Es soll ja vorkommen, dass man manchmal eine Idee hat, die man vielleicht vermarkte könnte. Manchmal ist die Realisierung zu viel Aufwand, um sie selbst zu stemmen. Nun gibt es Fördermittel, Investoren usw., die Zuschüsse und Risikokapital bieten, um Mitarbeiter zu bezahlen, die das mit umsetzen. Wie geht man ein solches Projekt an ohne in der Fördermitteltretmühle zu landen? Häufig muss man sich bei mehreren Förderern bewerben um irgendwo genommen zu werden. Meist ist die Zusage mit viele Overhead verbunden. Man muss Gender-/Gleichstellungsaspekte usw. als Projektgrundlage haben etc. Von der eigentlichen Idee bleibt nicht mehr viel übrig. Das Projekt passt sich den Träumen des Staates an. Ziele der Förderung sind meist ein Businessplan zu erstellen. Dabei sind häufig Statusberichte, Powerpoint-Präsentationen, Mockups, Teambildung, Work-Live-Balance-Konzepte, Ausblicke, Visionen, Marktanalysen, Marketingkonzepte usw. gefordert. Das was aber völlig in den Hintergrund tritt, ist das eigentlich Produkt. Übrig bleibt viel buntes Papier nie gelebter Träume. Private Investoren verlangen oft viel Vorarbeit und sind risikoscheu. Wenn es doch klappt, dann wird man zum besseren Praktikanten degradiert, der seine Idee umsetzt. Das Unternehmen macht das Geld und man selbst geht leer aus. Oft werden viele Anforderungen durch den Kapitalgeber aufgedrückt: "Im Prinzip wollen wir ein Preisvergleichsportal/eine Chatapp realisieren, also sowas wie Whatsapp". Es werden Alleinstellungsmerkmale gefordert. Kann man diese liefern, bekommt man die Antwort, dass das noch keine so gemacht hat, also wird das wohl so nicht gehen. Ist dagegen etwas in ähnlicher Form schon vorhanden, ist es nichts neues und damit uninteressant. Wer von euch hat es geschafft aus einer Idee ein gut laufendes Geschäft zu machen? Wie habt ihr das erreicht?
Einfach machen. Sowieso sind mir Deine Ideen ohne Ausführung gleich wie Deine Träume wert. Businessplan ist eine Arbeit fü ca. 16 Stunden, aber ohne Nachweis, dass Du auch liefern kannst, ist es nur buntes Papier. Warum muss ich mein Geld da investieren? Man fängt klein an, fällt auf die Nase viele viele Male und dann kommt Erfolg. Es ist nicht viel anders als bei einem Dreijährigem mit Fahrradfaren lernen. Mit Hardware ist das Vorhaben der Gründung eigentlich absurd, die Zyklen sind viel zu lang und zu teuer.
Stillstand schrieb: > Es soll ja vorkommen, dass man manchmal eine Idee hat, die man > vielleicht vermarkte könnte. Manchmal ist die Realisierung zu viel > Aufwand, um sie selbst zu stemmen. Sind wir ehrlich. Meist hat jemand mit viel zu wenig Fach- und Branchenwissen irgendeine Quatschidee die er für extrem super hält. Aber natürlich kann er sie nicht selbst Umsetzen und Geld hat er auch keins. Und sucht nun einen Dummen der Zeit und/oder Geld verbrennen möchte. Nun winkt aber jeder mit nur ein bisschen Grütze in der Birne amüsiert ab, und schon sieht sich der brilliante Ideengenie in einer Kapitalistischen Tretmühle des Bösen. Und ausgerechnet bei dir soll das jetzt anders sein? Glaube ich nicht. Wer was drauf hat, kann eine gute Idee auch selbst angehen oder zumindest noch andere davon überzeugen.
