Drahtesel umsatteln und dann wird einem sogar das mit Tretlagerprobleme madig gemacht... Wann kommt endlich das problemlose Verkehrsmittel?
schau dich mal nach hollowtech lagern um sind konzipiert für kurbelgarnituren mit hohlachse kostet ein paar euro mehr als das fett welches du in den gebrauchtes lager geschmiert hast und dazu kommt noch die passende kurbelgarnitur, die kann gerne gebraucht sein insofern die laufflächse für das lager noch ok ist. glaub mir der unterschied ist erheblich und du wirst nix anderes mehr verbauen oder haben wollen sollte allerdings die lageraufnahme im rahmen selber defekt sein am besten mal zum fahrradhändler evtl kann der das gewinde nochmal nachschneiden und außen plan fräsen, mann muss nich immer alles selber machen, 10-20€ kann mal auch mal jemand anders geben für so eine dienstleistung
Christoph K. schrieb: > Ziemlich dumme Idee, an der Stelle Feingewinde zu verwenden, aber alle > machen das so. Weil es durchaus sinnvoll ist: Feingewinde benötigen weniger Materialstärke bei gleicher "Leistungsfähigkeit" und verfügen über eine größere Selbsthemmung. > Dazu je nach Nation Rechts/Linksgewinde Wie weiter oben schon jemand schrieb - das verhindert das Lösen durch die permanente Belastung, ähnlich wie bei den Pedalaufnahmen. L/R hast Du eigentlich bei jedem Fahrrad. > oder beide > identisch, die Achslänge auch bei jedem Rahmen wieder anders. Das ist aber nicht soooo tragisch - man misst das einmal aus und gut. Dazu sind diese Lager sehr günstig: ein einfaches Patronenlager kostet komplett keine 15€. Zum OP: bei einem guten Fahhradmonteur prüfen lassen und ggf. das Gewinde nachschneiden lassen. Oftmals reicht das schon.
bernte schrieb: > 10-20€ Für das Geld spannen die ein fremdes Rad nicht mal in den Reparaturständer. Die leben ja auch nicht nur von Luft und Liebe. Allerdings stimme ich zu, ehe man mit Klebstoff rumwerkelt würde ich auch erst mal jemanden fragen der das täglich macht. Vieleicht vorher nach dem Preis fragen.
Der Andere schrieb: > bernte schrieb: >> 10-20€ > > Für das Geld spannen die ein fremdes Rad nicht mal in den > Reparaturständer. > Die leben ja auch nicht nur von Luft und Liebe. Ach doch, das machen die schon - entfernen, nachschneiden und neu einbauen sollte in 20 Minuten erledigt sein. Patronenlager käme dann noch dazu. Es hängt aber ganz davon ab, wie beschätigt/ausgenudelt das Gewinde ist. In Konstanz haben wir vorheriges Jahr für drei neue Speichen (Tandem-Hinterrad mit 48 Speichen und Schraubkassette, also sehr ätzend) und Nachzentrieren/-spannen 48€ bezahlt (eine Arbeitsstunde). > Allerdings stimme ich zu, ehe man mit Klebstoff rumwerkelt würde ich > auch erst mal jemanden fragen der das täglich macht. Vieleicht vorher > nach dem Preis fragen. Das sowieso :-)
Christoph K. schrieb: > > > Ziemlich dumme Idee, an der Stelle Feingewinde zu verwenden, aber alle > machen das so. Dazu je nach Nation Rechts/Linksgewinde oder beide > identisch, die Achslänge auch bei jedem Rahmen wieder anders. > > Nö, das ist schon so richtig! Frag mal einen Fahrrad Mechaniker.