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Auf der einen Seite ist ganz klar zu erkennen, dass der TE einfach zu faul, träge oder sonstwas ist, um ein eigenes Unternehmen auf die Beine zu stellen, und dafür sucht er nun Schuldige. Andererseits hat er nicht so ganz unrecht. In dem Technologiezentrum, in dem sich auch mein Unternehmen befindet, gab es auch schon solche Unternehmen, die es sich in dieser gut behüteten öffentlichen Fördernische bequem gemacht hatten, und das über einige Jahre. Bei solchen Läden ist auch nie ein Produkt oder ähnliches herausgekommen. Ich erinnere mich an den hausinternen Vortrag der Geschäftsführerin solch eines Laden, in dem sie stolz präsentierte, welche Förderanträge genehmigt wurden und welche sich in der Pipeline befanden. Den mehrfachen Nachfragen aus dem Auditorium, worin denn überhaupt die Geschäftsidee und die Produkte oder Dienstleistungen bestünden, wich sie immer wieder aus und verwies auf die vielen Förderanträge. Als das Kartenhaus zusammebrach, versuchte sich die Trulla dann mit Bürodienstleistungen und Kaltakquise für Dritte.
> Mit Hardware ist das Vorhaben der Gründung eigentlich absurd, die Zyklen > sind viel zu lang und zu teuer. Ach, wirklich in Echt jetzt?
Stillstand schrieb: > Es soll ja vorkommen, dass man manchmal eine Idee hat, die man > vielleicht vermarkte könnte. Manchmal ist die Realisierung zu viel > Aufwand, um sie selbst zu stemmen. Nun gibt es Fördermittel, Investoren > usw., die Zuschüsse und Risikokapital bieten, um Mitarbeiter zu > bezahlen, die das mit umsetzen. Ich glaube was du nicht verstanden hast ist das alte Sprichwort "Wer Zahlt bestimmt die Musik". Wenn du das Geld anderer Leute haben willst musst du nach deren Pfeife tanzen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Immer wieder erstaunlich wie Menschen mit Ideen hier verurteilt werden. "Ich bin der geilste weil ich ein Unternehmen habe aber du kannst das nicht und alle anderen sind sowieso doof". Das ist hier der Kanon und vermiest jedem mal selbst was zu schaffen oder auch nur darüber nachzudenken.
Es gibt in den Medien herumgereichte Startups, die Foerdermittel erhielten. Dabei kann es sich auch um inszenierte Geschichten handeln. Politiker inszenieren sich gerne. Nun ist da dieses Startup, mit einem eingaengigen Namen, einer tollen Idee. Und herzige Mitarbeiter. Die ganze Crew ist vorzeigbar, sodass sich auch ein Politiker gerne als Foerderer mit aufs Foto draengt. Nebenbei, Foerdermittel sind keine Garantie es auch zu schaffen. Ich kannte welche, die sind nach dem ganzen Foerder- & Handeschuettel-Zirkus abgespaced, und haben den Laden in minimaler Zeit an die Wand gefahren, weil sie dachten, was auch immer sie bringen wuerde ihnen sowieso aus den Haenden gerissen... es war leider nicht so.
Dennis schrieb: > Das ist hier der Kanon und vermiest jedem mal selbst was zu schaffen > oder auch nur darüber nachzudenken. Ich würde es eher als kritischen Blick auf die Realität bezeichnen. Was du meinst, nennt man Träumerei.
Stillstand schrieb: > Wer von euch hat es geschafft aus einer Idee ein gut laufendes Geschäft > zu machen? Wie habt ihr das erreicht? Meine 'Liste': 1) Auch wenn Fördermittel mit in die Wiege kommen: Möglichst kleine Flamme kochen. Sonst hat man schnell unliebsame Schwätzer an der Backe, teils vom Investor selbst ins Nest bekommen. Siehe auch Stichwort oben "An die Wand fahren" 2) Mit kleinen, aber verlässlichen Partnern arbeiten. Und lieber offen sein und NDA hinlegen, anstatt alles für sich behalten. 3) Ev. Patent anmelden. Auch wenn's mies formuliert ist, und ev. einer späteren Prüfung nicht standhält: Es ist unter Umständen mal was wert, wenn man eine zweite Finanzierungsrunde braucht, und der Investor genauer wissen will, was die Erfindung wert ist. Den Patentanwalt kann man in einer Revision allenfalls noch beiziehen. Meine Erfahrung ist, dass eine Menge Startups mit bekloppten Ideen zwar Kohle kriegen, aber ihren Kram nicht gebacken. Darunter leiden die, deren Ideen innovativ sind, aber kein grosses Blabla drum machen (und eigentlich viel weniger Risikokapital bräuchten). Du musst schliesslich wissen, welches Spiel du zocken willst: Den schnellen Aufstieg versuchen und drauf hoffen, dass einer dein Ding kauft (passiert schnell, wenn die Investoren nervös werden), oder es eher konservativ zu "deinem Baby" ranzüchten und an allenfalls langen Durststrecken arbeiten müssen. Schlussendlich kannst du die beste Erfindung machen - aber bist 10 Jahre zu früh für den Markt dran. Das ist dann eben auch die Lotto-Komponente.