Der Andere schrieb: > bernte schrieb: >> 10-20€ > > Für das Geld spannen die ein fremdes Rad nicht mal in den > Reparaturständer. > Die leben ja auch nicht nur von Luft und Liebe. > > Allerdings stimme ich zu, ehe man mit Klebstoff rumwerkelt würde ich > auch erst mal jemanden fragen der das täglich macht. Vieleicht vorher > nach dem Preis fragen. da ich schon mehr als 10 räder aus Einzelteilen aufgebaut habe, und einige Sklavenarbeiten zugekauft habe, kenn ich mich mit den Stundensätzen schon recht gut aus gewinde nachschneiden und Gehäuse außen plan fräsen ist mit handwerkzeugen in wenigen Minuten gemacht, das einspannen in den reparaturständer und die Abrechnung über die hosen-taschen-kasse braucht da schon fast länger ;-)
https://www.bruegelmann.de/fahrradteile/kurbel-innenlager/innenlager.html mehrheitlich "BSA68", alles andere sieht nach Exoten aus. https://de.wikipedia.org/wiki/Innenlager#Befestigung_im_Fahrradrahmen die "68" dürfte die Gehäusebreite in mm zu sein. Während BSA Rechts/Linksgewinde hat, haben "ITA" und "FRA beidseitig Rechts. Scheinen aber veraltet zu sein. Mein FAG-Patronenlager ist vor einigen Monaten dicht neben der Pedalkurbel durchgebrochen, da ist die Achse noch hohl für die Schraube. Alle paar Jahre ist wieder ein neues fällig, während der Rahmen schon ca. 20 Jahre alt ist (Fahrradmanufaktur 64cm Rahmenhöhe, verstärkte Ausführung mit drittem Rohr)
bernte schrieb: > nachschneiden Chris D. schrieb: > nachschneiden Chris D. schrieb: > nachschneiden bernte schrieb: > nachschneiden Alle vier Vorschläge lösen das Problem des TE nicht, sondern verschlimmern es nur: Christian S. schrieb: > Klar ist, daß diese linke Lagerschale im Gewinde des Rahmens keinen > richtigen Halt hat, deshalb ging sie so leicht hinein zu schrauben. > Schlecht wäre, wenn bereits Gewindegänge abgerissen wären. Christian S. schrieb: > Mittlerweile kann man erkennen, wie die ganze Kurbel samt Kontermutter > hin und her klappt. War nur die Kontermutter nicht fest genug angezogen, oder hat es tatsächlich das Gewinde herausgerissen? Ersteres lässt sich leicht beheben, letzteres stellt natürlich ein Problem dar. Wenn du nicht das Tretlagergehäuse im Rahmen ersetzen möchtest (was ein passendes Gehäuse und viel Geschick beim Löten bzw. Schweißen erfordert), bleibt fast nur die Lösung mit dem Kleber, auch wenn diese etwas pfuschig anmutet.
Schon mal danke für die Antworten mit zahlreichen Tipps. Fachmänner/frauen habe ich noch nicht gefragt, da ich ohne Test sie nicht einschätzen kann. Anscheinend sollte der "richtige" Mechaniker mit Erfahrung dies hin bekommen können. "War nur die Kontermutter nicht fest genug angezogen, oder hat es tatsächlich das Gewinde herausgerissen?" Also ich habe mich zwischenzeitlich nochmals damit befasst. Die Methode "Teflonband ins Gewinde bringen" habe ich getestet. Die Kontermutter habe ich tatsächlich lose vorgefunden, dann diese linke Lagerschale weit genug heraus gedreht, drei Lagen Teflonband von der Wasserinstallation drauf gewickelt (nicht zu viel, sonst klemmts) und wieder eingeschraubt. Das Einschrauben ging schon mit deutlichem Widerstand, aber nicht echt schwer. Das Gewinde scheint unversehrt geblieben zu sein. Habe es aber nicht mit der Lupe untersucht. Anscheinend hat sich auf den zurückliegenden 200km die eingefettete Kontermutter nach und nach gelöst, so daß das Lager sich heraus schaffen konnte. Dann die Kontermutter wieder fest gemacht ohne die blaue Schraubensicherung. Bin dann 4 km mit bis zu Ü30km/h gefahren, aber keine langen Steigungen. Bis jetzt ist es noch gut und ist tatsächlich fest fürs Erste. Allerdings erwarte ich, daß es nicht so bleiben wird. Aber immerhin ein Achtungserfolg fürs Teflonband! Vermutlich war dieser Fehler für den Vorbesitzer die Motivation, um das Rennrad abzugeben... Es ist so eine Achse, die außen hohl ist, um die Schrauben aufzunehmen, die die Kurbeln beim Montieren wieder drauf pressen. Innen sind zwei Käfige mit schönen Kugeln, keine Rollen oder Tonnen. mit freundlichem Gruß
Christian S. schrieb: > Jedoch beim Einbau der Lagerschalen fiel mir auf der einen Seite bereits > auf, daß die Lagerschale sehr leicht einzuschrauben ist, leichter als > sonst üblich. Dann noch den Konter-Ring fest zu gemacht und "fertig". > > Seitdem bin ich damit nur vielleicht 200km gefahren und stellte ein > zunehmendes Knacken fest, das ich mir zunächst nicht erklären konnte. > Mittlerweile kann man erkennen, wie die ganze Kurbel samt Kontermutter > hin und her klappt. Das ist nicht so toll! Beim klassischem BSA (Birmingham Small Arms) Konuslager wird die rechte Lagerschale mit Linksgewinde fest angezogen - 15Nm reichen, dank Kreiseleffekt will die Schale weiter ins Tretlagerhaus. Die linke Schale stellt das Lagerspiel und bekommt einen Konterring. 25 Nm reichen, der Rest macht der Kreisel. Das Tretlager ist nach dem Lackieren plan zu fräsen. Wer es kann, kann feilen. Und natürlich ist das Feingewinde. Wie will man sonst das Lagerspiel einstellen. > Nun suche ich nach Ideen zur Abhilfe. Sauber Arbeiten. > Klar ist, daß diese linke Lagerschale im Gewinde des Rahmens keinen > richtigen Halt hat, deshalb ging sie so leicht hinein zu schrauben. Ist das Prinzip des Einsellen des Lagerspiels mittels Konterung bekannt? > Schlecht wäre, wenn bereits Gewindegänge abgerissen wären. Nachschauen. Lappen statt Finger. > Gibt es die Möglichkeit, mit einem Kleber/Metallkleber/Hanf/Siliconband, > das Gewinde zu füllen, so daß die Lagerschale wieder stramm rein geht > und somit das Spiel zumindest auf ein ungefährliches Maß zurück zu > bringen ist? Hast du das Prinzip der Einstellung eines Konuslagers mittels Konterring verstanden? Wenn nein: Sheldon Brown Kein Kleber oder Ätzsilikon. Ein wenig Fett um weniger Gewindereibung zu haben reicht. > Für KFZ gibt es doch diese Helicoil-Gewindereparatur-Sets. Aber da sind > es oft keine Feingewinde. Mavic, Edco, FAG Schultertretlager - alles Pfusch. Das nimmt man erst wenn der Idiot eine sonstwie geartetede Lagerschale in BSA gewürgt hat. (may fit, but only one time) vgl. https://sheldonbrown.com/cribsheet-bottombrackets.html
Christian S. schrieb: > ich habe hier ein älteres schnelles Rennrad in gut gebrauchsfähigem > Zustand, dessen Tretlager leider knackt beim Reintreten. .. > Jedoch beim Einbau der Lagerschalen fiel mir auf der einen Seite bereits > auf, daß die Lagerschale sehr leicht einzuschrauben ist, leichter als > sonst üblich. Dann noch den Konter-Ring fest zu gemacht und "fertig". > > Seitdem bin ich damit nur vielleicht 200km gefahren und stellte ein > zunehmendes Knacken fest, das ich mir zunächst nicht erklären konnte. > Mittlerweile kann man erkennen, wie die ganze Kurbel samt Kontermutter > hin und her klappt. Das ist nicht so toll! "Knacken" hat zwei Hauptursachen: 1. Fett im Vierkant 2. Sattelstütze Treffen diese Punkte nicht zu ist Vorsicht geboten, die Materialstruktur von Rahmen oder Kurbelarm könnte geschädigt sein... -> Rahmen- bzw. Kurbelbruch Wenn die Kurbel "klappert" solltest Du als erstes die Ursache ausmachen, warum löst das Geschwurbel? Bei intaktem Gewinde und intakten Koni sollte es eigentlich halten. Bei meinem Uralt-Tracking-Koga-MIyata haben sich schlicht die Gewindegänge auf der Antriebsseite "gelöst". Sprich, sie sind teilweise.ausgebrochen. Ein erster Rettungsversuch mit nur ausgewischtem Gewinde und mittelfester Schraubensicherung hat nur wenige km gehalten. Im zweiten Versuch habe ich den Gewinderest sorgfältig gereinigt und entfettet, danach mit reichlich hochfester Schraubensicherung eingepinselt. Das hält mittlerweile > 1 Jährchen. Zügig arbeiten, hochfeste Schraubensicherung zieht recht schnell an.
Christian S. schrieb: > Also ich habe mich zwischenzeitlich nochmals damit befasst. > Die Methode "Teflonband ins Gewinde bringen" habe ich getestet. Die > Kontermutter habe ich tatsächlich lose vorgefunden, dann diese linke > Lagerschale weit genug heraus gedreht, drei Lagen Teflonband von der > Wasserinstallation drauf gewickelt (nicht zu viel, sonst klemmts) und > wieder eingeschraubt. Das Einschrauben ging schon mit deutlichem > Widerstand, aber nicht echt schwer. Das Einschrauben der Lagerschalen muss nicht schwer gehen. Solange das Gewinde sauber und unversehrt ist, sollte es sogar ziemlich leicht gehen. Erst, nachdem die Kontermutter festgezogen ist, sollte sich die Lagerschale nur noch mit einem Drehmoment drehen lassen, das deutlich über dem Reibmoment des Lagers unter Last liegt. Die Lagerschale sollte auch nicht vom Teflonband, sondern von der Kontermutter (und nur von dieser, denn dafür ist sie ja da) festgeklemmt werden. Für das Festziehen der Kontermutter braucht man das passende Werkzeug, dass du hoffentlich hast. > Anscheinend hat sich auf den zurückliegenden 200km die eingefettete > Kontermutter nach und nach gelöst, so daß das Lager sich heraus schaffen > konnte. Wieso hast du die Kontermutter eingefettet? Fetten tut man etwas, damit es sich danach leichter dreht. Die Kontermutter soll sich aber nicht leicht drehen, sondern fest sitzen.
Oh, und dann ein Gefälle von 20 Prozent mit einem Affenzahn runterbeteten. Mit so einem Fahrrad... Au Backe.
bianchifan schrieb: > Bei meinem Uralt-Tracking-Koga-MIyata ... ^^^^^^^^ Ist das ein Verfolgungs-Fahrrad? ;-))
bianchifan schrieb: > "Knacken" hat zwei Hauptursachen: > 1. Fett im Vierkant > 2. Sattelstütze Bei mir waren's defekte Pedale die das Knacken verursacht haben, aber nicht immer. Nur bei bestimmten Verhältnissen. Der Radhändler meines Vertrauens hat das aber recht schnell festgestellt.
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