Stillstand schrieb: > Wie geht man ein solches Projekt an ohne in der Fördermitteltretmühle zu > landen? Les dir das Buch "Kopf schlägt Kapital" durch. Würde exakt zu dem passen, was du geschrieben hast.
> Wer von euch hat es geschafft aus einer Idee ein gut laufendes Geschäft > zu machen? Ich nicht. Ich hatte zwar ganz tolle Ideen und auf dieser Grundlage auch ganz tolle Prototypen hergestellt. Allerdings war meine Vorstellung, dass das jemand haben wollte, grundlegend falsch. Ich habe diesen ganzen wertvollen Plunder unlängst verschrottet. Das war nicht weiter tragisch, da ich externe Aufträge hatte, mit denen ich meine Brötchen verdienen konnte. Mäßiger, aber sicherer Verdienst. Der geschäftliche Durchbruch kam mit einer Geräteklasse, die ich vorher nur mit geringer Aufmerksamkeit bzw. intellektuellem Ekel bedacht hatte. Die Kunden brauchten das aber...
Fitzebutze schrieb: > 2) Mit kleinen, aber verlässlichen Partnern arbeiten. Und lieber offen > sein und NDA hinlegen, anstatt alles für sich behalten. Ich mache alles von Anfang an open.
Bürovorsteher schrieb: > Der geschäftliche Durchbruch kam mit einer Geräteklasse, die ich vorher > nur mit geringer Aufmerksamkeit bzw. intellektuellem Ekel bedacht hatte. Dildos oder was?
Stillstand schrieb: > Häufig muss man sich bei mehreren Förderern bewerben um irgendwo > genommen zu werden. Meist ist die Zusage mit viele Overhead verbunden. > Man muss Gender-/Gleichstellungsaspekte usw. als Projektgrundlage haben > etc. Von der eigentlichen Idee bleibt nicht mehr viel übrig. Sollte es auch nicht, Begründung weiter unten. Wenn du es nicht schaffst die Gegebenheiten für dich zu Nutzen und z.B. diese leidige Gendersch.... irgendwie pro Forma zu erfüllen wirst du auch an allem anderen scheitern. Der Overhead muss sich auch lohnen, für 10k€ kannst du es vergessen, dann Versuche es lieber auf Kickstarter. Dann ist es so eine Sache Ideen offen zu legen. Wenn Sie nicht sehr speziell und schwer zu kopieren sind bist du immer in der schlechteren Position. Deshalb ist es besser sich etwas fördern zu lassen was nur in Richtung der eigenen Absichten geht diese aber nicht aufdeckt. Die Grundlagen für das eigentliche Ziel zu schaffen ist die 1, Stufe deiner Rakete. Wenn die Idee was taugt sind dann die Vorarbeiten schon mal drinnen, die Strukturen geschaffen und die Leute in die richtige Richtung geschult. Es kann dir auch keiner was weg nehmen, da ja keiner weiß worum es eigentlich geht. Du bekommst auch den Vorsprung den du brauchst, evtl. Nachahmer haben das Marktrisiko gegen sich. Dein "Businessplan hat also einen öffentlichen und einen zweiten Teil. Teil II gibt es nur auf Papier und ist in der Mappe Lieferscheine 1998 unter P zu finden. Staub aber die ganze Reihe ab, sonst fällt es auf. Direkt mit einem kleinen Pflänzchen wie einer Idee hausieren zu gehen widerspricht nun mal den Gesetzen der Wirtschaft. Diese verlangen möglichst günstig einzukaufen. Warum also soll dir jemand etwas geben wenn du ihn brauchst es umzusetzen, er aber nur deine Idee? Wenn er dir was gibt, das hast du richtig erkannt, ist du in der Position des Praktikanten. Ist nun mal so, drehe es um oder lasse es. Das wären meine Überlegungen, nicht dieses MiMiMi darüber einen Antrag schreiben zu müssen und mit den Wölfen zu heulen.
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